Gehsteige und Warteflächen bei Fußgängerampeln brauchen mehr Schatten

An Hitzetagen liegen viele Gehsteige in der prallen Sonne, ebenso die Warteflächen bei Fußgängerampeln. Hitze ist eine große Gesundheitsbelastung, insbesondere für chronisch Kranke und ältere Menschen. Die Mobilitätsorganisation VCÖ weist darauf hin, dass Senioren überdurchschnittlich viele Alltagswege zu Fuß erledigen. Der VCÖ fordert verstärkte Maßnahmen, damit es auf den Gehsteigen und bei Fußgängerampeln mehr Schatten gibt.

Die Hitzewelle hält diese Woche in Österreich an. “Asphalt kann sich in der Sonne auf 60 Grad und mehr erhitzen. Wenn Gehsteige in der prallen Sonne liegen, werden sie regelrecht zu einer Hitzehölle und der Fußweg zur Qual. Hier braucht es zum Schutz der Fußgängerinnen und Fußgänger verstärkte Maßnahmen”, betont VCÖ-Expertin Lina Mosshammer. Umso mehr als ältere Menschen, für die Hitze eine stärkere Gesundheitsbelastung ist als für Jüngere, überdurchschnittlich viele Alltagswege zu Fuß gehen. So zeigte sich bei der letzten österreichweiten Mobilitätserhebung, dass Senioren rund 26 Prozent ihrer Alltagswege zu Fuß zurücklegten, während die 15- bis 64-Jährigen nur auf 15 Prozent ihrer Wege die Füße als Verkehrsmittel nutzten. 

In den kommenden Jahren nimmt aber nicht nur die Zahl der Hitzetage zu, sondern auch die Anzahl älterer Menschen, wie die Bevölkerungsprognose der Statistik Austria zeigt. Im Jahr 2030 werden in Österreich mit rund 2,16 Millionen um 400.000 Menschen mehr der Generation 65 Plus angehören als heute, im Jahr 2035 mit 2,42 Millionen um rund 650.000 mehr, macht der VCÖ aufmerksam. “Eine der wirksamsten Maßnahmen gegen Hitze sind Bäume. Sie wirken wie eine natürliche Klimaanlage und verbessern das Mikroklima. Sie benötigen aber auch Zeit zum Wachsen. Je früher in den Städten und Gemeinden entlang der Gehsteige und im öffentlichen Raum insgesamt Bäume gepflanzt werden, um so wirksamer schützen sie in der Zukunft”, stellt VCÖ-Expertin Lina Mosshammer fest.

Bei Hitze sind zudem lange Rotphasen bei Fußgängerampeln noch belastender, wenn der Wartebereich in der prallen Sonne liegt. Auch hier ist die Belastung für ältere Menschen und chronisch Kranke besonders groß. Umso wichtiger ist es, die Wartezeiten bei Fußgängerampeln zu verkürzen. Seit vergangenem Herbst ist auch explizit in der Straßenverkehrsordnung (StVO) verankert, dass bei Ampelschaltungen auf die “Bedürfnisse der Fußgängerinnen und Fußgänger, nach kurzer Wartezeit queren zu können” Bedacht zu nehmen ist, erinnert der VCÖ. Zudem ist dort, wo es möglich ist, bei den Warteflächen für mehr Schatten zu sorgen.

Quelle: VCÖ

Autonome Mobilität: Hohe Akzeptanz für selbstfahrende Züge und Co.

Die Akzeptanz der Deutschen für autonome Mobilität ist hoch. Eine breite Mehrheit kann sich vorstellen, ein autonomes Transportmittel zu nutzen. Beschleunigen, Lenken, Bremsen oder Steuern erfolgen dann vollautomatisch. So sagen jeweils drei Viertel (74 Prozent), dass sie eine selbstfahrende U- oder S-Bahn beziehungsweise ein autonomes Taxi nutzen würden. Für 73 Prozent kommt die Mitfahrt in einem fahrerlosen Bus infrage. Mehr als die Hälfte (57 Prozent) wäre bereit, einen autonomen PKW zu nutzen, 45 Prozent würden an Bord eines autonomen Schiffes gehen und knapp ein Drittel (30 Prozent) würde gar in ein selbstfliegendes Flugzeug steigen. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren.

„Die Technologie hat enorme Fortschritte erzielt. In San Francisco gehören autonome Taxis heute bereits zum Straßenbild, in Deutschland fahren autonome U-Bahnen. Die Bereitschaft ist groß, autonome Verkehrsmittel zu nutzen.“

Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst

Dass die Technologie in ihrer Region zeitnah zum Einsatz kommt, bezweifeln dennoch viele. Zwar gibt es seit dem 1. Juli 2022 in Deutschland einen rechtlichen Rahmen, der es erlaubt, autonome Mini-Busse oder Taxis auf die Straßen zu schicken. Dennoch glauben 40 Prozent, dass es in ihrer Region autonome Mobilitätsdienste als Teil des ÖPNV auch in über 10 Jahren nicht geben wird. 35 Prozent sagen, es könnte in spätestens 10 Jahren, 15 Prozent in spätestens 5 Jahren so weit sein. Nur 5 Prozent glauben, dass sie bereits in zwei Jahren autonome Mobilitätsdienste nutzen können.

Wintergerst: „Was den rechtlichen Rahmen für autonomes Fahren betrifft, ist Deutschland in Europa Vorreiter. Jetzt muss es darum gehen, dieses Recht in der Praxis anzuwenden und die Angebote auf die Straße zu bekommen. Wichtig ist, länderübergreifende und einheitliche Verfahren für die Genehmigung beim vernetzten und autonomen Fahren zu schaffen.“

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.003 Personen in Deutschland ab 16 Jahren telefonisch befragt. Die Umfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Können Sie sich vorstellen, grundsätzlich eines der folgenden autonomen Fahrzeuge zu nutzen?“ und „Wann glauben Sie werden autonome Mobilitätsdienste Teil des regulären öffentlichen Personennahverkehrs in Ihrer Region sein?“

Quelle: Bitkom

100 Tage Deutschlandticket: Einfach ist anders

Vor 100 Tagen startete das lang erwartete Deutschlandticket. Um zu prüfen, wie das neue Angebot umgesetzt und angenommen wird, hat der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) Verbraucher aufgerufen, ihre Erfahrungen zu schildern. Bei den bisher mehr als 350 Rückmeldungen offenbarten sich dabei eine Reihe von Problemen. Zudem wurde die Ausgestaltung als digitales Ticket mit Abo-Zwang kritisiert. Der vzbv fordert, dass der Bestell- und Kündigungsprozess vereinfacht und das Ticket grundsätzlich stärker an Verbraucherbedürfnissen ausgerichtet wird.

Von Mai bis Juli erreichten den vzbv über 350 Rückmeldungen zum Verbraucheraufruf. Beim Großteil der eingegangenen Meldungen (76 Prozent) wurde das Deutschlandticket erstmalig bestellt. Probleme mit dem Deutschlandticket sind unterschiedlich: Mitunter brach der Bestellprozess einfach ab und nach wiederholtem Buchungsversuch wurden am Ende ungewollt mehrere Deutschlandtickets gekauft. In anderen Fällen ist das bestellte Online-Ticket nicht in der entsprechenden App aufgetaucht.

Gut ein Fünftel (22 Prozent) der bisher eingegangenen Verbrauchermeldungen beziehen sich auf Fälle, bei denen ein bestehendes Nahverkehrs-Abo auf das Deutschlandticket umgestellt wurde. Doch auch der Umstellungsprozess verlief nicht immer reibungslos: Chipkarten kamen nicht rechtzeitig an oder die neuen Deutschlandtickets waren bei Fahrkartenkontrollen nicht lesbar.

Ein weiteres Problem: Nicht alle Verbraucher können ein Deutschlandticket erwerben. In einem Fall wurde einer Person aufgrund einer früheren Privatinsolvenz der Kauf des Tickets verwehrt. Grund war der schlechte SCHUFA-Score. Weil das Ticket nur im Abo erhältlich ist, verlangen einige Anbieter vorab einen Bonitätscheck. Ebenfalls vom Kauf ausgeschlossen wurde eine Person, die kein Bankkonto hatte. Eine Person mit Wohnsitz im Ausland berichtet, dass ohne deutsche Wohnanschrift oder deutsches Konto der Erwerb bei mehreren Anbietern nicht möglich war.

In mehr als der Hälfte der eingegangenen Erfahrungsberichte (54 Prozent) hatten Kunden bereits versucht, das Deutschlandticket wieder zu kündigen. Auch hier wurde mehrfach von Problemen berichtet: So sind Kündigungsbuttons nicht aufzufinden oder funktionieren nicht. In einem Fall wurde gemeldet, dass für die Kündigung eine separate Registrierung durchgeführt werden muss. Zudem beklagen die Nutzer, dass Anbieter bei Problemen nicht oder nur sehr schwer erreichbar seien. Anrufe bei Kundenhotlines gingen ins Leere und auf E-Mails werde nicht geantwortet.

Wiederholt äußerten Verbraucher in ihren Erfahrungsberichten Kritik an den starren Fristen für Bestellung und Kündigung. Stattdessen würden sich Kunden beispielsweise ein Ticket wünschen, das nach Kauf einmalig 30 Tage gültig ist. Kritisiert wird auch, dass bei einigen Anbietern ausschließlich Smartphone- beziehungsweise Online-Tickets erworben werden können.

Für die Auswertung griff der vzbv auf Rückmeldungen aus einem Verbraucheraufruf zu den Erfahrungen mit dem Deutschlandticket zurück. Die Rückmeldungen erfolgten über ein Online-Formular auf der Webseite der Verbraucherzentralen. Hier gab es zwischen dem 18. Mai 2023 und dem 18. Juli 2023 insgesamt 357 Meldungen von Verbrauchern. Die im Text zitierten Prozentwerte stellen ausschließlich die Verteilung der eingegangenen Meldungen dar. Rückschlüsse auf die Häufigkeit in der Gesamtbevölkerung sind daraus nicht ableitbar.

Quelle: Verbraucherzentrale Bundesverband e.V.

Externes Fahrdienstpersonal für Tramersatz nach Brückensperrung

Ende Juni 2023 hat die SBB den Tramverkehr über die Margarethenbrücke aus Sicherheitsgründen untersagt. Seither ist eine relevante Achse für die Basler VerkehrsBetriebe (BVB) gesperrt. Es musste deshalb ein Tramersatz mit Bussen eingerichtet werden. Für die Erbringung dieser Fahrleistung beauftragt die BVB nun ab 14. August 2023 bis Ende des Jahres eine externe Firma.

Wegen einer Lastbeschränkung von 3,5 Tonnen können aus Sicherheitsgründen seit Ende Juni 2023 keine Trams mehr über die Margarethenbrücke fahren. Aufgrund dieser außerordentlichen Maßnahme mussten die Tramlinien 2 und 16 umgeleitet sowie ein Tramersatz mit Bussen eingerichtet werden. Diesen ungeplanten Schienenersatzverkehr konnte die BVB kurzfristig mit eigenen Personalressourcen bewerkstelligen.

Um diese außerordentliche Lage über einen längeren Zeitraum bewältigen zu können, nimmt die BVB nun externes Fahrdienstpersonal in Anspruch: Die Firma MZ Dienstleistungs AG stellt ab 14. August 2023 befristet bis 31. Dezember 2023 bis zu zwölf Bus-Chauffeusen und -Chauffeure. Dieses externe Fahrdienstpersonal wird nur auf der Tramersatzstrecke zwischen den Haltestellen Heiliggeistkirche und Binningen Kronenplatz im Einsatz sein. Die BVB geht davon aus, dass die SBB für die daraus entstehenden Kosten aufkommen wird. Entsprechende Gespräche sind in Gang.

Die BVB schult das externe Fahrdienstpersonal im Vorfeld auf eigenen Gelenkbussen. Außerdem werden die externen Bus-Chauffeusen und -Chauffeure mit entsprechender BVB-Oberbekleidung ausgestattet. Die MZ Dienstleistungs AG stellt bereits seit 16 Jahren ihre Dienstleistungen diversen Transportunternehmen zur Verfügung.

Quelle: BVB

Rabattiertes Deutschlandticket für junge Menschen in Baden-Württemberg

In Baden-Württemberg soll zum 1. Dezember 2023 ein rabattiertes Deutschlandticket für junge Menschen eingeführt werden. Darauf haben sich das Landesverkehrsministerium, der Landkreistag und der Städtetag verständigt. Das rabattierte Deutschlandticket soll dann das seit März 2023 erhältliche JugendticketBW ablösen und für den Einführungspreis von 365 Euro im Jahr angeboten werden.

„Das neue rabattierte Deutschlandticket für junge Menschen kombiniert den günstigen Preis unseres JugendticketBW mit dem bundesweiten Deutschlandticket! Von Dezember an fahren junge Menschen aus Baden-Württemberg preisgünstig mit dem ÖPNV in ganz Deutschland. Damit setzen wir konsequent unseren Weg fort, die Tarife im Land zu vereinfachen und jungen Menschen den Einstieg in den ÖPNV so leicht wie möglich zu machen.“

Verkehrsminister Winfried Hermann

„Die Landkreise als ÖPNV-Aufgabenträger sehen sich als Partner des Landes bei der Überführung des Jugendtickets in ein rabattiertes Deutschlandticket und leisten dazu auch weiterhin einen maßgeblichen finanziellen Beitrag. Allerdings ist dafür eine verlässliche Finanzierung des Deutschlandtickets auch über das Jahr 2023 hinaus durch Bund und Länder zwingend notwendig. Im Sinne einer langfristigen Planungssicherheit benötigen die ÖPNV-Aufgabenträger schließlich eine landesgesetzliche Absicherung des Deutschlandtickets – auch hier sind wir mit dem Land auf einem guten Weg.“

Prof. Dr. Alexis von Komorowski, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags

Die Regelungen in Hinblick auf die Kaufberechtigung und die jährliche Abo-Bindung sollen aus dem JugendticketBW übernommen werden. Kaufen können das Jahresabo demnach alle jungen Menschen aus Baden-Württemberg bis zum 21. Lebensjahr sowie Schüler, Studierende, Auszubildende und Freiwilligendienstleistende bis zum 27. Lebensjahr, wenn ihr Wohn- bzw. (Hoch-) Schulstandort in Baden-Württemberg liegt. Unter diesen Rahmenbedingungen wird das rabattierte Deutschlandticket in eine neue Förderrichtlinie des Landes überführt werden, die sich erneut an die Land- und Stadtkreise als ÖPNV-Aufgabenträger richtet, die auf dieser Basis Förderanträge stellen können. Für Inhaber des JugendticketBW ist geplant, dass diese Fahrausweise automatisch auf das rabattierte Deutschlandticket umgestellt werden.

Wie schon bislang im JugendticketBW trägt das Land 70 Prozent der Kosten für die Rabattierung, die kommunalen Aufgabenträger tragen 30 Prozent. Land, Aufgabenträger und Verkehrsverbünde werden in den kommenden Monaten die Umsetzung vorantreiben und die Details ausarbeiten. Kunden werden rechtzeitig vor dem Start des Tickets informiert. Um die Kundencenter nicht zu überlasten, werden Kunden gebeten, auf Nachfragen bei den Verbünden zum aktuellen Zeitpunkt zu verzichten.

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

Heidelberg: Baubeginn in der Dossenheimer Landstraße verschiebt sich

Der ursprünglich für Herbst dieses Jahres geplante Auftakt für die Neugestaltung der Dossenheimer Landstraße verschiebt sich auf das Frühjahr 2024. Die Projektbeteiligten wollen mit diesem Schritt sicherstellen, dass die Bautätigkeiten und das Verkehrskonzept während der umfangreichen Infrastrukturerneuerung auf einer der Heidelberger Hauptverkehrsadern zuverlässig und ohne Verzögerungen umgesetzt werden können.

In den vergangenen Wochen hat sich gezeigt: Die Marktlage hinsichtlich der Verfügbarkeit von Baufirmen und Material ist nach wie vor sehr angespannt. Die mit der Gesamtprojektleitung beauftragte Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) und die Stadt Heidelberg sehen ein erhebliches Risiko, zum geplanten Baustart nicht alle notwendigen Gewerke in vollem Umfang bereitstehen zu haben. Zudem kann die rnv aufgrund der nach wie vor sehr angespannten Betriebslage aktuell nicht mit der notwendigen Sicherheit garantieren, zu Beginn der Baumaßnahme die Fahrtkapazitäten zwischen Heidelberg und den Gemeinden entlang der Bergstraße zu erhöhen. Diese Erhöhung ist jedoch notwendig, um die Einschränkungen für den Individualverkehr zu kompensieren und den betroffenen Pendlern einen Umstieg auf den ÖPNV zu ermöglichen.

Die rnv und die Stadt Heidelberg haben daher entschieden, den Beginn der Baumaßnahme um fünf Monate auf März 2024 zu verschieben.

„Wir sind uns der hohen Sensibilität der Baumaßnahme bewusst. Das Vorhaben ist wie eine Operation an der Hauptschlagader. Das sollte man nur angehen, wenn alles Notwendige bereitsteht, um die Komplikationen so weit wie möglich zu reduzieren.“

Martin in der Beek, Technischer Geschäftsführer der rnv

Die Verschiebung soll gewährleisten, dass die Baumaßnahme vom ersten Tag an mit voller Kraft betrieben und die geplante Bauzeit von zweieinhalb Jahren eingehalten werden kann. Insbesondere für die direkt betroffenen Anwohner, Gewerbetreibenden und Fahrgäste soll die bestmögliche Planungssicherheit gewährleistet werden.

Aufgrund des schlechten Zustands der Gleise in der Dossenheimer Landstraße ist eine Erneuerung dringend geboten. Ein Baustart noch in diesem Jahr wäre daher von allen Beteiligten bevorzugt worden. Mit der Verschiebung gehen jedoch auch Vorteile einher. Zum einen wird das Baustellengeschehen in Heidelberg entzerrt. Zum anderen können die Arbeiten durch einen Start im Frühjahr über einen längeren Zeitraum kontinuierlich fortgesetzt werden, bevor Witterungsbedingungen und Weihnachtspause den Bauablauf bremsen. Durch die Verschiebung durchläuft die Baumaßnahme nur zweimal die für Bauarbeiten eher kritischen Wintermonate. Die rnv nutzt nun die zusätzliche Zeit, um mit den zukünftig beauftragten Baufirmen die Durchführung der Maßnahme sehr detailliert zu planen und unter Umständen Verkürzungspotenziale in der Bauzeit zu nutzen.

Quelle: rnv

Großes Engagement bei Wiener Öffi-Denkwerkstatt

Erfreuliche Bilanz der Öffi-Denkwerkstatt: Seit ihrem Auftakt am 1. August 2022 stößt die Plattform auf großes Interesse. Die Anmeldungen und Rückmeldungen wachsen stetig, derzeit sind knapp 1.000 Personen im Kundinnen-Pool registriert. Im vergangenen Jahr gab es zehn Veranstaltungen mit über 400 Teilnehmerinnen, darunter ein Workshop zum Thema „Intervalle“ mit Geschäftsführerin Alexandra Reinagl sowie eine Zukunftswerkstatt für Kinder und Jugendliche. Bei den Workshops steht das aktive Mitwirken im Vordergrund. Viele interessante Aufschlüsse brachte auch der Open-Lab-Workshop zur Kundeninformation. Ziel der Umfrage war es, die Bedürfnisse und Anforderungen an die Fahrgastinformation zu erfahren, um diese weiter optimieren zu können. Es zeigte sich, dass der Fahrgemeinschaft insbesondere Detailinformationen, präzise Darstellungen und eine kanalübergreifende Verfügbarkeit von Informationen am Herzen liegen.

Auch die zweite Hälfte des Jahres wird spannend: Die Teilnehmenden der Öffi-Denkwerkstatt erwarten vielfältige und anregende Events, wie zum Beispiel der Workshop „Ticketg’schichten und Automatensachen“ oder ein Open Lab zum Thema „Fairness in den Öffis“. Wer Interesse hat, kann sich jetzt unter www.wienerlinien.at/oeffi-denkwerkstatt registrieren.

Die Wiener Linien bieten mit der Öffi-Denkwerkstatt eine Plattform zum direkten und offenen Austausch rund um Themen des öffentlichen Verkehrs. Bei Diskussionsrunden, Online-Umfragen und Workshops können Interessierte ihre Meinungen, Ideen und Anregungen zu Mobilitätsthemen einbringen und die Öffi-Zukunft mitgestalten. Das Format ist für jede Altersgruppe geeignet.

Quelle: Stadt Wien

Cornelia Christian startet als neue VVS-Geschäftsführerin

Cornelia Christian hat heute ihre Tätigkeit als Geschäftsführerin beim Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart begonnen. Der Aufsichtsrat hatte die 54-jährige Diplom-Ökonomin im Februar mit einstimmigem Beschluss zur Nachfolgerin von Horst Stammler gewählt, der Ende August in Ruhestand geht.

„Als Netzwerkerin und Gestalterin freue ich mich darauf, Impulse für eine nachhaltige Mobilität in der attraktiven Region des VVS geben zu können und an der Umsetzung gemeinsam mit den Partnern und Partnerinnen zu arbeiten. Meine große Erfahrung unter anderem in Tarif, Verkehrsplanung und neue Mobilitätsangebote werde ich dabei gerne einbringen.“

Cornelia Christian

Cornelia Christian führt den VVS künftig gemeinsam mit Thomas Hachenberger. Sie war bisher verantwortlich für das Geschäftsfeld Mobilität im Konzern der Stadtwerke der Stadt Bielefeld und als Prokuristin der moBiel GmbH Geschäftsbereichsleiterin Kundenmanagement. Die gebürtige Marburgerin verfügt über große Erfahrungen im Verbundgeschäft: Nach einer ersten Station beim Rhein-Main-Verkehrsverbund war sie verantwortlich für Einnahmeaufteilung und Wirtschaftsführung beim Verkehrsverbund Berlin Brandenburg. Später wurde sie Geschäftsführerin der OWL Verkehr GmbH sowie des Westfalen Tarifs.

Quelle: VVS

Meilenstein für Elektrifizierung und Schienenausbau im Oberlandnetz

Mit der Unterzeichnung des Vertrags zur Entwurfs- und Genehmigungsplanung kommen Elektrifizierung und Ausbau der Schienenstrecken in der Region einen großen Schritt voran.

„Viele Menschen fahren gerne ins Oberland, um Ausflüge und Urlaub zu machen oder pendeln zur Arbeit in den Großraum München. Wir brauchen deswegen dringend Verbesserungen im Schienenpersonennahverkehr: mehr Kapazität in den Zügen, höhere Geschwindigkeiten und modernere Stellwerke. Die Hälfte der Strecke ist schon elektrifiziert. Wir als Freistaat investieren über 20 Millionen Euro in die Planung und treiben damit den weiteren Ausbau maßgeblich voran. Ab heute kann die Deutsche Bahn mit den vertieften Planungen starten!“

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter

Seit dem Beginn der Vorplanungen im Jahr 2019 haben Deutsche Bahn, Tegernsee-Bahn und Freistaat etliche Grundsatzfragen geklärt. Der neue Vertrag arbeitet nun auf die Planfeststellung hin, also auf die Baugenehmigung des Eisenbahn-Bundesamtes – und bringt weitere Verbesserungen für die Fahrgäste mit sich. In die Planungen ist auch die Tegernsee-Bahn einbezogen, die mit den Strecken der Deutschen Bahn elektrifiziert werden soll.

„Fix eingeplant ist eine Verlängerung der Bahnsteige in Warngau und Schaftlach. Damit können zwischen München und Tegernsee 140 Meter lange Züge fahren, bisher sind die Züge maximal 108 Meter lang. Außerdem brauchen wir neue Stellwerke, mit denen der Zugverkehr effizienter gesteuert werden kann und die auch eine höhere Fahrgeschwindigkeit möglich machen. Gleichzeitig sind die Fahrzeuge auf einer elektrifizierten Strecke deutlich leiser.“

Verkehrsminister Bernreiter

Der heute von Seiten des Ministeriums von Amtschef Dr. Thomas Gruber unterzeichnete Vertrag läuft bis 2029 und hat ein Volumen von 20,7 Millionen Euro. Dieses Geld investiert der Freistaat, um das Projekt zu beschleunigen. Die Deutsche Bahn kann nun die Planungsleistungen ausschreiben und danach zum Beispiel Gutachter für Belange des Umweltschutzes beauftragen. Auch die enge Abstimmung mit Bürgern und den Kommunen wird intensiviert werden. Ziel ist die Inbetriebnahme der Oberleitung Anfang der 2030er Jahre. Zuständig für die Umsetzung ist aber, gemäß Grundgesetz, der Bund. „Das ganze Projekt dauert leider und würde sich auch noch viel länger ziehen, wenn wir als Freistaat nicht in Vorleistung gingen“, so Verkehrsminister Bernreiter. „Ich appelliere an die Bundesregierung, endlich die Verfahren zu beschleunigen und zum Beispiel die Kosten-Nutzen-Untersuchung für Elektrifizierungsprojekte abzuschaffen – wir alle wollen schließlich schnell von den Dieselzügen wegkommen und brauchen keine unnötigen bürokratischen Hürden!“

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Knorr-Bremse rüstet Metrozüge für CRRC aus

Das Metronetz im westchinesischen Wirtschaftszentrum Chengdu wird kontinuierlich ausgebaut. CRRC hat Knorr-Bremse nun mit der Lieferung kompletter Bremssysteme für 36 neue Metrozüge mit insgesamt 288 Wagen beauftragt. Der Auftragswert für Knorr-Bremse liegt im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich.

„China ist ein wichtiger Kernmarkt für Knorr-Bremse. Mit unserer starken Präsenz bei Forschung, Entwicklung, Produktion und Kundenservice können wir die hohen Lokalisierungsanforderungen erfüllen, was wir in den vergangenen Jahrzehnten in zahlreichen chinesischen Metroprojekten bewiesen haben. Wir freuen uns sehr über die erneute Zusammenarbeit mit CRRC, um einen Beitrag zu sicherer, effizienter und nachhaltiger Mobilität in Chengdu zu leisten. Zudem ist der Auftrag ein Erfolg bei der weiteren Festigung unserer Stellung im hochrelevanten chinesischen Metrosegment.“

Dr. Jürgen Wilder, Mitglied des Vorstands der Knorr-Bremse AG und verantwortlich für die Division Systeme für Schienenfahrzeuge

Bis Mitte 2024 wird Knorr-Bremse die kompletten elektropneumatischen Bremssysteme samt Bremssteuerungen für 36 Züge (288 Wagen) liefern. Chengdu Metro Limited plant, die Fahrzeuge vor allem auf der sich im Bau befindlichen Linie 13 zum 2021 eröffneten Flughafen Tianfu International einzusetzen. Knorr-Bremse wird die Komponenten überwiegend an seinem großen F&E- und Fertigungsstandort in Suzhou produzieren. Parallel stellt Knorr-Bremse größtmögliche Nähe zum Projekt und zum Kunden in Chengdu sicher. Für den Technologieführer ist dies ein besonderer Auftrag im chinesischen Markt: Knorr-Bremse liefert in einem weiteren Projekt Bremstechnologien für Metros, die eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h erreichen.

Mit CRRC verbindet Knorr-Bremse eine lange und erfolgreiche Geschäftspartnerschaft. Bereits in den 1990er Jahren begann das Unternehmen, Bremssysteme für den chinesischen Metromarkt zu liefern. Vor zwei Jahren erhielt Knorr-Bremse seinen bisher größten Auftrag vom Fahrzeughersteller mit der Ausrüstung von 336 Wagen der Metro in Shenzhen. Auch in Chengdu ist die Metro ein Rückgrat des Transportwesens. Derzeit nutzen rund 7 Millionen Fahrgäste täglich 13 Linien im bestehenden Streckennetz von beeindruckenden 520 km. Langfristig ist in Chengdu ein Netz mit 36 Linien und 1.666 km Streckenlänge geplant.

Seit dem Markteinstieg von Knorr-Bremse in China hat sich das Land zu einem zentralen Kernmarkt des Unternehmens entwickelt. Unter anderem im zukunftsträchtigen Metrosegment ist Knorr-Bremse mit hochmodernen Transporttechnologien wie Brems-, Klima- und Einstiegssystemen stark vertreten. Insgesamt will Knorr-Bremse seine Position in China mit Produktexzellenz, Service und technologischem Fortschritt weiter festigen.

Quelle: Knorr-Bremse