Der öffentliche Nahverkehr in norwegischen Städten ist heute weniger wettbewerbsfähig gegenüber Autos als vor fünf Jahren. Das zeigt ein Bericht des Transport Economics Institute (TØI), den der norwegische Automobilverband NAF in Auftrag gegeben hatte. Der Bericht vergleicht die Fahrzeiten der Autos mit den Fahrzeiten öffentlicher Verkehrsmittel in den 13 größten Städten Norwegens, angepasst an die Anzahl der Umsteigemöglichkeiten, Staus und Warteschlangen.

Auto gewinnt in Norwegen gegenüber ÖPNV an Wettbewerbsfähigkeit

Der öffentliche Nahverkehr in norwegischen Städten ist heute weniger wettbewerbsfähig gegenüber Autos als vor fünf Jahren. Das zeigt ein Bericht des Transport Economics Institute (TØI), den der norwegische Automobilverband NAF in Auftrag gegeben hatte. Der Bericht vergleicht die Fahrzeiten der Autos mit den Fahrzeiten öffentlicher Verkehrsmittel in den 13 größten Städten Norwegens, angepasst an die Anzahl der Umsteigemöglichkeiten, Staus und Warteschlangen. Für 2019 stellt TØI fest, dass 37 Prozent der Einwohner der Städte über kein ausreichend gutes öffentliches Verkehrsangebot verfügten. Für 2024 haben 49 Prozent der Reisenden kein ausreichend gutes Angebot.
„Dies sollte ein starker Weckruf für die Politiker sein. Zug, Bus und Bahn verlieren in fast allen norwegischen Städten gegenüber dem Auto“, sagt Ingunn Handagard, Pressemanagerin bei NAF. „Der Bericht zeigt, dass die Hälfte der Einwohner in und um die größten Städte über kein ausreichend gutes öffentliches Verkehrsangebot verfügt. Reisende müssen mehr Unannehmlichkeiten und längere Reisezeiten in Kauf nehmen als noch vor fünf Jahren“, sagt Handagard.
Der Unterschied zwischen den Großstädten sei riesig, teilt NAF mit. In Oslo verfügen 88 Prozent über ein ausreichend gutes öffentliches Verkehrsangebot für Fahrten in die Innenstadt, während in Bergen 56 Prozent über ein zufriedenstellendes Angebot verfügen und in Stavanger 57 Prozent. Für Trondheim stellt TØI fest, dass 67 Prozent ein ausreichend gutes Angebot haben.
Der Bericht zeigt, dass die Reisezeiten mit dem Auto in die größten Städte stetig abnehmen, während die Reisezeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln in vielen Städten zunehmen. Vor allem am Rande städtischer Gebiete hat sich die Situation für die Reisenden aus der letzten Befragung verschlechtert.
„Viele, die in die Städte pendeln, haben die Wahl zwischen hohen Mautgebühren oder lange Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Wir sind besorgt über die Entwicklung, dass die Maut steigt, die Alternativen aber immer noch nicht mithalten“, sagt Handagard. Immer mehr Städte würden straßenmaut einführen. Gleichzeitig setzten sich die Politiker in den Städten dafür ein, dass der Autoverkehr nicht zunimmt und mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr, das Rad oder den Fußweg nutzen.
„Die Maut in den Städten soll dazu beitragen, dass mehr Menschen den öffentlichen Nahverkehr nutzen. Doch das Ziel, dass der Autoverkehr nicht zunehmen soll, ist unrealistisch, wenn die Menschen nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln von ihrem Aufenthaltsort zu ihrem Ziel gelangen. Der Bericht zeigt, dass die meisten Städte weit davon entfernt sind, den Menschen dieses Angebot zu bieten“, sagt Handagard. 
Die Fahrtzeit wird um Nachteile wie Warteschlangen, Stau, zu frühes Ankommen und Gehzeit angepasst, um ein realistisches Bild davon zu vermitteln, wie Arbeitsfahrten mit unterschiedlichen Verkehrsmitteln erlebt werden.
Die Autoren des Berichtes gehen davon aus, dass öffentliche Verkehrsmittel eine realistische Alternative darstellen, wenn die Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln weniger als 50 Prozent länger dauert als mit dem Auto.

Quelle: Business Portal Norwegen

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