Bilanz der Stadtwerke Münster fällt besser aus als erwartet

Das Geschäftsjahr 2023 schließen die Stadtwerke Münster mit einem Jahresergebnis von 11,2 Millionen Euro ab.  Den Großteil des Jahresüberschusses schütten die Stadtwerke Münster an den städtischen Haushalt aus. Mindestens 6,5 Millionen Euro fließen laut Managementkontrakt in die Kassen der Stadt Münster. Mit einer Eigenkapitalquote von 34,2 Prozent hat der kommunale Versorger eine solide Basis für die anstehenden Aufgaben im Rahmen der Energie- und Wärmewende sowie dem großflächigen Glasfaserausbau. „Um Wind- und Solarenergie massiv auszubauen, erneuerbare Wärme und Glasfasernetze zu erschließen und die Antriebswende im ÖPNV fortzuführen, planen wir das größte Investitionsprogramm in der Geschichte unseres Unternehmens. Bis 2028 investieren wir mit der Stadtwerke-Gruppe mehr als 800 Millionen Euro in die Transformation“, betont Sebastian Jurczyk, Vorsitzender der Geschäftsführung.

Auch Bund und Länder in die Pflicht nehmen

Hinsichtlich auskömmlicher und langfristiger Finanzierung des ÖPNV sehen die Stadtwerke auch Bund und Länder in der Pflicht: „Gerade aufgrund der großen Hebelwirkung des Nahverkehrs ist die Förderung von Investitions- und Betriebskosten durch Bund und Land eine Voraussetzung dafür, dass die Mobilitätsunternehmen weiter aktiven Klimaschutz betreiben können. Wer die Verkehrswende ernst meint, muss Nahverkehr volkswirtschaftlich und nicht rein betriebswirtschaftlich bewerten“, ergänzt Mobilitätsgeschäftsführer Frank Gäfgen.

Jeder zweite Stadtwerke-Bus rein elektrisch

Voll auf Kurs liegen die Stadtwerke Münster bei der Elektrifizierung der Busflotte. Mit vierzig neuen Elektrobussen wurde die elektrische Flotte 2023 auf 73 Fahrzeuge verdoppelt. Bereits heute wird jeder zweite Stadtwerke-Bus rein elektrisch angetrieben (E-Bus-Quote: 60 Prozent). „Spätestens 2029 wird unsere Busflotte vollständig elektrisch fahren – und damit komplett abgasfrei und geräuscharm“, so Mobilitätsgeschäftsführer Frank Gäfgen.

In den Bussen der Stadtwerke registrierten die automatische Fahrgastzählsysteme 2,5 Millionen Fahrgäste mehr als im Vorjahr, insgesamt 31,8 Millionen Fahrgäste. Das entspricht einem Zuwachs von 8,5 Prozent. Auch die Abozahlen steigen. Von den rund 55.500 Nahverkehrsabos Ende Mai 2024 sind rund 38.400 Deutschlandtickets, überwiegend kombiniert mit Jobticket. Hatten Anfang 2023 noch etwa 9.500 Fahrgäste ein JobTicket in der Tasche, sind es aktuell über 15.000. Seit Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023 konnten die Stadtwerke insgesamt rund 11.000 Neu-Abonnentinnen und Abonnenten gewinnen. „Vor allem in Kombination mit dem Jobticket sorgt das Deutschlandticket für deutliche Verschiebungen bei unseren Abos. Wichtig ist nun, dass der Bund und die Länder ein dauerhaftes Bekenntnis zur Finanzierung abgeben“, ordnet Frank Gäfgen ein. „Mit der zusätzlichen Einführung des Münster-Abos und der Kombi von Deutschland- und Jobticket ist das Preisgefüge deutlich günstiger geworden und ein echter Anreiz zum Umstieg auf den ÖPNV entstanden.“ 

Umso wichtiger, dass die Nachfrage auf ein verlässliches Angebot trifft. Die intensiven Anstrengungen der Stadtwerke Münster neues Fahrpersonal zu gewinnen, zeigen Wirkung. „Bis Jahresende wollen wir auf allen Linien wieder zur gewohnten Taktfrequenz zurückkehren. Im Oktober 2024 bringen wir die Ringlinie zurück, die viele Fahrgäste vermisst haben“, sagt Frank Gäfgen. „Und wir setzen uns weiter dafür ein, dass der Bus in Münsters Verkehr systematisch beschleunigt wird, beispielsweise durch Busspuren und Vorrangschaltungen.“

Wettbewerb um Talente

Entscheidend für das Gelingen all dieser Transformationsaufgaben ist für die Stadtwerke Münster der Faktor Mensch: „Fachkräfte zu gewinnen und langfristig an uns zu binden, hat für uns eine hohe strategische Priorität“, unterstreicht Sebastian Jurczyk. Die Stadtwerke setzen unter anderem auf Arbeitgeber-Benefits und Beteiligungen. Ihrem Team Münster bieten sie zahlreiche Extras von After-Work-Events bis Betriebssport, flexibilisierte Arbeitsmodelle wie Jobsharing und gehen auf Jobmessen ins persönliche Gespräch.

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