Stabile Fahrgastzahlen auf hohem Niveau und eine abermalige Bestätigung der finanziellen Verlässlichkeit für Städte und Kreise: Das sind die zentralen Ergebnisse des Geschäftsjahres 2015 für die Bogestra.
So waren im Jahr 2015 wiederum rund 145 Millionen Fahrgäste mit den Bussen und Bahnen der Bogestra unterwegs (2015: 144, 9 Mio., 2014: 144, 7 Mio.). Das von den Städten und Kreisen im Betriebsgebiet auszugleichende Ergebnis beträgt die anvisierten rund 57,8 Millionen Euro. Erreicht wurde die finanzielle Verlässlichkeit für die Kommunen auch durch den im Jahr 2015 erbrachten Restrukturierungsbeitrag der Mitarbeiter von 10,15 Millionen Euro (2014: 9,45 Mio. Euro). Dadurch erhöhte sich die seit 2002 durch den Tarifvertrag Nahverkehr erbrachte Einsparungsleistung auf rund 95 Millionen Euro.
Besondere Herausforderung im Schienenfahrzeugbereich
Besonders hoch zu bewerten, sind diese Ergebnisse angesichts der großen Herausforderung, der sich das Unternehmen im Schienenfahrzeugbereich gegenübersah. Aufgrund von technischen Schwierigkeiten bei den Siemens-Niederflurstraßenbahnen vom Typ NF6D waren erhebliche personelle und finanzielle Anstrengungen notwendig, um den sicheren Betrieb der Fahrzeuge zu gewährleisten sowie für die Kunden weiterhin ein gutes Angebot zu realisieren. Zur nachhaltigen Problemlösung wurde im Jahr 2015 die Ersatzbeschaffung für 42 Niederflurstraßenbahnen auf den Weg gebracht.
Die im Jahr 2014 bereits deutlich spürbare Veränderung hin zum SozialTicket/Mein Ticket setzte sich fort. So ist im letzten Jahr dort ein Anstieg der Verkaufszahlen um rund 21 Prozent zu verzeichnen. Diese Entwicklung ging einher mit Rückgängen bei Bartickets und des Wechsels weiterer Kunden zu preiswerteren Ticketarten. Fortgesetzt hat sich hat sich auch die rückläufige Entwicklung bei den Schülerzahlen und entsprechenden Auswirkungen bei den SchokoTickets. Um neue Kundengruppen zu erschließen, wurde von der Bogestra zusammen mit den Unternehmen der Kooperation östliches Ruhrgebiet u.a. das HappyHourTicket als Tarifpilot eingeführt. Der quantitative Umfang des Leistungsangebots (Bus- und Bahnkilometer) blieb nahezu konstant (2015: 25,3 Mio.; 2014: 25,1 Mio.). Die Umsatzerlöse erhöhten sich auf 114,46 Mio. Euro (2014: 109,81 Mio. Euro).
Investitionen von 378 Millionen Euro in den letzten zehn Jahren / Bestwert bei Ausbildung
Die Brutto-Investitionssumme verdoppelte sich im Vergleich zum Vorjahr (2015: 70,1 Mio. Euro, 2014: 34 Mio. Euro). Zum einen wurden die verkehrlichen und städtebaulichen Großprojekte "Erweiterung Linie 310" sowie "Modernisierung Horster Straße/Linie 301" (Gelsenkirchen) fortgesetzt, zum anderen wurde in neue Busse investiert. Außerdem schlägt auch die Neubeschaffung der 42 Niederflurbahnen zu Buche. Die Investitionssumme von rund 110 Millionen Euro wird über den Kapitalmarkt aufgebracht. Teil davon ist ein Kredit über 34 Millionen Euro. Ein weiterer Kredit in Höhe von 5 Millionen Euro wurde für die Anschaffung für Busse aufgenommen. Für die vergangenen zehn Jahre kommt die Bogestra auf eine Brutto-Investitionssumme von rund 378 Millionen Euro.
Mit 110 Auszubildenden im Jahr 2015 erreichte das Verkehrsunternehmen einen Bestwert, wenn es darum geht, jungen Menschen eine Zukunftschance zu bieten. Das Unternehmen zeichnet sich dabei durch die vielfältige Tätigkeitsfelder aus, die es anbietet: in bis zu 16 Berufen werden Ausbildungsplätze angeboten.
Zukunft: Neue Niederflurbahnen – Direktvergabe
Um die NF6D-Fahrzeuge möglichst bald ausmustern zu können, wurde mit dem Hersteller der neuen Niederflurbahnen, dass die Auslieferung der ersten acht weiteren Variobahnen noch in diesem Jahr erfolgt. Das erste Fahrzeug wird im September 2016 erwartet.
Um die weitere Zukunft eines qualitativ hochwertigen Nahverkehrs im mittleren Ruhrgebiet zu sichern, haben die Städte Bochum und Gelsenkirchen zusammen mit der Bogestra in einer Arbeitsgruppe vorbereitende Schritte unternommen, damit auch nach 2019 Verkehrsleistungen erbracht werden können (Direktvergabe). Inzwischen gibt es erste Entscheidungen der Räte der Städte Bochum und Gelsenkirchen, in denen einstimmig bzw. mit großer Mehrheit für die Direktvergabe votiert wird.
Auf den Weg gebracht wurden auch Projekte zur Verbesserung der digitalen Fahrgastinformation. So wurde mit dem Ausbau des Betriebsleitsystems (ITCS) für den Schienenverkehr begonnen.