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Freistaat und bayerische Bahnen schließen Aktionsbündnis gegen Personalnotstand

Der Freistaat und acht in Bayern fahrende Eisenbahnverkehrsunternehmen haben gemeinsam das „Aktionsbündnis Bahnberufe Bayern“ ins Leben gerufen und reagieren damit auf die zunehmend angespannte Personalsituation im Schienenpersonennahverkehr (SPNV). Das Aktionsbündnis will mit einer Vielzahl von Maßnahmen die Kräfte bündeln und die Zukunftschancen der Branche noch besser in der Öffentlichkeit platzieren. Als erste Aktion startet eine gemeinsame Kampagne für Bahnarbeitsplätze unter dem Motto „Superjobs“. Der Personalmangel führt verstärkt dazu, dass Leistungen im bayerischen SPNV nur eingeschränkt angeboten werden können oder teilweise sogar komplett ausfallen.

Die Initiative wird koordiniert von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr plant, finanziert und kontrolliert. Dem Bündnis haben sich folgende Unternehmen angeschlossen: Agilis, Bayerische Regiobahn, DB Regio Bayern, DB RegioNetz (Südostbayernbahn und Westfrankenbahn), S-Bahn München, Erfurter Bahn, Go-Ahead Bayern und die Länderbahn. Die Aktivitäten der Partner finden unter dem Dach der vor zwölf Jahren gegründeten Fachkräfteoffensive Bahn Bayern statt.

„In den kommenden Jahren gehen fast doppelt so viele Menschen aus dem Arbeitsmarkt heraus wie hineinkommen. Wir Eisenbahnverkehrsunternehmen müssen uns für den zunehmenden demografischen Wandel aufstellen und bündeln nun unsere Kräfte, um gemeinsam mehr Personal für die gesamte Branche zu gewinnen.“

Heiko Büttner, DB-Konzernbevollmächtigter für den Freistaat Bayern

Die im bayerischen SPNV tätigen Bahnen haben eine stärkere Kooperation und Abstimmung untereinander zugesagt. So wollen sie künftig bei der Ausbildung von Triebfahrzeugführern sowie anderen Berufsgruppen enger zusammenzuarbeiten. Zudem hat sich das Bündnis darauf verständigt, Personal nicht mit unlauteren Mitteln abzuwerben. Darüber hinaus wollen die Verkehrsunternehmen arbeitnehmer- und familienfreundlichere Arbeitszeit- und Schichtdienstmodelle einführen, in größerem Umfang Teilzeitkräfte ausbilden, den Frauenanteil in der Eisenbahnbranche erhöhen, die Akquise und Ausbildung von Fachkräften aus dem Ausland verstärken und sich im Interesse ihrer Mitarbeiter für die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum einsetzen.

Die BEG wird verstärkt ihren Gestaltungsspielraum bei öffentlichen Ausschreibungen von Verkehrsleistungen nutzen, um dem Personalmangel wirkungsvoll zu begegnen. In Vergabeverfahren gibt die BEG eine Mindestausbildungsquote und eine Personalreserve bei Triebfahrzeugführern vor. Pro erfolgreicher Ausbildung eines Triebfahrzeugführers erhält das Eisenbahnverkehrsunternehmen eine gesonderte Vergütung. Damit die Betreiber zusätzlich in Personalgewinnung und -bindung investieren, setzt die BEG weitere Anreize.

Die erste öffentliche gemeinsame Aktion des Bündnisses ist eine bayernweite Werbekampagne, um Bahnberufe bekannter zu machen und neue Fachkräfte – auch Quereinsteiger – für die Branche zu gewinnen. Details unter www.bahnberufe.bayern/superjobs.

Quelle: BEG

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