Chancen der Digitalisierung für den ÖPNV in Nordrhein-Westfalen nutzen und neue Mobilitätsprojekte mit vernetzten Lösungen und zukunftsweisenden Angeboten schaffen! Das ist das Ziel der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW. Das Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen treibt mit Zweckverbänden, Verkehrsverbünden und Verkehrsunternehmen die Digitalisierung in Bus und Bahn weiter voran. Auf Einladung von Verkehrsminister Hendrik Wüst tauschten sich jetzt die Mitglieder des Lenkungskreises über erfolgreich eingeführte und ausstehende Digitalisierungsprojekte aus.
Innerhalb der vier übergeordneten Projekte (Technologien zum Elektronischen Fahrgeldmanagement, landesweite eTarif-Lösungen, Information und Datenqualität sowie Querschnittsprojekte und Initiativen der Landesgruppe des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen) werden derzeit 23 Teilprojekte bearbeitet und initiiert, 17 Teilprojekte wurden bereits abgeschlossen.
Unmittelbar vor dem Lenkungskreis Digitalisierungsoffensive wurde zwischen dem Ministerium für Verkehr und den Partnern Aachener Verkehrsverbund (AVV), Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR), WestfalenTarif GmbH und Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) die gemeinsame Absichtserklärung („Memorandum of Understanding“) zum eTarif NRW unterzeichnet. Hiermit wurde der Grundstein für ein 100-Millionen-Euro-Förderprogramm bis 2031 gelegt, das mit der geplanten Einführung des eTarifs NRW Ende 2021 das verbundübergreifende Fahren mit dem ÖPNV auch ohne Tarifkenntnisse erheblich vereinfachen soll.
In diesem Jahr ist als Projekt der ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW zudem das vom Landesverkehrsministerium mit rund 500.000 Euro unterstützte und deutschlandweit einmalige Pilotprojekt „BonnSMART“ gestartet. In den 230 Bussen und 99 Bahnen der Bonner Verkehrsbetriebe wird die Möglichkeit zum kontaktlosen und mobilen Bezahlen erprobt. Kunden benötigen lediglich eine funkfähige Kredit- oder Debitkarte, die sie beim Ein- und Aussteigen vor ein stationäres Prüfgerät im Fahrzeug halten. Das Projekt zeigt, dass der ÖPNV durch ein digitales Angebot attraktiver und kundenfreundlicher werden kann, in der aktuellen Pandemie-Situation beispielsweise über kontaktlose Bezahlmöglichkeiten.
Zur Bewältigung der Folgen der Corona-Krise wurde außerdem die neue Maßnahme „Auslastungsinformationen in der Fahrplanauskunft“ in die ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW aufgenommen. Darüber wollen die Verkehrsverbünde den Fahrgästen Informationen bereitstellen etwa wie stark ein Fahrzeug ausgelastet ist. Fahrgäste haben so die Möglichkeit, ihr Reiseverhalten der Auslastung bestimmten Fahrten anzupassen, um stark gefragte Verkehrsmittel gezielt zu vermeiden. So können Fahrgäste landesweit ihre Fahrt noch komfortabler planen und ihre Route unter Berücksichtigung der Auslastung wählen. Die beim Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) ansässige Zentrale Koordinierungsstelle (ZKS) des ÖV-Datenverbundes wird in Abstimmung mit dem Verkehrsministerium und den Partnern im Land die Vernetzung und die gemeinsame Fortentwicklung der Auslastungsprognose landesweit einheitlich im Sinne der Fahrgäste gestalten und eine Integration in alle technischen Systeme ermöglichen.
Zudem wurde der aktuelle Stand des deutsch-niederländischen Projekts „easyConnect“ vorgestellt, ein grenzüberschreitendes, Smartphone basiertes, intermodales ID-Ticketing-Projekt im AVV, das mit 2,23 Millionen Euro vom Verkehrsministerium Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Erfahrungen haben gezeigt, dass mehr Menschen mit Bus und Bahn fahren, wenn Buchen und Bezahlen einfach ist – vor allem über Landesgrenzen hinweg. Information, Buchung und Abrechnung erfolgen bei „easyConnect“ aus der gewohnten App des Fahrgastes, sodass Sprach- und Tarifbarrieren wegfallen.
Informationen zur ÖPNV Digitalisierungsoffensive NRW
Quelle: Kompetenzcenter Digitalisierung, Ministerium für Verkehr Nordrhein-Westfalen