Daimler Buses hat seinen ersten batterie-elektrisch angetriebenen Überlandbus, den Mercedes-Benz eIntouro, als seriennahen Prototyp vorgestellt. Damit elektrifiziert der Hersteller den öffentlichen Nahverkehr zwischen Städten und ländlichen Gebieten. Das Fahrzeug wird eine Reichweite von bis zu 500 Kilometer bieten und eignet sich damit für längere Strecken und höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten – beispielsweise auf Landstraßen – im Vergleich zu einem E-Stadtbus.
Der Bus erhält die gleiche Batterietechnologie, sogenannte LFP-Batterien (Lithium-Eisen-Phosphat), wie der Fernverkehrs-Lkw Mercedes-Benz eActros 600. Dies ist Bestandteil einer Gleichteile-Strategie, die Daimler Buses mit dem Mutterkonzern Daimler Truck verfolgt. Der Bus-Hersteller will so seine Profitabilität weiter stärken. Kunden können den neuen E-Überlandbus Anfang 2025 bestellen, die Weltpremiere des Serienfahrzeugs ist für die Branchenmesse „Busworld“ im Oktober 2025 in Brüssel vorgesehen. Erste Kundenauslieferungen sind ab 2026 geplant.
Der eIntouro ist wahlweise mit ein oder zwei Batteriepaketen mit jeweils nominal 207 kWh Kapazität verfügbar. Damit kann der neue Omnibus neben klassischen Überlandlinien auch für kleinere Reisen, Shuttle-, Ausflugs- oder Schulbusverkehre eingesetzt werden. Die beiden Batterien können mit bis zu 300 kW innerhalb von 90 Minuten vollständig aufgeladen werden; bei nur einem Batteriepaket ist dies bereits nach 70 Minuten möglich. Zudem können bei der LFP-Technologie über 95 Prozent der installierten Kapazität genutzt werden. Die Batterien im eIntouro bieten in Abhängigkeit der jeweiligen Anwendungsfälle eine Lebensdauer von bis zu 15 Jahren.
Der Mercedes-Benz eIntouro wird in zwei Varianten angeboten. Mit einer Länge von 12,18 Metern und 13,09 Metern sowie 50 bis maximal 63 Sitzplätzen bietet das Fahrzeug ebenso viel Platz wie die konventionell angetriebene Variante. Das Fahrzeug kann demzufolge einen dieselbetriebenen Überlandbus eins zu eins ersetzen.
Mit dem eIntouro führt Daimler Buses zudem eine neue Elektronikarchitektur ein. Diese ermöglicht erstmals eine drahtlose Softwareaktualisierung von Bussen, sogenannte „Over-the-air“-Updates (OTA), ohne Werkstattbesuch. Werkstattaufenthalte können so reduziert und die Fahrzeugverfügbarkeit verbessert werden. Die Technologie soll in allen zukünftigen Bus-Modellen des Herstellers zum Einsatz kommen. Stand heute wird Daimler Buses diese Technologie als erster Bus-Hersteller in Europa anbieten können.
Quelle: Daimler Buses