Das ist neu in der deutschen Wissenschaftslandschaft: Das Bundesverkehrsministerium finanziert an der Universität Kassel eine Professur für „Radverkehr und Nahmobilität“. Künftig wird man in Kassel Aspekte des Radverkehrs erforschen und auch studieren können.
Fahrradfahren boomt: Die Wissenschaft schätzt das Radverkehrsaufkommen auf 28 Mio. Wege pro Jahr, die Verkehrsleistung stieg von 2002 bis 2017 um 37 Prozent auf 112 Mio. Personenkilometer und der Anteil des Radverkehrs an allen Wegen von 9 auf 11 Prozent. Umso erstaunlicher, dass es bislang keinen Lehrstuhl gibt, der sich explizit mit dem Radverkehr beschäftigt. Das ändert sich jetzt: An der Universität Kassel setzt sich künftig eine Professur mit der Planung von Radwegen, der Verknüpfung mit Bus und Bahn und der Sicherheit von Radfahrern und Fußgängern auseinander.
Das Bundesverkehrsministerium übergab den Förderbescheid heute (6. Februar) in Berlin. Die heute bewilligte Fördersumme beträgt knapp eine Mio. Euro für drei Jahre. Die Professur soll später langfristig finanziert werden.
Sie wird neben dem Radverkehr auch E-Roller und E-Bikes einbeziehen und den Radverkehr auf dem Land betrachten. „Dabei wollen wir wissen, wie sich Fuß- und Radverkehr am besten mit dem Öffentlichen Personennahverkehr verbinden lassen. In Kassel können wir dabei auf eine langjährige Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Verkehrsbetrieben bauen“, erklärte Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer. Er ist Leiter des Fachgebiets „Verkehrsplanung und Verkehrssysteme“ und war federführend bei der Antragstellung.
Quelle: Universität Kassel