Wiener Linien und Stadt Wien: Guest of Honour der European Mobility Expo in Straßburg

Von 1. bis 3. Oktober ist die Stadt Wien gemeinsam mit den Wiener Linien als Guest of Honour auf der European Mobility Expo in Straßburg vertreten. Die renommierte internationale Messe vereint rund 220 Ausstellerinnen und 11.000 Teilnehmerinnen aus 60 Ländern, die ihre Innovationen und Zukunftsvisionen für den öffentlichen Verkehr und nachhaltige Mobilität präsentieren. Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien und Josef Taucher, SPÖ-Klubvorsitzender im Wiener Gemeinderat und Landtag, stellen in Straßburg den Wiener Erfolgsweg im Bereich nachhaltiger Mobilität und öffentlicher Verkehr vor. Am gemeinsamen Messestand von Stadt Wien, Wiener Linien und UIV Urban Innovation Vienna, der Klima- und Innovationsagentur der Stadt Wien, können sich Besucher über die nachhaltigen Mobilitätslösungen der Stadt informieren und Zukunftsprojekte kennenlernen.

Dass Wien international als Best-Practice-Beispiel für nachhaltige Mobilität gilt, liegt am beeindruckenden Modal-Split-Ergebnis der Stadt. Laut dieser Mobilitätsbefragung legen über drei Viertel der Wiener ihre täglichen Wege klimafreundlich mit Öffis, Fahrrad oder zu Fuß zurück. Bereits seit 2015 gibt es in Wien pro Jahr mehr Jahreskarten als neu gemeldete PKW, erst vor kurzem wurde die millionste Jahreskarte ausgegeben. Diese hohe Nutzung verdeutlicht das Vertrauen der Wiener Bevölkerung in das dichte und effiziente Öffi-Angebot.

„Wir sind sehr stolz, als Guest of Honour die Wiener Öffis auf einer internationalen Bühne präsentieren und voneinander lernen zu dürfen. Wien überzeugt mit einem leistbaren, zuverlässigen und wachsenden Öffi-Angebot, das in Kombination mit den ergänzenden Sharing-Angeboten von WienMobil für jedes Mobilitätsbedürfnis die passende Lösung bietet. Öffi-Ausbau und -modernisierung sind nicht nur Meilensteine für Wien, sondern auch Best-Practice-Beispiele für andere Städte, die den Weg zu einer grüneren und nachhaltigeren Mobilität einschlagen möchten.“

Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien

Mit der konsequenten Förderung öffentlicher Verkehrsmittel und dem Ausbau umweltfreundlicher Technologien setzt Wien Maßstäbe in Sachen nachhaltiger Mobilität und Lebensqualität.

„Dass Wien seit vielen Jahren als lebenswerteste Stadt der Welt gilt, ist zu einem großen Teil auf sein ausgezeichnetes öffentliches Verkehrsangebot zurückzuführen. Die Stadt Wien bekennt sich klar zur nachhaltigen Mobilität, der Modernisierung der Infrastruktur und dem weiteren Ausbau der Öffis. Unsere Vision ist es, damit nicht nur das Klima und die Umwelt zu schützen, sondern auch den öffentlichen Raum lebenswerter zu gestalten. Nachhaltige Mobilität ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen und zukunftsorientierten Stadtentwicklung.“

Josef Taucher, SPÖ-Klubvorsitzender im Wiener Gemeinderat und Landtag

Quelle: Wiener Linien

Optibus und nph optimieren den ÖPNV

Optibus, ein weltweit führender Anbieter von Planungssoftware für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) kann seine Expansion in der DACH-Region durch eine strategische Partnerschaft mit dem Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter (nph) bekanntgeben. Der Aufgabenträger im Westfalen-Tarif hat sich für die Optibus-Lösung „Strategische Angebotsplanung“ entschieden, um Innovationen zu fördern und die öffentliche Verkehrsplanung zu verbessern. Die Zusammenarbeit ist Teil eines umfassenden Modernisierungsprogramms, das die Planung effizienter gestalten, die Qualität des ÖPNV verbessern und den Fahrgast-Komfort in der gesamten Region steigern soll.

Die Plattform wird nahtlos in bestehende Systeme integriert und bietet fortschrittliche Planungstools, die traditionelle Arbeitsabläufe ergänzen. Mit Optibus kann die Planungsabteilung effektiver zusammenarbeiten, datengestützte Entscheidungen treffen und modernste Technologien nutzen, um gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen im ÖPNV zu bewältigen. Im Zentrum dieser Partnerschaft steht das Optibus-Produkt für strategische Planung – eine umfassende Lösung, die den öffentlichen Nahverkehr mit fortschrittlichen Daten-, Analyse- und Szenario-Planungsfunktionen ausstattet. Mit Technologien wie KI-gestützter Fahrplan-Erstellung, Fahrgast-Analyse und Nachfrage-Optimierung verfolgt der nph einen datengestützten Ansatz, um den öffentlichen Nahverkehr im Hochstift neu zu gestalten.

Zudem ist der nph mit Optibus bestens gerüstet, um zukünftige Herausforderungen zu meistern, wie etwa die Integration von Elektrobus-Flotten und die Anpassung an die sich wandelnde Bedürfnisse der Fahrgäste. Ein wesentlicher Vorteil von Optibus liegt in der Förderung der Zusammenarbeit zwischen benachbarten Verkehrsorganisationen, beispielsweise mit KVG Lippe und dem Stadtverkehr Detmold. Die Plattform vereinfacht den Datenaustausch und die Kommunikation, was eine reibungslose Koordination zwischen Gemeinden und Regionen ermöglicht.

Optibus freut sich, mit dem nph zusammenzuarbeiten, der sich auf dem Weg der Modernisierung und Innovation befindet. Mit der strategischen Angebotsplanung ist der Aufgabenträger in der Lage, qualitativ hochwertige und zuverlässige Planungen zu erbringen, die nicht nur den heutigen Herausforderungen gerecht werden, sondern auch für die Anforderungen von morgen gerüstet sind.

Quelle: Optibus

Alstom gestaltet die regionale Struktur in Europa neu

Alstom unternimmt dreieinhalb Jahre nach der Übernahme von Bombardier Transportation einen wichtigen Schritt zur Stärkung der regionalen Aufstellung in Europa. Deutschland ist ein zentraler Markt für Alstom, und die DACH-Region hat sich zu einem führenden Exporteur entwickelt, der Kunden jenseits seiner Grenzen bedient. Insbesondere stammen alle Zuglieferungen in die nordischen Länder aus Deutschland, und 50 % der deutschen Produktion wird in die nordischen Länder exportiert. Dazu gehören Lieferungen für bemerkenswerte Projekte wie die C30 Metro Stockholm in Schweden, die N05-Züge von Norske Tog in Norwegen und der IC5 der DSB in Dänemark.

Um diese Entwicklung zu unterstützen und die Kundenbetreuung zu stärken, hat Alstom beschlossen, ab Januar 2025 die heutige Region DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz) mit dem Cluster Nordics (Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland und Island) zu vereinen. Diese neue Organisationsstruktur wird in den nächsten Monaten in enger Zusammenarbeit mit den Sozialpartnern des Unternehmens formalisiert und ab Januar 2025 in Kraft treten. Darüber hinaus hat Alstom Herrn Tim Dawidowsky zum Leiter der neuen Region ernannt. Er wird am 1. Oktober 2024 zu Alstom kommen und seinen Sitz in Berlin haben.

“Tim Dawidowsky bringt umfangreiche Umstrukturierungs-Erfahrung und ein tiefes Verständnis für projektbasierte Geschäfte mit, was uns dabei helfen wird, unsere Effizienz zu steigern. Ich freue mich darauf, ihn im Führungsteam von Alstom willkommen zu heißen und mit ihm zusammenzuarbeiten, um wettbewerbsfähiger in dieser wichtigen Region zu werden.”

Henri Poupart-Lafarge, CEO von Alstom

“Ich freue mich sehr, zu Alstom zu stoßen und mit dem DACH & Nordics Team, Henri Poupart-Lafarge und dem Alstom Führungsteam zusammenzuarbeiten. Dabei kann ich meine Erfahrung nutzen, um die Transformation in dieser strategischen Phase von Alstom voranzutreiben, die auf Optimierung und nachhaltiges Wachstum ausgerichtet ist.”

Tim Dawidowsky

Müslüm Yakisan, bis heute Präsident der DACH-Region, wird Dawidowsky während einer Übergangszeit bis Ende Oktober unterstützen. Poupart-Lafarge fährt fort: “Ich danke Müslüm Yakisan für sein Engagement für Alstom und die DACH-Region. Er leitete die Integration von Bombardier Transportation in der DACH-Region, einer Region mit der größten Anzahl von Projekten aus der Zeit vor der Akquisition. Zu seinen Erfolgen gehört die Sicherung einiger der größten Alstom-Aufträge, wie der Coradia Max für Baden-Württemberg und zuletzt die Hamburger U-Bahn und die S-Bahn Köln.”

Quelle: Alstom

InnoTrans bricht alle Rekorde – Weltleitmesse zieht erfolgreiche Bilanz

Die weltweit größte Messe für Verkehrstechnik InnoTrans hat mit ihrer 14. Ausgabe vom 24. bis zum 27. September 2024 gleich mehrere Rekorde aufgestellt. Sie belegte alle Messehallen und das gesamte Frei- und Gleisgelände des Berliner Messegeländes und bot die größte Ausstellungsfläche seit der Gründung der InnoTrans 1996.

„Die InnoTrans 2024 war eine echte Rekordmesse – sowohl mit Blick auf die Ausstellungsfläche als auch mit Blick auf die Besucherzahlen. Rund 170.000 Besucher aus 133 Ländern kamen in diesem Jahr auf das Berliner Messegelände – damit konnten wir das Vor-Corona-Niveau in punkto Besucherzahlen und Internationalität noch einmal steigern. Die InnoTrans hat eindrucksvoll unter Beweis gestellt, dass sie weltweit die führende Messe für Verkehrstechnik und Mobilität ist.“

Dirk Hoffmann, Chief Operating Officer der Messe Berlin

Die 2.940 Aussteller aus 59 Ländern stellten ihre neuesten Produkte und Dienstleistungen in den fünf Messesegmenten Railway Technology, Railway Infrastructure, Public Transport, Interiors und Tunnel Construction vor. Rund 600 neue Aussteller waren dabei – und mit ihnen neue Länder wie Marokko, Malaysia, Indonesien und Südafrika. Auf dem Gleisgelände präsentierten Aussteller aus aller Welt 133 Fahrzeuge, die auf den 3.500 laufenden Gleismetern präsentiert wurden. Im Bus Display im Sommergarten konnten Fachbesuchende auf einem 500 Meter langen Rundkurs elf Busse im Live-Betrieb erleben.

Die Schwerpunktthemen der diesjährigen Messe waren Nachhaltigkeit, Elektrifizierung Digitalisierung und vor allem Künstliche Intelligenz. „KI wird auch in der Verkehrsbranche immer wichtiger“, sagt InnoTrans-Direktorin Kerstin Schulz. Dieser Entwicklung trug die InnoTrans mit dem neuen Ausstellungsbereich, dem AI Mobility Lab, Rechnung. „Das war genau die richtige Entscheidung. Die Nachfrage nach KI-basierten Lösungen und Cybersecurity war enorm“, berichtet Schulz. 42 Aussteller aus 17 Ländern stellten ihre Expertise in KI, Robotics, Datenschutz und Cybersicherheit vor. Die nächste InnoTrans wird vom 22. bis 25. September 2026 auf dem Berliner Messegelände stattfinden.

Quelle: Messe Berlin

Neue ÖPNV-Modellregion Saarland

Reisende im Saarland sollen den Nahverkehr in ihrer Region künftig noch besser von Tür zu Tür nutzen können. Die Deutsche Bahn und das Saarland starten eine Modellregion, um gemeinsam mit weiteren ÖPNV-Akteuren den klimafreundlichen Personennahverkehr noch attraktiver zu machen. Dazu unterzeichneten Evelyn Palla, DB-Vorständin für den Regionalverkehr, und Petra Berg, Mobilitätsministerin für das Saarland, auf der Branchenmesse InnoTrans eine Absichtserklärung für das gemeinsame Innovationsprojekt.

Evelyn Palla, DB-Vorständin Regionalverkehr: „Gemeinsam mit dem Saarland sorgen wir dafür, dass möglichst viele Menschen für ihre täglichen Wege den ÖPNV nutzen. 3,3 Millionen Mal sind die eine Million Saarländerinnen und Saarländer jeden Tag unterwegs. Mit Expressbussen, Shuttles, Fahrradparkhäusern oder Carsharing erreichen unsere Fahrgäste die Bahnhöfe im Bundesland künftig zuverlässiger und bequemer. Bahn-Angebote gerade im ländlichen Raum mit neuen Formen der Mobilität zu ergänzen, ist Teil unserer Strategie Starke Schiene.“

Petra Berg, Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz des Saarlandes: „Bereits heute hat die Vernetzung des ÖPNV einen hohen Stellenwert im Saarland. Gerade im Autoland Saarland ist es wichtig, durch nahtlose Reiseketten von Tür zu Tür einen attraktiven und vernetzten ÖPNV anzubieten. Dafür stehen den Kommunen und ÖPNV-Unternehmen Förderprogramme des Landes zur Verfügung.“

Während das Ministerium für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz das Projekt leitet und koordiniert, unterstützt die DB-Tochter DB Regio mit konzeptioneller und technischer Expertise und greift dabei auf jahrzehntelange Erfahrungen im Personennahverkehr zurück.

Im Saarland ist der Ausbau des Schienennetzes zu einem S-Bahn-Netz mit einem dichteren Takt geplant. Innovative Mobilitätskonzepte wie Mobility-On-Demand ergänzen bereits heute das Schienennetz. Bis Ende 2025 sollen weitere Angebote im Bereich der vernetzten Mobilität hinzukommen. Das Saarländische Mobilitätsministerium und die Deutsche Bahn haben sich zum Ziel gesetzt, insbesondere den ländlichen Raum besser an den ÖPNV anzubinden und mehr Bürgern einen Zugang zu öffentlicher Mobilität zu ermöglichen. Außerdem möchten die Partner die An- und Abreise zu den Bahnhöfen verbessern. Dazu werden die Projektpartner auf Basis von Mobilitäts- und Zielgruppenanalysen regionale Testräume rund um Bahnhöfe auswählen und unter Realbedingungen betreiberoffen neue Mobilitätsformen testen. Die ersten Ergebnisse sollen bei den Feierlichkeiten zum Tag der deutschen Einheit im Oktober 2025 in Saarbrücken vorgestellt werden.

Die Umsetzung der nachhaltigen Mobilitätsstrategie des Saarlandes erfolgt insbesondere auf Basis der Richtlinien zur nachhaltigen Mobilität (RL-NMOB). Derzeit wird im Saarland zudem partizipativ ein Klimaschutzkonzept erarbeitet, das für den Bereich Verkehr und Mobilität ambitionierte Ziele und Maßnahmen enthält.

Quelle: DB

Stadt Frankfurt fördert Fahrgemeinschaften

Die Stadt Frankfurt am Main will den motorisierten Individualverkehr in der Stadt deutlich reduzieren. Ab Oktober bietet sie einen weiteren Baustein für die Mobilitätswende aus dem Masterplan Mobilität an: In einem Pilotvorhaben erprobt die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ eine arbeitgeberorientierte digitale Plattform zur Bildung von Fahrgemeinschaften. Kooperationspartner ist das Kölner Unternehmen goFLUX Mobility GmbH, das eine innovative Mobilitätslösung anbietet, mit der Fahrgemeinschaften nahtlos in den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) integriert werden können.

Im Rahmen des Projekts sollen Fahrgemeinschaften unter Mitarbeitenden gestärkt und umweltfreundliches Pendeln erleichtert werden. Bereits jetzt laufen Gespräche mit großen Unternehmen in der Region, um deren individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen und maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln.

Das Mobilitätsprogramm bietet Unternehmen in Frankfurt die Möglichkeit, die Mitfahr-App von goFLUX gezielt für Pendelstrecken ihrer Mitarbeitenden einzusetzen. Die App ermöglicht es den Nutzenden, sich für gemeinsame Fahrten zu verabreden, Fahrgemeinschaften zu bilden und so umweltfreundlicher zur Arbeit zu gelangen. Sie können als Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs einen Beitrag zur Reduzierung des Individualverkehrs mit dem Auto leisten.

Diese neue Mobilitätsform bringt insbesondere in einer Pendlerstadt wie Frankfurt am Main zahlreiche Vorteile mit sich: Durch die Bildung von Fahrgemeinschaften wird die Anzahl der Fahrzeuge auf den Straßen reduziert, was nicht nur die Umwelt schont, sondern auch den Verkehrsfluss verbessert. Pendler, die für ihren täglichen Arbeitsweg bisher alleine im Auto fahren, bekommen so eine nachhaltigere Alternative geboten. Darüber hinaus stärkt das gemeinsame Pendeln die soziale Interaktion zwischen Kollegen und reduziert gleichzeitig den Bedarf an Unternehmensparkplätzen. Jedes teilnehmende Unternehmen erhält eine individuelle Implementierung des Programms, sodass der Projektstart flexibel und passgenau abgestimmt werden kann. Arbeitnehmer, die über ein ÖPNV-Ticket verfügen, werden im Rahmen des Pilotprojekts finanziell bevorzugt. Frankfurter Unternehmen, die sich für die Mitfahrplattform interessieren, können sich bei traffiQ melden.

Mit diesem Projekt setzt die Stadt Frankfurt am Main mit Unterstützung von traffiQ und goFLUX Mobility ein starkes Zeichen für nachhaltigere Mobilität und bieten Unternehmen eine zukunftsweisende Lösung für ein umweltfreundlicheres und soziales Pendlerverhalten.

Quelle: traffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main

Design der neuen Fahrzeuge für S-Bahn München vorgestellt

Auf der InnoTrans in Berlin wurde das Außendesign der Neufahrzeuge für die S-Bahn München vorgestellt. Die ersten der insgesamt 90 fabrikneuen Fahrzeuge des Herstellers Siemens Mobility sollen ab Ende 2028 ausgeliefert werden. Der Freistaat Bayern investiert mehr als zwei Milliarden Euro in das Projekt.

Das Außendesign, entwickelt in Zusammenarbeit mit dem Designstudio neomind, kombiniert digitale und statische Elemente. So zeigt ein durchgängiges LED-Band im oberen Bereich die jeweilige Linienfarbe an. Die neue Münchner S-Bahn setzt auf einen starken Hell-Dunkel-Kontrast, der besonders für barrierefreie Orientierung sorgt: Schwarzgraue Türen heben sich deutlich vom hellen Hintergrund der Außenhülle ab, und spezielle Bereiche für Rollstühle, Fahrräder und Kinderwagen sind in „Bahnland Bayern“-Blau markiert. Diese Zonen werden zusätzlich durch gut sichtbare Piktogramme gekennzeichnet, wie sie bereits in den modernisierten Münchner S-Bahn-Fahrzeugen vom Typ ET 423 sowohl außen als auch innen verwendet werden. Das markante „S“ am Zugkopf weist das Fahrzeug zudem auf den ersten Blick als S-Bahn aus.

„Unser Projektteam arbeitet zusammen mit den Partnern aktuell noch am letzten Feinschliff, damit die XXL-S-Bahnen pünktlich in Produktion gehen können. Die neuen Fahrzeuge werden bundesweit Standards setzen. Erstmals sind 200 Meter lange S-Bahn-Züge komplett durchgängig und bieten viel Kapazität und Komfort für mehr als 1.800 Fahrgäste. Mit einem einzigen Fahrzeug können wir so in der Rush-Hour bis zu 1.500 Autos ersetzen und zeigen in der Stauhauptstadt München, was die Starke Schiene leisten kann.“

Heiko Büttner, Konzernbevollmächtigter der DB für den Freistaat Bayern und Geschäftsleiter der S-Bahn München

Dank breiter Türen, großzügiger Einstiegsbereiche und kompletter Durchgängigkeit können die Fahrgäste schneller ein- und aussteigen und sich leichter im Zug verteilen. Fünf große Mehrzweckbereiche sorgen zudem dafür, dass Reisende mit Fahrrädern oder Kinderwagen schnell einen passenden Platz finden. Mehr Beinfreiheit, tageszeitabhängige Beleuchtung, USB-Steckdosen, WLAN, mobilfunkdurchlässige Fenster und viele weitere Annehmlichkeiten machen die Fahrzeuge besonders komfortabel. Eine leistungsfähige Klimaanlage sorgt bei Außentemperaturen von bis zu 45 Grad für angenehme Temperaturen im Fahrzeuginnenraum.

Mehr als 160 Innen- und Außendisplays informieren auf einem völlig neuen Niveau in Echtzeit über Fahrtverlauf, Stationen und Auslastung. Schon vor dem Ausstieg wissen Fahrgäste dadurch, wo sich am Bahnsteig Treppen oder Aufzüge befinden.

Die Züge sind zudem mit dem modernen Zugbeeinflussungssystem European Train Control System (ETCS) ausgestattet und ermöglichen über Automatic Train Operation (ATO) grundsätzlich hochautomatisiertes Fahren.

Quelle: Siemens Mobility

Erster Einsatz eines Wasserstoffzuges in Berlin und Brandenburg

Mit einer Sonderfahrt des Wasserstoffzuges Mireo Plus H haben die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) und Siemens Mobility das Zeitalter des emissionsfreien Bahnverkehrs auf nicht elektrifizierten Strecken in Berlin und Brandenburg eingeläutet. Auf dem Bahnhof von Basdorf stellten sie gemeinsam mit Vertretern der Länder und des VBB die neuen Züge, den Wasserstoffzug Mireo Plus H für die Heidekrautbahn und den Batteriezug Mireo Plus B für das Netz Ostbrandenburg, vor.

„Aktuell fahren rund 73 Prozent der Regionalverkehre in Berlin und Brandenburg klimafreundlich mit Strom per Fahrleitung. Die Länder Berlin und Brandenburg und der VBB haben sich als Ziel gesetzt, bis 2037 alle verbliebenden nicht elektrifizierten Strecken von fossilen Brennstoffen unabhängig zu machen.“

Uwe Schüler, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg

Beginnend mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2024 werden beide Flotten schrittweise die alten Dieselfahrzeuge auf fast allen Linien in den Netzen Heidekrautbahn und Ostbrandenburg komplett ablösen. Der Mireo Plus H und der Mireo Plus B sind hochmoderne Züge mit Brennstoffzellen-Antrieb bzw. batterieelektrischem Antrieb und zeichnen sich durch ein Traktionssystem mit hoher Antriebsleistung von 1,7 MW für eine Beschleunigung von bis zu 1,1 m/s² und eine zugelassene Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h aus. Die Mireo Plus H und Plus B Züge sind energiesparend und umweltfreundlich konzipiert. Sowohl die selbsttragende, geschweißte Leichtbaustruktur in Aluminium-Integralbauweise als auch die verbesserte Aerodynamik, Energieeffizienz der Komponenten und das intelligente Bordnetzmanagement tragen zur Reduzierung von Ressourcen und Emissionen bei.

Der Wasserstoffzug Mireo Plus H kann bis circa 1.000 Kilometer mit einer Tankfüllung fahren und die Batteriezüge legen bis zu 120 Kilometer im Batteriebetrieb zurück. Die NEB hat 2021 und 2022 insgesamt 38 Mireo-Züge mit alternativen und umweltfreundlichen Antrieben bei Siemens Mobility bestellt. Damit kommen zum ersten Mal batterie- bzw. wasserstoffbetriebene Schienenfahrzeuge im Linienverkehr des VBB in Brandenburg und Berlin zum Einsatz. Durch den Wechsel von Diesel auf Wasserstoff und Batterie wird der jährliche CO2-Ausstoß um etwa 14,5 Millionen Kilogramm reduziert und rund 5,5 Millionen Liter Diesel eingespart.

Neben der schrittweisen Einführung der modernen Fahrzeuge ab Dezember 2024 können sich Fahrgäste über weitere Annehmlichkeiten freuen: denn alle Fahrzeuge werden mit WLAN ausgestattet und bieten zudem Zugriff auf ein Infotainmentportal. Für viele Linien bedeutet der Einsatz der neuen Fahrzeuge außerdem eine spürbare Erhöhung der Sitzplatzkapazitäten. Darüber hinaus soll ein neues Wegeleitsystem im Fahrzeug Ein- und Ausstiege erleichtern und somit den Fahrgastwechsel beschleunigen.

Quelle: VBB

VDV-TramTrain-Projekt präsentiert Stadler-Fahrzeug auf InnoTrans

Das VDV-TramTrain-Projekt mit sechs Partnern aus Deutschland und Österreich und einem Beschaffungsvolumen von rund 4 Milliarden Euro hat auf der weltweit größten Messe für Verkehrstechnik InnoTrans in Berlin eines der ersten Fahrzeuge präsentiert. Gemeinsam mit dem Fahrzeughersteller Stadler stellten hochrangige Vertreter der TramTrain-Kooperation erstmals ein Zweisystemfahrzeug des Projekts der Öffentlichkeit vor. Das neue Fahrzeug geht in Kürze bei der Saarbahn in Betrieb. Die Auslieferung weiterer TramTrain-Fahrzeuge an die Projektpartner erfolgt ab dem kommenden Jahr.

Nach einer gemeinsamen europaweiten Ausschreibung hatte im Januar 2022 die Firma Stadler den Zuschlag erhalten, für die sechs Projektpartner bis zu 504 Tram-Trains (246 Fahrzeuge in Festbestellung) zu produzieren. Ziel der gemeinsamen Bestellung ist es, durch die Entwicklung eines standardisierten und dennoch betreiberspezifisch konfigurierbaren Fahrzeugs die Kosten pro Fahrzeug deutlich zu senken.

Im Rahmen des VDV-TramTrain-Projekts kooperieren die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), die Verkehrsbetriebe Karlsruhe (VBK), die Saarbahn, die Schiene Oberösterreich (Schiene OÖ GmbH), die Schiene Salzburg GmbH und die Regional-Stadtbahn Neckar-Alb. Die Fahrzeuge für die AVG und das Projekt Regional-Stadtbahn Neckar-Alb beschafft das Land Baden-Württemberg.

Der Bahnhersteller Stadler kümmert sich um die Entwicklung der Fahrzeuge, um deren Produktion, Inbetriebsetzung und die Zulassung für sämtliche Partner. Mit dem Hersteller besteht zudem ein Instandhaltungsvertrag über die gesamte Lebensdauer der Fahrzeuge. Im Rahmen dessen wurde Stadler durch die Fahrzeughalter mit der Instandhaltung der Fahrzeuge beauftragt. Über einen Subunternehmervertrag beauftragt Stadler wiederum die Betreiberwerkstätten mit den operativen Arbeiten.

Die Gesamtprojektleitung liegt bei den VBK im Unternehmensbereich Fahrzeuge und Werkstätten. Bei den VBK ist die Anlieferung der ersten neuen Bahnen für September 2025 und die Übernahme in den Regelbetrieb für Ende Februar 2026 geplant. Der Produktionsstart der ersten 20 Fahrzeuge in Valencia ist bereits erfolgt. Diese sollen bereits ab 2026 nach Oberösterreich geliefert werden und werden zunächst auf der Bestandsstrecke der Linzer Lokalbahn zum Einsatz kommen, auf der sie Altfahrzeuge ersetzen sollen.

Alle Fahrzeuge des Projekts basieren auf derselben Plattform und haben eine Länge von 37 Metern und eine Breite von 2,65 Metern. Die dreiteiligen CITYLINKS verfügen über standardisierte Ausstattungen wie eine Klimaanlage für den Fahrgast- und den Fahrerraum sowie über flexibel gestaltbare und geräumige Mehrzweckbereiche. Je nach Betreiber werden die TramTrains individuell ausgestattet, zum Beispiel mit barrierefrei zugänglichen WC-Anlagen, Lademöglichkeiten für Mobilgeräte und WLAN für die Fahrgäste. Die Fahrzeuge können auf EBO/EisbBBV- und BOStrab/StrabVO-konformen Strecken eingesetzt werden und zwischen diesen nahtlos wechseln.

Quelle: AVG

VCD sieht erheblichen Verbesserungsbedarf beim Bundeshaushalt

In dieser Woche berät der Bundestag den Haushalt 2025. Der ökologische Verkehrsclub VCD sieht noch erheblichen Verbesserungsbedarf zugunsten einer klimaschonenden und sozialverträglichen Mobilität. Dessen Vorschläge kommen dabei ohne zusätzlichen Investitionsbedarf aus. Im Gegenteil: sie schaffen mehr finanziellen Spielraum und helfen, die noch immer bestehende Finanzierungslücke des Gesamthaushalts zu verringern. Nach wie vor setzt das Verkehrsministerium auf den Aus- und Neubau von Autobahnen und Bundesstraßen.

„Solche Vorhaben sind nicht nur klimapolitisch aus der Zeit gefallen. Unser Schienen- und Straßennetz verfällt, der Erhalt muss Priorität haben – alleine 11.000 Brücken im Fernstraßennetz warten auf ihre Sanierung. Darum fordern wir: Geld muss in Erhalt und Ausbau der Schienen- und Radinfrastruktur, in die Sanierung maroder Brücken und Straßen fließen.“

VCD-Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann

Für Neu- und Ausbauprojekte führt das Ministerium derzeit eine Bedarfsplanüberprüfung durch, die auch Natur- und Klimaschutzkriterien umfassen muss. Haarmann fordert: „Bis deren Ergebnisse vorliegen, muss der Bundestag die Neubau-Mittel komplett sperren.“

Eine stabile und zukunftsgerechte Infrastruktur ist die Basis einer nachhaltigen Mobilität, von der alle profitieren. Sie benötigt zuallererst höhere Investitionen ins Schienennetz. Eine Eigenkapitalerhöhung für die Bahn hält Haarmann für den falschen Weg, denn er führe zu höheren Trassenpreisen und belaste den Güterverkehr wie die Fahrgäste der Bahn. Mehr Geld sei auch für den Radverkehr nötig.

Offen bleibt mit dem neuen Haushaltsentwurf auch die Finanzierung des erfolgreichen 49-Euro-Deutschlandtickets. Rund 20 Millionen Menschen haben das Ticket bisher genutzt; aktuell haben es 13 Millionen Kunden abonniert. Doch spätestens im kommenden Jahr drohen Preissteigerungen und Angebotskürzungen. Haarmann will das nicht hinnehmen: „Der VCD fordert den Bundestag auf, den Bundesanteil für das 49-Euro-Ticket um 500 Millionen Euro aufzustocken – um das Ticket preisstabil zu halten und das Bahnangebot zu sichern.“

Unverständlich ist für Haarmann, dass die Bundesregierung weiterhin Subventionen und Steuerprivilegien fürs Autofahren und Fliegen gewährt: „Dadurch entgehen dem Staat laut Wirtschaftsministerium mindestens 25 Milliarden Euro jährlich. Wir können es uns nicht mehr leisten, weiterhin Dienstwagen, Dieselkraftstoff und Flugkerosin zu bezuschussen. Es schadet dem Klima und nutzt vor allem Besserverdienenden. Wer wenig oder gar nichts verdient, hat in der Regel nichts davon.“ Ein Ab- und Umbau der Subventionen sei überfällig und brächte mehr Spielraum im Haushalt. Haarmann: „Die zusätzlichen Einnahmen könnte der Bund in Bus, Bahn und Radverkehr – kurz: in nachhaltige Mobilität – investieren und so den Verkehr endlich auf Klimakurs bringen.“

Quelle: VCD