Vor einem Jahr – mitten in der Corona-Pandemie – startete das Pilotprojekt „SWIPE + RIDE“ zum elektronischen Tarif und Vertrieb im MVV. Seit dem Start im Oktober 2020 haben die Tester bereits mehr als 120.000 Fahrten mit dem eTarif absolviert.
Mit dem Pilotprojekt „SWIPE + RIDE“ testet der MVV gemeinsam mit seinen Partnern einen neuen digitalen und entfernungsbasierten Tarifansatz, bei dem der Fahrpreis nach der Fahrt automatisch von einer App ermittelt und abgerechnet wird. Innerhalb des 24-monatigen Pilotzeitraumes sollen auf diese Weise ein elektronischer Tarif für den MVV-Raum erarbeitet sowie der smartphonebasierte Vertrieb getestet werden. Das Pilotprojekt wird eng durch eine Marktforschung begleitet. In Ergänzung zu regelmäßigen Befragungen fließen Kundenrückmeldungen über die App, die Online-Community und den Kundenservice in das Projekt ein und treiben damit die Weiterentwicklung des eTarifs im MVV voran.
Bisher haben sich knapp 7.000 Personen für das Pilotprojekt registriert. Je nach Intensität der Corona-bedingten Einschränkungen waren jeden Monat bis zu 2.300 Nutzer aktiv. Die aktiven Pilotkunden haben pro Monat zwischen 8.000 und knapp 15.000 Fahrten mit dem eTarif unternommen. Tendenz steigend.
„Die Zahlen zeigen uns, dass der eTarif – obwohl oder gerade weil wir ihn mitten in der Corona-Pandemie eingeführt haben – den Nerv der Zeit trifft“, ist sich MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch sicher. „Der Anstieg von Homeoffice sowie flexiblen Arbeitsplatz- und Arbeitszeitmodellen verstärken das Bedürfnis nach ebenso flexiblen und einfach nutzbaren Tarifen. Einsteigen, wischen, fahren und wieder aussteigen, ohne sich Gedanken zur korrekten Fahrkarte zu machen – die SWIPE + RIDE-App könnte kaum simpler zu bedienen sein.“
Das bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr unterstützt das Pilotprojekt mit bis zu 1,8 Millionen Euro. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen bayernweit in vergleichbare Projekte einfließen.
Die Mehrheit der Pilotkunden stammt derzeit noch aus der Landeshauptstadt München. Für die Verbundlandkreise im MVV sind weiterhin Kontingente frei. Bald soll es aber auch für die Münchner, die aktuell auf der Warteliste landen, wieder die Möglichkeit zur Teilnahme am Projekt geben: Ab kommendem Jahr wird ein weiteres Abrechnungsmodell getestet, das die Projektpartner derzeit ausarbeiten – und wofür dann auch neue Testkontingente freigeschalten werden.
Quelle: MVV