In Österreich gibt es bereits rund 918.000 autofreie Haushalte. Damit hat jeder vierte Haushalt in Österreich kein Auto, wie eine aktuelle VCÖ-Analyse auf Basis der Daten der Statistik Austria zeigt. Fast die Hälfte der autofreien Haushalte befindet sich in Wien. Der VCÖ betont, dass noch deutlich mehr Haushalten die Kosten des Autobesitzes erspart werden kann. Nötig dafür ist ein verstärktes Carsharing-Angebot, insbesondere außerhalb der großen Städte. Zudem ist das Öffi-Angebot in den Regionen zu verbessern und die Rad-Infrastruktur stark auszubauen.
In Wien sind bereits 47 Prozent der Haushalte autofrei, das ist mit Abstand der höchste Anteil im Bundesländer-Vergleich. Am zweithöchsten ist der Anteil autofreier Haushalte in Tirol mit 21 Prozent, am dritthöchsten in Vorarlberg und der Steiermark mit jeweils 19 Prozent. Am niedrigsten ist der Anteil autofreier Haushalte in Niederösterreich und Oberösterreich mit jeweils 13 Prozent. Die Zahl der autofreien Haushalte in Österreich ist seit dem Jahr 2010 um fast 100.000 auf rund 918.000 gestiegen.
Tirol zeigt, wie auch in den Bundesländern ein attraktives Carsharing-Angebot umgesetzt werden kann. Mit einem Aufpreis von nur 100 Euro auf die Öffi-Jahreskarte steht ein Carsharing-Angebot mit Standorten in bereits 24 Orten in Tirol zur Verfügung. 20 Stunden sind gratis, eine weitere Stunde kostet vier Euro. Auch das Rail & Drive Angebot, das es mittlerweile mit 360 Fahrzeugen an Bahnhöfen von 31 Städten gibt, unterstützt Haushalte dabei, sich die Kosten eines eigenen Autos ersparen zu können.
Gerade in Großstädten spielt das Auto für die Mobilität in der Stadt eine geringe Rolle. So hat die Wiener Bevölkerung im Vorjahr 73 Prozent ihrer Alltagswege in Wien im Umweltverbund von Öffis, Gehen und Radfahren zurückgelegt. Dort, wo jetzt noch Autos abgestellt sind, könnten zukünftig vermehrt schattenspendende Bäume gepflanzt werden und kühlende Grünflächen entstehen, um Straßen abzukühlen und damit die in der Klimakrise steigende Hitze erträglicher zu machen.
Wesentlich ist darüber hinaus die Verbesserung des öffentlichen Verkehrsangebots in den Regionen, um die Mobilitätskosten auch für die Bevölkerung zu reduzieren. Dass es auch in dünner besiedelten Regionen ein sehr gutes Busangebot geben kann, ist im Bregenzerwald zu sehen, wo Busse im Stunden- oder sogar Halbstunden-Takt verkehren und auch am späteren Abend und am Wochenende regelmäßige Bus-Verbindungen angeboten werden.
Quelle: VCÖ