In Zukunft weniger Luftverschmutzung durch Verkehr

Bis zum Jahr 2040 könnten Stickoxide im Straßen- und Schienenverkehr um 80 Prozent reduziert werden – unter anderem durch Fortschritte in der Abgasreinigung und die Einführung neuer Technologien. Das ist das Ergebnis einer Studie, die Wissenschaftler des Helmholtz-Zentrums Geesthacht – Zentrum für Material- und Küstenforschung (HZG) und des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) jetzt veröffentlicht haben.

Doch wo genau entstehen die meisten Schadstoffemissionen durch PKW, LKW und den Zugverkehr? Und wie wird das in 20 Jahren sein? Diesen Fragen haben sich Wissenschaftler des HZG und DLR gewidmet. Im Projekt „Verkehrsentwicklung und Umwelt“ verknüpften Wissenschaftler um den Atmosphärenphysiker Volker Matthias vom HZG erstmals die dort entwickelten Emissionsmodelle mit den Verkehrs- und Energiemodellen des DLR, die auf Arbeiten der DLR-Institute für Verkehrsforschung sowie für Fahrzeugkonzepte und Technische Thermodynamik basieren.

Drei Szenarien für die Entwicklung des Verkehrs in Deutschland bis 2040 haben die Forschenden durchgerechnet:

  • Szenario 1 „Referenz“: In diesem Szenario wird eine Fortsetzung derzeitiger Politiken angenommen.
  • Szenario 2 „Freies Spiel“ basiert auf einer stark marktwirtschaftlichen Logik.
  • Szenario 3 „Geregelter Ruck“ beinhaltet strengere Umweltvorschriften und Gesetze.

In die Szenarien werden verschiedene Möglichkeiten zur Entwicklung einbezogen: Wie stark wird der Öffentliche Personennahverkehr gefördert? Wie stark nimmt der PKW-Verkehr zu? Welche Fahrzeuge werden mit welchen Energieträgern betrieben? Welche technologischen Entwicklungen zeichnen sich ab? Welche politischen Anreize werden gegeben? Wie entwickeln sich die Abgasnormen? Neben all diesen für die Szenarien wichtigen Aspekten wurden auch die Emissionsfaktoren neu bewertet, zum Beispiel der Abrieb von Reifen, Bremsen und Straßen, der zur Feinstaubbelastung beiträgt.

„Im Vergleich zu heute sinken die verkehrsbedingten NOx-Emissionen (Stickoxide) in allen berechneten Szenarien um etwa 80 Prozent und auch die Feinstaubbelastung geht zurück“, fasst Volker Matthias zusammen. Stickstoffmonoxid (NO) und gesundheitsbelastendes Stickstoffdioxid (NO2) werden gemeinsam als NOx bezeichnet. Diese entstehen bei Verbrennungsprozessen, besonders in Motoren. Die Emissionen im nachhaltigkeitsorientierten Szenario sind um etwa ein Drittel geringer als in den anderen Verbrennungsmotor-dominierten Szenarien. Insbesondere in den Städten sehen die Wissenschaftler starke Emissionsreduktionen.

Quelle: Helmholtz-Zentrum Geesthacht

Neue WienMobil-Station im Nordbahnhofviertel

Die Wiener Linien erweitern ihr Angebot im Stadtentwicklungsgebiet Nordbahnhofviertel. In der Bruno-Marek-Allee steht den AnwohnerInnen ab sofort eine neue WienMobil-Station mit Carsharing und E-Rädern zur Verfügung. Bereits seit Anfang Oktober fährt die Straßenbahnlinie O ins Nordbahnhofviertel, auf 150 Metern über ein Grüngleis.

“Die WienMobil-Stationen stehen in der Klimamusterstadt für flexible Sharing-Angebote, die es den WienerInnen ermöglichen, umweltfreundlich von Arbeits- oder Wohnort zur nächstgelegenen Öffi-Station zu gelangen. So reduzieren wir den Individualverkehr in der lebenswertesten Stadt der Welt weiter. Öffi-FahrerInnen sparen sich Kosten für ihr eigenes Auto und zugleich pro Jahr 1,5 Tonnen CO2 ein“, so Umwelt- und Öffi-Stadträtin Ulli Sima.

Der neue WienMobil-Standort im Nordbahnhofviertel wird vom Mobilitätsdienstleister MO.Point betrieben und verfügt über Carsharing-Autos inklusive Kleintransporter sowie E-Fahrräder und E-Lastenräder. Dank der idealen Verknüpfung von Öffi-Angebot und Leihfahrzeugen machen die WienMobil-Stationen privaten Autobesitz überflüssig. WienMobil verfügt nun über sechs Standorte in Simmering, Ottakring, Landstraße, Neubau, Mariahilf und dem Nordbahnhofviertel in der Leopoldstadt. Das Netz soll in den kommenden Jahren in ganz Wien ausgebaut werden. Die Mobilitätsangebote bei den Stationen sind über die jeweiligen Betreiber buchbar.

Die WienMobil-App ist die Mobilitäts-App der Wiener Linien. Sie überträgt das umfassende Mobilitätsangebot der Wiener Linien in den digitalen Raum. Neben allen Öffis sind in WienMobil auch die WienMobil-Stationen und der neue Carsharing-Service WienMobil Auto sichtbar. Mobilitätspartner und Sharingdienste wie Rail&Drive, ShareNow, MO.Point, der City Airport Train, die Westbahn, die Vienna Airport Lines, Funktaxizentralen und WiPark-Garagen sind ebenfalls in WienMobil eingebunden. Über den Menüpunkt “WienMobil Mix” stehen JahreskartenkundInnen in der App spezielle Rabatte und Angebote der Mobilitätspartner zur Verfügung.

In WienMobil sind neben der Fahrplanauskunft und sämtlichen Echtzeitinfos der Wiener Linien sowie dem Angebot der Mobilitätspartner auch die digitalen Öffi-Tickets und die digitale Jahreskarte enthalten. Dank Push-Funktion mit Echtzeit-Meldungen sind WienMobil-UserInnen stets über das aktuelle Verkehrsgeschehen informiert.

Mehr Informationen zu WienMobil finden Sie unter www.wienerlinien.at/wienmobil

Quelle: Wiener Linien

125 MAN-Stadtbusse mit Biogasantrieb für Bergen

Umgeben von Bergen, Fjorden und Wäldern liegt die bunte Hafenstadt Bergen. Seit Kurzem bringen dort 125 mit Biogas betriebene Stadtbusse vom Typ MAN Lion’s City die Fahrgäste an ihr Ziel. Eingesetzt werden die Busse im nördlichen Teil von Bergen, wo Tide Buss im Oktober 2020 den Betrieb der Buslinien in Åsane, Arna und Osterøy übernommen hat. Ausgeschrieben hatte ihn das städtische Nahverkehrsunternehmen Skyss.

Durch den Betrieb der Fahrzeuge mit Biogas setzt Tide Buss ein deutliches Zeichen in punkto Umweltschutz – und das nicht zum ersten Mal: Auch in Trondheim vertraut das Unternehmen auf mit Biogas betriebene Stadtbusse von MAN. Betankt mit aufbereiteten Biogas lassen sich CNG-Busse bilanziell nahezu CO2-neutral betreiben und stellen so eine alternative sowie zukunftsfähige Lösung für den ÖPNV dar.

Der Auftrag für Tide Buss in Bergen umfasst 54 Gelenkbusse MAN Lion’s City G mit einer Länge von 18 Metern, angetrieben vom Gasmotor E2876 LUH. In den geräumigen Fahrzeugen können 49 Fahrgäste komfortabel Platz nehmen. Darüber hinaus hat der Betreiber 50 Lion’s City Solobusse mit einer Länge von 12 Metern und 37 Sitzplätzen sowie 21 Lion’s City L LE geordert. Die 14,7 Meter langen Niederflurfahrzeuge werden von dem 310 PS (228 kW) starken CNG-Motor E2876 LUH angetrieben und verfügen über 49 Sitzplätze. Alle Fahrzeuge erfüllen die Abgasnorm Euro-6d.

Die Fahrzeuge sind nicht die ersten Busse, die Tide Buss AS bei MAN Truck & Bus geordert hat. Die Zusammenarbeit startete 2003 mit der Lieferung von 6 Oberleitungsbussen. Im vergangenen Jahr lieferte MAN 84 Lion’s City an das norwegische Verkehrsunternehmen, die seitdem Einwohner und Besucher Trondheims sicher, komfortabel und umweltschonend von A nach B bringen. Mittlerweile gingen fast 400 Fahrzeuge für den Stadt- und Reiseverkehr an das Unternehmen.

Quelle: MAN Truck & Bus

Busse und Bahnen sind keine Corona-Hotspots

Die SPD-Landtagsfraktion in NRW will im Landtag darüber diskutieren, ob die Corona-Infektionsrisiken im ÖPNV unterschätzt würden. Die Verkehrsunternehmen in Nordrhein-Westfalen zeigen sich darüber sehr irritiert, denn dafür fehlt aus ihrer Sicht jegliche faktische Grundlage. Ulrich Jaeger, Vorsitzender der NRW-Landesgruppe des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen: „Um es klar zu sagen: Bus und Bahn sind keine Corona-Hotspots. Die Ansicht, dass die geringen Fallzahlen im ÖPNV lediglich der schwierigen Nachweisbarkeit geschuldet seien, sind nicht korrekt. Fakt ist das, was diverse nationale und internationale wissenschaftliche Studien sowie Branchen-Umfragen mehrfach bestätigt haben: Durch die Maskenpflicht, den ständigen Luftaustausch über die Klimaanlagen und die automatische Öffnung der Türen sowie durch das verminderte Sprechverhalten der Fahrgäste in den Fahrzeugen, gibt es keine erhöhte Ansteckungsgefahr im ÖPNV.“ Der Branchen- und Fachverband VDV weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es gerade in solchen gesellschaftlich herausfordernden Zeiten wichtig sei, sich an den objektiven Fakten und nicht an subjektiven Einzelmeinungen zu orientieren.

In Zeiten von Corona gibt es bei der Nutzung von Bus und Bahn objektiv betrachtet wenig Anlass zur Sorge vor einem erhöhten Infektionsrisiko. Die jüngste Studie liefern Wissenschaftler, die die Ansteckungsgefahr in der Londoner U-Bahn überprüften. „Das Ergebnis in allen Studien: Es gibt es keine erhöhte Ansteckungsgefahr in den Fahrzeugen“, so Jaeger weiter.

In Österreich hat die Agentur für Ernährungssicherheit Infektionsketten mithilfe lokaler Behörden rekonstruiert und dabei nicht eine Infektion ermittelt, die auf eine Ansteckung im öffentlichen Verkehr zurückzuführen ist. Eine Forschergruppe an der Universität Tokio konnte bei rund 3.000 untersuchten Fällen ebenfalls keine Infektionsketten mit Hinweis auf Busse und Bahnen finden. Und eine Umfrage der „New York Times“ unter ortsansässigen Verkehrsunternehmen kommt zu dem Schluss, dass es auch in der Metropole New York keine Massenansteckungen im öffentlichen Nahverkehr gegeben hat.

Auch eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands VDV untermauert die wissenschaftlichen Studien. So gibt es unter den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im ÖPNV nur eine sehr geringe Zahl an Corona-Infektionen.

„Wenn man sich an die geltenden Corona-Regeln hält und sich umsichtig verhält, dann ist das Ansteckungsrisiko im ÖPNV sehr gering. Für unsere Fahrgäste nochmal geringer als für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Denn viele unserer Kundinnen und Kunden halten sich nur relativ kurze Zeit im Fahrzeug auf, und das bei permanentem Luftaustausch durch die Türöffnungen und die Klimaanlagen“, so Jaeger abschließend.

Quelle: VDV

Bahnen und Busse schneller und pünktlicher

Eine eigene Fahrspur für den Bus oder eine klare Abgrenzung der Straßenbahntrasse können schon genügen, um den Frankfurter Nahverkehr schneller, pünktlicher und damit attraktiver für den Fahrgast zu machen. „Im vergangenen Jahr hat die städtische Nahverkehrsgesellschaft traffiQ in einem Pilotprojekt mit kleinen Maßnahmen die Zuverlässigkeit des Nahverkehrs erhöht“, stellt Verkehrsdezernent Klaus Oesterling fest. „Die Ergebnisse sind so überzeugend, dass wir diesen Weg mit weiteren Beschleunigungsmaßnahmen fortsetzen wollen.“

Um drei Minuten hat sich die durchschnittliche Fahrzeit der Buslinie 55 durch Einrichtung einer Busspur in der Westerbachstraße im nachmittäglichen Berufsverkehr verringert. Damit erreichen jetzt 77 Prozent aller Busse die Wilhelm-Fay-Straße pünktlich, zuvor waren es nur 67 Prozent. Insgesamt stieg die Pünktlichkeit der Linie 55 an dieser Haltestelle von zuvor 86 Prozent auf jetzt 91 Prozent. Die jährliche Kostenersparnis durch diese drei Minuten beträgt 12.000 Euro.

Auch die Verlängerung der Busspur in der südlichen Kurt-Schumacher-Straße brachte spürbare Vorteile für die Fahrgäste der Buslinien 30 und 36. Die Fahrzeit zwischen den Haltestellen Schöne Aussicht und Börneplatz reduzierte sich um mehr als die Hälfte, von durchschnittlich 2:41 Minuten auf 1:15 Minuten. Um rund zwölf Prozent konnte so die Pünktlichkeit der beiden Linien am Börneplatz gesteigert werden.

Ähnlich wie beim Bus lässt sich auch bei der Straßenbahn an den richtigen Stellen die Pünktlichkeit erhöhen. An sechs Testabschnitten hatte die VGF in Abstimmung mit traffiQ Leitschwellen, teilweise mit biegsamen Absperrpfosten und Markierungsnägeln angebracht. Die Bilanz ist auch hier eindeutig positiv: Die Betriebsqualität der betroffenen Straßenbahnen konnte erhöht werden, die Zahl der Brems- und Haltevorgänge nahm ebenso ab wie die Zahl der Beinahe-Unfälle. An allen betroffenen Haltestellen fuhren vier Prozent der Straßenbahnen pünktlicher ab als zuvor. Im nachmittäglichen Berufsverkehr stieg die Zahl der pünktlichen Abfahrten an den Haltestellen von 60 auf 75 Prozent an.

„Die positiven Erfahrungen mit diesem Pilotprojekt bestätigen uns, weitere Beschleunigungsmaßnahmen für den Nahverkehr zu realisieren“, so Verkehrsdezernent Oesterling. „Sie werden unsere vom Bundesverkehrsministerium geförderten Projekte zur Bevorrechtigung des ÖPNV an Lichtsignalanlagen flankieren“. Diese sehen die Ausrüstung von Lichtsignalanlagen mit ÖPNV-Vorrangschaltung entlang der Straßenbahnlinie 12 sowie der zukünftigen Metrobuslinien M36, M55 und M72/73 vor und werden schrittweise vom Straßenverkehrsamt umgesetzt. Erwartete Betriebskostenersparnis: 380.000 Euro jährlich.

„Kostenersparnis durch kürzere Fahrzeiten ist das eine“, meint Klaus Oesterling. „Was viel mehr zählt: Busse und Bahnen werden schneller, zuverlässiger und damit attraktiver. Die Stadt Frankfurt setzt hier pragmatisch weitere Bausteine für eine Stärkung nachhaltiger Verkehrsmittel um. So fördern wir im Interesse der Bürgerinnen und Bürger die umweltfreundlichen Fortbewegungsarten in unserer Stadt.“

Quelle: traffiQ Lokale Nahverkehrsgesellschaft Frankfurt am Main

Ein digitaler Rufbus für Altstetten und Albisrieden

Am Abend des 10. November 2020 startet der Betrieb von Pikmi, Zürichs erstem «On Demand»-Angebot für den ÖV. Die Kleinbusse stehen jeden Abend von 20 bis 24 Uhr im Einsatz. Das Betriebsgebiet schließt neben den Zürcher Quartieren Altstetten und Albisrieden ebenfalls die Verkehrsknoten Triemli und Hardplatz ein. Inner­halb dieses Gebietes er­mög­licht Pikmi neue Verbindungen sowie kurze Wege zum ÖV. Gebucht wird das neuartige Angebot über die Pikmi-App. Der Abend­bus ist vollständig in den ÖV-Zonentarif inte­griert, so dass die Fahr­gäste kein zusätzliches Ticket für die Fahrt lösen müssen.

Eine Fahrt wird über die Pikmi-App gebucht, die von ViaVan entwickelt wurde. Die App zeigt den Fahrgästen die voraussichtliche Wartezeit bis zur Abholung und den Laufweg zur nächstgelegenen Haltestelle an. Das System fasst Buchungs­anfragen mit einer ähnlichen Fahrtrichtung in einem Fahrzeug zusammen und berechnet dabei die effizienteste Route in Echtzeit. Da die Kleinbusse geteilt werden besteht in den Fahrzeugen Maskenpflicht. Zusätzlich werden maximal drei der fünf Sitzplätze genutzt.

Im Unterschied zum regulären ÖV verkehrt Pikmi nicht auf vordefinierten Routen oder nach einem fixen Fahrplan. Zusätzlich zu den bestehenden Haltestellen der VBZ im Betriebsgebiet wurden etwa 150 weitere Haltepunkte für die Pikmi-Fahr­zeuge definiert. Diese sogenannten «virtuellen Haltestellen» kommen ohne zu­sätz­liche Infrastruktur aus.

Während die Fahrzeuge tagsüber für Mobility im Einsatz stehen, fahren sie zwisch­en 20 Uhr und 24 Uhr für Pikmi. Da die Kleinbusse nach Ab­schluss des Pilot­pro­jektes in die Flotte von Pikmi-Fahrzeugpartner Mobility inte­griert werden, sind sie wegen der beschränkten Nutzungszeit nicht ausgerüstet für den Transport für Menschen im Rollstuhl. Die VBZ arbeiten aus diesem Grund mit der Stiftung Behinderten-Trans­porte Zürich (BTZ) zusammen, um die Buchungs­anfragen aller Kunden be­dienen zu können.

Der Pilot­betrieb mit Pikmi soll aufzeigen, welche An­forderungen an die Infrastruktur und die Fahrzeuge bei einem allfälligen zu­künftigen Betrieb eines solchen Services bestehen. Zudem können Fahrgäste ohne Smart­phone ihre Fahrten telefonisch über den Kunden­dienst bu­chen. Bei der Auswertung der gesamten Be­triebs­er­fah­rung arbeiten die VBZ mit dem Institut für Verkehrsplanung und Trans­port­systeme der ETH Zürich zusammen.

Quelle: VBZ

Wiener Linien erweitern Sharing-Angebot

Die Wiener Linien erweitern ihr Carsharing-Angebot. Ab sofort stehen 28 Elektroautos von Hyundai an fixen Standorten in ganz Wien zur Verfügung. Das Angebot „WienMobil Auto“ ist in die WienMobil-App integriert und kann direkt beim Anbieter „share me“ gebucht werden.

Die Fahrzeuge können bei bestehenden WienMobil-Stationen sowie an weiteren Standorten in ganz Wien entlehnt werden. Für Jahreskarten-Besitzer stehen vergünstigte Tarife zur Verfügung. „Das Angebot der Wiener Linien ist so vielfältig und flexibel wie die Ansprüche unserer Fahrgäste. Egal ob Sie mit der U-Bahn zum Einkaufen fahren oder ein Fahrzeug für einen Ausflug ausleihen: Mit WienMobil Auto bieten wir höchste Flexibilität und machen gleichzeitig den privaten Autobesitz überflüssig“, sagt Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien.

Die Wiener Linien betreiben mittlerweile sechs WienMobil-Stationen in Simmering, Ottakring, Mariahilf, Neubau, Landstraße und der Leopoldstadt. An den WienMobil-Standorten verknüpfen die Wiener Linien das Öffi-Angebot von Bim, Bus und U-Bahn mit Leihangeboten wie Scooter-Sharing, Leihautos und Bikesharing. Das Leihradsystem Citybike wird bis 2022 modernisiert und wienweit ausgebaut.

Das gesamte Angebot der Stationen samt Mobilitätsangeboten ist in die WienMobil-App integriert. In der App haben Nutzer neben der Fahrplanauskunft auch Zugriff auf sämtliche Echtzeitinfos der Wiener Linien sowie die digitalen Öffi-Tickets samt Jahreskarte und das Angebot zahlreicher Mobilitätspartner. Dank Push-Funktion mit Echtzeitmeldungen sind WienMobil-User stets über das aktuelle Verkehrsgeschehen informiert.

Quelle: Wiener Linien

Gemeinsamer Bündnisschluss für besseren ÖPNV

Baden-Württemberg stellt die Weichen für einen besseren ÖPNV: Am 9. November 2020 haben der Landkreistag Baden-Württemberg, der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer, der Städtetag Baden-Württemberg und das Verkehrsministerium des Landes gemeinsam das Bündnis für den Mittelstand unterzeichnet. Ziel ist es, im Verhältnis zwischen kommunalen Trägern und Busunternehmern für mehr Verbindlichkeit zu sorgen. Die Veranstaltung fand als digitales Format via Internet statt.

Das Bündnis war ein Auftrag des Landtages aus dem Jahr 2017. Damals wurden in der ÖPNV-Finanzreform 200 Mio. Euro, die bis dahin direkt an die Unternehmen flossen, kommunalisiert. Gleichzeitig sorgte die endgültige Umsetzung von EU-Wettbewerbsregeln dafür, dass viele Busunternehmer sich für ihre oft seit Jahrzehnten gefahrenen Verkehre neu bewerben mussten – und etliche ihre Leistungen auf Dauer verloren haben. Dies führte zu Unsicherheit in der Unternehmerlandschaft. Hierauf will das Bündnis eine Antwort liefern.

Kern des Bündnisses sind klarere Rahmenbedingungen für die Ausschreibung von Verkehrsleistungen. Es soll im Vorhinein klarer werden, welche Leistungen den kommunalen Trägern wichtig sind. Außerdem soll die Entscheidung in Zukunft neben dem Preis nach wie vor und verstärkt an Qualitätskriterien hängen. Durch diese Empfehlungen erhoffen sich mittelständische Unternehmen bessere Chancen gegen große deutschland- und europaweit tätige Unternehmen. Ein erster Erfolg ist schon erzielt: Gemeinsam einigte man sich im Juni 2020 auf einen Kostenfortschreibungsindex für die mit 10 Jahren sehr lang laufenden Verträge. Dieser „Baden-Württemberg-Index“ ist bislang einzigartig in Deutschland.

Verkehrsminister Winfried Hermann MdL dazu: „Wir wollen den ÖPNV stärken, denn wir brauchen einen starken ÖPNV für die Verkehrs- und Klimawende. Hierzu ist es wichtig, dass Unternehmer und Aufgabenträger an einem Strang ziehen, auch wenn sie im Einzelnen unterschiedliche Prioritäten haben.“

Für den Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) ist das „Bündnis für den Mittelstand“ ein konsequenter Schritt. „Die privaten Busunternehmen sorgen für einen zuverlässigen ÖPNV, gerade in der Fläche“, betont der Vorsitzende Klaus Sedelmeier. „Ausschreibungen, bei denen der Preis alleiniges Kriterium ist, stellen private Busunternehmen vor existenzielle Probleme.“ „Deswegen“, so Sedelmeier weiter, „ist insbesondere der ‚Baden-Württemberg Index‘ ein großer Fortschritt. Niemand kann bei der Kalkulation die Kosten auf zehn Jahre hin ernsthaft abschätzen.“

Quelle: Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg

VAG testet Auslastungsmessung in Bussen

Damit sich Fahrgäste künftig bereits vor Fahrtantritt über das voraussichtliche Fahrgastaufkommen informieren können, startet die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg am 10. November 2020 in zwei Gelenkbussen einen Test zur Messung der Auslastung ihrer Fahrzeuge. Dazu arbeitet sie mit der abl social federation GmbH und der Stahl Computertechnik GmbH zusammen. Abl ist auch als Partner beim freien WLAN MobiConnect mit an Bord. Dieser Test wird circa sechs bis acht Wochen dauern. Die beiden Busse sind hauptsächlich auf der Linie 55 unterwegs.

Anders als im Fernverkehr kann die VAG bei ihren Bussen und Bahnen nicht auf Reservierungsdaten zurückgreifen, sondern muss andere Möglichkeiten prüfen, um Auslastungsprognosen geben zu können. Über die in den Bussen verbauten Router werden die Endgeräte erfasst, die sich mit einer Bestätigung der Nutzungsbedingungen in das freie WLAN MobiConnect einloggen. Auch die Geräte, die zwar nicht eingeloggt sind, aber das WLAN oder Bluetooth eingeschaltet haben, werden erkannt. Das Hintergrundsystem kann diese Informationen verschlüsselt verarbeiten. Die VAG erhält dann eine kumulierte absolute Zahl über die auf WLAN- bzw. Bluetooth-Empfang gestellten Endgeräte im Fahrzeug und den Besetzungsgrad des Fahrzeugs. Diese Werte werden mit der Größe des Fahrzeugs und der Anzahl der verfügbaren Plätze in Relation gesetzt. Die Erfassung erfolgt genauso wie etwa bei Apps, die Staumeldungen generieren.

Im Rahmen des Tests werden an die VAG keine personenbezogenen Daten weitergegeben. Sollte der Test erfolgreich sein, könnte die VAG die Messung auf alle Fahrzeuge mit WLAN bzw. Bluetooth-Ausrüstung ausweiten. Für Kunden entsteht daraus der Mehrwert, ihre Fahrten noch besser planen zu können und gegebenenfalls auf leerere Fahrzeuge auszuweichen. Über den Besetzungsgrad der jeweiligen Fahrt informieren dann die Auskunftssys-teme wie z. B. start.vag.de.

Quelle: VAG Nürnberg

Zwei Drittel der Beschäftigten können im Home-Office arbeiten

Die Covid-19-Pandemie hat die Digitalisierung in der Arbeitswelt stark beschleunigt. Zwei Drittel von Österreichs Erwerbstätigen können im Home-Office arbeiten, die Hälfte davon arbeitet heuer häufiger von zu Hause als vor der Covid-19 Pandemie, wie eine repräsentative Umfrage von TQS im Auftrag des Vereins VCÖ zeigt. 70 Prozent von Österreichs Bevölkerung rechnen damit, dass langfristig sowohl Home-Office als auch Videokonferenzen zunehmen werden. Der VCÖ weist darauf hin, dass damit Verkehrsaufwand und Staus reduziert werden können.

Der Arbeitsweg verursachte im Vorjahr, also vor der Covid-19-Pandemie rund ein Drittel des Autoverkehrs von Österreichs Bevölkerung und war für mehr als drei Millionen Tonnen CO2 verantwortlich. Infolge der Covid-19-Pandemie hat heuer das Home-Office stark zugenommen. Bei einer vom VCÖ beauftragten aktuellen repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts TQS gaben zwei Drittel der Berufstätigen an, dass sie im Home-Office arbeiten können. Davon sagten 24 Prozent, dass sie heuer viel häufiger von zu Hause arbeiten als vor der Covid-19-Pandemie, weitere 27 Prozent arbeiten etwas häufiger im Home-Office.

„Mit der Zunahme von Home-Office nehmen die Verkehrsspitzen ab. Damit können im Pendlerverkehr die öffentlichen Verkehrsmittel und auch die Straßen entlastet werden. Mehr Platz in den Öffis und weniger Staus sind die Folge, wenn diese Entwicklung langfristig anhält“, stellt VCÖ-Experte Michael Schwendinger fest. Um wie viel der Verkehrsaufwand in Summe reduziert wird, hängt davon ab, in welchem Umfang es zu Rebound-Effekten kommt. „Wenn die Möglichkeit von häufigerem Home-Office dazu führt, dass ein vom Arbeitsplatz weiter entfernt gelegener Wohnort gewählt wird, nehmen die gefahrenen Kilometer wieder zu“, nennt VCÖ-Experte Schwendinger ein Beispiel.

Die große Mehrheit von Österreichs Bevölkerung erwartet, dass vermehrtes Home-Office keine kurzfristige, Pandemie-bedingte Erscheinung ist, sondern ein langfristiger Trend. 70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher meinen, dass es auch nach dem Jahr 2021 mehr Home-Office geben wird als im Vorjahr, ein Viertel davon rechnet sogar mit viel mehr Home-Office.

Ebenfalls eine Mehrheit von Österreichs Bevölkerung geht davon aus, dass Videokonferenzen ebenfalls langfristig Dienstreisen ersetzen werden. Schon in der Vergangenheit haben etliche Unternehmen den verstärkten Einsatz von Videokonferenzen als Strategie verfolgt. So hat die BKS-Bank im Vorjahr durch 710 Videokonferenzen 363.000 Dienstreise-Kilometer eingespart.

„Österreich kann seine Klimaziele nur erreichen, wenn auch der Verkehrsaufwand deutlich reduziert wird. Home-Office und Videokonferenzen können dabei helfen. Es braucht aber begleitende Maßnahmen, wie eine ökologische Steuerreform, den verstärkten Ausbau der Rad-Infrastruktur und des Öffentlichen Verkehrs damit die Einsparungen nicht wieder durch Rebound-Effekte zunichte gemacht werden“, stellt VCÖ-Experte Schwendinger fest.

Quelle: VCÖ