Finanzierung des Deutschlandtickets ab 2024 weiterhin ungeklärt

Der Streit um die künftige Finanzierung des Deutschlandtickets für Busse und Bahnen schwelt weiter. Jetzt erhöhen die Länder den Druck auf den Bund. Der Vorsitzende der Länder-Verkehrsminister, NRW-Minister Volker Krischer (Grüne) warnte vor einem Aus des Angebots. „Wenn jetzt nicht sehr zeitnah beim Deutschlandticket eine Lösung gefunden wird, dann ist das, was wir alle als das erfolgreichste Ticketmodell in der ÖPNV-Geschichte zu Recht feiern und was wirklich auch ein Riesenfortschritt ist, auch ganz schnell wieder Geschichte”, sagte Krischer der Deutschen Presse-Agentur.
Der Grünen-Politiker forderte zudem die Zustimmung des Bundes für ein einheitliches Semesterticket. Am 28. September gibt es eine digitale Sondersitzung der Verkehrsministerkonferenz von Bund und Ländern, wie Krischer sagte. Dort gehe es darum, eine gemeinsame Haltung der Länder abzustimmen und mit dem Bund über die Lage zu sprechen. Auch Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) sei zu dem Treffen eingeladen. „Eine Zu- oder Absage liegt uns aber bisher nicht vor.”
Aus dem Berliner Ministerium hieß es am Sonntag auf Anfrage, der Sondertermin sei mit dem Bund nicht abgesprochen, und man habe bisher keine Einladung wahrgenommen. Sollte sie eingehen, prüfe man selbstverständlich eine Teilnahme.
Nicht ganz einfach ist es indes in der Sache selbst: Seit 1. Mai kann man mit dem D-Ticket in Bussen und Bahnen im bundesweiten Nahverkehr für 49 Euro im Monat fahren – mit einem digital buchbaren, monatlich kündbaren Abonnement.
Bund und Länder schießen nach einer grundsätzlichen Verabredung bis 2025 jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr zu. Im ersten Jahr sollen mögliche Mehrkosten zur Hälfte geteilt werden – diese „Nachschusspflicht” aber ist von 2024 an, also schon sehr bald, offen.

Quelle: WDR 1

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