Dr. Jan Neidhardt wird neuer Geschäftsführer beim VVS

Die Gesellschafterversammlung der Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) hat in ihrer Sitzung vom 10. März 2025 Dr. Jan Neidhardt mit einstimmigem Beschluss zum Geschäftsführer der Gesellschaft bestellt. Der 37-jährige Jan Neidhardt war seither Abteilungsleiter Betriebswirtschaft und Prokurist beim VVS. Zum 15. März wechselt Neidhardt in die Geschäftsführung des VVS.

“Ich freue mich, dass wir mit Herrn Dr. Neidhardt einen anerkannten Fachmann gewinnen konnten, der ÖPNV im Blut hat. Seine Persönlichkeit steht einerseits für frischen und jungen Elan sowie andererseits für gereifte Erfahrung in jahrelangen Diensten des VVS. Mit dem neuen Geschäftsführer-Duo Cornelia Christian und Jan Neidhardt ist der VVS hervorragend aufgestellt, um den öffentlichen Nahverkehr in der Region Stuttgart auch in schwierigen Zeiten voranzutreiben.”

Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, Vorsitzender des VVS-Aufsichtsrates

„Ich bedanke mich für das Vertrauen der Gesellschafter. Der Nahverkehr in der Region steht auf einem guten Fundament, aber auch vor großen Herausforderungen. Ich freue mich darauf, sie mit dem fantastischen Team beim VVS und gemeinsam mit den Verkehrsunternehmen und Aufgabenträgern anzugehen!“

Dr. Jan Neidhardt

Jan Neidhardtfolgt auf Thomas Hachenberger, der Ende des Jahres nach 20 Jahren in der VVS-Geschäftsführung aus der Gesellschaft ausgeschieden ist. Er führt den VVS künftig gemeinsam mit Cornelia Christian.

Nur ein Drittel der deutschen Großstädte kann Bus- und Bahnangebot ausbauen

Der Ausbau von Bus und Bahn bleibt in Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München weit hinter dem nötigen zurück, zeigt ein Greenpeace-Städtevergleich. Zwischen 2023 und 2025 haben lediglich 10 der 30 größten deutschen Städte ihr ÖPNV-Angebot spürbar ausgebaut. In mehr als einem Drittel (12) stagniert das Angebot bei einem Prozent mehr oder weniger. Fünf Städte haben ihr Angebot in den betrachteten zwei Jahren sogar deutlich um bis zu sieben Prozent zusammengestrichen. Zu drei Städten lagen fehlerhafte und nicht vergleichbare Daten vor. Um die Klimaziele im Verkehr zu erreichen, müsste das ÖPNV-Angebot pro Jahr um mindestens 4,5 Prozent wachsen. Einen Wert, den allein Leipzig erreicht. Die von Bund und Ländern angestrebte Verdoppelung der Fahrgastzahlen bis 2030 erfordert ein jährliches Wachstum von acht Prozent und wird von keiner der untersuchten Städte erreicht.

“Eine Großstadt ohne gutes Bus- und Bahnangebot ist keine. Der ÖPNV ist das Rückgrat eines sauberen, klimaschonenden Verkehrs, doch in den meisten Städten steht der Ausbau auf der Kriechspur. Viele streichen sogar Verbindungen und zwingen Menschen so zurück ins Auto. Lebenswerte Städte brauchen attraktiven, klimafreundlichen Nahverkehr.”

Lena Donat, Greenpeace-Verkehrsexpertin

Die Studie analysiert die öffentlich zugänglichen Fahrplandaten der Plattform Delfi und vergleicht die durchschnittliche Zahl der Abfahrten an einem Wochentag im Jahr 2023 mit denen eines durchschnittlichen Wochentags im Jahr 2025. Die ermittelte Rangliste zeigt, wie weit die Veränderungen auseinanderklaffen. Über den untersuchten Zweijahreszeitraum schrumpfte das Angebot in Berlin mit einem Minus von 7 Prozent am stärksten, während es in Leipzig mit einem Plus von knapp 15 Prozent am deutlichsten zulegte. Doch leere Kassen und steigende Kosten drohen das Wachstum vieler Städte abzuwürgen und das Angebot auszudünnen. Die Hauptgründe für das stagnierende oder sogar sinkende ÖPNV-Angebot in den Städten sind Personalmangel und ungenügende Finanzierung. 

“Ein gut ausgebautes Bus- und Bahnnetz ist das beste Mittel für flüssigen Verkehr, mehr Lebensqualität und besseren Klimaschutz im Verkehr. Es darf nicht sein, dass Städte ihre Fahrpläne ausdünnen müssen, weil ihnen das Geld fehlt. Deutschlands Städte brauchen einen Booster für Bus und Bahn, dabei muss der Bund ihnen finanziell beistehen.”

Lena Donat, Greenpeace-Verkehrsexpertin

In den Millionenstädten Hamburg (Ziel: 2040 klimaneutral) und München (Ziel: 2030 klimaneutral) stagniert das Angebot, in Köln (2035 klimaneutral) wurden der Fahrplan im Herbst 2024 zum dritten Mal in Folge ausgedünnt. Dresden hingegen baute das Angebot um 3 Prozent aus.   

Download der Studie

Update Stabilität der BVG: Kurswechsel zeigt erste Wirkung

Im Dezember des vergangenen Jahres hat der BVG-Vorstand das Konzept „Stabilität vor Wachstum“ öffentlich vorgestellt und damit einen tiefgreifenden Kurswechsel für die BVG eingeläutet. Damit reagierte die Unternehmensführung auf den Zustand der BVG, die nach vielen Jahren des Wachstums in unterschiedlichen Unternehmensbereichen an ihre Grenzen gestoßen ist. Neben einer konsequenten Fokussierung auf die Fahrgäste und deren Bedürfnisse spielt die Perspektive der Mitarbeitenden und deren Zufriedenheit sowie die Attraktivität der BVG als Arbeitgeberin eine herausragende Rolle.

Seit der offiziellen Präsentation des Stabilitätskonzepts im vergangenen Jahr zeichnen sich bereits erste, positive Entwicklungen ab. Die Lieferung der neuen U-Bahn-Fahrzeuge läuft wie geplant und deren Einflottung wird mit Hochdruck vorangetrieben.

„Wir wollen und müssen wieder mehr Verlässlichkeit bieten. Deswegen haben wir im vergangenen Jahr mit Stabilität vor Wachstum einen Kurswechsel des Unternehmens auf allen Ebenen angestoßen. Das ist ein Kraftakt, der uns noch eine Weile fordert. Aber erste Erfolge zeigen uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind, wieder stabil für Berlin zu werden.”

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG

Der Trend der BVG als attraktive Arbeitgeberin setzt sich auch Anfang des Jahres 2025 fort. So haben bereits im Januar und Februar rund 5.500 Menschen ihre Bewerbung bei Deutschlands größtem Nahverkehrsunternehmen eingereicht. Zudem konnten in den ersten beiden Monaten des Jahres 334 neue Mitarbeitende im Unternehmen begrüßt werden. Die Bewerbungszahlen für Fahrerjobs liegen in den ersten Wochen des neuen Jahres auf dem Niveau des Rekordjahres von 2024 (über 36.000 Bewerbungen insgesamt). Die Bewerbungen für den Job als Tramfahrer liegen sogar 30 Prozent über dem Vergleichszeitraum 2024.

Um den Fahrgästen der Berliner U-Bahn in unvorhergesehenen Situationen möglichst empathische und hilfreiche Informationen an die Hand zu geben, hat die BVG im Januar situative Live-Ansagen in Deutsch und Englisch getestet. Der Test zu den Live-Ansagen kam bei den Fahrgästen sehr gut an. So haben rund 80 Prozent der Befragten im Rahmen einer begleitenden Marktforschung bestätigt, dass sie das Konzept sinnvoll finden und eine Verstetigung und Ausweitung begrüßen. Aktuell wird daran gearbeitet, die Live-Ansagen ab Sommer 2025 dauerhaft und auf sämtlichen U-Bahnlinien einzuführen.

ÖBB: Erstmals über eine halbe Milliarde Fahrgäste

Mit erstmals über einer halben Milliarde Fahrgästen verzeichneten die ÖBB im Jahr 2024 einen absoluten Fahrgastrekord. Noch nie sind in Österreich so viele Menschen mit Bus & Bahn gefahren. 2023 waren es 494 Millionen Passagiere. 

„Der Fahrgastrekord mit mehr als 511 Millionen Reisenden bei den ÖBB zeigt deutlich, dass der Trend zu Bus & Bahn weiter anhält. Deswegen bauen wir unser Angebot konsequent aus und investieren bis 2030 die Rekordsumme von über 6,1 Milliarden Euro in neue und moderne Züge. Insgesamt rund 330 neue Züge kommen auf Schiene.“

ÖBB CEO Andreas Matthä

Im Nah- und Regionalverkehr gab es 2024 insgesamt 254,3 Millionen Fahrgäste, das sind gut 10 Prozent mehr als im Jahr 2023 (exkl. der Deutschland-Tochter Arverio). Der Zuwachs ist einerseits auf das wieder reduzierte Homeoffice und andererseits auf die verstärkte Nutzung von Bus & Bahn für den Ausflugsverkehr zurückzuführen.  

Der Fernverkehr blieb 2024 mit 46 Millionen Fahrgästen gegenüber 2023 stabil, und dies trotz der Einschränkungen während der Unwetter im Herbst. Der positive Trend im Fernverkehr bleibt aber weiterhin ungebrochen. Gegenüber 2019 haben die ÖBB ein sattes Plus von 7,8 Millionen Fahrgästen – das heißt in fünf Jahren einen Zuwachs von über 20 Prozent im Fernverkehr. Auch im grenzüberschreitendem Verkehr hält das Wachstum an.  

2024 hatten die ÖBB wieder deutlich über 1,5 Millionen Reisende im Nachtverkehr. Durch die Einflottung der modernen Nightjets der neuen Generation steigt die Nachfrage im Nachtzugsegment weiter. Aktuell sind die Nightjets der neuen Generation auf den Strecken Wien – Hamburg, Innsbruck – Hamburg, Wien – Bregenz und Wien – Rom im Einsatz.  

Für das Jahr 2025 erwarten die ÖBB in allen Bereichen ein ähnlich starkes Ergebnis an Fahrgästen wie im Vorjahr. Mit Dezember 2025 wird die Koralmbahn in Betrieb genommen. Das führt zu einem deutlich ausgebauten Angebot auf der Südstrecke.  

Ver.di bestreikt die VAG bereits zum vierten Mal

Vierter Warnstreik im laufenden Tarifkonflikt für den Öffentlichen Dienst: Die Freiburger Verkehrs AG (VAG) wird am Donnerstag, 13. März 2025, erneut von Betriebsbeginn bis Betriebsschluss durch die Gewerkschaft Verdi bestreikt. Auch das Kundenzentrum Pluspunkt, das VAG-Fundbüro und die Abteilung für das erhöhte Beförderungsentgelt im Pluspunkt bleiben geschlossen. Die Schauinslandbahn ist aufgrund der Frühjahrsrevision außer Betrieb.

Von den Omnibuslinien in Freiburg bleiben lediglich die Linien 15 und 32 weitgehend in Betrieb sowie etwa die Hälfte der Fahrten auf den Linien 24, 33 und 34, weil diese von privaten Auftragsunternehmen gefahren werden. Alle anderen VAG Buslinien fahren nicht. Alle stattfindenden Fahrten werden in der elektronischen Fahrplanauskunft verzeichnet sein. Ein Notfallfahrplan ist nicht möglich. Die VAG weist darauf hin, dass die trotz des Streiks verkehrenden Buslinien keinen Anschluss an andere Stadtbahn- oder Buslinien der VAG bieten. Zudem wird darauf hingewiesen, dass mit den Linien der Breisgau-S-Bahn sowie über die innerstädtischen Haltepunkte des Regionalverkehrs der Deutschen Bahn und mit einigen Linien der im Umland verkehrenden Busgesellschaften Ziele in der Stadt Freiburg erreichbar sind.

Die VAG-Vorstände Oliver Benz und Stephan Bartosch kritisierten die anhaltenden Warnstreiks als „vollkommen unverhältnismäßig“. „Wir haben kein Verständnis dafür, dass Ver.di auf seine deutlich überzogenen Forderungen pocht und unsere Fahrgäste bereits zum vierten Mal in diesem Jahr zum Stillstand zwingt“, kritisierte VAG-Vorstand Stephan Bartosch.  

Sein Vorstandskollege Oliver Benz verwies auf die überproportional hohen Lohnsteigerungen für die ÖPNV-Branche in den vergangenen Jahren. „Während in vielen anderen Branchen die Angst vor Entlassungen wächst, kann Ver.di nicht ernsthaft erneut ein Lohnplus von mehr als 10 Prozent einfordern.“ Der von Ver.di angestrebte Tarifabschluss führe zu millionenschweren Mehrkosten und bringe die Verkehrswende ernsthaft in Gefahr, erklärte Benz weiter. 

Hinweis für die Fahrgäste: Die Freiburger Verkehrs AG streikt nicht selbst, sondern wird von der Gewerkschaft Verdi bestreit. Daher greift keine Mobilitätsgarantie, und es gibt keinen Ersatzanspruch.

traffiQ verleiht erstmals den Frankfurter Buspreis

Preise für die Busunternehmen im Frankfurter Nahverkehr? In Zeiten des Stabilisierungsfahrplans, der Fahrtausfälle durch fehlendes Fahrpersonal und fehlende Fahrzeuge? „Ja, gerade jetzt“, lautet die Antwort von Prof. Dr.-Ing. Tom Reinhold, Geschäftsführer der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ. „Wir möchten zeigen, dass unsere Verkehrsunternehmen trotz der derzeit herausfordernden Bedingungen vielfach gute Leistungen bringen, die auch von unseren Fahrgästen honoriert werden. Aber auf der anderen Seite verstehen wir den Preis auch als Ansporn, in den kommenden Jahren noch besser zu werden“, begründet Reinhold die Preisvergabe.

Als Regieunternehmen für den städtischen Nahverkehr und Besteller der Verkehrsleistungen hat die Qualität des Nahverkehrs für traffiQ einen hohen Stellenwert. Deshalb hat die Gesellschaft im vergangenen Jahr, das zugegebenermaßen sehr herausfordernd war, einen kritischen Blick auf die von ihr beauftragten Busverkehrsunternehmen geworfen. Das Ergebnis war ein Ranking in mehreren Kategorien, für die nun Auszeichnungen für das zurückliegende Jahr verliehen werden sollten. Am Donnerstag, 6. März 2025, hat traffiQ im Historischen Museum im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung erstmals den „Frankfurter Buspreis“ vergeben.

Gute Fahrgastbewertungen für Freundlichkeit und Sauberkeit

Den ersten Preis für die Pünktlichkeit ihrer Busverkehre erhielt die Transdev Rhein-Main GmbH. Ihr Anteil pünktlicher Fahrten belief sich auf 83,9 Prozent – damit lag sie deutlich vor dem Zweitplatzierten. Als pünktlich gelten Fahrten, die weniger als eine Minute verfrüht und unter drei Minuten verspätet sind. Transdev übertrifft damit als einziges Unternehmen den im Nahverkehrsplan formulierten Anspruch, dass 80 Prozent aller Fahrten ihr Ziel pünktlich erreichen sollen.

In den beiden Kategorien Sauberkeit der Fahrzeuge und Freundlichkeit des Fahrpersonals teilen sich jeweils die städtische In-der-City-Bus GmbH (ICB) und Transdev den ersten Preis. Grundlage war hier die subjektive Bewertung der Fahrgäste in den regelmäßigen Qualitätsbefragungen von traffiQ. Bei der Bewertung der Sauberkeit lagen Transdev und ICB gemeinsam bei einem Wert von rund 2,1 auf der Fünferskala (1 = sehr zufrieden, 5 = sehr unzufrieden). Die Freundlichkeit des Fahrpersonals beider Unternehmen bewerteten die Fahrgäste mit 1,9 identisch gut.

Für die gute Zusammenarbeit zeichnete traffiQ DB Regio Bus Mitte GmbH aus. Hier hatte eine Jury Aspekte wie Kooperationsbereitschaft, Konstruktivität, Kommunikation, Bearbeitung von Kundenanliegen und Verlässlichkeit bewertet. Die Jury setzte sich aus traffiQ-Mitarbeitenden aus verschiedenen Bereichen zusammen, die regelmäßig mit den Verkehrsunternehmen im Austausch stehen.

Kein erster Preis für zuverlässige Leistungserfüllung

Zwei Einzelpreise wurden in diesem Jahr allerdings nicht vergeben: In der Kategorie „Leistungserfüllung“ sollen die wenigsten Ausfallmeldungen honoriert werden. Aufgrund des Stabilisierungsfahrplans und der allgemein hohen Ausfallzahlen hat traffiQ bewusst keinen ersten Preis vergeben. Mit drei Ausfallmeldungen pro 10.000 Buskilometern hat Transdev die höchste Zuverlässigkeit bewiesen, wofür das Unternehmen mit einem zweiten Platz ausgezeichnet wird. Und in der Kategorie „Entwicklung“ sollte die größte Verbesserung in allen Qualitätskriterien ausgezeichnet werden. Leider konnte traffiQ hier keinen Preis vergeben, da sich alle Unternehmen gegenüber dem Vorjahr verschlechtert haben. „Wir haben diesen Preis bewusst als Anreiz eingeführt, damit sich diese Entwicklung in Zukunft wieder zum Besseren umkehrt“, betont Tom Reinhold.

Gesamtsieger Transdev Rhein-Main

Als Gesamtsieger des Frankfurter Buspreises freute sich Tom Reinhold, Transdev Rhein-Main auf dem ersten Platz auszeichnen zu können. „Bei Pünktlichkeit, Sauberkeit und Freundlichkeit – in drei der vier vergebenen ersten Plätze – liegt Transdev auf dem Spitzenplatz. Damit ist der Gesamtpreis verdient.“

Sonderpreis für Urberacher Omnibusbetrieb

„Außer Konkurrenz“ fährt im Frankfurter Busverkehr der Urberacher Omnibusbetrieb mit. Er betreibt drei Kleinbuslinien in Oberrad und Zeilsheim – und das mit einem Höchstmaß an Zuverlässigkeit und Qualität. „Die Anforderungen an drei Kleinbuslinien sind nicht ganz vergleichbar mit denen der Großbündel, die von den Kollegen betrieben werden“, meinte Tom Reinhold. „Aber natürlich würden wir uns mehr von diesem ausgezeichneten Standard auch in den anderen Busbündeln wünschen – und verleihen dem Urberacher Omnibusbetrieb daher gerne einen Sonderpreis:“

Auszeichnung und Ansporn

Die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ verleiht den Frankfurter Buspreis in diesem Jahr zum ersten Mal. Er soll in Zukunft alljährlich in diesen Kategorien verliehen werden:

  • Pünktlichkeit (gemessen: Anteil pünktlicher Fahrten)
  • Leistungserfüllung (gemessen: Zahl der Ausfallmeldungen)
  • Sauberkeit (Bewertung durch die Fahrgäste)
  • Freundlichkeit (Bewertung durch die Fahrgäste)
  • Entwicklung (Veränderung zum Vorjahr bei den vorhergehenden Kategorien)
  • Zusammenarbeit (Bewertung durch traffiQ-interne Jury)

Neben einer Stärkung des positiven Bildes des Frankfurter Nahverkehrs und des Ansporns zu besserer Leistung durch die Verkehrsunternehmen schafft der Preis natürlich auch Transparenz in Bezug auf die Qualität des Angebots. „Der Frankfurter Nahverkehr kann sich heute schon sehen lassen,“ erklärt Tom Reinhold. „Unser Ziel ist aber, den Anteil des ÖPNV am Modal Split deutlich zu erhöhen. Um mehr Fahrgäste für das System zu gewinnen, gehört neben einem guten Angebot auch eine hohe Qualität. Daran wollen wir gemeinsam mit unseren Verkehrsunternehmen arbeiten und uns auch an den eigenen Ansprüchen messen lassen.“

Autonomes Fahren im Härtetest

Schnee, Eis, Minustemperaturen: Moia testet seit Anfang des Jahres in Oslo einen ID. Buzz AD unter winterlichen Bedingungen. Neben Austin, München und Hamburg erweitert das Unternehmen damit das Einsatzspektrum der autonomen Technologie auf extreme klimatische Verhältnisse. 

Die Tests konzentrieren sich auf das Verhalten der vollautonomen Fahrzeuge bei Schnee, Eis und niedrigen Temperaturen sowie die Leistungsfähigkeit der Sensorik bei eingeschränkten Sichtverhältnissen. Zudem wird erprobt, wie die Fahrzeuge unter schwierigen Wetterbedingungen mit der Verkehrsinfrastruktur wie schneebedeckte Fahrbahnmarkierungen und Schilder sowie mit anderen Verkehrsteilnehmern interagieren. Moia treibt die Entwicklung vollautonomer Mobilitätsdienste auf dem Automatisierungslevel 4 nach dem SAE-Standard konsequent voran und erprobt aktuell noch mit Sicherheitsfahrern an Bord. Die gewonnenen Erkenntnisse sind entscheidend für die Weiterentwicklung der autonomen Fahrtechnologie und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Marktreife. 

Die Tests schaffen die Grundlage für den zuverlässigen Betrieb des ID. Buzz AD auch unter herausfordernden Wetterbedingungen und bereiten den kommerziellen Einsatz in weiten Teilen Europas und Nordamerikas vor.

„Winterliche Straßenverhältnisse mit bis zu minus 20 Grad Celsius sind der ultimative Härtetest für autonome Fahrzeuge. Für den breiten Einsatz der Technologie ist es entscheidend, dass autonome Fahrzeuge nicht nur unter optimalen Bedingungen funktionieren, sondern auch bei winterlichen Witterungsverhältnissen zuverlässig bleiben. Die Tests in Oslo liefern uns wertvolle Daten für die Weiterentwicklung unserer Soft- und Hardware und sind ein wichtiger Schritt für die Skalierung der Technologie.”

Christian Senger, CEO von Volkswagen ADMT

„Die Nutzerinnen und Nutzer von Mobilitätsdiensten erwarten einen komfortablen, zuverlässigen und sicheren Transport – unabhängig von der Jahreszeit und den Witterungsbedingungen. Dies hat auch im autonomen Zeitalter Bestand. Damit die Menschen in weiten Teilen der Welt unsere vollautonomen Fahrzeuge zuverlässig erleben können, machen wir die Technologie winterfest. Die Fähigkeit, unter extremen Witterungsbedingungen sicher zu fahren, ist eine grundlegende Voraussetzung für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg unseres Angebots in Europa und Nordamerika.”  

Sascha Meyer, CEO Moia

Moia entwickelt ein autonomes On-Demand Gesamtsystem aus Fahrzeug, intelligenter Software für Flottenmanagement, Passagiermanagement und Buchungsapp für Fahrgäste. An den Standorten Austin (USA), München und Hamburg wurden bereits mehrere Hunderttausend Testkilometer zurückgelegt. Neben der Fahrfunktion im dichten Stadtverkehr werden alle Funktionen für eine sichere und komfortable Beförderung von Kunden erprobt. 2025 wird in Hamburg ein Testbetrieb starten, bei dem ausgewählte Personen vollautonom fahrende Fahrzeuge buchen können.

eurobahn im Dialog mit den Fahrgästen

eurobahn-Kollegen aus Verwaltung, Werkstätten, Leitstellen und den Zügen gehen am 13. März wieder in den Dialog mit den Fahrgästen. In den vergangenen Monaten haben sowohl das Unternehmen als auch die Fahrgäste mit einigen Herausforderungen zu kämpfen – mit „eurobahn im Dialog“ bietet die eurobahn einen Aktionstag an, bei dem Fahrgäste in den direkten Austausch gehen können.

„Es ist unsere oberste Priorität, das Reisen mit der eurobahn planbar und sicher für unsere Fahrgäste anbieten zu können. Die direkten Rückmeldungen, Anregungen und Kritikpunkte unserer Fahrgäste nehmen wir sehr ernst und nutzen auch gleichzeitig die Gelegenheit, unsere Perspektive im Austausch mit unseren Fahrgästen im Zug oder am Bahnsteig darzulegen, deshalb führen wir dreimal jährlich unsere  eurobahn im Dialog-Aktionstage durch.“

Nicole Drescher, Bereichsleiterin Kunden- und Informationsmanagement bei der eurobahn

Vor dem Osnabrücker Hauptbahnhof wird das Eisenbahnverkehrsunternehmen mit einem Informationsstand zu finden sein. Reisende sind eingeladen zum Stand zu kommen und sich über ihre Erfahrungen auszutauschen und Informationen aus erster Hand aus dem Betrieb der eurobahn zu erhalten. Auch mögliche Bewerber finden vor Ort Ansprechpartner aus der Personalabteilung.

Auch das nächste Event ist bereits in Planung: Am 26. Juni lädt die eurobahn Branchen-Vertreter und interessierte Fahrgäste in die Räumlichkeiten des Signal-Iduna-Parks ein, um sich über die Situation, Ideen und Feedback auszutauschen und gemeinsam Lösungsvorschläge zu entwickeln. Da der Teilnehmerkreis hier eingeschränkt ist, können Fahrgäste, die dabei sein wollen, sich hier anmelden.

VDV: Ein Sondervermögen für Infrastruktur ist das richtige Signal

Die aktuell in der Sondierung zur Bildung einer neuen Bundesregierung befindlichen Parteien CDU/CSU und SPD wollen in den kommenden zehn Jahren insgesamt 500 Milliarden Euro in die Infrastrukturen investieren. Über ein entsprechendes Sondervermögen soll noch der jetzige Bundestag zeitnah entscheiden. Der Branchenverband VDV hält dies für einen klugen und richtigen Schritt.

„Wir begrüßen es ausdrücklich, dass neben dem zentralen Thema der Verteidigung auch der Zustand der Infrastrukturen in Deutschland ganz oben auf der bundespolitischen Agenda von CDU/CSU und SPD steht. Das ist das richtige Signal, denn es ist höchste Zeit, dass wir massiv, schnell und flächendeckend in die vielfach marode deutsche Infrastruktur investieren. Unsere Schienen, Straßen, Tunnel und Brücken müssen wieder leistungsfähig werden. Die Wahrnehmung vieler Bürgerinnen und Bürger, dass es in unserem Land nicht mehr rund läuft, hat entscheidend damit zu tun, in welchem Zustand unsere Verkehrs- und Energienetze, Schulen oder Krankenhäuser sind. Hier muss dringend etwas getan werden, denn wir sind in Deutschland wortwörtlich zu lange auf Verschleiß gefahren. Der Auftrag muss nun lauten, unser Land aufzuräumen und zukunftsfähig aufzustellen.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann

Bereits Mitte Februar, noch vor der Bundestagswahl, hat der VDV ein verkehrspolitisches Sofortprogramm für die ersten 100 Tage einer neuen Bundesregierung präsentiert. Darin hat der Branchenverband konkrete Vorschläge unterbreitet, wie man unmittelbar in die Umsetzung bei Finanzierung, Modernisierung und Ausbau von Eisenbahn- und ÖPNV-Infrastruktur kommen kann. „Wichtig ist, dass im ersten Schritt die nötigen Investitionen verbindlich und langfristig zugesichert werden. Dies ist mit dem jetzigen Vorschlag eines zehnjährigen Sondervermögens auf dem richtigen Weg. Sobald die notwendigen politischen Beschlüsse dazu gefasst wurden, muss die neue Bundesregierung die wichtigsten Akteure an einen Tisch holen, um gemeinsam einen konkreten Umsetzungsplan zu entwickeln. Es muss sichergestellt werden, dass die zur Verfügung stehenden Mittel auch effizient und passgenau für die richtigen Maßnahmen eingesetzt werden. Für den Bereich der öffentlichen Mobilitätsinfrastrukturen stehen wir als Branchen- und Fachverband in diesen Fragen gerne als Ansprechpartner der neuen Bundesregierung zur Verfügung“, so Wortmann abschließend.

Daimler Buses testet elektrischen Überlandbus in Finnland

Busunternehmen stellen an elektrisch angetriebene Omnibusse dieselben Anforderungen wie an ihre Pendants mit konventionellem Diesel-Motor. Auch unter schwierigen Witterungsbedingungen etwa mit Kälte, Eis und Schnee müssen die Fahrzeuge zuverlässig ihren Dienst tun. Vor diesem Hintergrund erwiesen sich die aktuellen Wintererprobungen von zwei seriennahen Mercedes-Benz eIntouro im finnischen Rovaniemi einmal mehr als wichtige Härtetests. Unter klimatischen Extrembedingungen wie beispielsweise auf verschneiter und vereister Fahrbahn, bei schneidendem Wind und Temperaturen bis zu minus 30 Grad testete das Entwickler- und Versuchsteam den ersten batterieelektrischen Überlandbus von Daimler Buses, um daraus Maßnahmen für weitere Optimierungen abzuleiten.

Alle neuen Omnibustypen von Daimler Buses durchlaufen vor dem Serienstart eine umfangreiche Testroutine, zu der neben Sicherheitsprüfungen und Belastungstest auch Fahrerprobungen unter extremen Hitzebedingungen sowie in extremer Kälte gehören.

Batterieelektrischer Überlandbus unter härtesten Bedingungen am Polarkreis getestet

Schon während der Fahrt nach Finnland nahmen die Ingenieure sämtliche Funktionen und Systeme der beiden eIntouro im Praxiseinsatz unter die Lupe. So gehörte etwa die Abstimmung der Antriebssteuerung und des zentralen Antriebsmoduls ebenso zu den Aufgaben des Teams wie die Schaltabstimmung des im zentralen Antriebsmodul integrierten Dreigang-Getriebes oder die Optimierung des Bremsmanagements, bei dem die Rekuperation des Elektromotors eine entscheidende Rolle spielt.

Zugleich konnte der eIntouro auf der Fahrt zum Wintertest seine Langstreckenfähigkeit unter Beweis stellen: Versuchsingenieure von Daimler Buses fuhren den eIntouro die 3.000 Kilometer lange Strecke von Neu-Ulm nach Finnland und wieder zurück auf eigener Achse. Zum Nachladen nutzten sie ausschließlich öffentlich verfügbare Ladeinfrastruktur. Die Schnellladefähigkeit der Batterien ermöglichte dabei kurze Ladepausen und eine zügige Weiterfahrt.

Fokus auf Energiemanagement, Ladefähigkeit, elektrischem Antriebsstrang und Bremssystem bei Minusgraden

Vor Ort in Rovaniemi legten die Experten besonderes Augenmerk auf das Verhalten der Batterien und des elektrischen Antriebsstrangs des eIntouro bei widrigen Witterungsverhältnissen. Zu diesem Zweck überprüften sie unter anderem das Kaltstartverhalten, die Ladefähigkeit des Hochvoltsystems bei extrem niedrigen Temperaturen sowie die Kälteabsicherung der Antriebskomponenten, Software und Schnittstellen. Zudem wurden das Thermo- und das Energiemanagement intensiv getestet. Beides sorgt dafür, dass sowohl die Batterien und der Antriebsstrang als auch der Fahrgastraum und der Fahrerplatz selbst bei tiefen Temperaturen richtig und energieeffizient temperiert sind.

Bestandteil der Wintererprobung waren außerdem zahlreiche Tests zum Fahr- und Bremsverhalten auf unterschiedlich griffigen Oberflächen. Diese Tests dienten unter anderem zur Abstimmung aller sicherheitsrelevanter Systeme wie ESP und ASR sowie der Fahrerassistenzsysteme.

Ergebnisse belegen Einsatzfähigkeit auch bei winterlichen Verhältnissen

„Unsere umfangreichen Prüfungen zum Verhalten der Batterien und des elektrischen Antriebsstrangs bei extremen Minustemperaturen sowie zum Fahrverhalten der Fahrzeuge auf spiegelglatten Straßen oder bei Schneematsch ergaben nicht nur wichtige Erkenntnisse zur weiteren Optimierung. Sie zeigten auch, dass der batterieelektrisch angetriebene eIntouro auch bei winterlichen Verhältnissen voll einsatzfähig ist.“

Martin Teigeler, Head of Product Engineering Daimler Buses

Der Mercedes-Benz eIntouro basiert auf dem bekannten, dieselgetriebenen Hochbodenbus Mercedes-Benz Intouro, verfügt aber über einen batterieelektrischen Antrieb. Damit ermöglicht Daimler Buses die Umstellung auf Elektromobilität nun erstmals auch für die klassischen Überlandlinien, Schulbusfahrten und kleinere Reisen.