Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) hat am 14. Mai im Gespräch mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer über die aktuelle Lage der Busunternehmen im Zeichen der Corona-Krise informiert. Bei einem Termin im Bundesverkehrsministerium (BMVI) in Berlin diskutierten der Bundesverkehrsminister sowie Staatssekretärin Dr. Tamara Zieschang und Staatssekretär Enak Ferlemann mit einer zehnköpfigen bdo-Delegation über die Entwicklungen in der Busbranche und deren Bedeutung für die Mobilität. Die Vertreterinnen und Vertreter des bdo – unter Vorsitz von Präsident Karl Hülsmann – betonten dabei, dass direkte Hilfen schnell kommen müssen, um traditionelle mittelständische Unternehmen vor dem nahenden Aus zu bewahren. Die Bustouristik liegt am Boden. Klassen- und Vereinsfahrten sind verboten. Viele Unternehmen stehen kurz vor der Insolvenz oder haben diese bereits angemeldet. Diese Entwicklung wird sich aufgrund der zumeist gemischtwirtschaftlichen Struktur der Unternehmen auch negativ auf die Schülerbeförderung und den ÖPNV gerade in ländlichen Regionen auswirken. Das Verschwinden von familiengeführten und vor Ort engagierten Busunternehmen in den Städten und in der Fläche wird erhebliche Auswirkungen auf die bestehenden Strukturen und das gesamtgesellschaftliche Leben in Deutschland haben.
Die lobenswerte Initiative von Bundesverkehrsminister Scheuer macht deutlich, dass ihm die Probleme der Bus-Branche bewusst sind. „Sie sind von Corona besonders hart betroffen: keine touristischen Reisen, keine oder nur reduzierte Schülerverkehre – und das schon seit fast zwei Monaten“, kommentierte er. „Wir wollen den betroffenen Busunternehmen schnell helfen. Mein Haus hat eine Finanzierungsregelung erarbeitet. Insgesamt wollen wir 170 Millionen Euro in die Hand nehmen. Dafür brauchen wir noch die Zustimmung des Bundesfinanzministers.“
bdo-Präsident Karl Hülsmann sagte zu den Inhalten des Gesprächs mit Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: „Busse sind als umweltfreundlichstes und flexibelstes Verkehrsmittel unverzichtbar für die Grundversorgung mit Mobilitätsleistungen in Deutschland. Busunternehmen stehen für eine Vielzahl von wesentlichen Angeboten – vom Schülerverkehr über Vereinsfahrten bis hin zu Betriebsausflügen und Fahrten ins Museum. Durch die dramatischen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise sind diese wesentlichen Strukturen derzeit massiv bedroht. Uns als Busbranche war es beim Termin mit Bundesminister Scheuer heute wichtig, noch einmal ganz deutlich zu machen, dass die Krise bei unseren mittelständischen Unternehmen schon tiefgreifende Schäden angerichtet hat. Wir erkennen, dass Bundesminister Scheuer die Sorge um die Branche und die umweltfreundliche Mobilität teilt. Wir appellieren daher eindringlich an Bundesfinanzminister Olaf Scholz, die Initiative von Bundesverkehrsminister Scheuer zu unterstützen und mit ihm gemeinsam den Busmittelstand zu retten.“
Quelle: Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo)