Reaktionen auf Verkehrsprognose von Minister Wissing

Deutsche Umwelthilfe fordert Durchgreifen von SPD und Grünen für Schiene statt Straße

In der Ampelkoalition geht der Grundsatzstreit zur Zukunft der Verkehrspolitik weiter. Nachdem Verkehrsminister Wissing zuletzt ein Veto gegen das auf EU-Ebene längst ausgehandelte Verbrenner-Aus ab 2035 angedroht hat, legt er nun mit zweifelhaften Verkehrsprognosen für das ferne Jahr 2051 nach, die seinen Plänen zum Aus- und Neubau von Autobahnen in die Karten spielen sollen.

„Die vorgestellten Zahlen sowie begleitenden Äußerungen der FDP und ihres Verkehrsministers machen deutlich: Diese Partei hat kein Interesse an moderner und zukunftsfähiger Verkehrspolitik und auch nicht an der Einhaltung rechtsverbindlicher Klimaziele. Stattdessen opfert sie all das dem Ausbau der Straße. Die Sanierung maroder Brücken geht Wissing buchstäblich nur halbherzig an: Statt der erforderlichen 400 Brückensanierungen pro Jahr rechnet man in diesem Jahr mit maximal 200. Beim Ausbau der Schiene, der zur Erreichung der Klimaziele im Verkehrssektor besonders wichtig ist, sieht es ähnlich aus: Obwohl das im Koalitionsvertrag festgeschriebene Ziel zur Erhöhung des Marktanteils der Schiene nach Branchenangaben einen Zuwachs der Verkehrsleistung um etwa 50 Prozent im Jahr 2030 erfordert, ruht sich Wissing auf der Prognose von 33 Prozent im Jahr 2051 aus. Auch der Deutschlandtakt, den man sich unter dem Titel Planungsbeschleunigung prioritär zum Ziel gesetzt hat, soll gestrichen werden. Und das, obwohl die damit einhergehenden Einzelprojekte, insbesondere die Elektrifizierung und Engpassbeseitigung, für die selbstgesetzten bahnpolitischen Ziele unabdingbar sind.“

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH)

ADFC: Verkehrsminister unterschätzt den Radverkehr massiv

Bundesverkehrsminister Wissing hat heute seine Langfristprognose für den Verkehr vorgestellt. Darin wird der Radverkehr kolossal unterschätzt. Laut Prognose werden nur wenige Menschen in den nächsten Jahren vom Auto aufs Fahrrad umsteigen. Dabei boomt der Radverkehr in Deutschland seit Jahren.

„Prognosen wie die des Verkehrsministers reden das Potenzial des Radverkehrs künstlich klein. Sie gehen von einem minimalen Wachstum in den nächsten Jahrzehnten aus. Das Gegenteil ist der Fall, das Potenzial des Radverkehrs ist enorm. Radfahrende in Deutschland schaffen längst Fakten, die das Ministerium nicht anerkennen will.“

ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider

Laut der Prognose des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) steigt der Anteil des Radverkehrs am sogenannten Modal Split, also an der gesamten Verkehrsleistung, in Deutschland bis zum Jahr 2051 auf lediglich 12,2 Prozent (von 10 Prozent im Vor-Corona-Jahr 2019). Gemessen in Personenkilometern (pkm) entspricht das einem Anstieg von 40 Milliarden auf lediglich 54 Milliarden pkm.

Selbst konservative Schätzungen wie die der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) kommen aber zu einem völlig anderen Ergebnis. Die NPM hielt bereits 2019 eine Steigerung der Verkehrsleistung des Radverkehrs auf 75,4 Mrd. pkm bis 2030 für erreichbar. Der Radverkehr kann demnach seine Verkehrsleistung schon bis 2030 fast verdoppeln.

Quellen: DUH, ADFC

BMDV-Klarstellung zu aktueller Berichterstattung Deutschlandtakt

Das BMDV widerspricht aktuellen Medienberichten, nach denen der „Deutschlandtakt der Bahn auf 2070 verschoben” wird.

„Der Deutschlandtakt kommt wie von Anfang an geplant in Etappen und wird nicht verschoben. Das Bundesverkehrsministerium arbeitet vielmehr an einer Beschleunigung des Projekts.“

Michael Theurer, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Digitales und Verkehr und Bundesbeauftragten für den Schienenverkehr

Die Berichterstattung des ZDF „Deutschlandtakt der Bahn auf 2070 verschoben“ suggeriert, dass der Deutschlandtakt bis 2030 in Gänze fertiggestellt werden sollte. Richtig ist, dass der Deutschlandtakt ein fortlaufendes Projekt ist, dass stetig weiterentwickelt und an die Modernisierung des Schienennetzes angepasst wird.

Der Deutschlandtakt wird wie von Anfang an geplant in Etappen umgesetzt. Jede Etappe bringt neue Angebotssprünge und deutliche Verbesserungen für Reisende und Logistiker. Die nächste große Etappe wird mit der Fertigstellung der Strecke Wendlingen-Ulm, Stuttgart 21 und der Generalsanierung der Riedbahn 2025/2026 abgeschlossen. Sie wird u.a. den 30-Minuten-Takt zwischen den großen Metropolen Köln, Frankfurt, Mannheim, München, Nürnberg bringen. Die nächste Etappe 2030 wird bereits vorbereitet. Dazu finden intensive Abstimmungen mit den Ländern und der Branche statt.

Wie im Koalitionsvertrag vereinbart, werden wir die Umsetzung eines Deutschlandtaktes infrastrukturell, finanziell, organisatorisch, eisenbahnrechtlich und europarechtskonform absichern.

Die von Bundesverkehrsminister Wissing eingesetzte Beschleunigungskommission Schiene hat darüber hinaus Vorschläge für eine schnellere Umsetzung des Deutschlandtakts erarbeitet. Diese haben bereits Eingang gefunden in den Entwurf des Genehmigungsbeschleunigungsgesetzes des Bundesverkehrsministeriums und können damit sofort nach Inkrafttreten des Gesetzes umgesetzt werden.

Zum Verständnis: Der Deutschlandtakt ist Bestandteil des Bundesverkehrswegeplans 2030 (BVWP), der das zentrale Instrument für die langfristige Infrastrukturplanung ist. Dort finden sich sowohl kurzfristige wie auch langfristige Maßnahmen wieder. Die Jahreszahlen des BVWP basieren jeweils auf den Daten der langfristigen Verkehrsprognosen. Sie sind kein Datum für die Fertigstellung der im BVWP enthaltenen Projekte. Auch der BVWP wird derzeit im Rahmen des Infrastrukturdialogs auf der Grundlage neuer Verkehrsprognosen fortgeschrieben.

Quelle: BMDV

Mobileye als führender AV-Anbieter ausgezeichnet

Zwei führende Marktforschungsunternehmen, Guidehouse Insights und ABI Research, haben Mobileye als führend in der Entwicklung von autonomen Fahrzeugtechnologien (AV-Technologien) ausgezeichnet. Bei der Bewertung verschiedener AV-Technologieunternehmen nimmt Mobileye sowohl im Guidehouse Insights Leaderboard: Automated Driving Systems als auch im ersten ABI Research Autonomous Vehicle Platforms Report die Spitzenposition ein.

In beiden Rankings wurden quantitative und qualitative Kriterien bewertet, darunter Aspekte wie Technologie, Innovation, Strategie, Implementierung oder Kundenbasis. Im Guidehouse Leaderboard verbesserte sich Mobileye seit dem letzten Bericht im Jahr 2021 um sechs Plätze. Dies unterstreicht die bedeutenden Fortschritte, die Mobileye in den Jahren bei der Umsetzung von AV-Technologien erzielt hat.

Jeweils vier führende Unternehmen aus dem AV-Bereich wurden in beiden Berichten besonders hervorgehoben – Mobileye erreichte als einziges Unternehmen eine Nennung in beiden Rankings.

„Wir freuen uns über die unabhängige Anerkennung unserer Technologieführerschaft durch diese beiden renommierten Marktforschungsgruppen“, sagte Mobileye Präsident und CEO Prof. Amnon Shashua. „Sie spiegelt die harte Arbeit von Tausenden von Mobileye-Mitarbeiter:innen wider, die jeden Tag an der Zukunft des Straßenverkehrs arbeiten. Es zeigt auch, dass sich die Branche weiterhin schnell entwickelt und wir unseren Erfolg nie als selbstverständlich ansehen sollten.“

Da die Forschung und Entwicklung im AV-Bereich in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht haben, unterstreichen beide Forschungsgruppen die Bedeutung tragfähiger Geschäftsmodelle von AV-Anbietern für zukünftige Anwendungen. Beide Berichte bestätigen, dass Mobileyes Führungsposition und langjährige Erfolgsbilanz bei der Vermarktung von kamerabasierten Fahrerassistenzsystemen (ADAS) den Weg ebnen, um automatisiertes Fahren sowohl für Verbraucher als auch im Rahmen von Mobility-as-a-Service-Anwendungen anzubieten.

Ein weiterer entscheidender Vorteil von Mobileye, so die beiden Berichte, liegt darin, dass das Unternehmen auf skalierbare und einsatzbereite AV-Technologie setzt. Mit Mobileye SuperVision™ ist eine „Eyes-on, Hands-off“-Technologie bereits in Produktion. Die Lösungen Mobileye Drive™ für Robotaxi-Dienste sowie Mobileye Chauffeur™, ein AV-Angebot für Verbraucher:innen, komplettieren das Portfolio, das auf fast zwei Jahrzehnten Erfolg bei kamerabasierten Fahrerassistenzsystemen aufbaut und weltweit in mehr als 135 Millionen Fahrzeugen zum Einsatz kommt.

Quelle: Mobileye

LVB investieren rund 90 Millionen Euro

Die Leipziger Verkehrsbetriebe setzen ihre Investitionsoffensive wie in den vergangenen Jahren fort und investieren damit insgesamt 89,6 Millionen Euro. Allein 61 Prozent davon werden über öffentliche Fördermittel möglich, so u.a. in neue Straßenbahnen sowie neue Angebote. Die dafür notwendigen Eigenmittel sind jedoch nur leistbar, wenn Bund und Land zu ihren bisherigen Finanzzusagen stehen und die Mittel ausreichen.

“Mit den hohen Investitionen wollen wir weitere Impulse für Wachstum setzen. Die Fahrgast- und Stammkundenzahlen geben uns Rückenwind, sind aber auch Ansporn, eine gute Leistung zu erbringen, und die Investitionen umzusetzen. Nur dadurch können wir die Verkehrswende für Leipzig gestalten und den Klimaschutz für eine lebenswerte Stadt stärken”, so Ulf Middelberg, Sprecher der Geschäftsführung der Leipziger Verkehrsbetriebe.

Rund 33 Millionen Euro investieren die LVB in neuen Fahrzeuge, so zum Beispiel in die schrittweise Einführung der E-Bus-Technologie. So soll in diesem Jahr die Buslinie 60 mit neuen E-Gelenkbussen für die Leipziger emmissionsfrei unterwegs sein.

In die Netzinfrastruktur und damit in die Leistungsfähigkeit des Netzes investieren die LVB 41,4 Millionen Euro. So unter anderem bei gemeinsamen Bauprojekten mit der Stadt Leipzig und den Kollegen der Wasserwerke, wie in der Waldstraße oder in der Wiedebachstraße.

“Gemeinsam mit unseren Partnern investieren die Leipziger Verkehrsbetriebe in die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Personennahverkehrs und damit für die Menschen in unserer Stadt. Auch in diesem Jahr modernisieren wir Gleis- und Stromanlagen sowie Haltestellen, um einen einfachen und barrierefreien Umstieg für alle Leipziger möglich zu machen”, so Ronald Juhrs, Geschäftsführer Technik und Betrieb der Leipziger Verkehrsbetriebe. 

Über die Baumaßnahmen in der Gorkistraße und Dieskaustraße informieren die Bauherren am 2. März in Bürgerinformationsveranstaltungen per Livestream. Weitere Baumaßnahmen der LVB sind u.a. auf der Delitzscher Straße, Semmelweiss- und Georg-Schwarz-Straße/Leipziger Straße geplant. Eine Übersicht zu den geplanten Arbeiten finden Sie unter www.L.de/baustellen.

LVB-Stammkunden können ab sofort unter www.L.de/meinABO das Deutschland-Ticket reservieren oder sich umfassend informieren. Neukunden können dann ab 3. April in das Deutschland-Ticket mit Gültigkeit ab 1. Mai 2023 bei den LVB über LeipzigMOVE, auf L.de oder in den Servicestellen einsteigen. Voraussetzung: Die entsprechende Gesetzgebung durch den Bund und Länder wird zeitnah beschlossen.

Quelle: LVB

InnoTrans 2024: Rund 80 Prozent der Fläche bereits gebucht

Die InnoTrans 2024 bestätigt ihren Status als Weltleitmesse der Verkehrstechnik, denn zahlreiche Aussteller aus dem In- und Ausland haben ihre Messeteilnahme jetzt schon gesichert. Mit rund 80 % der Ausstellungsfläche ist der gegenwärtige Anmeldestand auf Rekordniveau. Auffällig ist der vielfache Wunsch nach Standvergrößerung.

„Wir freuen uns sehr über die anhaltend hohe Nachfrage nach Ausstellungsflächen und hoffen 2024 jedem Interessenten eine Fläche anbieten zu können. Ich bin jedes Mal beeindruckt, wie früh sich die Branche auf die InnoTrans vorbereitet und damit die Bedeutung der InnoTrans als weltweit einzigartige Mobilitätsplattform mit einer Marktabdeckung, die ihresgleichen sucht, unterstreicht“

InnoTrans Direktorin Kerstin Schulz

Die 14. InnoTrans 2024 wird, wie in den vergangenen Ausgaben, das komplette Gelände der Messe Berlin inklusive des Frei- und Gleisgeländes und des Bus Displays im Sommergarten belegen. Ebenfalls werden die neuen Bereiche Mobility+ und der InnoTrans Campus (Karrierebereich) wieder Teil des Durchführungskonzeptes sein. Beide Bereiche stießen 2022 auf Anhieb auf großes Interesse bei Ausstellern und Besuchern.
Interessenten können sich noch bis zum 22. September 2023 für die InnoTrans 2024 anmelden.

Quelle: Messe Berlin

Mehr als die Hälfte aller Stationen war 2022 in einem guten Zustand

Bereits zum 16. Mal dokumentiert der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr mit seinem aktuellen Stationsbericht, wie es um die 295 Bahnhöfe und Haltepunkte in seinem Verkehrsgebiet bestellt ist. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation leicht verbessert. 163 Stationen erzielten 2022 ein ordentliches oder sogar ausgezeichnetes Gesamtergebnis, 132 Stationen waren in einem entwicklungsbedürftigen oder nicht tolerierbaren Zustand. Punkten konnten die Bahnhöfe und Haltepunkte vor allem im Hinblick auf die Ausstattung mit Fahrgastinformationsmedien: Die VRR-Profitester vergaben bei knapp 96 Prozent der Stationen zufriedenstellende bis hervorragende Bewertungen. Die Aufenthaltsqualität verbesserte sich leicht – allerdings sind nach wie vor die meisten Stationen verbesserungswürdig.

Seit 2020 basieren die Ergebnisse des Stationsberichtes auf einem Bewertungssystem, das die Erwartungen und den Bedarf der Fahrgäste des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in den Mittelpunkt rückt. „Ist eine Station sauber und gut ausgestattet? Läuft die Fahrgastinformation reibungslos? Und gibt es einen barrierefreien Zugang zum Zug? Das sind die Fragen, die Regionalverkehrskund*innen besonders interessieren“, erklärt Gabriele Matz, Vorstandssprecherin des VRR. Die VRR-Profitester bewerten deshalb jede einzelne Station im VRR-Gebiet in den Kategorien Aufenthaltsqualität, Fahrgastinformation und Barrierefreiheit.

Insgesamt entwickelten sich die Bahnhöfe und SPNV-Haltepunkte im VRR-Verbundgebiet positiv. 2022 erhielten 37 Stationen eine „ausgezeichnete“ und 126 eine „ordentliche“ Bewertung, in 126 Fällen vergaben die VRR-Profitester das Prädikat „entwicklungsbedürftig“ und weitere sechs Stationen waren „nicht tolerierbar“. Entsprechend schnitten 55 Prozent aller Stationen tendenziell positiv ab, 45 Prozent eher negativ. 2021 lag das Verhältnis noch bei 50 zu 50 Prozent.

Die Aufenthaltsqualität hat sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verbessert. Waren 2021 noch 60 Prozent aller Stationen in einem verbesserungswürdigen oder unzureichenden Zustand, so waren es 2022 nur noch 56 Prozent. Die Fahrgastinformation an den Bahnhöfen und Haltepunkten stuften die VRR-Profitester erneut sehr gut ein. Knapp 96 Prozent aller Stationen erzielten hier zufriedenstellende bis hervorragende Bewertungen.

Im Hinblick auf die Barrierefreiheit der Stationen ergibt sich nach wie vor ein differenziertes Bild. Zwar konnte der Anteil an Stationen mit einem stufenfreien Zugang zu den Bahnsteigen im Vergleich zum Vorjahr von 60 auf 64 Prozent gesteigert werden. Dennoch bleibt bei 36 Prozent der Stationen ein erhöhter bis sehr hoher Handlungsbedarf. „Dieser Handlungsbedarf ist uns als Zuwendungsgeber und Bewilligungsbehörde bewusst. Deshalb unterstützen wir die Eisenbahninfrastrukturunternehmen bei der Modernisierung der Stationen. Aufzüge und Rampen, aber auch Bahnsteige mit einer Höhe von mindestens 76 Zentimetern erleichtern allen Menschen den Zugang zum Regionalverkehr“, betont Vorstandssprecherin Gabriele Matz.

Quelle: VRR

regiobus Hannover fährt ab März auch elektrisch

Regiobus Hannover GmbH startet in ein neues Zeitalter. Ab März wird die bisher hauptsächlich dieselbetriebene Busflotte erstmalig durch 15 Vollstromer verjüngt. Die rein elektrisch betriebenen Busse des Herstellers Daimler (Evobus) fahren ab März und mit 100 % Ökostrom im regulären Linienbetrieb zwischen Wunstorf und Hannover sowie Gehrden und Hannover.

Seit 2020 beschafft regiobus ausschließlich sog. Mild-Hybridbusse; parallel wurden diverse emissionsarme Antriebstechniken (u.a. wasserstoffbetriebene Busse) für die längeren Überlandstrecken der Kommunen getestet. Mit der technischen Weiterentwicklung der Batteriekapazitäten fiel auch bei der regiobus die Entscheidung für den Einstieg in die E-Mobilität. Mit Hilfe der 2020 bewilligten Förderung durch das Bundesministerium für Umwelt (BMUK) konnten 15 E-Busse bestellt werden.

Die Gesamtkosten für die Stromer betragen rund 10,5 Millionen Euro. Das BMUK leistete eine Zuzahlung von 80% der Mehrkosten im Vergleich zur Anschaffung herkömmlicher Dieselbusse. Die Investitionssumme für den Aufbau der entsprechenden Ladeinfrastruktur liegt bei rund 7 Millionen Euro. Hier ermöglichte das BMUK einen Zuschuss von 40 % der Kosten.

Die 15 “Stromer“ des Typs Evobus mit einem Stückpreis von rund 700.000 Euro überzeugen mit einer Reichweite von durchschnittlich 150 bis maximal 200 km. Die Ladung der Busse erfolgt zu 100% mit regenerativ erzeugtem Strom über Starkstromstecker oder Pantographen. Das 5-er Batteriepaket mit je 64,5kWh Leistung (zusammen 322,5 kWh) ist im Heckraum der Busse untergebracht.

Mit dem Einsatz der neuen E-Busse reduziert regiobus bereits einen beachtlichen Ausstoß an Emissionen.  Durch den Austausch der 15 dieselbetriebenen Busse gelangen jährlich rund 550.000 Liter weniger Treibstoff und dadurch 1,43 Mio. Tonnen CO2 in die Atmosphäre.

Die Einrichtung der Ladetechnik auf dem Betriebshof in Wunstorf wird derzeit fertig gestellt. Es handelt sich dabei um eine Übergangslösung, die bis zur Inbetriebnahme des neu geplanten Betriebshofs in Weetzen als Ladeinfrastruktur dient. Der Aufbau einer weiteren Ladeinfrastruktur in Form von 7 Pantographen am ZOB Hannover ist in Planung, um langfristig einen zentralen Ladepunkt für alle E-Busse, deren Ziel der ZOB ist, mit dem notwendigen Ladevolumen vorzuhalten. „Hier arbeiten wir an einer gemeinsam nutzbaren Infrastruktur für ÜSTRA und regiobus, erweitern damit die Lademöglichkeiten für die Busse beider Unternehmen und werden damit erheblich flexibler“, erklärt Geschäftsführerin Elke van Zadel.

„Perspektivisch wird die Elektrifizierung der Busflotte von regiobus jährlich um fünf weitere E-Busse voranschreiten“, so van Zadel.

Quelle: regiobus Hannover GmbH

Knorr-Bremse investiert in Zug-Servicegeschäft in Großbritannien

Knorr-Bremse hat den Serviceanbieter Westcode von Unipart Rail erworben. Der Deal eröffnet Knorr-Bremse vielversprechende Möglichkeiten für den Ausbau seines erfolgreichen Servicegeschäfts für Zugtechnologien wie Brems-, Klima- und Einstiegssysteme in Großbritannien. So kann Knorr-Bremse durch die Erweiterung mehr Zugsubsysteme warten und instandhalten – ein weiterer Beitrag zu noch verfügbarerem Schienenverkehr.

„RailServices ist – neben der Neuausrüstung von Zügen – ein zweiter wesentlicher Pfeiler unserer Geschäftsstrategie und ein langfristiger, wachsender Umsatzbringer. Als zuverlässiger Partner sind wir bestrebt, unser Serviceangebot über den gesamten Lebenszyklus von Zügen – etwa in den Bereichen Wartung und Instandhaltung – für unsere Kunden stetig auszubauen. Der Zukauf von Westcode birgt für uns in Großbritannien vielversprechende Möglichkeiten, unser Geschäft zu erweitern und unsere Präsenz in der Region zu stärken.“

Mario Beinert, Mitglied der Geschäftsführung der Knorr-Bremse Systeme für Schienenfahrzeuge GmbH und verantwortlich für das RailServices Geschäft sowie für die Aktivitäten von Knorr-Bremse in Großbritannien

Neil McNicholas, Managing Director von Unipart Rail: “Westcode UK hat seinen Kunden in den vier Jahren, in denen die Firma Teil der Unipart Group waren, hervorragenden Service geboten. Mit dem Verkauf wird Westcode UK fortan das Portfolio an Produkten und Services von Knorr-Bremse weiter stärken. Wir danken allen Mitarbeitern von Westcode UK für ihren großartigen Einsatz.“

Mit der Akquisition gewinnt Knorr-Bremse auch die hochqualifizierte Belegschaft von Westcode für sein RailServices Geschäft. Damit wird Knorr-Bremse in der Lage sein, zusätzliche Mengen an Produkten zu warten, unter anderem Luftversorgungsanlagen und Bremssteuerungen von Zugbremssystemen sowie Klima- und Türsysteme. Zugleich wird RailServices eine noch höhere Anzahl an Komponenten warten können, die nicht von Knorr-Bremse stammen – eine wichtige Unterstützungsleistung für Zugbetreiber, da sie sich so ganz auf den Bahnbetrieb konzentrieren können.

Mit einem starken Serviceportfolio und größtmöglicher Kundenzentriertheit ermöglicht RailServices weltweit zukunftssichere und leistungsfähige Bestandsfahrzeuge. Als One-Stop Shop unterstützt RailServices mit vier wesentlichen Nachmarktangeboten den attraktiven Schienenverkehr: hohe Verfügbarkeit (z. B. durch optimiertes Wartungs- und Ersatzteilgeschäft), Verbesserung des ökologischen Fußabdrucks von Zügen (z. B. durch Nachrüstung umweltgerechter Technologien), Prozessoptimierung (z. B. bei der Wartung) und verlängertem Betriebsleben (z. B. durch Produkt-Upgrades).

Knorr-Bremse hatte sein starkes Nachmarktgeschäft über die vergangenen Jahre in Europa mehrfach ausgebaut. Zuletzt hat Knorr-Bremse DSB Component Workshops , die ehemalige Serviceeinheit für Zugsysteme und -komponenten der Dänischen Staatsbahn, erworben.

Quelle: Knorr-Bremse

Berlin und Brandenburg treiben Ausbau von S25 Nord und Prignitz-Express voran

Für den i2030-Ausbaukorridor Prignitz-Express/Velten wurde im Lenkungskreis vom Juni 2022 eine angepasste Infrastrukturlösung verabredet. Nun haben die Länder Berlin und Brandenburg mit der Deutschen Bahn die Finanzierungsvereinbarung für die Vorplanung (Leistungsphase 2 nach HOAI) über rund 27 Millionen Euro unterzeichnet. Damit wird eine weitere große Teilmaßnahme im Projekt i2030 in die vertiefende Planung überführt. Die umfassenden Untersuchungen der Vorplanung laufen bis zum Jahr 2026.

Die Untersuchungen zur Einführung des 10-Minuten-Taktes der S-Bahn zwischen Berlin-Schönholz und Hennigsdorf sowie zur Weiterführung der S-Bahn nach Velten im 20-Minuten-Takt haben den nächsten Meilenstein erreicht und werden in die Vorplanung überführt. Geprüft wird dabei auch die mögliche Realisierung von zwei neuen S-Bahnhöfen: Berlin-Borsigwalde und Hennigsdorf Nord.

Von der geplanten Taktverdichtung profitieren nicht nur die Fahrgäste entlang der S-Bahn, sondern mit der verbesserten Anschlusssituation auch Fahrgäste aus der Prignitz nach Berlin. Zur Einbindung eines zweiten stündlichen Zuges des Prignitz-Expresses nach Berlin werden derzeit verschiedene Laufwege über den Berliner Außenring geprüft.

Zum i2030-Korridor Prignitz-Express/Velten gehören weitere Teilmaßnahmen: Voraussichtlich ab 2026 soll in einer ersten Ausbaustufe des Korridors der Takt zwischen Hennigsdorf und Neuruppin auf zwei Fahrten je Stunde (RE6 und zusätzlich Verlängerung der RB55) verdichtet werden. Parallel wird die (Teil-) Elektrifizierung der Strecke zwischen Wittenberge – Wittstock – Hennigsdorf geplant. Hierzu wird ein gesonderter Finanzierungsvertrag geschlossen.

Im Auftrag des VBB wird begleitend zur Vorplanung eine erste Nutzen-Kosten-Grobbewertung durchgeführt, um die Wirtschaftlichkeit der Untersuchungsvarianten zu prüfen. Ein hinreichendes Nutzen-Kosten-Verhältnis ist die Voraussetzung für eine finanzielle Beteiligung durch den Bund. Es finden regelmäßige Gespräche mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr statt, damit mit dem Bund als Fördermittelgeber die Umsetzung der i2030-Teilprojekte gelingt.

An die Vorplanung schließt sich die Entwurfsplanung (3. Leistungsphase nach HOAI) und die Genehmigungsplanung (4. Leistungsphase nach HOAI) an, mit der das Planfeststellungsverfahren für das Ausbauprojekt vorbereitet wird.

Quelle: VBB

Eisenbahner/in mit Herz: Publikumsliebling steht zur Wahl

Es gibt Bahnreisen, an die man sich besonders gerne erinnert – weil sich das Zugpersonal über die Maßen für die Fahrgäste eingesetzt hat. Die Allianz pro Schiene hat für ihren Wettbewerb „Eisenbahner/in mit Herz“ wieder die schönsten und berührendsten Geschichten von Bahnreisenden gesammelt. Ab sofort – und bis zum 31. März – sind Zugreisende dazu aufgerufen, hier über ihre Favoriten abzustimmen.

Auf der Website der Allianz pro Schiene finden sich alle nominierten Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter des diesjährigen Wettbewerbs. Bahnreisende können dort ihre Stimme abgeben, wer beim „Eisenbahner/in mit Herz“ den Publikumspreis erhalten soll. 

„Wir wollen mit unserem Wettbewerb wieder zeigen, dass auch in schwierigen Zeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Zügen Außergewöhnliches leisten. Da ist es für uns selbstverständlich, dass die Reisenden nicht nur Erlebnisse einreichen, sondern auch selbst ihre Favoritinnen und Favoriten unter den Zugbegleitern auswählen dürfen.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene

Neben dem für alle offenen Publikumspreis kürt eine siebenköpfige Fachjury aus der Bahnbranche die Kandidaten für die Gold-, Silber- und Bronze-Auszeichnung. Auch ein Sonderpreis wird regelmäßig vergeben.

Bis Ende Januar konnten Bahnfahrgäste ihre Reisegeschichten bei der Allianz pro Schiene einreichen. Ob sprintende Zugbegleiter, die Anschlusszüge zum Stehen bringen; eine Schaffnerin, die in einer stürmischen Nacht den Fahrgästen Essen von der Tankstelle besorgt oder ein Mitarbeiter, der plötzlich zum Geburtshelfer wird – auch in diesem Jahr haben die Zugbegleiter die Fahrgäste mit ihrem Engagement beeindruckt.

Die Geschichten der diesjährigen Nominierten sind auf der Website der Allianz pro Schiene, bei Facebook und bei Instagram zu finden.

Quelle: Allianz pro Schiene