Es ist die grösste Zugbeschaffung in der Geschichte der BLS: Das Bahnunternehmen investiert rund 650 Millionen Franken in 58 neue einstöckige Niederflurzüge von Stadler Rail. Der moderne, innovative, kompakte Allroundzug – kurz MIKA – ersetzt bis Ende 2024 schrittweise die in die Jahre gekommenen EW III- und RBDe-Züge.
Ab 10. Mai 2021 nimmt die BLS die ersten neuen Züge in Betrieb. Sie verkehren als InterRegio 66 auf der Strecke Bern–Neuchâtel. Weitere folgen ab 13. Juni als S4 auf der Linie Thun–Bern–Burgdorf–Langnau. Ab Ende 2022 sollen die MIKAs ausserdem auf der Lötschberg-Bergstrecke (Bern–Kandersteg–Brig–Domodossola) und im Simmental (Bern–Spiez–Zweisimmen) fahren.
Bei der Entwicklung wurde viel Wert auf Komfort gelegt: Neben Panoramafenstern, einem hellen Innenraum und breiteren Sitzen punktet der neue RegioExpress-Zug mit einer Bistrozone mit Snack- und Kaffeeautomaten. Praktisch jeder Sitzplatz hat eine eigene Steckdose und der Zug verfügt, dank speziellen Scheiben, über optimierten Handyempfang. In den sogenannten Multifunktionszonen finden neben Gepäck, Kinderwagen und Ski auch Velos Platz. Steckdosen bei den Veloplätzen ermöglichen unterwegs das Aufladen des E-Bikes. Zudem sorgen Notsprechstellen und Videoüberwachung für Sicherheit.
Die BLS bestellt die Züge in zwei unterschiedlichen Ausführungen, damit sie im RegioExpress- und im S-Bahn-Verkehr eingesetzt werden können. Das Modell für die S-Bahn ist aktuell in Entwicklung und soll ab 2023 im Berner S-Bahn-Netz auf der S2, S4, S5, S6 und S51 zum Einsatz kommen.
Mit dem neuen Zugtyp vereinheitlicht die BLS ihre Flotte, was den Betrieb und den Unterhalt stark vereinfacht. Ausserdem wird mit der Beschaffung der geplante Angebotsausbau der S-Bahn Bern sichergestellt.