Wie das Handelsblatt berichtet, plant Verkehrsminister Dobrindt ein Gesetz für autonom fahrende Fahrzeuge und will den notwendigen Rechtsrahmen dafür schaffen. Nach dem Unfall, bei dem ein Tesla-Fahrer ums Leben gekommen ist, gibt es große Diskussionen um die Sicherheit und Ethik der selbstfahrenden Autos. Wie das Handelsblatt berichtet, sollen Fahrzeuge zugelassen werden, die den Fahrer anweisen, in bestimmten Situationen wieder die Kontrolle zu übernehmen, so dass dieser sich nie komplatt auf das System verlassen solle. Bei Haftungsfragen solle eine Black Box zum Einsatz kommen, die Fahrtdaten aufzeichnet. Weitere Informationen finden Sie hier.”
Dass das Thema Fahrt aufnimmt, zeigt sich auch im ÖPNV: Daimler präsentierte heute seinen autonomen Stadtbus in Amsterdam, in der Schweiz finden aktuell öffentliche Tests von Postbus statt, ZF präsentierte bei der Vorpressekonferenz zur IAA Nutzfahrzeuge ebenfalls Technik für automatisierte Fahrfunktionen und in Karlsruhe gibt es ein Testfeld, bei dem auch die Verkehrsbetriebe beteiligt sind.”
Bereits in der vergangenen Woche hatte Dobrindt angekündigt, ein Förderprogramm zum automatisierten und vernetzten Fahren auf digitalen Testfeldern zu initiieren. Bis 2020 stehen insgesamt 80 Millionen Euro für die Förderung von Forschungsvorhaben zur Verfügung.”
Die jetzt veröffentlichte erste Förderrichtlinie "Automatisiertes und vernetztes Fahren auf digitalen Testfeldern in Deutschland" dient der gezielten Förderung von anwendungsnahen, innovativen Lösungen auf digitalen Testfeldern. Dabei soll unter anderem geklärt werden, wie die Verkehrsinfrastruktur zukunftsfähig ausgestaltet werden kann.
Die Ergebnisse fließen in die Arbeit des BMVI bei der Umsetzung der Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren ein. Automatisierte Fahrsysteme setzen sich Schritt für Schritt durch. Der automatische Bremsassistent oder die digitale Technik sind heute schon Realität. In fünf Jahren werden wir hochautomatisierte Systeme serienmäßig haben, die unsere Autos digital über die Autobahn lenken. Alexander Dobrindt: "Wir wollen unsere Erfolgsgeschichte beim Automobil digital fortschreiben und die Wachstums- und Wohlstandschancen der Mobilität 4.0 nutzen. Mein Ziel ist, dass Deutschland Leitanbieter für automatisierte und vernetzte Fahrzeuge ist und zum Leitmarkt wird."
Gefördert werden insbesondere Lösungen, die Erkenntnisse zur Anwendungsreife und zum Wirkungsgrad unterschiedlicher Automatisierungs- und Vernetzungskomponenten liefern. Im Fokus stehen auch innovative Infrastrukturelemente, die die Funktionalitäten auf digitalen Testfeldern aufwerten und das automatisierte und vernetzte Fahren unterstützen. In diesem Rahmen bilden das vernetzte Fahren mit der Vehicle-to-Infrastructure-(V2I) Kommunikation durch neuesten Übertragungsstandards zur Echtzeitkommunikation und der Einsatz modernster Sensorik thematische Schwerpunkte.
Antragsberechtigt sind insbesondere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft sowie Forschungseinrichtungen.
Für die Förderung noch 2016 ist Stichtag für die Antragstellung 10.9.2016, spätere Anträge werden ab 2017 gefördert. Die Förderung von Forschungsprojekten erfolgt in zwei Zyklen: Einreichungen bis zum Stichtag 10.9.2016 werden noch beginnend mit dem zweiten Halbjahr 2016 gefördert. Danach können weitere Vorhaben mit Projektbeginn ab dem ersten Halbjahr 2017 eine Förderung erhalten.
Weitere Informationen zum Förderprogramm finden Sie hier.
Quellen: Handelsblatt/ BMVI