Erneuter EVG-Warnstreik: DB erwartet massive Beeinträchtigungen

Die EVG hat ihre Mitglieder in allen rund 50 Unternehmen, in denen derzeit Tarifverhandlungen geführt werden, aufgerufen, am Freitag, den 21. April 2023, in der Zeit von 3:00 Uhr bis 11:00 Uhr erneut die Arbeit niederzulegen. „Wir müssen den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, die glauben, die Forderungen ihrer Beschäftigten ignorieren zu können und stattdessen Tarifverhandlungen nach Gutsherrenart führen wollen. Das ist nicht akzeptabel“, erklärten die beiden EVG-Tarifvorstände Cosima Ingenschay und Kristian Loroch.

Die Deutsche Bahn (DB) verurteilt den neuerlichen EVG-Streik als reine Mitgliederwerbeaktion. „Am Freitag, dem reisestärksten Tag der Woche, trifft er viele Pendler:innen besonders hart. Die EVG hat Maß und Mitte komplett verloren und setzt nur auf Krawall. Hier wird auf dem Rücken unserer Fahrgäste der Konkurrenzkampf mit der GDL ausgetragen, das ist nicht seriös“, so DB-Personalvorstand Martin Seiler. Kommenden Dienstag ist bereits die nächste Verhandlung, das ist aus DB-Sicht die Nagelprobe, ob die EVG wirklich Lösungen will.

Im Regional- und S-Bahnverkehr der DB sollen nach Ende des Ausstands zeitnah wieder so viele Verbindungen wie möglich nach dem regulären Fahrplan angeboten werden. Hier kann es im Laufe des Nachmittags noch zu Beeinträchtigungen kommen. Der Fernverkehr der DB wird ab 13 Uhr schrittweise wieder aufgenommen. Dennoch ist am Freitag bis in die frühen Abendstunden mit bundesweiten Auswirkungen des Streiks auf die ICE- und IC-Züge zu rechnen. Die Deutsche Bahn bittet die Fahrgäste, wenn möglich ihre für den 21. April geplanten Fahrten im Fern- und Nahverkehr vorzuziehen oder die Reise später anzutreten.

Quelle: EVG, DB

Sommerlayout: Nahverkehrszüge mit großzügigem Radabteil

„Heute – pünktlich zum Frühlingsbeginn – haben wir dem ersten unserer neuen, modernen Nahverkehrszüge das sogenannte Sommerlayout angezogen“, freute sich Vorarlbergs Mobilitätslandesrat Daniel Zadra. „Damit verfügt diese Zuggarnitur über deutlich mehr Platz in Mehrzweckbereichen für Kinderwagen, Reisegepäck, Fahrrad und Co.“ Der neue großzügig dimensionierte Bereich, der speziell für die Radmitnahme konzipiert wurde, befindet sich in der Zugmitte und ist mit einem großen Fahrradsymbol gekennzeichnet. Insgesamt können nun bis zu 31 Fahrräder mitgenommen werden, im August wird um weitere acht Plätze aufgestockt.

In diesem speziellen Radabteil schieben die Fahrgäste ihre Räder bei der einen Tür in den Zug hinein, stecken die Hinterreifen der Fahrräder in speziell angefertigte Klemmen und schieben, sobald sie angekommen sind, ihre Räder bei der anderen Tür wieder hinaus. „Dieses System bewährt sich in Kopenhagen – der europäischen Fahrradhauptstadt – seit vielen Jahren“, erläuterte Zadra. „In den Halterungen steht jedes Rad allein.“ Dadurch sorgen diese neuen Befestigungsvorrichtungen für Übersichtlichkeit und Ordnung und reduzieren den Stress beim Aussteigen.

Die neuen Befestigungen für die Fahrräder sind zwar sehr einfach zu bedienen, sehen aber völlig anders aus als alles, was man in Vorarlberg bisher gewohnt war. „Aus diesem Grund laufen Erklärvideos auf den Bildschirmen in den Zügen, wir haben Plakate aufgehängt und verteilen Flugzettel, die die Fahrradmitnahme anschaulich machen“, erklärte Zadra. „Außerdem steht ab jetzt vier Wochen lang immer wieder Personal der ÖBB und des VVV in den Zügen und an den Bahnsteigen bereit, um das neue System zu erklären und die Fahrgäste im Bedarfsfall tatkräftig zu unterstützen.“

Im Lauf des Frühjahrs und Frühsommers erhalten nun nach und nach alle neuen Nahverkehrsgarnituren das Sommerlayout. „Mit diesem neuartigen Design läuten wir eine völlig neue Phase der multimodalen, klimafreundlichen Mobilität ein“, betonte Zadra. „Das Fahrrad und die Eisenbahn sind natürliche Verbündete, wenn es um die Rettung des Klimas geht. Neben dem massiven Ausbau der Bike-and-Ride-Plätze an den Bahnhöfen und der Faltradförderung des Bundes symbolisiert die radfreundliche Ausstattung der Züge diese Verknüpfung auf eindrucksvolle Weise.“

Quelle: Land Vorarlberg

Bündnis fordert Umsetzung von Barrierefreiheit im ÖPNV

Anlässlich der Verkehrsministerinnenkonferenz (VMK) am 22. und 23. März 2023 und der laufenden Erarbeitung des Ausbau- und Modernisierungspaktes für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) fordert das Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende die überfällige Umsetzung der Barrierefreiheit. Damit unterstützt das Bündnis den Appell des VdK, die dringend notwendigen Investitionen in Höhe von 15-20 Milliarden Euro nicht weiter zu verschieben. „Die Zusage, Barrierefreiheit im öffentlichen Nahverkehr bis 2022 umzusetzen, wurde nicht eingehalten. Im Sinne einer sozial gerechten Mobilitätswende sind Bund und Länder jetzt in der Pflicht, allen Menschen nachhaltige Mobilität zu ermöglichen“, so die Bündnisvertreterinnen.

Während das Deutschlandticket den Zugang zu nachhaltiger Mobilität zumindest durch einen einheitlichen Tarif vereinfacht, sind die Hürden durch fehlende Barrierefreiheit nach wie vor oft zu hoch. „Der Ausbau- und Modernisierungspakt muss die Versäumnisse der Vergangenheit korrigieren und die flächendeckende Barrierefreiheit in Infrastruktur und Fahrzeugen als Ziel verfolgen“, so das Bündnis. Dazu gehören neben schwellen- und stufenfreien Zugängen zu allen Bussen, Bahnen und Bahnhöfen (inkl. U- und S-Bahn) auch Rollstuhlstellplätze, taktile Blindenleitsysteme, deutlich wahrnehmbare Ansagen innerhalb und außerhalb der Fahrzeuge sowie ausreichend Personal. Bei der Umsetzung der flächendeckenden Barrierefreiheit und des notwendigen Nachteilsausgleichs sind Betroffene zwingend zu beteiligen.

Damit unterstützt das Bündnis die Forderung seines Mitgliedsverbands VdK: „Für die Umsetzung der Barrierefreiheit muss der finanzielle Bedarf in Höhe von 15 bis 20 Milliarden Euro bereitgestellt werden. Dazu würde sich der Ausbau- und Modernisierungspakt gut eignen“. Zudem braucht es eine allgemeingültige Definition von Barrierefreiheit sowie konkrete Maßnahmen und verbindliche Kennzahlen, um den Fortschritt zu messen. Auch klare Zuständigkeiten und ein überprüfbarer Zeitplan zur Umsetzung durch Bund und Länder sind notwendig.

Das Bündnis fordert, dass der gesetzlichen Verpflichtung zur flächendeckenden Barrierefreiheit im gesamten ÖPNV bis 2026 nachzukommen sei. „Eine sozialverträgliche Mobilitätswende und echte Teilhabe erfordert massive Investitionen und politischen Willen. Wir fordern Bundesverkehrsminister Volker Wissing sowie alle Verkehrsminister*innen der Länder dazu auf, für eine wirklich inklusive Mobilität ohne Barrieren zu sorgen – sowohl in der Stadt als auch in ländlichen Regionen.“

Das Bündnis sozialverträgliche Mobilitätswende bündelt die Expertise aus Gewerkschaften, Sozial-, Wohlfahrts- und Umweltverbänden sowie der Evangelischen Kirche, um zusammen die Transformation der Mobilität in Deutschland zu unterstützen. Gemeinsam vertritt das Bündnis viele Millionen Mitglieder und bietet eine Plattform für die Fragestellungen rund um eine soziale und ökologische Mobilitätswende. Das Bündnis wird gefördert und unterstützt durch die Stiftung Mercator.

Quelle: VCD

Bund und Hamburg investieren in autonome Shuttles

Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) ergänzen ihren städtischen On-Demand-Shuttle-Service „hvv hop“ um 20 autonome Fahrzeuge. Im Projekt AHOI (steht für Automatisierung des Hamburger On-Demand-Angebots mit Integration in den ÖPNV) sollen die Bausteine „On-Demand“ und „Autonomes Fahren“ in einem europaweit einzigartigen Anwendungsfall miteinander verknüpft werden. Ziel des auf insgesamt drei Jahre ausgelegten Förderprojektes ist es, bis Ende 2025 einen On-Demand-Betrieb mit einer gemischten Flotte aus autonom und manuell gesteuerten Fahrzeugen im öffentlichen Straßenraum zu entwickeln und unter realen Bedingungen zu testen.

Das Bundesverkehrsministerium unterstützt das Projekt mit rund 18 Millionen Euro. Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing übergab heute den Förderbescheid im Beisein von Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende Dr. Anjes Tjarks und der Geschäftsführerin des Hamburger Verkehrsverbunds (hvv) Anna-Theresa Korbutt an VHH-Geschäftsführer Dr. Lorenz Kasch im Hamburger Rathaus.

„Mit der Unterstützung des Bundes gehen wir jetzt den ersten Schritt in Harburg: Wir wollen schon bis Ende 2025 20 autonome Fahrzeuge in den Realbetrieb nehmen, um den nächsten Meilenstein für den Hamburg Takt zu erreichen. Hierfür investieren wir gemeinsam mit dem Bund insgesamt 37 Millionen Euro ins Projekt.“

Dr. Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende

Für die Stadt Hamburg ist AHOI eingebettet in eine Gesamtstrategie, um den Hamburg-Takt in der ganzen Stadt anbieten zu können: Bis 2030 soll jede Hamburgerin und jeder Hamburger von morgens bis in die Abendstunden binnen fünf Minuten ein öffentliches Mobilitätsangebot erreichen können. Dies ist in der Fläche nur möglich, indem man das klassische ÖPNV-Netz um On-Demand-Angebote ergänzt und mit ihnen verknüpft. Autonome fahrende Shuttles spielen hierfür wiederum eine Schlüsselrolle, mit ihnen können die Vorteile der digitalen Mobilität optimal genutzt werden und der Komfort für die Fahrgäste mit einer effizienten Verkehrssteuerung kombiniert werden.

Teil des Projekt-Konsortiums sind neben der VHH die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH), der Berliner Softwareentwickler PSI Transcom GmbH, das Institut für Klimaschutz, Energie und Mobilität (IKEM) mit Sitz in Berlin und Greifswald, das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in Dresden sowie die Technische Universität Hamburg (TUHH), die auch schon die Entwicklung und den Betrieb von hvv hop begleitet hatte. Die Partner werden darüber hinaus eng mit dem Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) zusammenarbeiten.

Quelle: Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende

ÖBB-Lehrlinge bauen 3D-Drucker selbst

Der Umgang mit neuen Technologien, wie Robotik, VR-Technik oder 3D-Druck steht bei der ÖBB-Lehrlingsausbildung seit langem ganz oben in den Lehrplänen. In der unternehmenseigenen Lehrwerkstätte in Graz ist man jetzt noch einen Schritt weiter gegangen. Dort haben sich Lehrlinge die Frage gestellt: Warum mit 3D-Druckern „nur“ arbeiten, wenn man sie auch selbst bauen kann?

Gesagt, getan. Gemeinsam mit ihren Ausbildern hat sich das 5-köpfige Lehrlingsteam der Fachrichtung Elektronik – Informations- und Telekommunikationstechnik an die Arbeit gemacht. Die Pläne für den 3D-Drucker wurden von Lehrlingsausbildern in der Lehrwerkstätte Wien ausgearbeitet und basieren auf dem sogenannten Fused-Deposition-Modeling (FDM)-Verfahren. Der Zusammenbau wurde durch die Jugendlichen in Graz erledigt. Nach elf Wochen war der erste selbstgebaute 3D-Drucker fertig.

“Die Bahn von morgen braucht modernste Technologien und Profis, die mit ihnen umgehen können. Und genau dafür sorgen wir bei der Ausbildung. Wir sind stolz auf unsere Nachwuchskräfte und das Team der Lehrlingsausbilder:innen, die das 3D-Drucker Projekt gemeinsam umgesetzt haben”

Ursula Bazant, Geschäftsbereichsleiterin Aus- und Weiterbildung, ÖBB-Infrastruktur AG

Was als Versuch begann, ist dann gleich „in Serie“ gegangen: Mittlerweile verfügt die Lehrwerkstätte über fünf solche Drucker. Die Teile für die weiteren Geräte wurden bereits mit den eigenen 3D-Druckern selbst in der Lehrwerkstätte angefertigt. Die Geräte werden nun zu Ausbildungszwecken im Unterricht eingesetzt und es werden mit ihnen Vorrichtungen und Hilfsmittel für Züge angefertigt. Gemeinsam mit dem 3D-Druckteam der ÖBB Train Tech wurden etwa die Vorrichtung zur Einstellung der Scheibenwischanlage des City Jets und Messadapter entwickelt und von der Lehrwerkstätte gefertigt. Der Bau weiterer 3D-Drucker ist Übrigens auch schon in Planung.

Wer selbst noch einen Ausbildungsplatz sucht und sich für 3D-Druck und CO. interessiert, ist bei den ÖBB genau richtig. Alle Infos zu den angebotenen Lehrberufen und der Bewerbung gibt’s unter nasicher.at.

Quelle: ÖBB

Neue Mitnahmefunktion für Nutzer der FAIRTIQ-App

Mit nur einem „Wisch“ zur Fahrt mit Bus und Bim, heißt es seit der Einführung der FAIRTIQ-App im Jahr 2019 in Linz. Die innovative Ticketing-App ermittelt für den Fahrgast automatisch den optimalen Tagestarif für die gefahrenen Strecken. Damit können die LINZ AG LINIEN gänzlich ohne Kenntnis des Tarifsystems oder der Fahrscheinautomaten genutzt werden – ideal für sporadische Nutzer. Mit der neuen Mitnahmefunktion ist FAIRTIQ jetzt noch praktischer. Denn Nutzer können nun eine andere Person auf ihren Fahrten im Netz der LINZ AG LINIEN mitnehmen. Damit erhält auch die mitreisende Person automatisch das günstigste Ticket.

„FAIRTIQ erleichtert vor allem die spontane Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln. Durch die neue Mitnahmefunktion können noch mehr Kundinnen und Kunden von den Vorzügen dieses digitalen Ticketangebots profitieren“

LINZ AG-Vorstandsdirektorin Mag.a Dr.in Jutta Rinner

FAIRTIQ-Nutzende können neben sich selbst seit heute auch einen oder eine Mitreisende mit ihrer App einchecken. Das System wählt automatisch die richtigen Tickets aus und zeigt sie für alle Reisenden in der App an. Voraussetzung ist, dass die komplette Fahrt samt etwaigen Umsteigen gemeinsam gestartet und beendet wird. Die neue Funktion ist in der aktuellen Version ab sofort in der FAIRTIQ-App freigeschaltet, eine gesonderte Aktivierung ist nicht erforderlich.

FAIRTIQ richtet sich vor allem an Öffi-Fahrgäste, die sporadisch bzw. spontan mit Bus und Bim in Linz unterwegs sind und deshalb mit den Tarifen und dem Ticketsystem nicht im Detail vertraut sind. Das Planen und Überlegen, welches Ticket für die jeweilige Strecke benötigt wird, entfällt, ebenso wie der Kauf am Fahrscheinautomaten. Der Fahrgast muss nur mittels Wischbewegung in der App ein- und auschecken. FAIRTIQ erkennt dann via GPS, an welcher Haltestelle der Fahrgast einsteigt sowie an welcher er wieder aussteigt und berechnet für die gefahrene(n) Strecke(n) den günstigsten Tarif innerhalb von 24 Stunden ab der ersten Fahrt. Das heißt, dass zum Beispiel bei mehreren Fahrten an einem Tag nur bis zum Wert eines 24-Stunden-Fahrscheins/einer Tageskarte verrechnet wird. Eine Start- oder Zielangabe ist nicht nötig. Abgerechnet wird im Nachhinein über das bei der Registrierung hinterlegte Zahlungsmittel. Sollte der Nutzer vergessen haben die Fahrt zu beenden nimmt ihm eine „Smart Stop“-Funktion das Auschecken ab. Sie muss einmalig im Vorhinein vom Nutzer aktiviert werden. Die App steht in den Stores für iOS und Android kostenlos zur Verfügung.

Quelle: LINZ AG

Schienenknoten Stuttgart zukunftsfähig machen

Die Einhaltung der Klimaziele von Bund und Land erfordern einen stärkeren Ausbau des Öffentlichen Verkehrs. Um den Schienenknoten Stuttgart über das Jahr 2030 hinaus zukunftsfähig zu machen, sind aus Sicht von Experten weitere Ergänzungen notwendig.

Verkehrsminister Winfried Hermann sagte am Mittwoch in Stuttgart: „Die angestrebte Verdopplung der Nachfrage im gesamten Öffentlichen Verkehr führt im Schienenverkehr mit Regionalzügen im Knoten Stuttgart zu mehr als einer Verdreifachung im Vergleich zum Jahr 2010.“ Er legte die Ergebnisse der Gutachten zum Eisenbahnknoten 2040 vor, die das Ministerium als Auftrag aus dem Koalitionsvertrag 2021 dazu in Auftrag gegeben hatte. Demnach ist ein langfristiger Infrastrukturausbau im Schienenknoten Stuttgart erforderlich. „Diese Entwicklung ist bereits eingeleitet durch mehrere Ergänzungen zum Projekt Stuttgart 21, die wir als Land zusammen mit den Projektpartnern auf den Weg gebracht haben,“ erläuterte Minister Hermann. Die elektronische Zugsteuerung ETCS dient als Trägersystem für eine beträchtliche Steigerung der Kapazität der Infrastruktur.

Minister Hermann sagte: „Zu den erforderlichen weiteren Ausbauschritten gehören die Weiterentwicklung des ursprünglichen Nordkreuzes zu einem Nahverkehrsdreieck. Dabei entstehen unter Einschluss einer Regionalverkehrs-T-Spange Verbindungen zwischen der Panoramabahn, Feuerbach und Bad Cannstatt. Die Panoramabahn muss mit zusätzlichen Haltestellen und Verknüpfungsstationen versehen und zu einer weiteren wichtigen Schienenachse durch die Stadt entwickelt werden.“ Die Kosten für das Norddreieck werden mit rd. einer halben Milliarde Euro angegeben. Hinzu kommen die Sanierungskosten der Panoramabahn.

Auch die Zulaufstrecken auf den Bahnknoten müssten aus Sicht der Gutachter schrittweise ausgebaut werden, um die Kapazitäten zu erhöhen. Die Gutachter haben als langfristigen Ausbaubedarf 115 Einzelmaßnahmen zur Leistungssteigerung der Zulaufstrecken identifiziert, deren Gesamtkosten auf rund 3,9 Milliarden Euro beziffert werden. Die Digitalisierung und der Ausbau der Zulaufstrecken sind nach den Worten von Minister Hermann die entscheidenden Schritte, um die Kapazität zu steigern und damit wirkungsvoller als ein weiterer Ausbau im Zentrum des Bahnknotens.

Der Infrastrukturausbau im Kern des Knotens sei als Kapazitätsüberlauf kurzfristig nicht zwingend notwendig. Das Nahverkehrsdreieck sollte aber schon wegen seiner eigenen positiven Wirkungen auf die Fahrgastnachfrage als Projekt der Verkehrswende zügig weiterverfolgt werden, aber auch, um eine für Störfälle resiliente Infrastruktur zur Verfügung zu haben. Dazu will der Verkehrsminister zügig mit Region, Stadt und Deutscher Bahn ins Gespräch kommen.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Ausbauoffensive für klimaschonende Mobilität gefordert

Angesichts der abermals vom Verkehrssektor weit verfehlten Klimaziele braucht es eine sofortige Ausbauoffensive für klimaschonende Mobilität. Das fordert das Bündnis nachhaltige Mobilitäts­wirtschaft – ein Zusammenschluss der Allianz pro Schiene, dem Verband Deutscher Verkehrs­unternehmen (VDV), dem Bundesverband CarSharing (bcs) und dem Branchenverband Zukunft Fahrrad. Die Bundesregierung müsse umgehend massiv in klimaschonende Mobilitäts­angebote investieren und die nachhaltige Mobilitätswirtschaft fördern. Dies ist der Schlüssel dafür, dass der Verkehrssektor in Zukunft seine Klimaziele erreichen kann. Bereits heute nutzen täglich über 30 Millionen Fahrgäste Busse und Bahnen, es gibt 4,5 Millionen CarSharing-Nutzer und über 25 Millionen regelmäßige Fahrradfahrer in Deutschland. Das Potenzial der nachhaltigen Mobilitäts­angebote ist aber um ein Vielfaches größer.

„Deutschland kann seine Klimaschutzziele nur durch eine konsequente Stärkung und den massiven Ausbau der klimafreundlichen Verkehrsträger wie Bahnen, ÖPNV, Fahrrad und CarSharing erreichen. Dazu gehört natürlich auch eine entsprechende Infrastruktur. Der Bundesverkehrsminister darf den überfälligen Ausbau des Schienennetzes nicht weiter verschleppen. Ein Festhalten am „Weiter so“ in der Verkehrspolitik ist weder zeitgemäß, noch nimmt es die Mobilitätsbedürfnisse eines Großteils der Bevölkerung in Deutschland ernst.”

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene

Das Bündnis fordert, die Verkehrsausgaben konsequent an den bereits vereinbarten Zielen des aktuellen Koalitionsvertrags auszurichten: Der Ausbau und die Modernisierung der ÖPNV-, Schienen- und der Fahrradinfrastruktur müssen Vorrang bekommen. Der Bund müsse zudem im ländlichen Raum das Schienennetz reaktivieren und öffentliche On-Demand-Services finanzieren. Der Deutschlandtakt muss umgehend auf den Weg gebracht, Mobilitäts- und CarSharing-Stationen flächendeckend ausgebaut und die betriebliche Mobilität auf nachhaltige Alternativen umgestellt werden.

Um die nachhaltige Mobilitätswirtschaft zu stärken, sei eine ausreichende und langfristige Finanzierung des ÖPNV-Ausbaus notwendig. Der derzeitige massive Fachkräftemangel sollte durch ein modernes Einwanderungsgesetz behoben und die Wertschöpfung im Fahrradbereich u. a. durch die Rückverlagerung von Produktionsstätten nach Deutschland gestärkt werden. Deutschlands Rolle als CarSharing-Leitmarkt müsse durch eine systematische Förderung der CarSharing-Technologie weiter ausgebaut werden.

“CarSharing hilft dabei, die Haushalte zum Umstieg auf nachhaltige Mobilität zu bewegen. Die deutschen CarSharing-Anbieter sind weltweit führend bei der Entwicklung von CarSharing-Produkten und Software-Lösungen. Die Bundesregierung muss Investitionen in den Zukunftsmarkt „Nachhaltige Mobilität” endlich konsequent priorisieren.”

Gunnar Nehrke, Geschäftsführer des Bundesverbands CarSharing

Quelle: Allianz pro Schiene

1000. Straßenbahn von Alstom Österreich aus Wien

Alstom feiert seine 1000. Straßenbahn, hergestellt in Wien. Seit 1990 hat das Unternehmen Alstom Österreich, welches 2021 Bombardier Transport übernahm, in Wien 1000 moderne Straßenbahnen für weltweite Kunden von Österreich bis Australien gefertigt. „Wir sind stolz, dass wir heute die 1000. Straßenbahn aus unserem Wiener Werk feiern. Unsere Garnituren prägen Stadtbilder in der ganzen Welt und sind echte Wienerinnen“, so Jörg Nikutta, Geschäftsführer von Alstom Österreich.

„Als Wirtschaftsstadtrat freut es mich ganz besonders, dass die Straßenbahnen für unseren umweltfreundlichen Öffi-Verkehr hier bei Alstom ‚Made in Vienna‘ sind. Die Wiener Fahrgäste können sich auf weitere moderne Fahrzeuge freuen mit denen sie sicher und sauber alle ihre Wege in der Stadt erledigen können. Mit der Produktion hier in der Donaustadt sichern diese Aufträge natürlich auch Jobs am Wirtschaftsstandort Wien und schaffen hier auch Wertschöpfung“

Peter Hanke, Finanz- und Wirtschaftsstadtrat

Die 1000. Garnitur ist eine Flexity Wien für die Wiener Linien und wird demnächst mit unverkennbarem Schriftzug im täglichen Einsatz für die Wiener sein. „Die Wiener Linien erneuern ihre Fahrzeugflotte laufend und legen dabei einen besonderen Fokus auf Energieeffizienz und Barrierefreiheit. Die Flexity Wien wird in den kommenden Jahren die letzten Straßenbahn-Hochflurmodelle ersetzen und die Öffis damit barrierefrei machen. Auf fünf Linien ist sie bereits im Einsatz, im Laufe des Jahres kommen mit den Linien 46 und 49 zwei weitere dazu“, berichtet Gudrun Senk, Geschäftsführerin der Wiener Linien für den technischen Bereich, Bau- und Anlagenmanagement (CTO).

„Alstom ist für den Wirtschaftsstandort Donaustadt ein bedeutender Betrieb mit dem Potential, auch in Zukunft eines der erfolgreichsten Unternehmen des Bezirks zu sein“, betont Ernst Nevrivy, Bezirksvorsteher des 22. Wiener Gemeindebezirks. Der Standort in Wien ist weltweites Kompetenzzentrum für Straßen- und Stadtbahnen von Alstom und beschäftigt rund 800 Mitarbeiter, welche die gesamte Wertschöpfungskette abdecken – vom ersten Kundenkontakt über Entwicklung, Montage, Komponentenfertigung bis zur Betreuung nach der Inbetriebnahme. Weltweit gibt es bei Alstom nur zehn von 140 Standorten, die eine solche Rolle spielen.

Quelle: Alstom

100 Solaris-Hybridbusse fahren nach Sardinien

ARST S.p.A., der größte ÖPNV-Betreiber Sardiniens, hat bei Solaris 100 emissionsarme Hybridbusse Urbino 12 geordert. Der Auftrag ist Teil des Rahmenvertrags mit der Gesellschaft Consip vom Jahr 2021. Die Fahrzeuge werden in der Stadt Cagliari auf Sardinien eingesetzt. Auf dieser italienischen Insel sind bereits einige Dutzend von Solaris-Fahrzeugen unterwegs. Die Hybridbusse werden 2024 ausgeliefert und dann ihren Liniendienst in Cagliari aufnehmen.

Die Urbino 12 hybrid für Sardinien bekommen den Hybridantrieb der neuen Generation, der sich aus einem 250 kW starken elektrischen Fahrmotor und aus einem Euro 6-Verbrennungsmotor mit einer Leistung von 150 kW zusammensetzt. Er wird zur maßgeblichen Verringerung des Kraftstoffverbrauchs und der Schadstoffemissionen beitragen.

Die Urbino 12 mit Hybridantrieb wurden mit zwei Türen bestellt. Für den Komfort der Fahrgäste wird eine effiziente Klimaanlage im ganzen Fahrzeug, USB-Ladebuchsen und ein geräumiger und komfortabler Innenraum sorgen. Die Fahrzeuge werden auch mit einem Videoüberwachungssystem und mit über jeder Tür angeordneten Fahrgastzählsensoren ausgestattet. Für das Fahrpersonal werden Lösungen zur Verfügung stehen, welche die Arbeit komfortabler gestalten werden, wie z. B. die an die individuellen Kundenbedürfnisse angepasste geschlossene Fahrerkabine.

Auf den italienischen Straßen sind bereits über 1.500 Solaris-Fahrzeuge unterwegs. Fast 30% davon sind emissionsfreie Elektrobusse und Oberleitungsbusse. Schon bald werden sich auch 100 Einheiten mit Hybridantrieb auf den Weg nach Italien machen. Solaris ist ein führender Hersteller und Vertreiber von emissionsarmen und -freien Bussen in Europa. In den letzten Jahren haben italienische Verkehrsunternehmen durch ihre umweltfreundlichen Anschaffungen ihren Markt zu einem der Schlüsselmärkte, was den Umstieg auf umweltfreundliche Mobilität anbelangt, gemacht. Solaris ist einer der größten Lieferanten emissionsfreier ÖPNV-Fahrzeuge nach Italien.

Quelle: Solaris