Fünf Jahre nach dem Bundestagsbeschluss zur Liberalisierung des Fernbusmarktes in Deutschland zieht der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) eine positive Zwischenbilanz. Das neue Mobilitätsangebot hat sich überaus erfolgreich als günstige und umweltverträgliche Alternative etabliert. Der Verband sieht aber weitere Potenziale für die Zukunft und ruft nach verbesserten Rahmenbedingungen:
1. Nachhaltiges Reisen durch Ausbau zentraler Mobilitätsdrehscheiben fördern:
Um den öffentlichen Verkehr zu stärken, gilt es, Fernbus, Bahn, ÖPNV und Carsharing zentrumsnah miteinander zu verknüpfen. Durch leicht erreichbare, gut ausgestattete, barrierefreie und multimodale Mobilitätsknoten wird das Reisen mit nachhaltigen Verkehrsmitteln noch attraktiver.
2. Förderung von Infrastruktur und umweltfreundlichen Antriebssystemen auf den Weg bringen:
Ein durchschnittlich ausgelasteter Fernbus kann bereits heute die beste Klimabilanz aller Verkehrsträger vorweisen. Weitere Verbesserungen im Sinne von Umwelt, Klima und Gesundheit ließen sich durch gezielte Förderoptionen und Investitionsanreize auf den Weg bringen.
3. Entbürokratisierung und Vereinheitlichung der Genehmigungsverfahren:
Durch unterschiedliche Handhabe der Vorschriften zum Genehmigungsverfahren in verschiedenen deutschen Bundesländern kommt es regelmäßig zu Verzögerungen und Komplikationen. Vereinfachungen hierbei stärken Unternehmen und ermöglichen die schnelle Anbindung neuer Ziele.
4. Zusätzliche Belastung des Fernbusverkehrs verhindern:
Der Bus stellt eine kostengünstige Alternative zu Flugzeug und Zug dar, die insbesondere auch von Menschen mit geringem Einkommen genutzt wird. Zusätzliche Belastungen verteuern das soziale und altersübergreifende Reisen und erschweren die Anbindung ländlicher Räume. Auch Einfahrverbote für Dieselbusse, die ja den motorisierten Individualverkehr reduzieren, würden in die falsche Richtung weisen.
5. Verlässliche Informationssysteme über Autobahn-Bauvorhaben etablieren:
Informationen zu Beginn und Dauern von Bauvorhaben sind wichtig um Linien- und Fahrpläne so gestalten zu können, dass Lenk- und Ruhezeiten nicht beeinträchtigt werden und Fahrgäste nicht unter Verzögerungen leider müssen.