Die Leipziger Gruppe hat das Geschäftsjahr 2015 mit einem guten Ergebnis abgeschlossen. Trotz der angespannten Lage auf dem Energiemarkt konnte ein positives Konzernjahresergebnis auf Vorjahresniveau in Höhe von 23,0 Millionen Euro (23,8 Millionen Euro im Jahr 2014) erwirtschaftet werden. Mit einem Anstieg der Investitionen um 23,1 Millionen Euro auf 171,3 Millionen Euro binnen Jahresfrist setzte der Stadtkonzern seine Investitionsoffensive in Anlagen und Netze fort. "Die Unternehmensgruppe agiert in einem wirtschaftlich schwierigen Umfeld. Der Konzern steht vor großen Herausforderungen und alle Verantwortlichen sind gefordert, sich mit aller Kraft und ihren besten Ideen einzubringen. Denn an der wirtschaftlichen Situation der Leipziger Gruppe hängt auch der Alltag jedes einzelnen Bürgers in Leipzig – sei es als Fahrgast in der Straßenbahn, als Wasser- oder als Stromkunde (…)", so Burkhard Jung, Oberbürgermeister der Stadt Leipzig und Aufsichtsratsvorsitzender der Leipziger Stadtholding.
Verpflichtungen zur Finanzierung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) habe die Gruppe einmal mehr aus eigener Kraft erfüllt. Die Verkehrsbetriebe verzeichnen positive Entwicklungen bei den Fahrgastzahlen und bei wichtigen Bauprojekten, wie dem Betriebshof Dölitz, und investieren in eine digitale Mobilitätsplattform.
Volkmar Müller, Geschäftsführer der Leipziger Stadtholding, unterstrich, die Unternehmensgruppe stehe im Vergleich zu anderen Unternehmen gleicher Branchen mit guten Ergebnissen da. "Wir haben nicht nur unser Konzernergebnis von 2014 wieder bestätigt. Das Betriebsergebnis konnte sogar von 42,7 Millionen Euro auf 58,5 Millionen Euro gesteigert werden." Weiterhin sei das EBITDA (operativ erwirtschaftetes Ergebnis) des Konzerns um 8,2 Millionen Euro auf 211,3 Millionen Euro verbessert worden. Zudem seien die Eigenmittel des Konzerns von 822,7 Millionen Euro binnen Jahresfrist auf 864,6 Millionen Euro angestiegen.
Leipziger Verkehrsbetriebe
Nur ein Jahr nach der Neuordnung des ÖPNV-Angebotes im S-Bahn- und Regionalbusnetz konnten die Leipziger Verkehrsbetriebe ihre Fahrgastzahlen wieder steigern. Das Wachstum von 1,4 Prozent sowie die Steigerung der Linieneinnahmen um 2,5 Prozent durch gezielte Angebots- und Produktentwicklung zeigen, dass der ÖPNV im vergangenen Jahr gestärkt wurde. Nach Verlagerungen von den Verkehrsbetrieben zu anderen Unternehmen im Vorjahr sind jetzt bei allen Unternehmen im Gesamtsystem Zuwächse zu sehen. Die Umsatzerlöse der Verkehrsbetriebe stiegen von 103,3 Millionen Euro auf 107,2 Millionen Euro. Das ausgeglichene Jahresergebnis konnte zudem durch interne Kostensenkungen erzielt werden.
Zugleich trieb das Unternehmen seine Investitionsoffensive für die Verbesserung im Angebot und im Service voran. Das Investitionsvolumen erhöhte sich gegenüber dem Vorjahr (46,6 Millionen Euro) auf 56,8 Millionen Euro. Wesentliche Modernisierungen der Infrastruktur und des Fahrzeugparks konnten so angepackt bzw. abgeschlossen werden.
Die Verkehrsbetriebe brachten den Um- und Ausbau des Betriebshofs Dölitz als Baustein des Liegenschaftskonzepts voran, um effektiver arbeiten zu können. In enger Abstimmung mit der Stadt Leipzig und den Wasserwerken erneuerten sie wichtige Magistralen. Das Unternehmen schloss den Liefervertrag für neue Straßenbahnen ab und bestellte verbindlich fünf Straßenbahnen mit Option auf weitere 36. Zudem rüstete es das Rechnergestützte Betriebsleitsystem (RBL) auf die zweite Generation auf. Die Einbindung von Echtzeitinformationen erhöht die Beförderungsqualität des Nahverkehrs und reduziert Zugangsbarrieren.
Im Jahr 2015 starteten die Verkehrsbetriebe eine strategische Initiative in die Mobilitätswelt von Morgen. Mit der Plattform "Leipzig mobil" öffneten sie die Tür zur Intermodalität. Herzstück des Projektes ist eine App, in der neue Angebote (ABO-Flex, Carsharing, Leihfahrrad nextbike) zu einem neuen Produkt zusammengeführt werden. "Leipzig mobil" versteht sich als innovatives Pilotprojekt, um durch stetige Verbesserung neue Mobilitätslösungen für die wachsende Stadt zu entwickeln. Mit 25 Mobilitätsstationen und der dazugehörigen Plattform startete das Unternehmen ein Projekt zur intelligenten Mobilität.
Mittelfristiges Ziel ist, wirtschaftliche Lösungen zu entwickeln, um den Nahverkehr zunehmend CO2-neutral zu gestalten. In Abhängigkeit von Unterstützungen durch Bund und Land ist unter anderem der Einsatz neuer, elektrisch betriebener Busse denkbar.
Die Jahres- und Konzernabschlüsse 2015 finden Sie hier.”