Lebhafte Diskussion über Finanzierung des hessischen Nahverkehrs

Die Landesarbeitsgemeinschaft ÖPNV Hessen (LAG ÖPNV Hessen), in der alle Lokalen Nahverkehrsgesellschaften in Hessen verbundübergreifend organisiert sind, konnte auf ihrer Mitgliederversammlung in Frankfurt am Main mehrere Gäste begrüßen. Anwesend waren mit Tobias Eckert (SPD), Klaus Gagel (AfD), Michael J. Müller (CDU), Dr. Stefan Naas (FDP) und Katy Walther (Bündnis 90/Die Grünen) Vertreter der hessischen Landtagsfraktionen, die der LAG auch weiterhin ihre Unterstützung für den lokalen ÖPNV in Hessen versicherten.

Die fraktionsübergreifend erarbeiteten Leitlinien der Enquetekommission des Landes „Mobilität der Zukunft in Hessen 2030“ sollen in die Arbeit der kommenden Legislaturperiode aktiv einfließen, so Katy Walther mit Dank für die Mitwirkung der Landesarbeitsgemeinschaft.

Der scheidende Frankfurter Dezernent für Mobilität und Gesundheit, Stefan Majer, und Dr. Jürgen Dieter vom Hessischen Städtetag wiesen auf die enormen Kostensteigerungen und den Fachkräftemangel als Belastungen auch der Kommunen hin. Wie der LAG-Vorstandsvorsitzende, traffiQ-Geschäftsführer Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold, berichten konnte, verliefen die Gespräche mit dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, den hessischen kommunalen Spitzenverbänden und den politischen Entscheidungsträgern der Kommunen insbesondere zur Sicherung der Finanzierung des kommunalen Nahverkehrs erfolgreich und konstruktiv.

Bernhard Maßberg, Ministerialdirigent im hessischen Verkehrsministerium, stellte die aktuellen Herausforderungen und Lösungsansätze zur Finanzierung des ÖPNV in Hessen dar, über die anschließend lebhaft diskutiert wurde. Möglichkeiten zur Stärkung der lokalen Verkehre sah er vor allem in den Ergebnissen der Gespräche zum Ausbau- und Modernisierungspakt auf Bundesebene und als Aufgabe der Kommunalen Aufgabenträger.

Einig waren sich alle Anwesenden, dass der ÖPNV für die Mobilitätswende und das Erreichen der Klimaschutzziele ein wesentlicher Faktor ist. Planungssicherheit in der Finanzierung auch für die lokalen Verkehre, stellt Tom Reinhold fest, sei aber die Voraussetzung zum notwendigen Ausbau des Angebots. „Das Deutschlandticket senkt die Zugangsbarrieren zur ÖPNV-Nutzung durch einen einfachen Tarif bei deutschlandweiter Nutzbarkeit“, resümierte Reinhold, führt jedoch auch zu niedrigeren Fahrgeldeinnahmen und der Notwendigkeit alternativer Finanzierungsmöglichkeiten. „Der Hessenpass mobil des Landes Hessen sorgt durch eine weitere Preisreduzierung des Deutschlandtickets für Teilhabe an der Mobilität als Daseinsvorsorge auch bei niedrigem Einkommen“ bekräftigt Bernhard Maßberg die Ausführungen von Tom Reinhold.

Quelle: traffiQ

Mobilitätswende braucht wirksamen Schutz schwächerer Verkehrsteilnehmer

Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität des TÜV-Verbands, äußert sich anlässlich der heute vom Statistischen Bundesamt veröffentlichten Unfallzahlen 2022 in Deutschland:

„In den vergangenen siebzig Jahren hat Deutschland in Sachen Verkehrssicherheit große Fortschritte gemacht. Ein Beweis für die positive Entwicklung sind die im Vergleich zu den 1970er Jahren stark gesunkenen Zahlen der Verkehrsopfer. Doch allen Erfolgen zum Trotz stagnierte der Rückgang der Zahl der Verunglückten zuletzt. Darüber dürfen die positiven Unfallzahlen 2022 nicht hinwegtäuschen. Die Zahlen der Verkehrstoten war mit 2.788, ebenso wie die der Verletzten mit 361.134, unfassbar hoch. 2022 starben jeden Tag acht Personen bei Verkehrsunfällen auf deutschen Straßen, fast 1.000 Menschen wurden tagtäglich verletzt. Der Handlungsbedarf in Sachen Verkehrssicherheit ist hoch. Bund und Länder sind gefordert, den Straßenverkehr so sicher und fehlerverzeihend zu gestalten, dass schwere oder gar tödliche Unfälle vermieden werden. Insbesondere schwächere Verkehrsteilnehmer wie Kinder, Fußgänger und Radfahrende werden so geschützt.“

„Vor allem Kinder, ältere Menschen, Fußgänger und Radfahrer sind im Verkehrssystem großen Gefahren ausgesetzt. Der Anteil der Radfahrenden an den Verkehrstoten hat sich innerhalb von zwei Jahren auf 17 Prozent fast verdoppelt. 13 Prozent der Verkehrstoten waren Fußgänger. Diese Entwicklung macht den Handlungsbedarf überdeutlich: Der Verkehr in Städten muss für Verkehrsteilnehmer, die zu Fuß und auf dem Fahrrad unterwegs sind, sicherer gestaltet werden. Nur wenn niemand Angst haben muss, mit dem Fahrrad zu Schule oder zur Arbeit zu fahren, kann die Mobilitätswende gelingen. Die gesamte Radverkehrsinfrastruktur sollte für alle Altersgruppen sowie Mobilitätszwecke intuitiv nutzbar und attraktiv sein. Hierfür braucht es ein durchgängiges Radverkehrsnetz, das flächendeckend und in hoher Qualität vorhanden ist, direkte Verbindungen schafft und einen leichten und sicheren Radverkehr fördert.“

Alkohol ist eine Hauptursache für Verkehrsunfälle. Die Unfallstatistik 2022 zeigt einen Anstieg der Alkoholunfälle um 19 Prozent im Vergleich zu 2021. Im Jahr 2022 ereigneten sich 16.807 Unfälle mit Personenschaden, bei denen Alkohol eine Rolle spielte. Goebelt:

„Die steigenden Zahlen von Alkoholunfällen machen deutlich, dass zu viele Fahrer das Risiko von Alkohol am Steuer unterschätzen und die verhältnismäßig milden Strafen billigend in Kauf nehmen. Um Alkohol- und Drogenfahrten wirksamer zu verhindern, bedarf es einer Debatte über strengere Sanktionen wie höhere Bußgelder und Führerscheinentzug. Auch die rechtzeitige Intervention durch die Fahreignungsbegutachtung sollte gestärkt werden.“ 

Fahrer müssen derzeit in der Regel erst ab einem Blutalkoholwert von 1,6 Promille ihre Fahreignung im Rahmen einer Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) überprüfen lassen. Der TÜV-Verband fordert, diese Grenze auf 1,1 Promille zu senken.

Quelle: TÜV-Verband e. V.

Hersteller für Schienenfahrzeuge trotzen erfolgreich globalen Krisen

Der Anschluss an die soliden Jahre jenseits Pandemie, Krieg und Inflation ist gelungen: mit einem Gesamtumsatzvolumen von 56,8 Milliarden Euro bei Neufahrzeugen hat sich die Branche erfolgreich konsolidiert. Vielen Herstellern gelang es, Produktionsrückstände aufzuholen und geschlossene Verträge zu erfüllen. Dadurch erreichte das Wachstum im Markt für Schienenfahrzeuge im Vorjahr die 5-Prozentmarke und liegt damit zum ersten Mal wieder über dem Wert von 2019. Nach dem Rückgang im Jahr 2020 von -4% und einem leichten Aufschwung 2021 von 2% erwartet SCI für die Zukunft weiterhin sehr stabiles Wachstum.

In ihrer aktuellen Studie „Worldwide Rolling Stock Manufacturers 2023” analysiert SCI Verkehr die Entwicklungen der bedeutenden Player in den Bereichen Lokomotiven, Personenverkehr und Güterwagen. Der Umsatz aus dem Verkauf neuer Schienenfahrzeuge beläuft sich nach Schätzung von SCI Verkehr im Jahr 2022 auf 56,8 Mrd. EUR. Das sind 5% mehr als im Vorjahr (EUR 53,9 Mrd.) und auch mehr als im Jahr 2019 – dem letzten Wachstumsjahr vor der COVID 19-Krise. Auf die 10 größten Hersteller entfällt ein Umsatzanteil von 75%. Insgesamt erwirtschafteten elf Hersteller von Schienenfahrzeugen einen Neufahrzeugumsatz von jeweils mehr als 1 Mrd. EUR und fünf weitere Hersteller erzielten 2022 einen Neufahrzeugumsatz von jeweils mehr als 500 Mio. EUR.

Im Vergleich zur letzten Studie von SCI Verkehr (erschienen 2021) gab es 2022 nur geringe Veränderungen unter den zehn größten Schienenfahrzeugherstellern. Durch den Zusammenschluss von Alstom und Bombardier im Januar 2021 rückt Siemens auf den dritten Platz vor, gefolgt von Stadler Rail auf dem vierten Platz. TMH, der größte Hersteller aus Russland, bleibt auf dem fünften Platz, während Hitachi Rail und The Greenbrier Companies jeweils um einen Platz aufrücken. Der US-amerikanische Güterwagenhersteller Trinity Rail kehrt nach einem Jahr Abwesenheit auf das Podium zurück und verdrängt den indischen Hersteller Integral Coach Factory (ICF). Hyundai Rotem ist zum ersten Mal in den Top 10 und folgt auf den spanischen Hersteller CAF.

Personenfahrzeuge machen weltweit den größten Anteil des Umsatzes aus. Innerhalb dieses Segments ist Stadler der drittgrößte Hersteller hinter CRRC und Alstom und liegt damit vor Siemens Mobility und Hitachi Rail Systems.

SCI Verkehr stellt in dieser MultiClient-Studie das aktuelle Produkt- und Leistungsspektrum von rund 160 Schienenfahrzeugherstellern vor und bietet Unternehmenszahlen sowie weitere Informationen zu den aktuell und zukünftig führenden Herstellern von Schienenfahrzeugen.

Am 31.07.2023 um 11.30 Uhr wird für Interessierte ein kostenloses Webinar zur Studie angeboten, indem der Projektleiter die Inhalte und Ergebnisse der Studie tiefergehend vorstellen wird. Das Webinar wird in Englisch gehalten und dauert ca. 30 Minuten.

Quelle: SCI Verkehr

Stadler liefert Züge für den Regionalverkehr um den Vesuv

Stadler hat den Zuschlag für die neue Ausschreibung des italienischen Bahnbetreibers Ente Autonomo Volturno (EAV) erhalten. Der unterzeichnete Rahmenvertrag umfasst die Herstellung und Lieferung von bis zu 60 elektrischen Triebzügen für den Stadt- und Vorortverkehr auf dem Schmalspurnetz (950 mm) im Gebiet rund um den Vesuv, das zu den schönsten der italienischen Eisenbahnlandschaft zählt. Der Kauf wird mit Mitteln aus dem italienischen Wiederaufbau- und Resilienzplan (it. Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza, PNRR) finanziert.

Der erste Abruf umfasst die Lieferung von 16 Zügen, für welche eine Auslieferung bis voraussichtlich Juni 2026 vorgesehen ist.. Die neuen elektrischen Züge ähneln den Fahrzeugen aus der bereits 2021 unterzeichneten Rahmenvereinbarung über bis zu 40 elektrische Triebzüge. Sie bestehen aus drei Wagen, deren leichte Aluminiumstruktur zur Energieeffizienz beiträgt. Mit einer Gesamtlänge von rund 40 Metern bieten sie Platz für 396 Passagiere und verfügen über 90 Sitzplätze.

Die Züge sind vollständig barrierefrei und verfügen über ausgewiesene Abteile für Rollstühle, Kinderwagen und Fahrräder im Türbereich. Fahrgäste, auch solche mit eingeschränkter Mobilität, können sich dank des breiten, barrierefreien Korridors im Fahrgastraum problemlos im Zug bewegen. Der Zugang erfolgt stufenlos durch fünf breite Türen auf jeder Seite, die Passagieren einen schnellen und problemlosen Ein- und Ausstieg ermöglichen. Der moderne und helle Innenraum mit längs angeordneten Sitzen, vollständiger Videoüberwachung und deutlich sichtbaren Warnanzeigen erhöht das Sicherheitsgefühl der Fahrgäste.

Sechs der 60 Züge sind mit Systemen zur Oberleitungssteuerung und -diagnose ausgestattet. Zusammen mit den Zügen wird Stadler auch Systeme zur Verbesserung der Effizienz von Instandhaltungsarbeiten liefern, wie z. B. ein Temperaturanalysesystem für Zuglager sowie ein Überwachungssystem für bestimmte kritische Drehgestellkomponenten, was zur Verbesserung des Gesamtkomforts der Fahrgäste beitragen wird.

«Wir sind sehr stolz darauf, dass EAV Stadler erneut mit der Lieferung der neuen Züge beauftragt hat. Unsere Züge tragen zu einer Erweiterung des Angebots an öffentlichen Verkehrsmitteln in einem der landschaftlich schönsten Schienennetze Italiens bei und verbessern gleichermaßen das Reiseerlebnis für Einwohner und Touristen.»

Iñigo Parra, CEO von Stadler Valencia

Quelle: Stadler

Siemens Mobility ersetzt Red Line-Flotte in Cleveland

Die Greater Cleveland Regional Transit Authority (GCRTA) hat Siemens Mobility damit beauftragt, die Flotte ihrer Red Line zu ersetzen. Der Kauf von 24 Stadtbahnen vom Typ S200 beinhaltet eine Option auf den Erwerb von 36 weiteren Schienenfahrzeugen, um auch die Flotten der Blue Line und der Green Line der GCRTA zu ersetzen.

„Die neuen Stadtbahnen werden als Katalysator für Wohlbefinden und Wirtschaft in der Metropolregion Cleveland wirken. Sie werden für einen Anstieg der Fahrgastzahlen sowie für eine transportorientierte Entwicklung entlang der Red Line von East Cleveland zum Cleveland Hopkins International Airport sorgen.“

India L. Birdsong Terry, General Manager und Chief Executive Officer der GCRTA

Die aktuelle Nah- und Fernverkehrsflotte der GCRTA ist 39 beziehungsweise 42 Jahre alt und hat die übliche Lebensdauer von Schienenfahrzeugen damit längst überschritten. Die Bereitstellung der neuen Stadtbahnen vom Typ S200 soll innerhalb von vier Jahren abgeschlossen sein. Die neuen Hochflurfahrzeuge sind mit zwei Türhöhen ausgestattet und ermöglichen so den Zutritt von Hoch- und Niederbodenplattformen. Damit sind die Züge sowohl auf der Red Line als auch auf der Blue Line und der Green Line einsatzfähig.

Im Rahmen des Basisauftrags werden zunächst die Schienenfahrzeuge für die Red Line bereitgestellt. Wurden die erforderlichen Veränderungen an den Plattformen der Blue Line und der Green Line einmal durchgeführt, können weitere Schienenfahrzeuge erworben werden. Die GCRTA erhielt von der US-amerikanischen Bundeseisenbahnbehörde FTA im Rahmen des Programms für den Austausch von Schienenfahrzeugen für das GJ22/23, einem unter dem parteiübergreifenden Gesetz für Infrastrukturinvestitionen geschaffenen Subventionsprogramm, einen Zuschuss in Höhe von 130 Millionen US-Dollar.

Die Züge sind für sämtliche Wetterlagen ausgestattet mit Enteisungstechnologien, einem modernen Fahrerkabinenbereich mit Heizung, Lüftung und Klimatisierung sowie beheizbaren Frontscheiben für verbesserte Sichtbarkeit. Das finale Design wird in den kommenden 15 Monaten gemeinsam von der GCRTA und Siemens Mobility ausgearbeitet, bevor die Schienenfahrzeuge dann im Schienenwerk von Siemens Mobility in Sacramento, Kalifornien, gefertigt werden.

Die GCRTA ist die öffentliche Nahverkehrsgesellschaft für Cleveland, Ohio, und die umliegenden Städte und Gemeinden von Cuyahoga County. Mit über 19 Millionen Fahrgästen jährlich ist sie der größte Verkehrsbetrieb in Ohio.

Quelle: Siemens Mobility

Daimler Buses liefert mindestens 95 eCitaro und E-Infrastruktur nach Den Haag

Mindestens 95 batterieelektrische Solo- und Gelenk-Stadtbusse Mercedes-Benz eCitaro und eCitaro G wird Daimler Buses zusammen mit der für den Betrieb erforderlichen E-Infrastruktur bis 2024 in die Stadt Den Haag ausliefern. Den Haag ist nicht nur die drittgrößte Stadt der Niederlande, sondern sie ist auch der Parlaments- und Regierungssitz des Königreichs der Niederlande und Hauptstadt der Provinz Südholland.

Geliefert werden die Mercedes-Benz Niederflur-Elektrobusse mit 12 und 18 Metern Länge und modernster NMC 3-Batterietechnologie an das Verkehrsunternehmen HTM, das Straßenbahnen, Stadtbahnen und Busse in der Region Den Haag betreibt. HTM ersetzt mit den neuen eCitaro die bestehende Busflotte mit CNG-Erdgasantrieb und stellt als erster ÖPNV-Betreiber in den Niederlanden seinen kompletten Fuhrpark auf lokal emissionsfrei und CO2-neutral fahrende Elektrobusse um. Mit dem Übergang zur Elektrifizierung unterstreicht HTM sein grünes Engagement für den Öffentlichen Personennahverkehr in der Region Den Haag.

Die vollelektrischen Linienbusse können ihre volle Leistungsfähigkeit jedoch erst durch die Einbettung in ein von A bis Z gut geplantes und abgestimmtes Gesamtsystem entfalten. Neben der Lieferung der vollelektrischen eCitaro Fahrzeuge übernimmt Daimler Buses daher auch die Planung und Installation der kompletten E-Infrastruktur einschließlich Ladeinfrastruktur und Lademanagement. Die E-Komplettpaketlösung für HTM umfasst darüber hinaus die erforderlichen Tiefbaumaßnahmen für den HTM-Betriebshof in Den Haag.

In Europa sollen ab 2030 nur noch Zero-Emission-Fahrzeuge eingesetzt werden – in den Niederlanden soll dies jedoch bereits ab 2025 gelten. Das Königreich wird damit zum Vorreiter bei der Energiewende. Aus diesem Grund ist Daimler Buses sehr stolz auf den Gewinn der Ausschreibung und den Vertragsabschluss mit HTM.

„Wir freuen uns sehr, dass HTM uns sein Vertrauen geschenkt hat. Dass sich HTM nach einem umfangreichen Ausschreibungsverfahren für uns entschieden hat, bestätigt uns, dass wir mit unserer Lösung für die E-Mobilität auf dem richtigen Weg sind. Wir freuen uns daher auf den Start unserer langfristigen Zusammenarbeit mit HTM und die gemeinsame Realisierung eines grünen Den Haag.“

Joost van der Bijl, CEO von Daimler Buses Niederlande

Die Elektrobusse Mercedes-Benz eCitaro und eCitaro G verfügen über NMC 3-Batterien der neuesten Generation mit Lithium-Nickel-Mangan-Kobalt-Oxid-Zellen. Die Aufladung der Mercedes-Benz Niederflur-Elektrobusse erfolgt bei HTM über Pantografen.

Alle eCitaro Busse für den Einsatz im HTM-Fuhrpark sind mit zahlreichen Sicherheits-Assistenzsystemen ausgestattet. Dazu zählen beispielsweise der Abbiege-Assistent Sideguard Assist mit Personenerkennung sowie Preventive Brake Assist, der aktive Bremsassistent für Stadtbusse.

Quelle: Daimler Truck

SWEG bestellt bis zu 25 Busse vom Typ Ebusco 2.2

Ebusco hat einen Vertrag mit der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG) unterzeichnet. Er beinhaltet die Lieferung von bis zu 25 Ebusco 2.2-Bussen in 12-Meter-Ausführung.

Die Südwestdeutsche Landesverkehrs GmbH (SWEG) ist ein öffentliches Verkehrsunternehmen im Südwesten Deutschlands. Zusammen mit ihren Tochtergesellschaften betreibt sie eine Flotte von rund 470 Bussen. Das Unternehmen plant, die Busse in der Region Baden-Württemberg einzusetzen. Die Busse werden voraussichtlich rund 60.000 km pro Jahr fahren und dabei jährlich rund 55.000 Kilogramm CO2 und über 90.000 Gramm Stickstoff pro Bus einsparen.

Für die SWEG ist es nicht das erste Mal, dass sie Ebusco-Busse auf die Straße bringt. Bereits im vergangenen Jahr hat sie 10 Ebusco 2.2 12-Meter-Busse bestellt, von denen die ersten in Betrieb sind. Es handelt sich um Niederflurbusse, die mit zwei Türen und einem erweiterten Batteriepaket (>400 kWh) ausgestattet sind.

Mit Ebusco 2.2-Bussen in Städten wie Berlin, München und Frankfurt ist der Ebusco 2.2 in Deutschland inzwischen ein bewährter Erfolg. Der Bus ist bekannt für seinen sehr niedrigen Energieverbrauch und seine hohe Batteriekapazität. Der Ebusco 2.2 ist serienmäßig mit LFP-Batterien ausgestattet und hat, je nach gewählter Kapazität, eine Reichweite von bis zu 450 km. Das macht den Bus zu einer sehr zuverlässigen Wahl für Verkehrsunternehmen, die auf Elektroantrieb umsteigen.

„Nach den ersten Erfahrungen mit den Ebusco 2.2 sind wir vor allem von der großen Reichweite der Fahrzeuge angetan. Wir freuen uns sehr, mit diesem Vertrag die Elektromobilität in unserem Busbereich weiter auszubauen und somit unsere Flotte noch umweltfreundlicher zu machen.“

Dr. Thilo Grabo, Geschäftsführer der SWEG

Quelle: Ebusco

Mangelhafte Betriebsqualität bei S-Bahn Dresden und VVO-Dieselnetz

Die andauernden Ausfälle im Dresdner S-Bahn-Netz und auf den Diesellinien um Dresden sind für die Fahrgäste eine große Belastung. Der Fahrgastverband PRO BAHN fordert, nicht nur endlich Ausfälle ausreichend zu kommunizieren, sondern auch weitere Maßnahmen zu ergreifen, um die Auswirkungen auf die Nutzer zu minimieren.

Der Fahrgastverband PRO BAHN Mitteldeutschland fordert von DB Regio und dem Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) kurzfristig zu prüfen, wie aufgrund der häufigen Ausfälle und Verspätungen im Sinne der Fahrgäste Verbesserungen geschaffen werden können. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten:

„Es sollte geprüft werden, ob zeitweise ein S-Bahn-Pendelverkehr auf der S1 zwischen Meißen und Coswig im Halbstundentakt die Anbindung von Meißen sicherstellen kann. Gleiches gilt für einen Pendelverkehr zwischen Klotzsche und dem Dresdner Flughafen. Auch ist denkbar, kurzfristig einen Ersatzverkehr mit Bussen zu realisieren. Außerdem besteht die Möglichkeit, dass die DB Ersatzzüge bei anderen Unternehmen anmietet.“

Michael Koch, PRO-BAHN-Sprecher für den Raum Dresden

Zudem fordert PRO BAHN eine bessere Fahrgastinformation. Es kann nicht sein, dass der Fahrgast erst am Bahnsteig (oder erst lange nach der geplanten Abfahrt seines Zuges) von einer Verspätung oder einem Ausfall erfährt. Eine Ankündigung weniger als 48 Stunden vor Ausfall muss die absolute Ausnahme und nicht die Regel sein. Auch eine Mitteilung auf www.bahn.de/aktuell wäre zusätzlich zu einer Veröffentlichung auf der Webseite des VVO das erwartbare Mindestmaß.

Überdies sollten der VVO und die DB Regio AG prüfen, inwiefern man sich bei den Fahrgästen für die Unannehmlichkeiten entschuldigen kann. Dies könnte mithilfe der Strafzahlungen für die Ausfälle finanziert werden.

Seit Sommer 2022 kommt es auf den Netzen der S-Bahn Dresden und im VVO-Dieselnetz zu massiven Beeinträchtigungen durch Ausfälle und Verspätungen. Aufgrund dieser Situation bestellte der Aufgabenträger VVO im September 2022 die DB-Regio-Geschäftsführung zu einem außerordentlichen Gespräch ein. Ergebnis dieses Treffens waren „vorübergehende Einschränkungen im Zugbetrieb“, um einen verlässlichen Fahrplan zu bieten. Diese Maßnahmen waren offensichtlich unzureichend. Nahezu täglich werden am Morgen ausfallende Fahrten auf der VVO-Webseite bekannt gegeben. Zwar wurden einige Einschränkungen auf RB33 und S8 inzwischen wieder beendet, die Einschränkungen auf S1, S2 und S3 wurden allerdings weitgehend stillschweigend bis September 2023 verlängert. Zusätzlich zu den personalbedingten Ausfällen gibt es seit einiger Zeit auch fahrzeugbedingte Ausfälle. Der Eintrag eines Ausfalls oder einer Verspätung erfolgt dabei auch vorwiegend verspätet.

Update 13.07.: Wie Sachsen Fernsehen berichtet, haben der Verkehrsverbund Oberelbe (VVO) und die Deutsche Bahn ein Verfahren zur Verbesserung der Qualität der Dresdner S-Bahn eingeleitet. Dabei geht es insbesondere um eine verstärkte Ausbildung des Personals.

Quelle: PRO BAHN

DB Regio gewinnt wichtiges Expresskreuz Bremen/Niedersachsen

DB Regio ist ab Dezember 2024 der Betreiber im Expresskreuz Bremen/Niedersachsen mit neuen Fahrzeugen. Das ist das Ergebnis eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens. Der Vertrag soll mindestens 13 Jahre laufen, eine Verlängerung um zwei weitere Jahre ist möglich. Federführender SPNV-Aufgabenträger ist die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG). Beteiligt sind außerdem die Region Hannover, die Freie Hansestadt Bremen und der Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL).

Folgende Linien gehören zum Expresskreuz Bremen/Niedersachsen:

  • RE1 Hannover – Bremen – Oldenburg – Norddeich Mole / Wilhelmshaven (ab Ende 2025)
  • RE8 Hannover – Bremen – Bremerhaven-Lehe (neue Züge ab Ende 2024)
  • RE9 Osnabrück – Bremen – Bremerhaven-Lehe (neue Züge ab Ende 2025)

Für Fahrgäste wird das Reisen auf diesen Expresskreuz-Linien noch angenehmer. Sie können Sitzplätze auch für Einzelfahrten reservieren. Auf den Expresskreuz-Linien werden moderne Doppelstocktriebzüge fahren. Die neuen Züge haben an den meisten Bahnsteigen einen ebenerdigen Einstieg. Rollstuhlfahrende können sie ohne Rampe benutzen. Die Züge zählen zu den leisesten, die es auf dem Markt gibt. Im Betrieb liegt die Lautstärke im Innenraum zwischen 61 und 68 Dezibel (dBA). Damit ist es in den Zügen oft leiser als im Auto.

Wilhelmshaven bekommt wieder eine Direktverbindung nach Hannover. Die Züge der Linie RE1 werden ab Ende 2025 in Oldenburg geteilt. Zusätzliche Erweiterungen des Angebots sind im Vertrag bereits vorgesehen.

Für das Expresskreuz kauft die LNVG 34 neue Züge, an der Investition beteiligen sich auch das Land Bremen und die Region Hannover. Die Züge sollte das Unternehmen Alstom ursprünglich bis Mitte Dezember 2024 liefern. Der Hersteller informierte allerdings Ende vergangenen Jahres darüber, dass bis zum geplanten Lieferdatum nur zehn Züge fertig sein werden. DB Regio wird die ersten 10 neuen Züge zunächst auf der Strecke Bremerhaven – Hannover (RE 8) einsetzen. Auf den übrigen Strecken sollen die neuen Fahrzeuge dann ab Dezember 2025 rollen. Bis dahin läuft dort der bisherige Verkehr uneingeschränkt weiter.

Laut LNVG hat es mehrere Interessenten für das Netz gegeben, die bis kurz vor Abgabeschluss über 400 Nachfragen gestellt haben. Bieterinnen gab es letztlich eine.

„Wir haben den Eindruck, dass interessierte Unternehmen offenbar von ihren ausländischen Konzernmüttern keine Erlaubnis bekommen haben, bei diesem sehr komplexen Netz am Ende auch wirklich mitzubieten. Viele Eisenbahnunternehmen kämpfen bereits bei ihren Bestandnetzen mit Personalmangel. Wenn die Unternehmen das nicht endlich lösen, schaden sie sich zunehmend selbst, weil ihnen Chancen im Wettbewerb verloren gehen.“

Carmen Schwabl, Sprecherin der LNVG-Geschäftsführung

Quelle: LNVG

Fabrizio Favara neuer CEO bei NETINERA Deutschland

Der Aufsichtsrat der NETINERA Deutschland GmbH hat in seiner heutigen Sitzung Fabrizio Favara zum neuen CEO des Unternehmens bestellt. Der 48-jährige Italiener ist bereits seit 21 Jahren in der Eisenbahnbranche tätig, zuletzt als Leiter der Strategieabteilung bei der italienischen Staatsbahn Ferrovie dello Stato Italiane (FS-Gruppe), einem der größten Verkehrsunternehmen Europas. Fabrizio Favara kennt NETINERA bereits aus seiner früheren Tätigkeit als Aufsichtsratsmitglied der Unternehmensgruppe und hat als CEO von Iryo, dem Anbieter von Hochgeschwindigkeitslösungen im spanischen Fernverkehrsmarkt, bereits internationale Erfahrungen gesammelt.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Fabrizio Favara einen ausgewiesenen Bahn- und Strategieexperten für die Aufgabe als CEO bei NETINERA gewinnen konnten. Wir sind davon überzeugt, dass er den erfolgreichen Weg von NETINERA fortsetzen und dabei mit neuen Impulsen das Unternehmen in eine noch erfolgreichere Zukunft führen wird. Deutschland ist für NETINERAs Muttergesellschaft Trenitalia und die gesamte Unternehmensgruppe der Ferrovie dello Stato Italiane ein wichtiger Zukunftsmarkt und Baustein der ambitionierten Internationalisierungsstrategie des italienischen Staatskonzerns, denn wir sehen Europa als einen einheitlichen Gesamtmarkt für uns.“

Federica Santini, Aufsichtsratsvorsitzende der NETINERA Deutschland GmbH und Head of International Business Development der Ferrovie dello Stato Italiane

Fabrizio Favara tritt damit die Nachfolge von Jost Knebel an, der die letzten elf Jahre an der Spitze des Unternehmens stand.

„Unter seiner Führung ist NETINERA in den vergangenen Jahren zu einem der führenden Verkehrsunternehmen in Deutschland gewachsen. Wir danken Herrn Knebel sehr für die geleistete Arbeit über mehr als ein Jahrzehnt als CEO von NETINERA und das große Engagement bei der erfolgreichen Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen der Branche insbesondere in den vergangenen 2-3 Jahren.“

Federica Santini

Damit stellt die Aufsichtsratsvorsitzende auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie und des Ukraine-Krieges ab, welche die gesamte Eisenbahnbranche schwer getroffen haben. Jetzt aber erlebt der Sektor eine positive Dynamik und der Blick soll nach vorne gerichtet werden. Federica Santini betont abschließend das klare Ziel, dass in Zusammenarbeit mit dem neuen CEO und der gesamten FS-Gruppe die Rolle von NETINERA als wichtiges Mobilitätsunternehmen im Herzen Europas gestärkt werden soll.

Quelle: NETINERA Deutschland GmbH