In den letzten Jahren ist der Verkauf von Einzelfahrscheinen im Bus um mehr als 80 Prozent zurückgegangen. Durchschnittlich zahlen Fahrgäste heute nur noch drei Tickets pro Tag und Bus mit Bargeld. Daher haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sich entschieden, den Ticketkauf im Bus ab dem 1. September 2024 nur noch bargeldlos anzubieten. Eine entsprechende Änderung des VBB-Tarifs wurde von der zuständigen Behörde genehmigt.
Die rein bargeldlose Bezahlung macht für die Fahrgäste den Bezahlprozess nicht nur unkomplizierter und schneller, sondern entlastet die Busfahrer, für die künftig Kassenabrechnungen und Bargeldmitführung entfallen, enorm. In der herausfordernden Personalsituation ein wichtiges Zeichen in Richtung der Mitarbeitenden. Selbstverständlich geben die Fahrer weiterhin Auskünfte zu Verbindungen, Haltestellen und Tarifen und verkaufen Tickets – nur eben bargeldlos.
Hintergrund der Entscheidung ist vor allem das stark veränderte Fahrgastverhalten. Die allermeisten Kunden, rund 99 Prozent, steigen inzwischen mit einem gültigen Fahrschein bei der BVG ein. In vielen Fällen sind dies, in Zeiten von Deutschlandticket und Berlin-Abo, Zeitkarten. Allein die BVG hat rund 1,2 Millionen Abonnenten, insgesamt nutzen sogar rund 1,8 Millionen Berliner Zeitkarten, und seit Einführung des Deutschland-Tickets bringen auch viele Berlin-Besucher ihren Fahrschein bereits mit. Die meisten Gelegenheitskunden (95 Prozent) nutzen schon heute die Möglichkeit, ihr Ticket bequem per App zu kaufen, oder alternativ das berlinweite Netz aus Verkaufsstellen und Automaten.
Für diejenigen Fahrgäste, die ihr Ticket erst beim Zustieg kaufen, steht im Bus selbstverständlich weiterhin die schnelle und unkomplizierte Zahlung mit unterschiedlichen bargeldlosen Zahlungsmitteln zur Verfügung: Giro- sowie die gängigen Kreditkarten, die digitalen Services Apple oder Google Pay sowie die wiederaufladbare BVG-Guthabenkarte, die anonym und übertragbar „wie Bargeld“ genutzt werden kann.
Die BVG-Guthabenkarte ist aktuell in den BVG-Kundenzentren sowie in ca. 900 Annahmestellen von Lotto Berlin verfügbar. Die BVG plant bereits die Ausweitung des Vertriebsnetzes mit neuen Kooperationspartnern. Dabei werden sukzessive weitere Spätis, Einzelhändler und Tankstellen an das Guthabenkarten-Vertriebsnetz angeschlossen. Natürlich kann die Guthabenkarte nicht nur mit Bargeld erworben, sondern auch aufgeladen werden – letzteres auch an allen stationären Automaten im Netz der BVG, wo sie umgekehrt auch als Zahlungsmittel funktioniert. Die BVG wird ihre Fahrgäste in den kommenden Wochen umfangreich über die Änderung der Zahlmöglichkeit im Bus informieren.
Quelle: BVG