Projekt ALIKE verkündet Betriebsgebiet

Hamburg steht vor einem bedeutenden Schritt in der Mobilitätswende: Ab Mitte 2025 startet das Projekt ALIKE schrittweise den Testbetrieb für autonomes On-Demand-Ridepooling in der Freien und Hansestadt Hamburg. Ziel ist es, autonome Mobilität erlebbar zu machen und eine neue Angebotsform zu erproben – mit dem langfristigen Ziel, das ÖPNV-Angebot in Hamburg nachhaltig mit einem innovativen Angebot zu erweitern. Das geplante Betriebsgebiet, in dem die autonomen Shuttles fahren werden, erstreckt sich vom Stadtpark bis zur Elbe und vom Schlump bis nach Wandsbek.

Der geplante Testbetrieb wird in einem rund 37 km² großen Gebiet im Zentrum Hamburgs durchgeführt, um eine Vielzahl an Erfahrungen im realen Stadtverkehr zu sammeln. Dieses Gebiet bietet die ideale Voraussetzung, um autonomes Fahren unter anspruchsvollen Bedingungen zu testen und gleichzeitig eine hohe Sichtbarkeit bei der breiten Öffentlichkeit zu erreichen.

Im Rahmen von ALIKE werden im nächsten Jahr zwei vollelektrische, autonom fahrende Fahrzeugmodelle den Testbetrieb starten. Mitte 2025 wird MOIA im Rahmen des Projekts den Volkswagen ID.Buzz AD in Betrieb nehmen. Das kompakte und wendige Fahrzeug für bis zu vier Personen ist speziell für den Einsatz in städtischen Gebieten ausgelegt. Während der Straßentests sind die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsfahrer an Bord. Die HOLON Fahrzeuge werden Mitte 2025 erste Testfahrten in Hamburg durchführen, zunächst mit einem Sicherheitsfahrer. Die voll barrierefreien Fahrzeuge bieten Platz für bis zu 15 Fahrgäste. Insgesamt sollen im Projektzeitraum bis zu 20 autonome Fahrzeuge von beiden Betreibern unterwegs sein und über die Apps hvv switch und MOIA digital buchbar sein.

Neben der technischen Umsetzung zielt das Projekt auch darauf ab, die gesellschaftliche Akzeptanz des autonomen Fahrens zu untersuchen. Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) begleitet ALIKE wissenschaftlich und startet am 11. November 2024 die erste Phase der Begleitforschung.

Das Projekt ALIKE wird von einem Konsortium aus sechs Partnern getragen: Die HOCHBAHN übernimmt die Leitung, unterstützt durch den On-Demand-Dienst MOIA, die Fahrzeughersteller HOLON und Volkswagen Nutzfahrzeuge, das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) als Forschungspartner sowie die Hamburger Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM). Die Partner vereinen ihre Expertise aus Wirtschaft und Forschung, um eine zukunftsorientierte Mobilitätslösung zu entwickeln. Das Projekt, das über einen Zeitraum von drei Jahren läuft, erhält eine Förderung von 26 Millionen Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr.

Quelle: Hamburger Hochbahn AG

Neue Betriebsleitstelle für die Rheinbahn

20 Quadratmeter Videowand, modernste Technik und mehr Arbeitsplätze – das alles bietet die neue Betriebsleitstelle der Rheinbahn. Nach fast 40 Jahren ist die Leitstelle vom alten Standort in neue Räume umgezogen.

„Die Leitstelle ist das Herzstück der Rheinbahn – über sie erfolgt die Überwachung und Koordinierung des laufenden Betriebs sowie die Fahrgastinformation. Ich freue mich sehr, dass wir in den neuen Räumlichkeiten Arbeitsplätze mit einem guten Arbeitsumfeld und modernster Technik umsetzen konnten. Dies unterstützt unsere Mitarbeitenden, die täglich rund um die Uhr die unterschiedlichsten und herausforderndsten Situationen managen müssen und unsere Fahrgäste darüber informieren.“

Rheinbahn-Vorstand Michael Richarz

Modern, hell, übersichtlich und größer – die neue Leitstelle ist ein komfortabler Arbeitsort. Mit insgesamt 16 Arbeitsplätzen bietet sie deutlich mehr Platz – das ist beispielsweise für das Managen von Großveranstaltungen oder Krisensituationen wichtig. Die technisch hochwertige Ausstattung erleichtert und beschleunigt Arbeitsabläufe. Das ist besonders in Situationen wichtig, in denen der Betrieb aufgrund von Unfällen, Streckensperrungen durch Polizei- oder Feuerwehreinsätze oder ähnliche Störungen nicht mehr wie geplant laufen kann. Dann übernimmt die Leitstelle die Koordinierung und Umplanung. Dies muss sehr zügig geschehen, um Busse und Bahnen schnellstmöglich wieder ins Rollen zu bekommen und die Beeinträchtigungen für die Fahrgäste so gering wie möglich zu halten.

Großer Wert wurde auf die Beleuchtung, die Belüftung, die Akustik und die ergonomische Arbeitsplatzgestaltung gelegt. Einfache und schnelle Bedienung in einem akustisch optimierten Arbeitsumfeld helfen den Mitarbeitenden bei ihren wichtigen Aufgaben. Highlight des Raumes ist die Videowand: 24 Monitore geben auf einer Fläche von rund 20 Quadratmetern Tag und Nacht einen Überblick über das Geschehen im Netz der Rheinbahn. Durch die Anordnung der Arbeitsplätze auf verschiedenen Ebenen haben alle eine gute Sicht auf die dort gezeigten Bilder.

Die Bauzeit für die neue Betriebsleitstelle betrug rund 21 Monate. Sie hatte schon am 7. Oktober die Arbeit aufgenommen – allerdings aus Sicherheitsgründen erst einmal im Parallelbetrieb mit der alten Leitstelle. So hat die Rheinbahn die durchgehende Einsatzfähigkeit der Leitstelle sichergestellt und die neue Technik unter Realbedingungen ausführlich geprüft.

Quelle: Rheinbahn

Lyft und Mobileye arbeiten gemeinsam an autonomer Mobilität

Lyft, Inc. (Nasdaq: LYFT), eines der größten Transportnetzwerke in Nordamerika, und Mobileye (Nasdaq: MBLY), ein führender Anbieter von Lösungen für autonomes Fahren und fortschrittliche Fahrerassistenzsysteme (ADAS), gaben ihre Pläne für eine Zusammenarbeit bekannt. Diese zielt darauf ab, autonome Fahrzeugdienste in großem Maßstab durch branchenführende Flottenbetreiber kommerziell verfügbar zu machen. 

Durch die Nutzung von Fortschritten im Bereich der künstlichen Intelligenz für autonomes Fahren stellt Mobileye seine Technologie für selbstfahrende Fahrzeuge (AVs) einem Ökosystem von Herstellern bereit, die Fahrzeuge speziell für den Einsatz im autonomen Betrieb konzipieren. Diese Fahrzeuge stehen Flottenbetreibern und Transportdienstleistern zum Kauf zur Verfügung. Die Zusammenarbeit von Lyft und Mobileye zielt darauf ab, das Netzwerk von Lyft mit 40 Millionen Fahrgästen pro Jahr und den hervorragenden Ruf des Unternehmens als führendes Transportnetzwerk in Nordamerika zu nutzen, um die Nachfrage nach Mobileye Drive™ basierten AV-Flotten auf der Plattform nahtlos bedienen zu können.

Zukünftige AV-Betreiber, die große Flotten in verschiedenen Metropolregionen Nordamerikas bereitstellen und verwalten möchten, sollen durch den Erwerb von „Lyft-ready“ Fahrzeugen mit Mobileye Drive den Zugang zu Lyfts Fahrgastnachfrage erhalten. Dadurch können die Auslastung und die Rentabilität ihrer Flotten optimiert werden. Beide Unternehmen planen zudem, Mobileyes neue cloudbasierte Technologie für die Nachfrageermittlung für autonome Fahrzeuge zu nutzen, welche Fahrzeuge mit Mobileye Drive und AV-Flottenbetreiber miteinander verbindet.

„Die Full-Stack-Technologie von Mobileye ist ein wichtiger Baustein, um autonome Flotten ‚Lyft-ready‘ zu machen. Indem wir unseren jährlich 40 Millionen Fahrgästen mehr autonome Fahrzeuge zur Verfügung stellen, liegt unser Fokus darauf, eine Plattform zu entwickeln, auf der Flottenbesitzer gerne ihre Fahrzeuge einsetzen möchten. Wir freuen uns, mit Mobileye einen wichtigen strategischen Partner an der Seite zu haben, um den Weg der autonomen Zukunft mitzugehen.“

David Risher, CEO von Lyft

Die geplante Zusammenarbeit ist ein weiterer Meilenstein in Mobileyes Zielsetzung, autonome Mobilität für Fahrgäste auf der ganzen Welt bereitzustellen. Gemeinsam mit Anbietern von Transportnetzwerken sowie Fahrzeugbetreibern und -herstellern hat Mobileye seine AV-Technologie bereits für verschiedene Mobility-as-a-Service-Projekte in Europa und Nordamerika zur Verfügung gestellt. Fahrzeuge, die mit Mobileye Drive ausgestattet sind, werden derzeit in Pilotprojekten mit verschiedenen Mobilitätsdienstleistern in Deutschland, Norwegen, Kroatien und den USA eingesetzt.

Quelle: Mobileye

AFRY plant Reaktivierung der Potsdamer Stammbahn

Die Potsdamer Stammbahn, einst die erste Eisenbahnstrecke in Preußen, erlebt eine Renaissance. Als Bestandteil des Infrastrukturprojektes i2030 hat das Projekt einen entscheidenden Anteil am Schienenausbau für den Fern- und Regionalverkehr in Berlin und Brandenburg. Für das Großprojekt kooperiert AFRY mit den Ländern Berlin und Brandenburg, der Deutschen Bahn AG und dem Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB). AFRY wird dabei als Generalplaner ab den frühen Leistungsphasen alle Teilabschnitte in den Gewerken Konstruktiver Ingenieurbau, Verkehrsanlagen Bahn und Straße, Bahntechnische Ausrüstung, Vermessung und Geotechnik voranbringen.

Die geplante Strecke zwischen dem Bahnhof Potsdamer Platz und dem Bahnhof Griebnitzsee verbindet wichtige Verkehrsknotenpunkte und wird die regionale Mobilität für Anwohner und Pendler erheblich verbessern. Für die Metropolregion Berlin-Brandenburg ist das Projekt ein weiterer Schritt in Richtung einer intelligenten, vernetzten Verkehrsinfrastruktur, die den Mobilitätsanforderungen einer wachsenden Bevölkerung gerecht wird.

Ein erfahrenes und interdisziplinäres Team wird unter Einsatz modernster Planungsmethoden, etwa Building Information Modelling (BIM), das Großprojekt bearbeiten. Das Leistungsspektrum umfasst die vertraglich vereinbarte,  länderfinanzierte Grundlagenermittlung und Vorplanung. Nach erfolgter Finanzierung durch den Bund können die bisher vertraglich optional vereinbarten Leistungen Erstellen der Entwurfsplanung, die Begleitung des Genehmigungsprozesses und die Erstellung der Ausführungsplanung beauftragt werden. Das Projekt ist in drei Abschnitte und Lose aufgeteilt:

  • Die Stammbahn Süd verläuft ausgehend von der zentralen Verkehrsstation Berlin-Schöneberg in südwestlicher Richtung parallel zur S-Bahn bis zum Bahnhof Potsdam-Griebnitzsee.
  • Los 2 umfasst den nördlichen Abschnitt der Potsdamer Stammbahn zwischen Berlin Potsdamer Platz und Berlin-Schöneberg. Besonders herausfordernd ist die Planung der Stammbahn-Ausbindung aus dem bestehenden Fernbahntunnel nahe Potsdamer Platz mit Unterquerung des Landwehrkanals sowie der angrenzenden U-Bahn-Viadukte.
  • Für den südlichen Berliner Innenring (SBIR) ist als „Stammbahn Plus“ die Elektrifizierung zwischen Berlin Ostkreuz und Berlin Schöneberg und der durchgehend zweigleisige Ausbau Gegenstand der beauftragten Planung.

„Die Wiederherstellung der Potsdamer Stammbahn ist nicht nur ein technisches, sondern auch ein gesellschaftliches Projekt. Sie verbindet auf exemplarische Weise die Anfänge der Eisenbahn in Deutschland mit der Zukunftsvision einer effizienten und nachhaltigen Schieneninfrastruktur im urbanen Raum.“

Michael Backes, Geschäftsbereichsleiter Verkehr bei AFRY

Eckdaten zum Projekt:

  • Geschwindigkeit bis 160 km/h
  • Streckenführung jeweils zweigleisig mit mehreren Verbindungskurven
  • Länge Potsdamer Stammbahn: ca. 21 km
  • Länge Südlicher Berliner Innenring: ca. 11 km
  • Neubau von acht Regionalbahnhöfen
  • Ausbau Bahnhöfe Berlin Südkreuz und Berlin Ostkreuz

Details zum Projekt erfahren Sie auch unter https://www.i2030.de/suedwest/

Quelle: AFRY

Moderate Tarifanpassung im hvv

Der Hamburger Verkehrsverbund hat einen Tarifantrag gestellt, mit dem sich der Hamburger Senat am 05. November 2024 befasste. Die zum 01. Januar 2025 beantragte Tarifanpassung ist notwendig, weil insbesondere die Personalkosten der Verkehrsunternehmen erneut stark gestiegen sind. Diese Kostensteigerungen werden mit der geplanten Tarifanpassung nur zu einem kleinen Teil an die Fahrgäste weitergegeben.

Die Preise für die besonders häufig genutzten Fahrkarten sollen nur moderat steigen: Die Tickets für die Kurzstrecke / den Stadtverkehr und für Hamburg AB/ 2 Ringe kosten mit 2,10 Euro und 3,90 Euro jeweils nur 10 Cent mehr als bisher. Ganztageskarten werden sogar günstiger: So kostet das Ticket für Hamburg AB / 2 Ringe zukünftig nur noch 7,80 Euro (statt bisher 8,80 Euro). Gleichzeitig wird auf die 9-Uhr-Tageskarten mit Sperrzeit verzichtet, ein weiterer konsequenter Schritt auf dem Weg zu einem einfacheren, kundenfreundlichen Tarifsystem. Im gesamten hvv gibt es zukünftig keine Fahrkarten mit Sperrzeit mehr. Für alle online gekauften Einzel- und Tageskarten gibt es weiterhin 7 Prozent Rabatt.

Mehr als 80 Prozent der Wege im hvv werden mit dem Deutschlandticket zurückgelegt. Mehr als eine Million Menschen besitzen ein hvv Deutschlandticket, darunter auch fast 200.000 Schüler mit Wohnort Hamburg, für die dieses bundesweit gültige Ticket seit dem 1. September kostenlos ist und auch kostenlos bleibt. Auch viele andere Besitzer von hvv Deutschlandtickets sind besonders preiswert unterwegs: Studierende, Auszubildende und Jobticket-Nutzer profitieren von zusätzlichen Vergünstigungen.

Die Kreise Herzogtum Lauenburg, Pinneberg, Segeberg, Steinburg und Stormarn sowie die Landkreise Harburg und Cuxhaven erhöhen ihren Zuschuss zum hvv Deutschlandticket für Azubis um 3,20 Euro auf zukünftig 23,20 Euro. In den schleswig-holsteinischen Kreisen gibt es außerdem bereits jetzt ein Deutschland-Schulticket mit 20 Euro Rabatt.

Die Stadt Hamburg wird für Sozialrabatt-Berechtigte wie Menschen in Grundrente, im Asylbewerberleistungsgesetz oder im Leistungsbezug ihren Zuschuss zum Deutschlandticket deutlich erhöhen, so dass die Steigerung durch die Preisanpassung des Deutschlandtickets abgefedert wird. Der städtische Zuschuss für die oben genannten Personengruppen steigt von derzeit 30 Euro bei einem Deutschlandticket zum Preis von 49 Euro auf 35,50 Euro nach der Preisanpassung des Deutschlandtickets auf 58 Euro.

Das bundesweit gültige hvv Deutschlandticket bleibt auch weiterhin ein sehr attraktives Angebot. Vor seiner Einführung im Mai 2023 kostete eine Monatskarte für den Bereich Hamburg AB 118,20 Euro, im Abo 96,90 Euro.

Quelle: hvv

VOR und ÖBB präsentieren den Cityjet-Doppelstock

Der Verkehrsverbund Ostregion (VOR) und die Länder Wien, Niederösterreich und Burgenland erweitern gemeinsam mit der ÖBB die Nah- und Regionalverkehrsflotte um 109 moderne Cityjet-Doppelstockzüge der Firma Stadler, darunter 89 vierteilige und 20 sechsteilige Garnituren. Diese neue Generation von Zügen sorgt ab Dezember 2025 für dichtere Intervalle, kürzere Fahrzeiten und eine deutliche Kapazitätssteigerung auf den Hauptverkehrsachsen der Ostregion.

Mit den neuen Zügen und dem Ausbau der Infrastruktur, etwa auf der Wiener Stammstrecke in Kombination mit verlängerten Bahnsteigen, tragen die Länder, der VOR und die ÖBB den wachsenden Mobilitätsbedürfnissen der Ost-Region gezielt Rechnung. Die neuen Doppelstockzüge ersetzen die bisherigen Wiesel-Garnituren und sind optimal für die rasche Abfertigung von Fahrgästen ausgelegt.

Die Anschaffung der neuen Cityjet-Doppelstockflotte durch die ÖBB-Personenverkehr AG erfolgt auf Basis einer gemeinsamen Finanzierung von Bund und Ländern und wird in enger Kooperation mit dem VOR realisiert. Dieses Großprojekt ist Teil eines umfassenden verkehrspolitischen Konzepts, das den Ausbau der Streckeninfrastruktur, die Angebotsverdichtung sowie die Anschaffung neuer Fahrzeuge umfasst. Die damit verbundene erhebliche Leistungsausweitung ist bereits im Verkehrsdienstevertrag 2024 bis 2033 mit den ÖBB fest verankert.

„Mit der Beschaffung neuer Doppelstocktriebzüge investieren wir massiv in das Angebot im Nahverkehr. Mehr Sitzplätze, mehr Sicherheit durch Videoüberwachung und kostenloses Internet bringen einen ordentlichen Qualitätsschub. Zuverlässigkeit, Sicherheit und Pünktlichkeit sind das oberste Gebot, damit Pendler und Schulkinder auch ans Ziel kommen und vor allem Planungssicherheit haben,“ sagt der niederösterreichische Verkehrslandesrat Udo Landbauer.

Vorteile der neuen Cityjet-Doppelstockzüge

  • Höhere Kapazität: Die neuen Doppelstockzüge bieten eine deutlich höhere Kapazität und zusätzliche Sitzplätze
  • Dichtere Taktung dank des neuen Zugsteuerungssystem ETCS
  • Erhöhte Geschwindigkeit für kürzere Fahrzeiten: Mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h verkürzen die neuen Cityjet-Doppelstockzüge die Fahrzeit im Vergleich zu den bisherigen Doppelstockzügen (140 km/h).
  • Modernes Fahrgastinformationssystem
  • Flexible Zuglängen für bedarfsgerechte Einsätze: Künftig können die Züge flexibel durch die Kombination von vier- und sechsteiligen Garnituren an den jeweiligen Bedarf angepasst werden.
  • Effiziente Fahrgastabfertigung: Großzügige Einstiegsbereiche für schnelles Ein- und Aussteigen
  • Komfort und Konnektivität: Die Züge bieten modernes Innendesign, Klimaanlage, verbesserten Mobilfunkempfang, WLAN, Steckdosen und vollständige Barrierefreiheit.

Ab Dezember 2025 verkehren die neuen Cityjet-Doppelstockzüge auf der Stammstrecke in Wien, der Südachse Richtung Wiener Neustadt, Wien Floridsdorf und entlang der Nord- und Nordwestbahn.

Quelle: VOR

Mobilitätsapps werden Standard

Wann fährt der nächste Bus, was kostet ein Tagesticket und wo steht das nächste Sharing-Bike? Mit dem Smartphone sind viele Mobilitätsangebote nur einen Klick entfernt. Die große Mehrheit setzt dabei auf entsprechende Apps: 70 Prozent der Smartphone-Nutzer haben Mobilitätsapps z.B. zur Fahrplanauskunft, Buchung von Tickets oder Sharing-Angeboten auf ihrem Handy installiert. Das sind Ergebnisse einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom unter 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland.

Während insgesamt 29 Prozent nur eine einzige App einsetzen, nutzt die Mehrheit hingegen mehrere: Zwei Mobilitätsapps nutzen 32 Prozent, drei Apps 19 Prozent und 15 Prozent haben vier oder mehr Mobilitätsapps auf dem Smartphone installiert.

„Das Smartphone hat sich längst als Dreh- und Angelpunkt der Mobilität etabliert. Als ständiger Begleiter mit Standortbestimmung, Zahlungsfunktion und Methoden zur sicheren Authentifizierung ist es für Routenplanung, Preisvergleich oder Buchung optimal geeignet.“.

Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder

Bei der Auswahl der eingesetzten Apps hat leichte Handhabbarkeit herausragende Bedeutung: 99 Prozent der Nutzer sagen, bei Mobilitätsapps ist ihnen eine einfache Bedienbarkeit wichtig. Preisvergleiche für verschiedene Routen spielen für 89 Prozent eine wichtige Rolle, für 85 Prozent die Buchbarkeit möglichst vieler Anbieter und Verkehrsmittel. Jeweils 83 Prozent möchten den CO2-Ausstoß für unterschiedliche Mobilitätsoptionen vergleichen beziehungsweise möglichst viele verschiedene Bezahlmöglichkeiten zur Auswahl haben. Drei Viertel (74 Prozent) legen Wert darauf, möglichst alle Tickets beziehungsweise Verkehrsmittel für eine Route in einem Schritt buchen zu können. Die Einbindung von Treuekarten und Bonusprogrammen sind immerhin noch 63 Prozent wichtig.

Hinweis zur Methodik: Grundlage der Angaben ist eine Umfrage, die Bitkom Research im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom durchgeführt hat. Dabei wurden 1.005 Personen ab 16 Jahren in Deutschland telefonisch befragt, darunter 915 Nutzer von Smartphones. Die Gesamtumfrage ist repräsentativ. Die Fragestellungen lauteten: „Haben Sie Mobilitätsapps, z.B. zur Auskunft über Fahrzeiten, Buchung von Tickets für den öffentlichen Verkehr oder zur Nutzung von Sharing-Angeboten, auf Ihrem Smartphone installiert?“, „Wie viele Mobilitätsapps haben Sie auf Ihrem Smartphone installiert?“ und „Wie wichtig sind Ihnen die folgenden Faktoren bei der Nutzung von Mobilitätsapps?“.

Quelle: Bitkom

Deutscher Verkehrswendepreis für Vorzeige-Projekte

Inspirierende Radwege, intelligente Energieversorgung und attraktive Bahnhöfe: Im ganzen Land gibt es nachahmenswerte Beispiele für gelebte Verkehrswende. Die Allianz pro Schiene zeichnete am 04. November 2024 vier vorbildliche Projekte mit dem Deutschen Verkehrswendepreis aus.

„Alle unsere Preisträger zeigen, wie vielfältig ein gelungener Beitrag zur Verkehrswende sein kann, ob durch technische Innovation, effizientere Bauweise oder attraktivere Zugänge zur Schiene und zum gesamten ÖPNV. Sie stehen für einen kreativen Umgang mit den Herausforderungen der Verkehrswende. Und sie zeigen, dass nachhaltige Mobilität Spaß machen kann und nicht etwa Verzicht bedeutet. Die Verkehrswende lebt vom großartigen Engagement von Privatpersonen, Kommunen und Unternehmen. Dieses Engagement wollen wir mit dem Deutschen Verkehrswendepreis würdigen. Und wir wollen diese Vorzeige-Projekte bekannter machen und andere zum Nachahmen anregen.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene und Jury-Mitglied

Die Preisträger

Niedersachsen: Gleichstromunterwerk GUW+
In Hannover werden E-Busse und Straßenbahnen gemeinsam mit Energie versorgt. Möglich macht das ein besonders intelligentes Umspannwerk: ein sogenanntes Gleichstromunterwerk, kurz: GUW+. Die Bremsenergie von Straßenbahnen wird zurückgespeist und dafür genutzt, E-Busse aufzuladen. Müssen die Batterien der E-Busse irgendwann ersetzt werden, etwa weil ihre Reichweite nicht mehr für den täglichen Fahrbetrieb genügt, werden diese nicht einfach entsorgt, sondern im Gleichstromunterwerk weiter genutzt.

Niedersachsen: Leuchtturmtrasse Wunstorf
Menschen steigen dann gerne auf ihr Fahrrad als Zubringer zur Schiene um, wenn es vernünftige Radwege gibt. Und so entwickelte die Kommune in Wunstorf nahe Hannover für ihre eigenen Bürger sowie die der umliegenden Gemeinden einen Anreiz, um künftig mit dem Rad statt mit dem Auto zum dortigen S- und Regionalbahnhof zu kommen. Die Idee für die Leuchtturmtrasse Wunstorf war geboren: einen komfortablen Radweg, der Steinhude und Luthe mit Wunstorf verbindet. Auf der Radvorrangroute können Pendler künftig mit 20-25 km/h zum Bahnhof Wunstorf rauschen. Die Radverbindung wurde extra so angelegt, dass sie etwa 80 Prozent der Bevölkerung praktisch direkt vor ihrer Haustür abholt. Zur Radtrasse gehören auch Abstellplätze, Lademöglichkeiten für E-Bikes, Schließfächer sowie Reparatur-Stationen.

Berlin/Brandenburg: Kompetenzstelle Bahnhof beim VBB
Nichts ist trauriger als der Anblick eines verwaisten und heruntergekommenen Bahnhofsgebäudes. Schließlich sollen die Bahnhöfe Reisende willkommen heißen, ihnen Unterschlupf bieten und sie bestenfalls auch mit Essen und Getränken versorgen. Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg hat das Problem schon 2018 erkannt und, unterstützt vom brandenburgischen Infrastrukturministerium, eine eigene Kompetenzstelle Bahnhof geschaffen. Die Mitarbeiter helfen privaten und kommunalen Eigentümern von Bahnhöfen dabei, die Gebäude zu sanieren und sie mit Leben zu füllen. Bad Belzig, Beelitz, Ludwigsfelde und Velten sind nur einige der zahlreichen Beispiele, bei denen die Wiederbelebung gelungen ist.

Baden-Württemberg: On-Demand-Plattform Baden-Württemberg
Angebote zu bündeln, ist meistens eine gute Idee – besonders wenn es sich um die Koexistenz vieler verschiedener Apps handelt, die sich alle einem Ziel verschrieben haben: dem sogenannten On-Demand-Verkehr. In Baden-Württemberg können Menschen inzwischen in mehreren Regionen mit nur einer App Linienverkehrsbusse, ÖPNV-Taxis oder Rufbusse nutzen. Was so selbstverständlich und einfach klingt, machte eine Menge Koordinierungsarbeit erforderlich. Die zentrale App macht es für die ÖPNV-Nutzer leichter und für die Anbieter durch die standardisierte Lösung kostengünstiger.

Sonderpreis Baukultur: Kleine grüne Bahnhöfe
Kleinen Bahnstationen im ländlichen Raum fehlt es häufig an einem (einladenden) Bahnhofsgebäude. Dabei macht es den ÖPNV so viel attraktiver, wenn Reisende einen Warteraum haben und sich mit Kaffee oder Snacks versorgen können. Die Deutsche Bahn hat daher ein Konzept entwickelt, wie man ohne horrenden Planungsaufwand und ohne ausufernde Baukosten solche kleinen grünen Bahnhöfe bauen kann. Die Empfangsgebäude werden in vorgefertigten Modulen errichtet und können individuell an den jeweiligen Standort angepasst werden. Gebaut werden sie zum Beispiel aus regionalem Holz, wie im bayerischen Zorneding. Für den umweltfreundlichen Betrieb der kleinen Gebäude kommen Photovoltaik-Anlagen und Wärmepumpen zum Einsatz, sodass CO2-Emissionen deutlich reduziert werden können.

Der Deutsche Verkehrswendepreis wird vom Umweltbundesamt und vom Bundesumweltministerium, der Sonderpreis Baukultur von der Initiative Mobilitätskultur gefördert.

Quelle: Allianz pro Schiene

Wissenswoche: „Mobilität im Datenrausch“

Ob beim Planen der Bahnreise oder beim Navigieren auf der Autobahn – Nutzer von Mobilitätsangeboten hinterlassen Daten. Wie Forschende diese erheben, nutzen und zugleich die Anonymität der Nutzenden gewährleisten, sind zentrale Fragen des Kompetenzclusters Anonymisierung für vernetzte Mobilitätssysteme, kurz ANYMOS, dem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) angehört. Zusammen mit dem TRIANGEL Transfer | Kultur | Raum bietet das Konsortium auf dem Karlsruher Kronenplatz vom 5. bis 9. November 2024 Einblick in seine Forschung: bei Vorträgen, Diskussionsrunden, Mitmachaktionen sowie beim Programm für Schüler. Der Eintritt für alle Angebote der Wissenswoche ist kostenfrei.

Die Daten der Nutzer von Mobilitätssystemen sind insbesondere für deren Anbieter besonders wichtig, beispielsweise um die Angebote an den Bedarf anzupassen. Gleichzeitig sollen die Daten aber auch sicher und transparent verarbeitet werden. Das Verhältnis zwischen Datenerhebung und -anonymisierung ist eines der Themen, die ANYMOS den Besuchern der Wissenswoche näherbringen will.

Zur Eröffnung der Wissenswoche am 05.11.2024 hält der Informatiker und Datenwissenschaftler David Kriesel einen Vortrag über das sogenannte „Bahnmining“– ein Projekt, in dem Kriesel die Daten der Deutschen Bahn seit 2019 speichert und hinsichtlich unterschiedlichster Aspekte auswertet.

Um das Thema Recht und Privatsphäre dreht sich eine Ausgabe der Reihe „Brain Bites“ am 06.11.2024 mit Antonio Scaduto vom FZI Forschungszentrum für Informatik, einem Innovationspartner des KIT. Ebenfalls am Abend des 06.11.2024 steht ein Kinobesuch auf dem Programm: Die Kinemathek Karlsruhe zeigt den Film „Matrix“, Interessierte können im Anschluss mit Katharina Weinstock, Akademische Mitarbeiterin für Kunstwissenschaft und Medienphilosophie an der HfG, über den Missbrauch von Daten, Identität im digitalen Raum und datengetriebener Mobilität diskutieren.

Beim 2. Mobility Café am 07.11.2024 stehen die Sammlung und Verwertung personenbezogener Daten im Vordergrund. Ein Workshop für Schulklassen zum Thema Geotracking und ChatGPT wird am 8.11. angeboten. Der letzte Veranstaltungstag am 09.11.2024 steht unter dem Motto Family & Friends.

Als langfristiges Ziel möchten die Forschenden von ANYMOS Unsicherheiten in Bezug auf die Datenschutzregelungen beim Teilen und Nutzen von Daten abbauen und Deutschland in den Bereichen Automotive und öffentlicher Verkehr bei daten-getriebenen Innovationen voranbringen. Dafür wollen die Wissenschaftler im Bereich Mobilität Bedarfe und Möglichkeiten der Anonymisierung identifizieren, geeignete Anonymisierungsmethoden entsprechend auswählen und diese korrekt anwenden.

Das Projekt ANYMOS wird bis 2025 vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert und von der Europäische Union NextGenerationEU finanziert. (ase)

Weitere Informationen und vollständiges Programm

Quelle: KIT

Strom statt Diesel: Elektrifizierung der Eifelbahn beginnt

Die Flutkatastrophe 2021 hat in Nordrhein-Westfalen und in Rheinland-Pfalz auch Teile der Schieneninfrastruktur verwüstet. Im Zuge des Wiederaufbaus werden die Schienenstrecken nun auch elektrifiziert. Im rheinland-pfälzischen Kyllburg gaben heute der Infrastrukturvorstand der Deutschen Bahn AG, Berthold Huber, der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer und Nordrhein-Westfalens Umwelt- und Verkehrsminister, Oliver Krischer, den Startschuss für den Bau der Oberleitungen auf der insgesamt 164 Kilometer langen Strecke, davon 65 Kilometer in Nordrhein-Westfalen.

„Die Elektrifizierung ist gemeinsam mit dem Wiederaufbau nach der Flut die mit Abstand größte Eisenbahn-Investition in der Region seit dem Bau der Eifelstrecke vor mehr als 150 Jahren. Das ermöglicht neue Verbindungen auf der Strecke, zum Bespiel eine Anbindung der Eifel an das Rheinische S-Bahn-Netz.“

Verkehrsminister Oliver Krischer

Die Elektrifizierung der Eifelstrecke soll laut Plänen der Bahn stufenweise in mehreren Abschnitten ab 2026 fertiggestellt werden. Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich an den geschätzten Gesamtkosten von rund 407 Millionen Euro mit rund 100 Millionen Euro.

„Drei Jahre nach der Flut haben wir die Eifelstrecke größtenteils wieder aufgebaut. Nun gehen wir einen weiteren Schritt: Wir sorgen dafür, dass der Diesel im Zugverkehr zwischen Hürth-Kalscheuren und Trier-Ehrang bald der Vergangenheit angehört. Mit einem umweltfreundlicheren und zuverlässigeren Angebot wollen wir mehr Menschen überzeugen, auf die Bahn umzusteigen.”

DB-Infrastrukturvorstand Berthold Huber

Auf dem Großteil des nordrhein-westfälischen Teils der Eifelstrecke können Reisende wieder mit dem Zug fahren: Kurz nach der Flut, Anfang September 2021, war der Abschnitt zwischen Hürth-Kalscheuren und Euskirchen wieder in Betrieb gegangen. Seit Samstag, 23. April 2022, rollen die Züge auch zwischen Euskirchen und Mechernich wieder. Zum Sommer-Fahrplanwechsel am Sonntag, 12. Juni 2022, kam der Abschnitt von Mechernich bis Kall hinzu. Seit August 2022 wird der stark zerstörte Abschnitt von Kall bis Nettersheim wieder aufgebaut. Neben der Strecke von Hürth-Kalscheuren bis Trier-Ehrang wird auch die Erfttalbahn zwischen Euskirchen und Bad Münstereifel sowie die Voreifelbahn von Bonn nach Euskirchen elektrifiziert.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen