Stellungnahme von Christiane Leonard, Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer (bdo), zum heutigen Interview des VDA-Präsidenten Matthias Wissmann „Der Kulturwandel hat begonnen“ im Handelsblatt (Seite 4ff.):
„Offensichtlich ist der Verband der Automobilindustrie nicht in der Lage, die Ernsthaftigkeit der Geschehnisse um „Betrugssoftware“ und Kartellabsprachen zu erkennen. Nicht anders ist es zu erklären, dass Präsident Wissmann in einem Interview des heutigen Handelsblattes ein staatliches Sanierungsprogramm für den Austausch von Bussen und Taxen fordert. Soweit hierbei der Anschein erweckt wird, die deutschen Busunternehmer fahren mit „alten Fahrzeugen“ durch Städte verkennt er offensichtlich, dass die Mitglieder des bdo mit einer hoch modernen Flotte unterwegs sind und Investitionen in erheblichem Umfang in die durch die von den VDA Mitgliedern zur Verfügung gestellten Fahrzeuge getätigt haben. Wir hätten uns gewünscht, dass der VDA Öffentlichkeit und Verbraucher darüber aktiv informiert hätte, dass Busse aufgrund ihrer technischen Voraussetzungen nicht vom Dieselskandal betroffen sind. Sie sind damit – im Gegensatz zu den als modern und umweltfreundlich „verkauften“ Diesel-PKW – ein Teil der Lösung in Sachen Verbesserung der Luftqualität und nicht das Problem. Dies ist die Aussage, die wir in einem solchen Interview erwartet hätten. Offensichtlich ist Herr Wissmann noch weit davon entfernt, die existierende Krise seine Mitglieder als Chance zum Umdenken zu erkennen.
Zitate von Matthias Wissmann aus dem Interview "Der Kulturwandel hat begonnen":
„… Außerdem müssen moderne Fahrzeuge auf die Straße gebracht werden. Ich ärgere mich immer wieder, wenn uralte Touristenbusse ihre Kreise ziehen …“
„… Zu einem modernen Konzept in den Städten gehört, dass alte Bus- und Taxi-Flotten so zügig wie möglich erneuert werden. Das sind die Vielfahrer, da ist der Hebel für die Emissionsminderung besonders groß“.