Die erste Lichtbahn ist in Jena eingetroffen

Die erste neue Straßenbahn, die Lichtbahn mit der Fahrzeugnummer 801, ist in der vergangenen Nacht (5. Mai) in Jena eingetroffen. Die in zwei Teilen auf zwei Schwertransportern verfrachtete Straßenbahn wird nun auf dem Betriebshof des Jenaer Nahverkehrs abgeladen und zusammengesetzt. Sie ist die erste von insgesamt zwölf Bahnen, die noch in diesem Jahr vom Herstellerwerk Stadler Valencia auf die Reise nach Thüringen gehen.

In den Linienbetrieb startet die erste Lichtbahn voraussichtlich im dritten Quartal 2023. Zuvor erfolgen alle notwendigen Funktionstests und Zulassungsverfahren. Zudem müssen die Fahrer geschult werden.

Die Meilensteine:

  • September 2021: Designvorstellung Lichtbahn
  • November 2021: Baubeginn Streckeninfrastruktur
  • Dezember 2021: Start Lichtbahn-Rohbau in Valencia
  • Frühjahr 2023: Anlieferung der ersten Lichtbahn
  • Frühjahr/Sommer 2023: Start Test-/Probebetrieb
  • Herbst 2023: Aufnahme regulärer Betrieb auf der Linie 5

Die meterspurigen Straßenbahnen der Firma Stadler sind gleichermaßen auf die Bedürfnisse der Stadt Jena und ihrer Fahrgäste ausgelegt. So umfasst der Lieferauftrag für die Straßenbahnen zwei unterschiedliche Fahrzeuglängen: 16 Fahrzeuge sind siebenteilig ausgeführt mit einer Fahrzeuglänge von 42 Metern. In den drei Multifunktionsbereichen befinden sich vier Plätze für Rollstuhlfahrer. Ebenso erhalten Kinderwägen und Fahrräder Abstellfläche. Acht Fahrzeuge sind als fünfteilige Straßenbahnen ausgelegt mit einer Fahrzeuglänge von 32 Metern.

In der kürzeren Variante befinden sich zwei Multifunktionsbereiche mit ebenfalls vier Rollstuhlplätzen. Die niederflurigen Fahrzeuge sind mit jeweils fünf bzw. sechs Türen pro Seite ausgestattet. Das moderne Kundeninformationssystem ist von jedem Sitzplatz aus sichtbar. Die maßgeschneiderte Auslegung verbessert die Zugänglichkeit für Personen mit eingeschränkter Mobilität und garantiert die Sicherheit und den Komfort für Fahrgäste und Fahrer gleichermaßen.

Die Beschaffung der Straßenbahnen wird mit EFRE-Mittel der Förderperiode 2014-2020 und Landesmitteln gefördert.

Quelle: Stadtwerke Jena

Förderung für ÖPNV mit grünem Wasserstoff im Rheinland

Bundesminister Dr. Volker Wissing hat Förderbescheide über rund 81,6 Millionen Euro für den Öffentlichen Personennahverkehr in den Kreisen Düren und Euskirchen überreicht. Sowohl der Straßen- als auch der Schienenpersonennahverkehr sollen sukzessive auf klimaneutrale Antriebe umgestellt werden. Dafür werden 17 Brennstoffzellenzüge, eine Wasserstoffzugtankstelle und ein Elektrolyseur für die Herstellung von grünem Wasserstoff sowie eine Wasserstofftankstelle für Busse mit zusätzlicher Elektrolyseanlage angeschafft.

„Wir fördern technologieneutral, weil wir überzeugt sind, dass wir uns alle Möglichkeiten offenhalten müssen, um unsere Klimaziele zu erreichen. Wir brauchen wasserstoffbasierte Busse und Züge dort, wo wir mit der Elektrifizierung an Grenzen stoßen.“

Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr

Fördermittelempfänger sind der Zweckverband go.Rheinland zur Beschaffung von 17 Brennstoffzellenzügen und die Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren mbH sowie die HyDN GmbH für den Aufbau einer regionalen Wasserstoffinfrastruktur mit Betankungsanlage und grüner Wasserstoffproduktion über Elektrolyse. Zudem erhielt die Regionalverkehr Köln GmbH einen Förderbescheid für die Errichtung einer öffentlichen Wasserstofftankstelle unter anderem für Busse und einem Elektrolyseur zur Herstellung des grünen Wasserstoffs in Mechernich im Kreis Euskirchen. Bei einer Probefahrt in einem Brennstoffzellentriebzug von Düren nach Euskirchen konnte sich der Minister selbst ein Bild vor Ort machen.

Von den 81,6 Millionen Euro werden dem Zweckverband go.Rheinland in Kooperation mit den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg, der Beteiligungsgesellschaft Kreis Düren mbH und der Regionalverkehr Köln Gesellschaft mbH insgesamt 66,8 Millionen Euro über das Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG) zur Verfügung gestellt. Hinzu kommen 14,8 Millionen Euro aus Mitteln des Nationalen Innovationsprogramm Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NIP) für die HyDN GmbH zum Aufbau des Elektrolyseurs für die Produktion des grünen Wasserstoffs für den Schienenverkehr.

Der Zweckverband go.Rheinland möchte den Betrieb der Brennstoffzellenzüge im „Netz Düren“ auf den drei Linien (RB 21 Nord – Nordast der Rurtalbahn –, der RB 21 Süd – Südast der Rurtalbahn – und der RB 28 – Eifel-Bördebahn) ab 2026 schrittweise umsetzen. Die RB 28 ist eine reaktivierte Strecke und wird seit Januar 2023 im Vollbetrieb bedient. Das Vorhaben demonstriert die Eignung alternativer Antriebe im Schienenverkehr – insbesondere im ländlichen Raum beziehungsweise auf ehemals stillgelegten Strecken, bei denen eine Elektrifizierung per Oberleitung wirtschaftlich nicht darstellbar ist.

Quelle: BMDV

Großauftrag für HÜBNER Mobility Rail

Insgesamt 172 Übergangssysteme liefert die HÜBNER-Gruppe an den spanischen Schienenfahrzeug-Hersteller Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles (CAF). Die Übergangssysteme werden in 43 Zügen für den Verkehrsbetreiber Docklands Light Railway (DLR) verbaut. Die neuen Fahrzeuge ersetzen etwa die Hälfte der Flotte, die bisher auf dem Streckennetz in der britischen Hauptstadt London im Einsatz ist.

Die Übergangssysteme von HÜBNER bieten den Fahrgästen in der neuen Generation der DLR-Züge künftig einen höheren Komfort. Denn fortan ist der insgesamt fünfteilige Zug von einem zum anderen Ende durchgängig begehbar, da er nicht mehr wie bisher aus drei aneinander gekoppelten und jeweils durchgängigen Wagengruppen besteht. HÜBNER hat für die neue Zug-Generation von CAF Übergangssysteme entwickelt, die mit 1,5 Meter länger sind als übliche Übergangssysteme.

„Die spezielle Konstruktion unserer Übergangssysteme für DLR verleihen dem Zug die besondere Fähigkeit, auch sehr enge Kurven auf der Strecke souverän zu bewältigen.“

HÜBNER-Projektleiter Marcus Dietrich

CAF und DLR profitieren außerdem von dem großen Know-how von HÜBNER bei der Entwicklung von Stoffen. Die Übergangssysteme in den neuen Zügen erfüllen die höchsten Anforderungen im Hinblick auf die europäische Schienen-Brandschutznorm EN 45545-2 (Hazard Level 3). Planmäßig wird die neue Flotte ab Anfang 2026 vollständig im Einsatz sein.

„Ich freue mich, dass wir diesen besonderen Auftrag gewonnen haben. Durch die erfolgreiche Zusammenarbeit unserer Teams im Geschäftsbereich Mobility Rail mit unserem Kunden CAF haben wir das 1,5 Meter lange Übergangssystem entwickelt und gehen damit passgenau auf die Bedürfnisse unserer Kunden ein.“

Timm Kohberger, Leiter Gangway Systems Rail Kassel

Quelle: HÜBNER

Start der U5-Tunnelarbeiten beim Frankhplatz

Die Tiefbauarbeiten für den Öffi-Ausbau U2xU5 nehmen Fahrt auf. Bei der ersten neuen U5-Station Frankhplatz sind die Tunnelbauarbeiten Richtung 9. Bezirk gestartet. Die Bauteams der Wiener Linien und der hier tätigen Baufirmen (Habau, Hochtief, Swietelsky) setzen damit einen weiteren Meilenstein für das Klimaschutzprojekt U2xU5 und dem Ausbau der ersten vollautomatischen U-Bahn-Linie Wiens. Der offizielle Tunnelanstich fand Mittwochnachmittag gemeinsam mit Öffi-Stadtrat Peter Hanke im Schacht Frankhplatz statt. Die traditionelle Patenschaft für die zwei neuen U5-Tunnel übernehmen die Wiener Linien-Geschäftsführerinnen Petra Hums und Gudrun Senk.

„Mit U2xU5 drehen wir den Turbo für mehr umweltfreundliche Mobilität in Wien auf. Die U5 wird zukünftig bis nach Hernals fahren, Öffi-Fahrgäste benötigen dadurch zum Beispiel vom Elterleinplatz bis zum Karlsplatz zukünftig nur mehr elf Minuten und kommen gegenüber heute doppelt so schnell an ihr Ziel. Solche Vorteile verbinden Komfort mit Klimaschutz!“, sagt Öffi-Stadtrat Peter Hanke.

Nach der Fertigstellung der U5-Station Frankhplatz ab 2026, wird die U5 als erste vollautomatische U-Bahn Wiens zwischen Karlsplatz und Frankhplatz in Betrieb gehen. Mit dem weiteren Öffi-Ausbau fährt die U5 durch den 9. Bezirk zur Station U5 Arne-Karlsson-Park, zur zukünftigen U5xU6-Station Michelbeuern-AKH (18. Bezirk) und über U5 Elterleinplatz bis nach Hernals – wo die U5 zukünftig einen Umsteigeknoten mit der S-Bahn (S45), sowie zur Straßenbahnlinie 43 haben wird. Ab der Fertigstellung in den Jahren 2032-2035 werden rund 100.000 Wiener in Gehdistanz zu einer neu errichteten U5-Station wohnen. In Hernals liegen beispielsweise 80% der Wohnungen und mehr als 90% der Schulen im Einzugsbereich der U5 Elterleinplatz und U5xS Hernals.

Mit der zweiten Ausbaustufe von U2xU5 rückt der Stadtrand näher ans Zentrum: Fünf der insgesamt zwölf neuen U-Bahn-Stationen werden in den Bezirken Favoriten (U2xS Matzleinsdorfer Platz, U2 Gußriegelstraße, U2 Wienerberg) und in Hernals (U5 Elterleinplatz, U5xS Hernals) gebaut und sorgen für schnelle Öffi-Verbindungen in die Innenstadt. In Summe ersparen sich die 600.000 Öffi-Nutzer, die direkt entlang der neuen U-Bahn-Stationen unterwegs sind, täglich rund 1,3 Millionen Minuten an Fahrzeit.

Die Wiener Linien haben bereits mit der Detailplanung für die zweite Ausbaustufe der U5 begonnen. Vorrausichtlich 2026/2027 starten die Bauarbeiten für die Stationen U5-Arne-Karlsson-Park, U5xU6 Michelbeuern-AKH, U5 Elterleinplatz und U5xS Hernals. Zeitnah dazu beginnen voraussichtlich auch die Bauarbeiten für die weitere U2 Verlängerung nach Süden mit den Stationen U2 Gußriegelstraße und U2 Wienerberg.

Quelle: Wiener Linien

Streikaktionen schon zu Beginn der Verhandlungen

Noch vor der zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 09. Mai hat die Gewerkschaft Verdi für Freitag, 05. Mai, und Montag, 08. Mai, zum Streik bei den privaten Omnibusunternehmen aufgerufen. Damit soll der Druck auf die Verhandlungspartner erhöht werden, mutmaßt der Verband Baden-württembergischer Omnibusunternehmen (WBO).

„Diese Ankündigung zeigt wieder einmal, dass Verdi mit einem Tunnelblick unterwegs ist“, so WBO-Verhandlungsführer Horst Windeisen. Der Streik werde ausschließlich auf dem Rücken der Fahrgäste ausgetragen. „Diese Reaktion ist völlig überzogen“, ergänzt Yvonne Hüneburg, Geschäftsführerin des WBO. „Schon bevor überhaupt richtig in die Verhandlungen eingestiegen wird, belastet die Gewerkschaft die Schwächsten in der Kette – die Fahrgäste.“

Die Gewerkschaft hatte ihre Forderung gegenüber der Arbeitgeberseite erst im ersten Verhandlungstermin konkret beziffert. Der WBO hat klar erklärt, beim zweiten Treffen am 09. Mai ein Angebot vorzulegen.

Quelle: WBO

125 Jahre Schienenfahrzeuge aus Krefeld

Das Krefelder Werk für Schienenfahrzeuge feiert sein 125-jähriges Bestehen. Das Werk wurde am 16. März 1898 als Waggon-Fabrik A.G., Uerdingen gegründet und 1989 von Siemens übernommen.

„Mit Innovation, Qualität, Liefertreue und Produktivität trägt unser Produktionsstandort Krefeld maßgeblich zum Erfolg der Siemens Mobility und zum Erfolg unserer Kunden bei. Im Schnitt bauen wir in Krefeld jedes Jahr etwa 600 moderne und digitalisierte Wagen für unsere Velaro-, Desiro- oder Mireo-Züge. Das ist ein Spitzenwert und nur durch unser hochmotiviertes, top ausgebildetes Team und den konsequenten Einsatz von Digitalisierung in Fertigung und Logistik möglich. Darauf sind wir sehr stolz!“

Michael Peter, CEO Siemens Mobility

Auf einer Produktionsfläche von ca. 74.000m² und einer Logistikfläche von 64.200m² fertigt Siemens Mobility in Krefeld Mireo, Desiro, Velaro und ICE4-Züge für den Regional- und Hochgeschwindigkeitsverkehr. Von hier aus werden sie an Betreiber in der ganzen Welt, zumeist auf der Schiene oder per Schiff, ausgeliefert, die die Züge national oder länderübergreifend erfolgreich einsetzen.

Unter anderem mit dem Erfolg von ICE 4 oder dem neusten ICE 3neo beweist Siemens Mobility, dass komplexe, milliardenschwere Großprojekte pünktlich, zuverlässig und technologisch führend abgewickelt werden können. Rund 1.100 Zulieferer, mehrheitlich kleine und mittelständische Unternehmen, und ihre Mitarbeiter profitieren von der Stärke des Werks in Krefeld. Projekte wie der ICE 3neo besitzen über 75% Wertschöpfung allein in Deutschland.

Am Standort Krefeld sind insgesamt über 2.000 Mitarbeitende beschäftigt, davon ca. 1.200 im Bereich Manufacturing und ca. 350 in der Entwicklung von modernen Zugplattformen. In Zusammenarbeit mit der Siemens-eigenen Ausbildung (Siemens Professional Education) werden im Trainingscenter Krefeld jährlich ca. 125 Auszubildende (Mechatroniker:in, Industriemechaniker:in, Industriekaufleute) und duale Studenten (B.Eng. Maschinenbau inkl. Industriemechaniker:in, B.Eng. Elektro- und Informationstechnik inkl. Mechatroniker:in, B.A. International Management) auf dem Weg zu bestens qualifizierten Nachwuchskräften betreut.

2011 beschert ein Rahmenauftrag der DB für bis zu 300 ICE 4 Triebzüge Siemens den bis dato größten Zugauftrag. Das Projekt „Rhein-Ruhr-Express“ im Jahr 2015 ist für Siemens Mobility der bisher größte Auftrag im Bereich Schienennahverkehr in Deutschland – und für das Werk Krefeld, das die 82 Desiro HC (High Capacity) Züge liefert. Am Standort Krefeld werden auch die Züge mit Wasserstoff- oder Batterieantrieb, der Mireo Plus H und der Mireo Plus B, gebaut.

Siemens Mobility investiert kontinuierlich jedes Jahr Millionen in das Werk Krefeld und sichert sich damit eine Führungsposition in der Produktion von Schienenfahrzeugen weltweit. In der “Digitalen Fabrik” sorgen vollständig digitalisierte Fertigungs- und Logistikprozesse für höchstmögliche Transparenz und Effizienz.

Quelle: Siemens

Eisenbahner mit Herz: Die Preisträger/innen

Zugbegleiterinnen, Lokführer und Servicepersonal – viele Beschäftigte sehen in ihrer Arbeit viel mehr als nur einen Job. Sie wachsen in besonders schwierigen Situationen über sich hinaus und setzen sich selbstlos für ihre Fahrgäste ein. Schon zum 13. Mal zeichnet die Allianz pro Schiene solche Eisenbahner/innen mit Herz aus. Am Abend des 4. Mai werden die Preisträgerinnen und Preisträger bei einer feierlichen Gala in Berlin geehrt.

Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, lobt die diesjährigen Gewinner für ihren Einsatz: „Wir erleben immer wieder, dass auf der Schiene nicht alles rund läuft. Umso wichtiger und wohltuender sind Eisenbahnerinnen und Eisenbahner, die sich trotz aller Widrigkeiten mit so viel Herz, Mut und Engagement für die Fahrgäste ins Zeug legen wie die von uns prämierten Alltagshelden.“

Die Preisträgerinnen und Preisträger:

  • GOLD: Jochen Dietz von der Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
    Zugtoiletten sind vielleicht nicht gerade die Lieblingsörtchen von Bahnreisenden – aber doch von unschätzbarem Wert, wenn die Blase unterwegs drückt. Für einen älteren Herrn, der wegen Stellwerksproblemen in einer Straßenbahn feststeckt, droht die Fahrt von Wörth am Rhein nach Karlsruhe zur Tortur zu werden. Denn es ist keine Toilette an Bord, und auch nach einer Stunde ist völlig unklar, wann es weitergeht. Zum Glück ist Lokführer Jochen Dietz an Bord. Er nimmt ein regelrechtes Toiletten-Abenteuer auf sich, damit sich der Fahrgast erleichtern kann. Warnwesten anlegen, Gleise überqueren, Leitplanken überklettern, den älteren Herrn zum Fahrdienstleiter am nächsten Bahnhof führen – und dort endlich zur Toilette gehen. Nach diesem Erlebnis hat der Fahrgast Durst – und bekommt auf dem Rückweg zur Straßenbahn dann noch die Trinkflasche des Lokführers geschenkt.
  • SILBER: Kirstin Schley von DB Regio Mitte
    Kirstin Schley kontrolliert gerade die Zugtickets im Regionalzug zwischen Kaiserslautern und Homburg. Dabei stellt sie fest, dass eine Reisende versehentlich in den falschen Zug gestiegen ist. Das ist aus vielen Gründen ärgerlich: Denn an diesem Abend fährt kein Zug mehr zurück nach Kaiserslautern. Und die Reisende hat schon ein Fernbusticket von Kaiserslautern nach Dresden gekauft. Kirstin Schley bietet ihr daraufhin das Rundum-Sorglos-Paket an: Sie macht eine Nachtbusverbindung von Saarbrücken nach Dresden ausfindig – und bezahlt das Ticket aus eigener Tasche, weil die Bahnfahrerin kein Geld dabei hat. Danach organisiert Kirstin Schley noch ein Taxi, das die Dame – die im Rollstuhl sitzt – in Saarbrücken zum Busbahnhof bringt. Von dort fährt sie schließlich doch noch nach Dresden. Die beiden tauschen Telefonnummern, und am nächsten Morgen ist Kirstin Schley erleichtert, dass die Reisende aller Umstände zum Trotz gut angekommen ist.
  • BRONZE: Sebastian Rösner und Andreas Immekeppel von RheinRuhrBahn (transdev)
    Es ist ein heißer, stickiger Sommertag. Die Stimmung im Regionalzug zwischen Coesfeld und Essen ist angespannt. Fahrgäste beschallen ein ganzes Abteil mit ihrer Musik – und denken gar nicht daran, sie leiser zu drehen. Daraufhin eskaliert der Streit. Als Zugbegleiter Sebastian Rösner sich umdreht, steht ein Fahrgast mit aufgeplatzter Nase und Lippe vor ihm, das T-Shirt schon blutgetränkt. Er verarztet den Fahrgast und ruft Lokführer Andreas Immekeppel zur Hilfe, der entschlossen durchgreift und die Störenfriede am nächsten Bahnhof vor die Tür setzt. Die übrigen Fahrgäste sind erleichtert, dass das Duo die gefährliche Situation schnell auflöst und die Fahrt friedlich weitergehen kann.
  • SONDERPREIS: Robert Gottschalk, NordWestBahn (transdev)
    Es ist früh am Morgen, als Lokführer Robert Gottschalk sich auf den Weg nach Göttingen macht. Kurz vorm Bahnhof Bodenfelde steht ein Mann am Gleis, der wild mit den Armen wedelt und immer wieder aufs Gleisbett zeigt. Robert Gottschalk weiß nicht, was los ist, aber erkennt sofort, dass er anhalten muss. Ein Kater liegt fast regungslos im Gleisbett. Robert Gottschalk nimmt ihn mit in den Führerstand, wickelt ihn in eine Warnweste und dreht die Heizung hoch. Unterwegs alarmiert er einen Tierarzt, der den Kater am nächsten Bahnhof untersucht. Schnell ist klar, dass das Tier dringend Hilfe braucht. Der Lokführer fährt weiter und ruft die Feuerwehr, die den Kater in Göttingen abholt und in die Tierklinik bringt. Dort stellt sich heraus: Der Kater wurde vergiftet. Zur gleichen Zeit sucht Robert Gottschalk nach Herrchen oder Frauchen des Katers. Er inseriert in Ebay Kleinanzeigen – und tatsächlich meldet sich Kater Oskars Frauchen! Kurz darauf sind die beiden glücklich vereint, und Oskar ist wieder wohlauf.

Die Gewinnerinnen und Gewinner des diesjährigen Wettbewerbs wurden von einer siebenköpfigen Fachjury aus der Bahnbranche gewählt. Zuvor wurde bereits Tolga Özgül zum Publikumsliebling gekürt. Für diesen Preis kann jede und jeder auf der Website der Allianz pro Schiene abstimmen. Özgül hatte durch sein beherztes Eingreifen einen sexuellen Übergriff auf eine junge Frau verhindert.

Seit 2011 kürt die Allianz pro Schiene Eisenbahner/innen mit Herz. Ausgezeichnet werden besonders kundenfreundliche Beschäftige der Schienenbranche. Dafür sammelt das gemeinnützige Verkehrsbündnis das ganze Jahr über Geschichten von Zugreisenden, die sich über besonders nette und hilfsbereite Eisenbahnerinnen und Eisenbahner gefreut haben.

Quelle: Allianz pro Schiene

Führungswechsel im Bus- und TGE-Vertrieb bei der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH

Zum 01. Mai 2023 hat Darko Simeunovic die Leitung des Bus-Vertriebs der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH übernommen. Der ausgewiesene Vertriebs-Experte kann auf viele Jahre im Verkauf von MAN Truck & Bus zurückblicken. Er war sowohl im Bereich Truck als auch im Bereich Bus tätig und leitete zuletzt den deutschlandweiten Vertrieb des Transportergeschäfts von MAN. Simeunovic folgt damit auf Frank Krämer, der seit März dieses Jahres Regionaldirektor in der Vertriebsregion Süd der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH ist.

Das deutschlandweite TGE-Geschäft wird zukünftig von Christian Götz verantwortet, der zuvor im MAN Lkw-Verkaufsbüro in München tätig war.

Christian Götz übernimmt von Simeunovic die Leitung des TGE-Verkaufs für MAN in Deutschland (Bild: MAN Truck & Bus)

“Ich freue mich, dass wir mit Darko Simeunovic und Christian Götz zwei erfahrene Vertriebsexperten aus eigenen Reihen für den Bus- und TGE-Bereich bei der MAN Truck & Bus Deutschland GmbH gewinnen konnten. Gleichzeitig möchte ich Frank Krämer im Namen der gesamten Geschäftsführung meinen besonderen Dank für seinen langjährigen und herausragenden Einsatz für das MAN-Bus Geschäft in Deutschland aussprechen und wünsche ihm sowie Darko Simeunovic und Christian Götz in den neuen Funktionen viel Erfolg und Freude.”

Christoph Huber, Vorsitzender der Geschäftsführung, MAN Truck & Bus Deutschland GmbH

Quelle: MAN Truck & Bus

Mireo Plus B und Mireo Plus H: Neue Wege im Fahrzeugdesign

Der Fahrzeughersteller Siemens Mobility und die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) haben heute das finale Design des Mireo, der ab Dezember 2024 in den Netzen Heidekrautbahn und Ostbrandenburg eingesetzt werden soll, vorgestellt. Sowohl Außen- als auch Innendesign des performanten und nachhaltig konzipierten Fahrzeugs spiegeln die Innovation der klimafreundlichen Hybridantriebe wie auch die umfangreichen Mehrleistungen bei Ausstattung, Fahrgastservice und Komfort wider.

Die Gestaltungsidee des Grafikers Sebastian Büsching nutzt Elemente des Corporate Designs der NEB, um die „herkömmliche“ Außengestaltung von Regionalzügen auf spielerische Weise aufzubrechen. Das Innendesign des Mireo für die NEB beginnt bereits außen an den Türen: Eine neuartige Wegeleitung soll den Fahrgastwechsel besonders bei hohem Fahrgast- und Fahrradaufkommen beschleunigen.

Der Mireo Plus B ist mit 127 Sitz- und 155 Stehplätzen ausgestattet, der Mireo Plus H mit 134 Sitz- und 145 Stehplätzen. Beide Fahrzeugtypen verfügen über zwölf Fahrradstell- und zwei Rollstuhlplätze.

Der Mireo ist ein Triebzug mit wasserstoff- oder batterieelektrischem Antrieb und zeichnet sich durch ein Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² und eine zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h aus. Sowohl die selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise als auch die verbesserte Aerodynamik, Energieeffizienz der Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcen und Emissionen bei.

Die NEB hat 2021 und 2022 insgesamt 38 Fahrzeuge der Plattform Mireo bei Siemens Mobility bestellt. Ab Dezember 2024 sollen im Netz Ostbrandenburg 31 batteriebetriebene Fahrzeuge vom Typ Mireo Plus B zum Einsatz kommen; sieben wasserstoffbetriebene Fahrzeuge vom Typ Mireo Plus H sollen im Netz der Heidekrautbahn rollen. Damit kommen zum ersten Mal wasserstoff- und batteriebetriebene Schienenfahrzeuge im ÖPNV in Brandenburg und Berlin zum Einsatz. Die Umstellung von Diesel auf Wasserstoff und Batterie reduziert jährlich den CO2-Ausstoß um rund 14,5 Millionen Kilogramm und spart etwa 5,5 Millionen Liter Diesel ein.

Der Einsatz der Wasserstofffahrzeuge auf der Heidekrautbahn ist Teil von Wasserstoffschiene Heidekrautbahn, einem von Bund und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten, wissenschaftlich begleiteten Pilot-Verbundprojektes zum Aufbau einer regionalen, nachhaltigen Wasserstoff-Infrastruktur, zu der auch ein Hybridkraftwerk und eine Tankanlage gehören. Der gesamte Zugbetrieb auf der RB27 soll ausschließlich mit grüner – regenerativ und regional erzeugter – Energie erfolgen.
Das Projekt „Einsatz von Wasserstoff-Brennstoffzellenantrieben im Nahverkehr des Landkreises Barnim“ wird von der Bundesregierung im Rahmen des nationalen Innovationsprogramms Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert und vom Projektträger Jülich umgesetzt.

Quelle: NEB

Erfolgsfaktoren für die kommunale Mobilitätswende

Obwohl sich immer mehr Menschen bessere Luft, weniger Lärm, eine bessere Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum, sichere Wege für ihre Kinder und verlässliche Anbindung des ländlichen Raums an die Ballungsräume wünschen, ist die Mobilitätswende kein Selbstläufer. Wie können die Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen die notwendige Mobilitätswende zeitnah erfolgreich gestalten? Um diese und mehr Fragen ging es am vergangenen Freitag bei der Veranstaltung „Rathäuser der Mobilitätswende – Chefinnensache Mobilität“ in der Düsseldorfer „Rheinterrasse“.

Rund 200 Oberbürgermeister, Bürgermeister, Landräte und Verkehrsexperten waren der Einladung des Zukunftsnetz Mobilität NRW und des Ministeriums für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen gefolgt, um Erfahrungen auszutauschen und neue Impulse für die Planung und Gestaltung der Mobilitätswende zu erhalten.

Das vom Ministerium initiierte Beratungsnetzwerk Zukunftsnetz Mobilität NRW sei dabei ein wichtiges Bindeglied zwischen dem Ministerium und den mittlerweile mehr als 300 Mitgliedskommunen. Seit 2015 berät das Zukunftsnetz Mobilität NRW seine Mitglieder beim Aufbau eines Kommunalen Mobilitätsmanagements – vom Change-Management in der Verwaltung bis zur Förderung von konkreten Maßnahmen. Der Schwerpunkt liegt darauf, mithilfe eines Kommunalen Mobilitätsmanagements die Rahmenbedingungen für Veränderung und konkrete Angebote jenseits des eigenen Autos zu schaffen, die zu einer nachhaltigeren Fortbewegung einladen.

Um den Netzwerkgedanken optimal nutzen zu können, ist das Zukunftsnetz Mobilität NRW in lokalen Koordinierungsstellen organisiert, die bei den Verkehrsverbünden und Zweckverbänden des Landes angesiedelt sind. Die Geschäftsstelle für übergeordnete Aufgaben sitzt beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) in Köln.

„Zukunftsfähige Mobilitätskonzepte und -angebote zahlen sich für Kommunen aus. Die Verantwortlichen auf der kommunalen Ebene haben es selbst in der Hand, die Weichen für die notwendigen Veränderungen zu stellen. Für eine handlungsstarke Verwaltung muss Mobilität Chefinnensache sein – ein gemeinsames Ziel, von oben gewollt.“

Dr. Norbert Reinkober, Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Sieg

In verschiedenen Foren wurden die Erfolgsfaktoren zum Gelingen der Mobilitätswende anhand von Praxisbeispielen vorgestellt, diskutiert und die dazugehörigen Angebote des Zukunftsnetz Mobilität NRW präsentiert. Tenor: Für eine erfolgreiche Mobilitätswende braucht es eine eindeutige Zielvorgabe der Kommunalpolitik sowie eine handlungsstarke Kommunalverwaltung, die dieses Ziel umsetzt. Die Integration des Mobilitätsmanagements in die kommunale Verkehrsplanung ist ein weiterer wichtiger Hebel. Es beeinflusst das Mobilitätsverhalten mit zielgruppenspezifischen Angeboten. Die Verknüpfung von fördernden Faktoren für Bus und Bahn, für Fuß- und Radverkehr sowie regulative Maßnahmen für den motorisierten Individualverkehr sind die planerischen Herausforderungen. Entscheidend bei allen Vorhaben ist, dass der Wandel von einer positiven Erzählung vor Ort gerahmt wird.

Quelle: VRS