Bei der ICB ist der erste Wasserstoffbus vom Transporter auf den Betriebshof gerollt. Für den Frankfurter Busverkehr beginnt damit ein neues Kapitel. Die Fahrzeuge haben eine garantierte Reichweite von 350 Kilometern; im Vergleich dazu müssen Batteriebusse je nach Modell bereits nach 180 Kilometern Laufleistung an die Ladestation. Bei längeren Linienwegen ist derzeit der Wasserstoffantrieb die einzige Alternative zum herkömmlichen Dieselantrieb. Ein zweiter wichtiger Vorteil ist die Ladedauer: Während Batteriebusse bis zu 6 Stunden geladen werden müssen – und dann nicht einsetzbar sind – werden Wasserstoffbusse binnen 15 Minuten betankt und sind gleich wieder fahrbereit.
Insgesamt 13 Wasserstoffbusse hat die ICB beim Fahrzeugbauer Solaris bestellt. Alle Fahrzeuge sollen bis Mitte Juli ausgeliefert werden. Bei jedem Fahrzeug erfolgt direkt nach der Auslieferung die technische Aufrüstung. Parallel werden die Busfahrer und das Werkstatt-Team auf die neuen Fahrzeugen eingewiesen. Im August beginnt laut Planungen der Testbetrieb auf der Strecke, anschließend startet der reguläre Linienbetrieb auf der innerstädtischen Linie M36. Sie führt vom Westbahnhof quer durch die Innenstadt, über den Main und bis zum Hainer Weg am Stadtwald. Ein Umlauf misst ca. 23 Kilometer, die Tagesleistung liegt bei rund 300 Kilometern.
Es handelt sich bei allen neuen ICB-Wasserstoffbussen um das Modell „Solaris Hydrogen nU12“. Rein optisch unterscheidet sich das Fahrzeug kaum von herkömmlichen Bussen. Er ist allerdings rund 44 Zentimeter höher als Dieselfahrzeuge, denn die technischen Komponenten sind auf dem Busdach verbaut.
Durch die Wasserstofftechnik wird beim Solaris Hydrogen nU12 nur noch eine Hochvoltbatterie benötigt. Das Heizsystem wird elektrisch und mittels Wärmepumpe betrieben. So ist keine fossile Zusatzheizung mehr nötig und die Busse fahren vollständig emissionsfrei.
Die Fahrzeuge sind mit modernen Fahrerassistenzsystemen wie z.B. Abbiegeassistent rechts und links ausgestattet. Sie verfügen über das MirrorEye-System – dies sind anstelle von Seitenspiegeln montierte Kameras, die den Fahrer bessere Sicht ermöglichen, das Manövrieren im Stadtverkehr leichter machen und vor allem mehr Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer bedeuten.
Das hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen hat die klimafreundliche Wasserstofftechnologie aus Mitteln des Programms “Beschaffung von Elektrobussen für den öffentlichen Personennahverkehr in Hessen” gefördert. Der Förderbetrag für die 13 Busse belief sich auf 2,4 Millionen Euro.
Quelle: In-der-City-Bus GmbH