Der UITP Global Public Transport Summit 2017 in Montreal ist am 17. Mai zu Ende gegangen und wagte einen umfassenden Blick in die Zukunft des öffentlichen Nahverkehrs. Dabei standen die aktuellen Marktveränderungen ebenso wie viele innovative Entwicklungen bei Systemen und Produkten im Vordergrund.
In seinem Schlusswort fasste der zum Ende des Jahres ausscheidende Generalsekretär Alain Flausch die Ergebnisse des diesjährigen UITP-Kongresses wie folgt zusammen:
- Der ÖPNV hat in den vergangenen Jahren weltweit seine starke Rolle weiter ausgebaut und immer wieder erfolgreich neue Entwicklungen angestoßen. Aktuell befindet sich der ÖPNV jedoch in einem starken Veränderungsprozess. ÖPNV und Mobilität verschmelzen zunehmend und neue Mobilitätsanbieter mit unterschiedlichstem Portfolio drängen in den Markt, wie z.B. Uber, MyTaxi, Google, MasterCard, verschiedene Car Sharing Anbieter, StadtRad und viele mehr. Das gesamte „Geschäftsmodell“ des ÖPNV/der Mobilität ist deshalb neu zu definieren und auszuprägen
- Die Bewohner der Städte und ebenso die Fahrgäste des ÖPNV, aber auch die Mitarbeiter der Verkehrsunternehmen sind bei allen Überlegungen in den Mittelpunkt zu stellen. Dabei geht es vor allem um die Verbesserung der Mobilität und deren Bezahlbarkeit, um das Lebensgefühl und die Gesundheit der Menschen in den Städten durch Reduzierung von Lärm und Abgasen und ebenso um die Umwandlung vieler Arbeitsplätze im künftigen ÖPNV
- Der sich vollziehende Wandel in der Mobilität muss dabei von allen ÖPNV-Unternehmen aktiv gestaltet bzw. mitgestaltet werden. Lediglich das Reagieren auf die vielfachen Veränderungen reicht bei weitem nicht aus!
- Die Herausforderungen und Veränderungen in der Mobilität bewegen sich zunehmend dynamischer und werden ebenso komplexer. Die ÖPNV-Unternehmen müssen hierbei Schritt halten und mit ihren Reaktionen, Maßnahmen und Entscheidungen deutlich schneller werden, andernfalls andere Player die Mobilität maßgeblich bestimmen würden
- Dabei müssen künftig in der ÖPNV-Branche ebenso völlig neue Partnerschaften eingegangen und eine viel größere Flexibilität als bisher an den Tag gelegt werden. Nur so wird künftig Mobilität gestaltet.
Die Ausführungen des amtierenden UITP-Generalsekretärs zeigen, dass die Rolle des Verkehrs und der gesamten Mobilität neu gedacht werden muss. Sein Resümee war als „Weckruf“ für die Branche zu verstehen.