Stefan Volovinis leitet BVG-Pressestelle

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) verstärken das Führungsteam der Unternehmenskommunikation. Stefan Volovinis wird die seit einer umfas-senden Neuaufstellung der Kommunikationsabteilung vakante Position der Leitung Presse und Medien übernehmen. Er berichtet direkt an die Leiterin der Unternehmenskommunikation Maja Weihgold.

Stefan Volovinis ist ein ausgewiesener Kommunikations- und Medienexperte. Seit 2013 leitete er die Kommunikation der Standortinitiative „Deutschland – Land der Ideen“ von Bundesregierung und deutscher Wirtschaft, mit dem kommunikativen Schwerpunkt auf Zukunftsthemen. Darunter fällt auch die inhaltliche Ausgestaltung und kommunikative Umsetzung des „Deutschen Mobilitätspreises“, der bis 2021 jährlich von der Initiative vergeben wurde.

Stefan Volovinis wird gemeinsam mit dem Pressestellen-Team der BVG künftig noch deutlicher die umfassende Expertise der BVG-Mitarbeitenden und des Unternehmens als Treiberin nachhaltiger Mobilitätslösungen herausarbeiten und platzieren.

„Ich freue mich sehr, dass wir mit Stefan Volovinis einen Kenner der Berliner Medienszene für die BVG begeistern konnten. Mit seinen Erfahrungen im politischen und kommunikativen Umfeld, sowie der Expertise in Zukunftsthemen, wird er gemeinsam mit dem starken Presseteam darüber sprechen, welchen Wert die BVG und ihre Mitarbeitenden für die Mobilität der Hauptstadtregion als auch für Klima und Stadtentwicklung haben.“

Maja Weihgold, Leiterin der Unternehmenskommunikation der BVG

Die Unternehmenskommunikation der BVG hat sich im letzten Jahr, begleitet von einem intensiven Transformationsprozess, neu aufgestellt. Im Fokus steht nun eine integrierte, einheitliche und gesteuerte Kommunikation über alle Zielgruppen hinweg. Dazu zählt die abgestimmte Ansprache von aktuellen und potenziellen Mitarbeitenden, der Öffentlichkeit inklusive Multiplikatorinnen, politisch Handelnden und Verbänden sowie Pressevertreterinnen und Medienschaffenden.

Quelle: BVG

Inklusive Apps für kognitiv beeinträchtigte und mobilitätseingeschränkte Menschen

Die Special Olympic World Games (SOWG) finden vom 17. bis 25. Juni 2023 in Berlin statt und sind mit 26 Sportarten und insgesamt 7.000 Athleten aus 190 Ländern das größte Sportevent der Welt für Menschen mit geistiger (kognitiver) und mehrfacher Behinderung.

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) hat speziell für die Special Olympics im Rahmen des Nachhaltigkeitsprogramms INKLUSION ’23 des Landes Berlin für das Projekt „Olympklusion mit Bus & Bahn“, zwei neue Apps entwickelt, die vor allem für kognitiv beeinträchtigte und mobilitätseingeschränkte Menschen geeignet sind. Sie sollen die Orientierung und Auffindbarkeit ihrer Wege vereinfachen und die User sicher mit dem ÖPNV an ihr Ziel bringen.

Bei der Entwicklung der neuen Apps wurden verschiedene Themenbereiche verfolgt. Dies fand in enger Abstimmung mit BVG, S-Bahn und DB Station und Service, gemeinsam mit dem Organisations-Komitee für die Spiele (LOC) und den zuständigen Senatsverwaltungen zur Verbesserung der Wegelenkung und Kommunikation, statt. Die selbstbestimmte Mobilität für möglichst viele Menschen ist das Hauptziel, das der VBB mit Bereitstellung der Apps verfolgt. Die Apps sollen zunehmend das Interesse weiterer Menschen mit Mobilitätsbedürfnis im ÖPNV wecken, die es schätzen, wenn technische Angebote intuitiv zu bedienen und einfach zu verstehen sind.

VBB easy-App: Eine barrierefreie Routing-App für kognitiv beeinträchtigte Menschen und für alle, die eine einfache App für die Routenplanung mit Bus und Bahn präferieren. Ein guter Mix aus einfacher Bedienung und vielen selbsterklärenden Funktionen. Diese neue App, die auf Grundlage der bekannten VBB-App „Jump“ weiterentwickelt wurde, heißt „VBB easy“.

VBB GuideMeGo-App: Eine Innovationsstufe weiter stellt die Hilfe-App „VBB GuideMeGo“ dar. Mit der mit Hilfe von Video-Anrufen zu Personen aus dem privaten Umfeld oder, exklusiv während der SOWG vom 17. bis 25. Juni, mit einer VBB-Assistenz (Call-Center des VBB Bus & Bahn-Begleitservice) bietet die App sofortige, persönliche Hilfe per Video-Anruf, um unkompliziert den richtigen bzw. gewünschten Weg zu finden. Angerufene Personen sehen live den Weg der anrufenden Person und können so im direkten Dialog zum Ziel navigiert werden. Auch neue Hindernisse oder Gefahrenstellen sind so sofort zu erkennen, auf die spontan reagiert werden kann. Die „VBB GuideMeGo“ kann die gewählte und aktivierte Route aus der App „VBB easy“ übernehmen und an die VBB Helfer übermitteln (nicht bei privaten Helfern) und bietet noch mehr Barrierefreiheit und Sicherheit.

Alle Informationen vom VBB für die Spiele auf einen Blick (mit Links zu den App-Stores) gibt es hier.

Quelle: VBB

#besserBahnfahren: ARD Mitmachaktion startet in zweite Phase

Welche Erfahrungen haben die Menschen mit Bus und Bahn? Seit dem 1. Mai läuft die ARD Mitmachaktion #besserBahnfahren, bei der Teilnehmende ihre Erfahrungen mit dem öffentlichen Nahverkehr mitteilen können – bislang sind schon über 2.800 Erfahrungsberichte unter DasErste.de/besserBahnfahren eingegangen.

In der nun gestarteten zweiten Phase des Projekts kontaktiert das Wissenschaftlerteam des Baden-Württemberg Instituts für Nachhaltige Mobilität (BWIM) die Teilnehmenden und hakt genauer nach:

  • Wie weit haben es die Fahrgäste zur nächsten Haltestelle?
  • Verfügen sie über ein Auto?
  • Wofür nutzen sie das Deutschlandticket?
  • Und wie hat sich ihr Verkehrsverhalten geändert?

Außerdem begleitet die ARD Fahrgäste, die an der Aktion teilnehmen mit Kamerateams und wird die Ergebnisse im Herbst in einer Doku im Ersten präsentieren. Die ARD erhofft sich daraus aufschlussreiche Erkenntnisse, was konkret geändert werden muss, damit mehr Menschen vom Auto zum ÖPNV umsteigen.

Das Projekt #besserBahnfahren soll die erste wissenschaftliche Untersuchung werden, die die Wirkung des Deutschlandtickets analysiert. Ausgewertet wird die Crowd-Science-Aktion von Wissenschaftlern an der Universität Koblenz, der Hochschule Karlsruhe und dem Baden-Württemberg Institut für Nachhaltige Mobilität unter Leitung von Professor Jochen Eckart und Professor Britta Renner. Die Ergebnisse werden aufbereitet und in verschiedenen Formaten in Fernsehen, Hörfunk und Online diskutiert. In der ARD Doku „Besser Bahnfahren! – Was muss sich ändern?“ geht ein Reporterteam ausgewählten Meldungen nach und spricht mit der Deutschen Bahn darüber.

Die Mitmachaktion wird unterstützt von Pro Bahn, Deutsche Bahn, Allianz pro Schiene, Greenpeace, BUND, den Verbraucherzentralen und Verkehrsclub Deutschland (VCD). Bis Ende Juli können noch eigene Erfahrungen und Erlebnisse eingereicht werden unter DasErste.de/besserBahnfahren. Im Anschluss werden die ausgewerteten Ergebnisse in Fernsehen, Hörfunk und Online vorgestellt.

Quelle: SWR

Auszeichnung für exzellentes Digitales Lernen im öffentlichen Verkehr

Auf der 2. VDV-Bildungskonferenz wurden drei Verkehrsunternehmen für ihre außergewöhnlichen Leistungen im Bereich des Digitalen Lernens ausgezeichnet. An der Konferenz nahmen rund 75 Fachleute und Praktikerinnen und Praktiker teil.

„Ich freue mich sehr für die drei Gewinner aus Hamburg, Bochum und Nürnberg. Wir brauchen mehr Bildung, mehr Weiterbildung in der Branche – und das alles neu konzipiert, auf der Höhe der Zeit in digitaler Form. Meinen herzlichen Glückwunsch an die Hamburger Hochbahn, die BOGESTRA aus Bochum und die VAG Nürnberg zu ihren hervorragenden Leistungen!“

Harald Kraus, stellvertretender Vorsitzender der VDV-Akademie und Vorsitzender des VDV-Personalausschusses

Eingereicht wurden wieder ganz verschiedene digitale Lernformate: Technisch begeisternde Web-Based-Trainings, innovative didaktische Konzepte und sogar eine Augmented-Reality-Anwendung (AR). Die Jury wurde von Mitarbeiterinnen der VDV-Akademie gestellt. Die Auszeichnung wurde zum zweiten Mal vergeben.

Gewonnen haben dieses Mal die Hamburger Hochbahn in der Kategorie Lerneinheit mit Branchenbezug, die BOGESTRA in der Kategorie (Lern-)Innovation und die VAG Nürnberg (Kategorie Pflichtschulung).

Kategorie Lerneinheit mit Branchenbezug: Hamburger Hochbahn
In Form eines Web-Based-Trainings (WBT) hat die Hamburger Hochbahn ein abwechslungsreiches und technisch anspruchsvolles Onboarding-Produkt entwickelt, um (neue) Mitarbeitende mit dem Unternehmen vertraut zu machen. Außerdem nominiert:

  • Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) mit ihren Lernvideos zur digitalen Streckenkenntnis
  • Stadtwerke München (SWM) mit ihrer innovativen digitalen Darstellung des Streckennetzes

Kategorie (Lern-)Innovation: BOGESTRA
Die BOGESTRA hat ein Web-Based-Training zum Thema „Diskriminierungsfreier Arbeitsplatz“ erstellt und dabei die Inhalte didaktisch und technisch anspruchsvoll umgesetzt. Außerdem nominiert:

  • Rhein-Neckar-Verkehr (RNV) mit ihrer digitalen Schulung zum Verhaltenskodex
  • Stadtwerke München (SWM) mit ihrer Anwendung „Gegenstände in AR“

Kategorie Pflichtschulung: VAG Nürnberg
Mit ihrer digitalen „Konzernunterweisung“ hat die VAG Nürnberg eine besonders nutzerfreundliche und interaktive Lerneinheit, insbesondere für den Fahrdienst, entwickelt. Dabei ist es gelungen, die didaktische und technische Umsetzung optimal an die Zielgruppe anzupassen. Außerdem nominiert:

  • Wiener Linien mit ihrem digitalen Brandschutztraining
  • DSW21 mit ihrer digitalen Pflichtunterweisung zum Traffic Light Protocol

„Das ‚#eLearning-Netzwerk‘ spielte hierbei wieder eine wichtige Rolle: Bereits seit 2016 vernetzen sich Branchenkolleginnen und -kollegen, wenn es um Themen rund um Aus- und Weiterbildung sowie Digitales Lernen geht. Alle Nominierten hatten dieses Jahr die Möglichkeit, ihre Projekte in der Netzwerkplattform „Train Station“ vorzustellen. Wir lernen hier voneinander, da ist eine schöne Dynamik drin“, so Harald Kraus abschließend.

Quelle: VDV

Erster Personenzug durchquert den Koralmtunnel

Kärnten und Steiermark werden neu verbunden: Nach 15 Jahren Bauzeit durchquerte nun erstmals offiziell ein Personenzug den 33 km langen Koralmtunnel – ein historischer Meilenstein beim Jahrhundertprojekt Koralmbahn.

Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist im Zielsprint und um ein buchstäblich bewegendes Ereignis reicher: Zum ersten Mal durchquerte heute ein Personenzug den 33 km langen Koralmtunnel durchgehend auf den fertigen Schienen. Zwar rollte der Zug noch als Sonderfahrt und mit gemächlicher Geschwindigkeit durch den 33 km langen Megatunnel, aber schon Ende 2025 können Fahrgäste mit bis zu 250 km/h komfortabel und umweltfreundlich durch die Koralpe reisen. Noch früher – nämlich Ende 2023 – geht bereits der gesamte Kärntner Bereich zwischen Klagenfurt und St. Paul im Lavanttal in Betrieb.

Nach rund 15 Jahren Bauzeit am zweiröhrigen Koralmtunnel war diese Erstbefahrung auch für Judith Engel, Vorständin ÖBB-Infrastruktur AG, ein besonderes Ereignis:

„Die Koralmbahn ist im Finale – und im Zeitplan. Darauf sind wir sehr stolz. Mit dem Koralmtunnel verbinden wir die Steiermark und Kärnten in einer neuen Qualität. Schon in zweieinhalb Jahren reisen Fahrgäste entspannt mitten durch die Koralpe – umweltfreundlich und in weniger als einer Stunde von Graz nach Klagenfurt. Damit hängen wir das Auto sprichwörtlich ab und schaffen Mobilität der Zukunft.“

130 Kilometer neue Strecke, davon 47 Tunnelkilometer, über 100 Brücken sowie 23 moderne Bahnhöfe und Haltestellen: Die Koralmbahn zwischen Graz und Klagenfurt ist Teil der neuen Südstrecke und eines der bedeutendsten Infrastrukturprojekte Europas. Ihr Herzstück ist der 33 Kilometer lange Koralmtunnel. Nach der Fertigstellung verkürzt sich die schnellste mögliche Verbindung zwischen den Landeshauptstädten auf nur 45 Minuten.

Quelle: BMK

Internationaler Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen

Am 15. Juni findet der alljährliche ‚Internationale Tag für mehr Sicherheit an Eisenbahnkreuzungen‘ (Ilcad) statt. Die Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen ist den ÖBB ein überaus wichtiges Thema. Pro Jahr werden mehr als 25 Millionen Euro in sicherere Eisenbahnkreuzungen bzw. auch in deren Schließung und in Ersatzlösungen investiert.

Gab es im Jahr 2000 noch knapp über 6.000 Eisenbahnkreuzungen, so wurde die Anzahl mit derzeit 2.984 im österreichischen Netz der ÖBB mehr als halbiert. Durchschnittlich werden jährlich 25 Eisenbahnkreuzungen aufgelassen, 2022 waren es mit 42 deutlich mehr als im langjährigen Durchschnitt, nach dem Motto: Die sichere Eisenbahnkreuzung ist eine aufgelassene Eisenbahnkreuzung.

1.567 Eisenbahnkreuzungen, also die Mehrheit, ist technisch gesichert – also mit einem Lichtzeichen und/oder Schranken ausgerüstet. Der Rest ist mit Stopptafel und Andreaskreuz gesichert. Die Art der Sicherung einer Eisenbahnkreuzung wird übrigens nicht durch die ÖBB, sondern durch die Eisenbahnbehörde festgelegt.

Im abgelaufenen Jahr gab es in Österreich 66 Unfälle auf Eisenbahnkreuzungen mit 12 Toten, 14 Schwerverletzten und 11 Leichtverletzten zu beklagen, nach 60 Unfällen im Jahr davor. Die langfristigen Trends zeigen, dass Maßnahmen und Schließungen von Eisenbahnkreuzungen der richtige Weg sind: Im Jahr 2005 gab es noch 163 Zusammenpralle auf Eisenbahnkreuzungen mit 21 Toten, 2010 waren es noch 103 Unfälle.

Die häufigsten Unfallursachen sind Unachtsamkeit und Ablenkung der Straßenverkehrsteilnehmer. Auch Gewohnheit macht blind: Gerade ortsansässige Personen, die täglich eine Eisenbahnkreuzung queren, sind besonders gefährdet. Oft glauben sie zu wissen, wann keine Züge fahren. Das kann ein fataler Irrtum sein.

Um mehr Sicherheit für die Straßenverkehrsteilnehmer zu gewährleisten, werden seitens den ÖBB verschiedene Maßnahmen umgesetzt:

  • die Auflassung von Eisenbahnkreuzungen
  • die technische Sicherung von Eisenbahnkreuzungen (d.h. eine Sicherung durch Lichtzeichenanlage mit oder ohne Schranken)
  • die Sensibilisierung vor den möglichen Gefahren
  • Rotlichtüberwachung – Überwachung der Beachtung des Rotlichtes von Lichtzeichenanlagen durch Straßenverkehrsteilnehmer an Eisenbahnkreuzungen

Die Rotlichtüberwachung an Eisenbahnkreuzungen spielt eine immer größere Rolle. Derzeit sind solche Anlagen österreichweit an 100 Standorten aufgestellt. Aufgezeichnet wird, ob Straßenverkehrsteilnehmer die Haltelinie überfahren, wenn die Lichtzeichen beim Bahnübergang Rot zeigen. Die Überwachungsergebnisse verbleiben aus datenschutzrechtlichen Gründen ausschließlich bei der Polizei.

Auf der Seite infrastruktur.oebb.at/eisenbahnkreuzungen informieren die ÖBB umfassend über das Thema Eisenbahnkreuzungen, inklusive zahlreicher Videos (Crash; Bremstest usw.) und einem Selbsttest.

Quelle: ÖBB

Verbände fordern klima- und naturverträgliche Infrastrukturplanung

Wenig Transparenz und noch viel weniger Dialog – der von Bundesverkehrsminister Volker Wissing ins Leben gerufene Infrastrukturdialog zur Überarbeitung des Bundesverkehrswegeplans nimmt keine Fahrt auf. Nach zwei Sitzungen sind Mandat, Ziel und Ablauf noch immer nicht klar. Die Ungeduld der beteiligten Verbände wächst: Der Beteiligungsprozess darf nicht zu einem Feigenblatt für Wissing werden. Aus diesem Grund richtet ein breites gesellschaftliches Bündnis aus Umwelt-, Verkehrs- und Wirtschaftsverbänden, Initiativen sowie der EVG ein Forderungspapier an den Bundesverkehrsminister und die Bundesregierung, den Prozess ernsthaft fortzusetzen. Mit dem aktuellen Bundesverkehrswegeplan als Bremsklotz bleibt die Mobilitätswende auf der Strecke.

„Minister Wissing drückt bei der Beschleunigung von Autobahnprojekten auf die Tube und zementiert damit im wahrsten Sinne des Wortes die Infrastruktur für die kommenden Jahrzehnte. Vielmehr müsste er aber im Dialog mit den verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteuren die Weichen dafür stellen, dass wir mit weniger Verkehr die notwendige Mobilität sichern. Viele geplante Fernstraßenprojekte stammen noch aus dem letzten Jahrtausend und entsprechen nicht mehr dem Leitbild einer nachhaltigen Verkehrsplanung. Darum braucht es zuallererst einen ehrlichen Klimacheck der Bundesfernstraßenprojekte im aktuellen Bedarfsplan nach österreichischem Vorbild.“

Kerstin Haarmann, VCD-Bundesvorsitzende

Maßnahmen gegen die Klima- und Naturkrise dulden keinen Aufschub. Besonders im Verkehrsbereich stagnieren die CO2-Emissionen seit Jahren auf hohem Niveau, werden große Flächen versiegelt und Naturgebiete zerschnitten. Klima-, Naturschutz und Verkehrsverlagerung müssen im Bundesverkehrswegeplan eine deutlich höhere Gewichtung bekommen. Auch der Artenschutz darf nicht länger bagatellisiert werden. Unter dem Strich würde dies eine deutliche Reduzierung von Neubauprojekten, insbesondere im Bereich des Straßenbaus, bedeuten. Der Fokus sollte stattdessen auf dem Erhalt beziehungsweise der Instandsetzung kritischer Infrastruktur wie etwa Brücken liegen. Eine Kapazitätserweiterung würde dann weitestgehend nur noch für Infrastrukturvorhaben klimafreundlicher Verkehrsträger wie Rad- und Schienenwege in Frage kommen.

Mit der Festlegung auf die Planungsbeschleunigung von 148 Autobahnausbauprojekten hatte der Bundesverkehrsminister im März ein deutliches Zeichen gesetzt, dass Klima- und Naturschutz eine untergeordnete Rolle für ihn und die Bundesregierung spielen. Der Fokus auf Straßenprojekte führt in eine Sackgasse.

Wenn der Infrastrukturdialog nicht vollends zu einer Farce verkommen soll, muss Bundesverkehrsminister Volker Wissing sich persönlich einbringen und den aktuellen Bundesverkehrswegeplan auf Klima- und Naturverträglichkeit überprüfen und überarbeiten lassen. Damit die Verlagerungsziele der Bundesregierung erreicht werden, muss die Verknüpfung der Verkehrsträger ins Zentrum rücken. Die laufende Bedarfsplanüberprüfung bietet dafür den passenden Anlass.

Das Forderungspapier der Verbände finden Sie hier.

Quelle: VCD

Neue Fahrzeuge für den grenzüberschreitenden Zugverkehr

Sechs Fahrzeuge des Typs Coradia Stream des französischen Herstellers Alstom machen den gemeinsamen Fahrzeug-Pool für den grenzüberschreitenden Euregio-Zugverkehr künftig komplett. Die Züge werden gemeinsam von der österreichischen Bahngesellschaft ÖBB und dem Land Südtirol über die Südtiroler STA – Südtiroler Transportstrukturen AG angekauft und werden ab Dezember 2026 im Auftrag des Verkehrsverbundes Tirol (VVT) erstmals grenzüberschreitend unterwegs sein.

„Bahnfahren muss bequem, unkompliziert und schnell sein, damit sich mehr Menschen für den Zug und gegen den Pkw entscheiden. Die nun gemeinsam angekauften Mehrsystemfahrzeuge kommen mit den unterschiedlichen technischen Voraussetzungen in Österreich und Italien zurecht, womit längere Halte und das Umsteigen am Brenner in Zukunft entfallen. Tirol und Südtirol haben sich erst kürzlich in einer gemeinsam unterzeichneten Schienenresolution dazu bekannt, bis zum Fahrplanwechsel 2027 eine durchgehende Regionalverbindung im Halbstundentakt zwischen Innsbruck und Bozen zu realisieren. Mit den nun bestellten Fahrzeugen werden wir dieses Ziel erreichen und damit einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs leisten.“

René Zumtobel, Mobilitätslandesrat Tirol

Die Coradia Stream-Züge bieten den Fahrgästen insgesamt 381 Sitzplätze und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h. Die Züge sind zudem mit einem vergrößerten Fahrradabteil ausgestattet, verfügen über das aktuelle europäische Zugsicherungssystem ETCS und werden voraussichtlich ab Mitte 2026 ausgeliefert.

Die sechs Fahrzeuge – finanziert von den ÖBB innerhalb des bestehenden Verkehrsdienstevertrages – werden gemeinsam mit den vom Land Südtirol bereits angekauften 15 Fahrzeugen des Typs Corradia Stream auf allen Euregio-Bahnnetzen unterwegs sein und in technischer und qualitativer Hinsicht den Anforderungen eines modernen Bahnverkehrs entsprechen.

„Nur durch gute Zusammenarbeit und modernste Gerätschaften können die hohen Ziele, die wir uns im grenzüberschreitenden Personentransport per Zug gesetzt haben, erreicht werden. Diese Kooperation zwischen dem Land Südtirol, dem Bundesland Tirol, der STA, dem VVT und den ÖBB ist ein exzellentes Beispiel für funktionierende grenzüberschreitende Zusammenarbeit.“

Daniel Alfreider, Mobilitätslandesrat Südtirol

„Die Verkehrswende braucht moderne und schnelle Züge. Genau das wird die Region Tirol nun bekommen. Mit den neuen Mehrsystem-Elektrotriebwägen fallen umständliche Umstiege im Nahverkehr an der Landesgrenze zwischen Österreich und Italien weg. Das bringt eine echte Verbesserung für Urlauberinnen und Urlauber genauso wie für Pendlerinnen und Pendler. Ein weiterer Grund, das Auto daheim stehen zu lassen.“

Klimaschutzministerin Leonore Gewessler

Quelle: Land Tirol

Europas beste Straßenbahnfahrer kommen aus Wien

Am 3. Juni fand im rumänischen Oradea die diesjährige Tram-EM statt. Auch heuer war Wien bei der Europameisterschaft der Straßenbahnfahrer vertreten. Zwei Kollegen der Wiener Linien traten gegen insgesamt 25 Teams aus 19 Ländern an und sicherten sich mit 120 Punkten Vorsprung den Sieg. Platz zwei belegte Göteborg, Prag schaffte es auf Platz drei.

Die Wiener Linien konnten 2015 bereits die Silbermedaille holen, 2019 schafften sie es ebenfalls unter die Top Ten. Vergangenes Wochenende reichte es dann zum Sieg. Alexandra Reinagl, Vorsitzende der Geschäftsführung der Wiener Linien, freut sich über diesen Erfolg: „Ich bin sehr stolz auf die Kolleginnen. Sie spiegeln den hohen Standard wider, den unsere Ausbildung so besonders macht. Straßenbahnfahren ist ein verantwortungsvoller Job. Das beweisen die Kolleginnen nicht nur bei der Tram-EM, sondern jeden Tag in ganz Wien!“ Neben den klassischen Disziplinen wie Zielbremsen mussten die Teilnehmer ihr Können auch im Tram-Bowling und Tram-Billiard unter Beweis stellen.

Um auch bei kommenden Meisterschaften punkten zu können, suchen die Wiener Linien am 15. Juni neue Fahrerinnen und Lenkerinnen beim Recruiting-Event am Karlsplatz. Eine Bewerbung dafür ist noch bis 8. Juni unter wienerlinien.at/recruiting-event möglich.

Quelle: Stadt Wien

Verdopplung der Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr

Die Bundesregierung hält an dem im Koalitionsvertrag 2021 bis 2025 festgelegten Ziel fest, die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr bis 2030 zu verdoppeln. Es sei zwingend notwendig, die Verkehrswende mit politisch ambitionierten Zielen anzugehen, heißt es in der Antwort der Regierung (20/6944) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion (20/6432). Um die Wachstumsziele zu erreichen, seien eine Vielzahl an Maßnahmen in allen Segmenten des Eisenbahnmarkts in Deutschland ergriffen worden, deren Wirkung sich bereits jetzt zeige oder in den kommenden Jahren zeigen werde. „Entscheidende Voraussetzung für die angestrebten Verkehrsverlagerungen ist die Steigerung der Kapazität und Qualität der Eisenbahninfrastruktur“, betont die Bundesregierung.

Ebenfalls festgehalten werde an dem Ziel, den Anteil des Schienengüterverkehrs am Modal Split bis 2030 auf 25 Prozent zu steigern. Dazu habe die Bundesregierung gemeinsam mit dem Sektor den Masterplan Schienengüterverkehr erarbeitet und 2017 veröffentlicht. Dieser werde gemeinsam mit dem Sektor konsequent umgesetzt und fortentwickelt. So würden Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Schienengüterverkehrs nachhaltig gestärkt und die Leistungsfähigkeit des Schienengüterverkehrs verbessert, um mehr Güter auf die Schiene zu bringen.

Zudem habe der Koalitionsausschuss am 28. März 2023 unter anderem beschlossen, die anteilige Förderung der Trassenpreise im Schienengüterverkehr fortzusetzen, Anreize für Investitionen aus dem Sektor in die Erprobung und Markteinführung von Innovationen im Bereich Digitalisierung, Automatisierung und Fahrzeugtechnik im Schienengüterverkehr sowie die Entlastung des Einzelwagenverkehrs zu verstärken, heißt es in der Antwort. Dazu gehöre insbesondere auch eine Modernisierung der Produktionskonzepte im Einzelwagenverkehr, um die Attraktivität und Wirtschaftlichkeit dieser Verkehrsart nachhaltig zu erhöhen. Zudem fördere der Bund über eine Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) Investitionen privater Unternehmen in den Neu- und Ausbau von Umschlaganlagen des Kombinierten Verkehrs (KV) sowie in den Ersatz bestehender KV-Umschlaganlagen beziehungsweise Umschlaganlagenteile.

Quelle: Deutscher Bundestag