Erster Elektro-BürgerBus in NRW im Betrieb

Beim BürgerBus-Verein Emsdetten Saerbeck startete der erste rein elektrisch betriebene BürgerBus in NRW. Auf Basis des Nissan e-NV 200, einem Elektro-Kleintransporter, hat die Firma K-Bus den Elektro-BürgerBus entwickelt. Eine besondere Herausforderung bestand darin, das Gesamtgewicht unter 3,5 Tonnen zu halten, so dass der E-BürgerBus auch mit der Führerscheinklasse B gefahren werden darf.

Für die notwendige Leistung sorgt der 109 PS starke Elektromotor, der über eine Lithium-Ionen-Batterie angetrieben wird. Die Batterie ist platzsparend auf dem Fahrzeugdach montiert. Mit einer Batteriekapazität von 40 kW hat der E-BürgerBus eine Reichweite von bis zu 140 Kilometer. Neben einer normalen Ladefunktion verfügt das Fahrzeug auch über eine Schnellladefunktion, mit der in einer Stunde rund 100 Kilometer geladen werden können. Für die Bedürfnisse des BürgerBus-Vereins in Emsdetten ist dies ideal, so wird die Pause zwischen zwei Fahrten zum Nachladen genutzt.

Der Elektro-BürgerBus bietet Platz für 8 Fahrgäste, zudem ist ein behindertengerechter Rollstuhlplatz eingebaut worden. Um Fahrgästen einen bequemen und barrierefreien Ein- und Ausstieg zu ermöglichen, verfügt das Fahrzeug über Niederflurtechnik. Die Einstiegshöhe beträgt ca. 30 Zentimeter.

Der BürgerBus-Verein hat am 18.12.2007 seinen Betrieb aufgenommen. Er befördert jährlich rund 8.000 Fahrgäste, sodass mittlerweile über 175.000 Personen den BürgerBus genutzt haben. Auf zwei Linien (BB1 Emsdetten – Hembergen – Saerbeck und BB2 (Emsdetten, Bahnhof – Hollingen – Sozialkaufhaus – Emsdetten, Bahnhof) erfüllt der BügerBus Emsdetten seinen Zweck: Bürger fahren für Bürger. Der neue Elektro-BürgerBus wird Montag bis Samstag auf der Linie BB2 eingesetzt. Das neue BürgerBus-Fahrzeug wird durch die Stadt Emsdetten, die Gemeinde Saerbeck und den NWL gefördert.

Quelle: Regionalverkehr Münsterland GmbH

Über 15.000 E-Bike-Fahrten in 2020

Über 15.000 Fahrten (genau: 15.734) wurden im laufenden Jahr 2020 bereits mit den E-Bikes der RVK in der Rhein-Voreifel-Region und im Bergischen Land registriert. Das Bergische e-Bike legte dabei mit rund 6.000 Ausleihen zwischen Juli und Oktober 2020 einen sehr guten Start hin. 2.250 Menschen haben sich seit Beginn als Nutzer registriert. Linksrheinisch – beim RVK e-Bike – haben sich in 2020 die guten Ausleihzahlen aus dem Startjahr 2019 verstetigt. Bisher 1.350 Neukunden wurden im laufenden Jahr zusätzlich verzeichnet.

„Diese Zahlen sprechen für eine gute Resonanz dieser Angebote und  zeigen, dass neue Mobilitätsformen wie E-Bike-Sharing mittlerweile auch außerhalb von Großstädten gut funktionieren können“, so Christian Seul, Abteilungsleiter Intermodalität bei der RVK.

Die rund-um-die-Uhr verfügbaren Leih-E-Bikes sind primär an festen Verleihstationen mit Ladefunktion verfügbar, die wiederum unmittelbar an wichtigen ÖPNV-Verknüpfungspunkten in der Region liegen. Damit dienen sie vor allem Pendlern als Zu- bzw. Abbringer zum ÖPNV – VRS-Abokunden, bspw. JobTicket-Inhaber, erhalten Rabatte. Darüber hinaus sorgen zahlreiche virtuelle Stationen in beiden Systemen dafür, dass die Räder an vielen weiteren Orten abgegeben und auch wieder entliehen werden können. An Wochenenden und Feiertagen nutzen Menschen das Angebot vor allem im Freizeitverkehr auf den beliebten Fahrradtrassen der Regionen – bspw. der Rheinischen Apfelroute im Rhein-Sieg-Kreis oder der Balkantrasse im Rheinisch-Bergischen Kreis. 

Beide Systeme zusammen verfügen aktuell über 151 Smart-E-Bikes, die u. a. per Smartphone-App und VRS e-Ticket buchbar sind. Ein Ausbau für 2021 ist aufgrund der guten Resonanz bereits fest eingeplant, im Rheinisch-Bergischen Kreis bspw. konkret  an den Standorten Burscheid-Zentrum, Leichlingen-Witzhelden und Rösrath-Hoffnungsthal mit voraussichtlichem Start ab April kommenden Jahres.

Das RVK e-Bike wurde gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative – das Bergische e-Bike vom Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes NRW im Rahmen des Programms Kommunaler.Klimaschutz.NRW. Beide Systeme werden betrieben in Kooperation mit der nextbike GmbH aus Leipzig.

Quelle: Regionalverkehr Köln GmbH

ÖPNV-Branche rechnet auch 2021 mit deutlichen Verlusten

Nach aktueller Berechnung des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) muss der Öffentliche Personennahverkehr in Deutschland auch im kommenden Jahr deutliche Einnahmeverluste verkraften. In einem Szenario für die Entwicklung der Fahrgeldeinnahmen in 2021 prognostizieren der VDV und weitere Branchenvertreter, die daran mitgewirkt haben, einen Verlust von rund 3,5 Milliarden Euro im nächsten Jahr. Auch die mögliche Verfügbarkeit eines Impfstoffs im Frühjahr führt nach Einschätzung der Experten erst dann wieder zu stärker steigenden Fahrgastzahlen, wenn ausreichend Bürger geimpft wurden. Bis dahin werden die Entwicklungen der Fahrgastzahlen und der Einnahmen weiterhin durch die pandemiebedingten Einschränkungen sowie die Fortsetzung von Kurzarbeit und Homeoffice dominiert.

VDV-Präsident Ingo Wortmann zu den aktuellen Zahlen des ÖPNV-Szenarios 2021: „Was wir aufgrund der vergangenen Wochen und Monate schon befürchtet haben, zeigt sich nun schwarz auf weiß. Zwar rechnen wir mit einer schrittweisen Markterholung, trotzdem wird auch das kommende Jahr noch erhebliche coronabedingte Schäden durch fehlende Fahrgäste und Einnahmen bringen. Erst gegen Jahresende 2021 rechnen wir mit einer spürbaren Erholung. Gleichzeitig werden wir als Branche selbstverständlich alles versuchen, damit die Verluste minimiert werden. Vieles davon liegt allerdings nicht in unserer Hand, wie zum Beispiel die Verfügbarkeit des Impfstoffs und die Kapazitäten, um möglichst schnell viele Menschen zu impfen. Was wir tun können, sind ausreichende Bus- und Bahnangebote für einen stabilen ÖPNV-Betrieb zur Verfügung stellen und mit flexibleren Ticketangeboten auf die geänderten Mobilitätsanforderungen unserer Fahrgäste zu reagieren. Darüber hinaus werden wir auch weiterhin zusätzlich in Hygienemaßnahmen investieren und die Kunden über die geringen Infektionsrisiken im ÖPNV umfangreich informieren.“

Auch für die letzten Monate dieses Jahres rechnen die Verkehrsunternehmen wieder mit zunehmenden Verlusten wegen des erneuten Lockdowns, weiterhin umfangreicher Kurzarbeit, dem Ausbleiben von Touristen und abgesagten Veranstaltungen, Messen und Weihnachtsmärkten. „Wir waren im September schon wieder bei rund 80 Prozent der Fahrgastzahlen, die wir vor Ausbruch der Pandemie hatten. Seit Juni stieg die Nachfrage sukzessive. Aber durch die insgesamt stark steigenden Infektionszahlen und den damit verbundenen zweiten Lockdown sind die Zahlen seit Mitte Oktober wieder gesunken. Zwar deutlich geringer als beim ersten Lockdown, aber wir gehen aktuell davon aus, dass im November und Dezember nur etwa 50 bis 60 Prozent der sonst üblichen Fahrgäste mit Bus und Bahn unterwegs sind. Das heißt, dass wir in der eigentlich sehr nachfrage- und einnahmestarken Vorweihnachtszeit erhebliche Einbußen bei den Ticketeinnahmen verzeichnen werden“, so Wortmann.

Der zentrale Baustein für einen auch in Coronazeiten leistungsfähigen ÖPNV in Deutschland ist nach wie vor der Rettungsschirm von bis zu fünf Milliarden Euro, den Bund und Länder bereits im Frühjahr verabschiedet hatten. „Wir fahren seit Ausbruch der Pandemie trotz deutlich weniger Fahrgästen und erheblichen Einnahmeverlusten nahezu 100 Prozent unseres Angebots. Das geht nur, weil uns Bund und Länder mit dem ÖPNV-Rettungsschirm unterstützen. Von den bis zu fünf Milliarden Euro werden wir in den neun Monaten seit Pandemieausbruch  bis Jahresende etwa 3,5 Milliarden als Ausgleich benötigen. Die übrigen rund 1,5 Milliarden werden voraussichtlich bis April nächsten Jahres reichen. Für das restliche Jahr 2021 blieben dann noch etwa zwei Milliarden an Verlusten, die ausgeglichen werden müssten. Wir werden deshalb jetzt zeitnah mit Bund und Ländern über eine Fortsetzung des Rettungsschirms sprechen“, so Wortmann abschließend.

Quelle: VDV

Rückblick auf den Einstieg in die Berufsausbildung innerhalb der Pandemie

Am 1. August dieses Jahres starteten acht junge Mädchen und Jungen ihre Berufsausbildung bei Keolis Deutschland. Innerhalb einer dreijährigen Berufsausbildung mit abschließender Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer werden die Nachwuchsfachkräfte in den Berufen zum Eisenbahner im Betriebsdienst, Mechatroniker sowie erstmalig zum Fachinformatiker Systemintegration ausgebildet.

Dass Keolis Deutschland auch unter erschwerten Bedingungen an seinem Ausbildungsprogramm festhält, stand für das Unternehmen – bekannt unter dem Markennamen eurobahn – seit März dieses Jahres fest. „Der Fachkräftemangel und das steigende Durchschnittsalter unserer Branche macht vor Corona-Lockdowns keinen Halt“, sagt Astrid Wessels-Tschöke, Leiterin für Ausbildung und Training bei Keolis Deutschland. Allein der Bedarf von Lokführern liegt in Nordrhein-Westfalen bis zum Jahr 2025 bei rund 1.700 neuen Besetzungen.

Ein guter Ausbildungsbetrieb lebt laut der Erfahrung der Ausbilder bei Keolis Deutschland von engmaschiger Begleitung, festen Strukturen und flachen Hierarchien. Die Pandemie stellte das Team hierbei vor Herausforderungen, doch mit neuen, flexiblen Strukturen und Modellen konnte der Ausbildungsplan neu abgebildet werden. Der große Begrüßungstag, an dem die Auszubildenden von der Geschäftsführung und Verwaltungskollegen persönlich in Empfang genommen werden, musste aufgrund der Pandemie umgeplant werden. Im kleinen Rahmen wurden sie von ihren Ausbildungs- und Abteilungsleitern persönlich begrüßt und per Onlineschalte von Anne Mathieu, Vorsitzende der Geschäftsführung, willkommen geheißen. Teaminteraktionen finden zudem in Online- und WhatsApp-Chats statt. Die Berufsschule wird im Online- sowie Fernformat angeboten. Aufgrund der Einführung von Hygienekonzepten ist es den jungen eurobahn-Kollegen ermöglicht worden, Werkstattbesichtigungen sowie Simulatorfahrten hautnah erleben zu können. Auch das „erste Hand anlegen“ im Rahmen von Instandsetzungen wurde erfolgreich umgesetzt.

Ohne Zeitverzug werden die Auszubildenden ihre reguläre dreijährige Berufsausbildung absolvieren können. Nach erfolgreichem Abschluss mit Prüfung vor der Industrie- und Handelskammer wird die Übernahme bei guten Leistungen garantiert. Darüber hinaus können sich die jungen Absolventen im Anschluss intern weiterentwickeln.

Junge Schulabsolventen sind bereits eingeladen, ihre Bewerbungsunterlagen für das Berufsausbildungsjahr 2021 bei Keolis Deutschland einzureichen. Auch für Quereinsteiger gibt es Einstiegsmöglichkeiten. Der nächste Ausbildungskurs startet Februar 2021.

Quelle: Keolis Deutschland

Regionalverkehre Start Deutschland übernimmt Dieselnetz Niedersachsen-Mitte

Die Rechte und Pflichten für den Betrieb des Dieselnetzes Niedersachsen-Mitte sollen von DB Regio auf die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH (start) übertragen werden. Dies wurde bei den Aufgabenträgern beantragt. Damit wird das Unternehmen ab Dezember 2021, neben der Strecke Cuxhaven – Hamburg, ein zweites Netz in Norddeutschland betreiben. Das Dieselnetz Niedersachsen-Mitte wird aus zwei bestehenden Netzen zusammengefasst: dem Heidekreuz und der Weser-/Lammetalbahn. So entsteht ein deutlich größeres Verkehrsnetz mit vier Regionalbahn (RB)-Strecken:

  • RB 37 (Bremen – Soltau – Uelzen)
  • RB 38 (Hamburg Harburg – Bucholz i. d. Nordheide – Soltau – Hannover)
  • RB 77 (Bünde/Herford – Löhne – Hameln – Hildesheim)
  • RB 79 (Hildesheim – Bodenburg)

„Die Ausschreibung haben wir in Kooperation mit DB Regio für uns entschieden und der gemeinsame Erfolg zeigt, wie produktiv wir zusammenarbeiten. Mit unserer langjährigen Erfahrung und innovativen Mobilitätsansätzen wollen wir gemeinsam Verkehrsnetze wie das Dieselnetz Niedersachsen-Mitte mit gut 4,6 Millionen gefahrenen Zugkilometern im Jahr weiterentwickeln“, erklärt Dirk Bartels, Vorsitzender der Geschäftsführung bei start.

Für die Fahrgäste soll der Übergang auf den Betrieb mit start so reibungslos wie möglich ablaufen. „Die Phase der Inbetriebnahme ist ein komplexer Prozess. Deshalb bereiten wir die Übernahme frühzeitig und im engen Schulterschluss mit dem Aufgabenträger vor“, sagt Alexander Falkenmeier, Geschäftsführer bei start. Wie bereits beim Verkehrsnetz Unterelbe bietet start den bisherigen Mitarbeitenden die Möglichkeit, im Dieselnetz Niedersachsen-Mitte zu bleiben, auch um mit ihrer Erfahrung einen kontinuierlichen Service für die Fahrgäste zu sichern. Als Teil des DB-Konzerns gelten auch für start die Tarifvereinbarungen mit GDL und EVG.

Die Regionalverkehre Start Deutschland GmbH wurde 2016 als hundertprozentige Tochter der DB Regio AG gegründet und hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Das Team aus 30 Experten für die gesamte Wertschöpfungskette im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) entwickelt innovative Lösungsansätze für Aufgabenträger. Das Ziel: gemeinsam mit Ressourcen der Muttergesellschaft Verkehre im SPNV erfolgreich zu gewinnen und für die Kunden optimal zu betreiben. Dabei setzt start auf schlanke, individuell auf den jeweiligen Verkehrsvertrag abgestimmte Geschäftsmodelle und flexible Konzepte für den SPNV der Zukunft.

Quelle: Regionalverkehre Start Deutschland GmbH

Regio Bus Baden-Württemberg: 1.000 Busse mit Trennscheiben ausgerüstet

DB Regio Bus Baden-Württemberg hat in den letzten Monaten rund 1.000 Busse mit Trennscheiben ausgestattet und somit einen erheblichen Beitrag zum Schutz von Fahrern und Fahrgästen geleistet.

Für den Einbau in den rund 1.000 Bussen hat die DB-Tochter rund eine Million Euro investiert. Die Trennscheiben bestehen aus speziell beschichtetem Polycarbonat oder Sicherheitsglas und haben eine Öffnung zum Durchreichen von Geld und Fahrscheinen. Je nach Fahrzeugtyp dauerte der Einbau einer Scheibe, der größtenteils von den eigenen Werkstätten übernommen wurde, bis zu drei Stunden. Die Scheiben und die Anbringung sind vom TÜV getestet, abgenommen und zertifiziert. Die Trennscheiben sollen dauerhaft in den Bussen bleiben.

„Die Nutzung des ÖPNV ist auch zu Corona-Zeiten sicher, wenn sich alle an die bestehenden Regeln halten“, sagt Christian Hertel, Leiter Produktion bei Regio Bus Baden-Württemberg. „Mit unserer großen Investition in die Schutzscheiben sowie durch Maßnahmen wie das Durchlüften der Busse an jeder Haltestelle sorgen wir dafür, dass unsere Fahrgäste auch im Herbst und Winter mit gutem Gefühl mobil bleiben können.“

Durch den Einbau ist der Ticketverkauf im Bus in allen Fahrzeugen wieder möglich. Auch die bislang abgesperrte erste Reihe sowie die vordere Tür sind in allen Bussen wieder freigegeben. Das Land Baden-Württemberg fördert den Einbau der Schutzscheiben mit einem maßgeschneiderten Förderprogramm.

DB Regio Bus setzt alles daran, dass sich sowohl Fahrgäste als auch Mitarbeitende wohl und sicher fühlen. Das geht nur gemeinsam, wenn alle die gültigen Schutzmaßnahmen wie unter anderem das Tragen der Mund-Nasen-Bedeckung einhalten. Mehr zum Thema sicher Bus fahren während der Corona-Pandemie gibt es unter www.dbregio.de/steigein

Quelle: Deutsche Bahn

Stadt und Stadtwerke Münster erhalten Geld aus Corona-Rettungsschirm für ÖPNV

Im Nahverkehr sind die Fahrgastzahlen mit Beginn der Corona-Pandemie um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Bis heute ist die Nachfrage geringer und angesichts der aktuellen Infektionszahlen wird das wohl auch über den Winter so bleiben. Für die Mobilitätsunternehmen bedeutet das geringere Ticketerlöse bei gleichzeitig höheren Kosten für die ausgeweitete Reinigung, den Einbau von Trennscheiben und weitere Maßnahmen. Daher hat der Bund einen Rettungsschirm aufgelegt, an dem sich auch das Land NRW beteiligt. „Leistungsfähiger Nahverkehr ist ein Treiber der Mobilitätswende, es ist daher ein wichtiges Signal, dass Bund und Land ihre Unterstützung zugesagt haben. Dafür bedanke ich mich im Namen der Stadt Münster und aller Busfahrgäste“, erklärt Oberbürgermeister Markus Lewe.

Im Jahr 2020 werden zwischen März und Jahresende die durch Corona ausgelösten Verluste allein im münsterschen Busverkehr über fünf Millionen Euro betragen. Dabei sind Ersparnisse durch den zeitweise reduzierten Fahrplan bereits gegengerechnet. „Über diesen Betrag haben wir daher eine Förderung durch den Rettungsschirm beantragt und nun die Zusage erhalten, dass die Verluste erstattet werden. Für die Bilanz der Stadtwerke und damit auch den Haushalt der Stadt Münster ist das in schwierigen Zeiten eine deutliche Entlastung“, erläutert Stadtkämmerin Christiane Zeller.

Trotz der Erstattung verdienen die Stadtwerke kein Geld mit ihrem Nahverkehrsangebot. Die Stadt Münster nimmt ein jährliches Defizit in Kauf, um den klimafreundlichen Nahverkehr zu stärken. „Die Erstattung aus dem Rettungsschirm sichert unser Angebot ab. Wir müssen keine Sparmaßnahmen treffen, sondern können wie bereits geplant den Ausbau des Nahverkehrs in Münster weiter vorantreiben“, sagt Frank Gäfgen, Geschäftsführer Mobilität der Stadtwerke. Da die Gelder nicht aus dem normalen Haushalt stammen, reduzieren sie nicht die Investitionen, die Bund und Land bei den Stadtwerken fördern. So erhält das kommunale Unternehmen beispielsweise regelmäßig Unterstützung bei der Umstellung seiner Busflotte auf abgasfreie und leise Elektrobusse.

Quelle: Stadtwerke Münster

Hypermotion 2021 findet parallel zur Automechanika Frankfurt statt

Die Hypermotion findet nächstes Jahr erstmals parallel zur Automechanika Frankfurt, der führenden internationalen Messe für den Automotive Aftermarket, statt. Und zwar an den ersten drei Veranstaltungstagen vom 14. bis 16. September, während die Automechanika vom 14. bis 18. September für Besucher geöffnet ist.

Die Megatrends Digitalisierung, Disruption und Dekarbonisierung, die die Schwerpunktthemen der Hypermotion sind, machen auch vor dem Automotive Aftermarket nicht Halt. Zum anderen wird auch das Thema Intermodalität für die Zulieferer- und Teileindustrie aber auch für den Handel und den Bereich Werkstattservices immer wichtiger.

Dazu erklärt Michael Johannes, Bereichsleiter des Geschäftsbereiches Mobility & Logistics bei der Messe Frankfurt: „Wir möchten die Teilnehmer der beiden Veranstaltungen – sowohl aus den Branchen Automobil, Mobilität und Logistik – die die Mobilität von morgen vorantreiben, zusammenbringen. Unter anderem sehe ich bei den Zukunftsthemen Elektromobilität, Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe große Entwicklungspotentiale für unsere Plattform und unsere Kunden.“

Thematische Schnittmengen sieht der Veranstalter insbesondere bei Themen wie Flottenmanagement, Produktentwicklung, Mobilitätsdienstleistungen sowie IT- und Softwarebasierte Services. Auch das Thema Supply Chain Management, das auf der Hypermotion im Rahmen der Konferenz einen Schwerpunkt bildet, bietet vor allem für die Aussteller der Automechanika interessante Schnittstellen und Anknüpfungspunkte.

Die diesjährige Hypermotion hat als digitale Messe am 10. und 11. November 2020 stattgefunden.

Quelle: Messe Frankfurt

67. Kontiki-Konferenz wurde online durchgeführt

Die 67. Konferenz des Netzwerkes Kontiki e. V. war ursprünglich als Hybridveranstaltung aus Präsenz- und Onlinemeeting in Essen geplant. Aufgrund der Lockdown-Maßnahmen wurde sie am 5./6. November 2020 als reine Onlineveranstaltung durchgeführt. Mit 175 Teilnehmern war sie genauso gut besucht wie die Präsenzkonferenzen im letzten Jahr. Nach der Begrüßung durch den Vorsitzenden des Netzwerkes Horst Stammler stellte der nordrhein-westfälische Verkehrsminister Hendrik Wüst die Digitalisierungsprojekte im ÖPNV seines Landes vor. Gerade in und nach der Pandemie wird die Digitalisierung von Betrieb, Infrastruktur, Fahrgastinformation und Ticketing eine noch größere Bedeutung erhalten, so der Minister.

„Corona“ spielte naturgemäß eine wichtige Rolle auf der Konferenz. Heinz Hauschildt vom Verkehrsverbund Rhein-Ruhr und Alexander Schwan vom Verkehrsverbund Rhein-Sieg stellten die Ergebnisse einer gemeinsamen Marktforschungsstudie zum Mobilitätsverhalten während der Pandemie vor. Markus Huber vom Rhein-Main-Verkehrsverbund berichtete über Ansätze zur Auslastungssteuerung im RMV. Ralf Nachbar stellte den Sachstand im bundesweiten Projekt „Mobility inside“ vor und Nils Zeino informierte – wie üblich auf den Kontiki-Konferenzen – über aktuelle Entwicklungen beim eTicket Deutschland.

Großes Interesse fand ein Pitch von vier Start-up-Unternehmen aus NRW. So stellte „XignSys“ eine passwortlose Registrierung vor. Das Unternehmen „So nah“ berichtete über seine Ansätze zur Digitalisierung urbaner Räume mit Sensoren. „LoyJoy“ stellte die Idee vor, die Kundenkommunikation von Unternehmen über Chatfunktionen abzubilden. „Targomo“ beschäftigt sich mit standortbasierten Fragestellungen und Lösungen im Verkehrsbereich.

Am zweiten Tag stellte Alexander Buchashvili von TAF mobile Praxisbeispiele für multimodale Apps vor. Christine Wierach vom RMV und Pascal Himmes von den Kölner Verkehrsbetrieben informierten über die erste IPSI-Verbindung ihrer beiden Ticketsysteme. Georg Bechthold von den Stadtwerken Bonn berichtete über das Projekt „BONNsmart“. Auf einer Linie können die Fahrgäste mit ihrem Zahlungsmedium zahlen und fahren und benötigen kein Ticket mehr.

Die interne Kommunikation wurde in mehreren Chaträumen, dem so genannten „Kaffeeklatsch“ sichergestellt, die rege genutzt wurden.

Die nächste Kontiki-Konferenz soll nach den ursprünglichen Plänen am 4./5. März 2021 in Saarbrücken stattfinden. Aufgrund der Pandemielage ist die Umwandlung in eine Onlinekonferenz wahrscheinlich. Das Netzwerk Kontiki e.V. hofft aber, spätestens die Junikonferenz in Karlsruhe wieder vor Ort durchführen zu können.

Quelle: Kontiki e.V.

Wasserstoff-Roadmap für Nordrhein-Westfalen vorgestellt

Das Land Nordrhein-Westfalen will den Aufbau einer zukunftsweisenden Wasserstoffwirtschaft beschleunigen: Bis 2025 sollen erste Großanlagen in Betrieb gehen, die ersten gut 100 Kilometer eines Pipeline-Netzes installiert und 500 Wasserstoff-Busse für den ÖPNV unterwegs sein. Wie diese Ziele erreicht werden können und wie der Markthochlauf gelingen soll, zeigt die neue Wasserstoff-Roadmap Nordrhein-Westfalen. Wichtige Weichen hat Nordrhein-Westfalen in den vergangenen Monaten bereits gestellt und im Rahmen der Initiative IN4climate.NRW zahlreiche Projekte auf den Weg gebracht. Nun müsse die Bundesregierung die regulatorischen Voraussetzungen schaffen und durch die zügige Abschaffung der EEG-Umlage stärkere Anreize bieten.
 
Minister Pinkwart: „Das Ziel, die industriellen Prozesse in Nordrhein-Westfalen bis 2050 annähernd klimaneutral zu gestalten, kann nur durch den Einsatz von Wasserstoff erreicht werden. Wasserstoff bietet uns riesige Chancen auf dem Weg zu einer grünen und modernen Industrie: Konsequent eingesetzt, können wir damit in Zukunft ein Viertel unserer heutigen CO2-Emissionen einsparen. Auch wirtschaftlich erwarten wir einen Schub: Bis zu 130.000 zusätzliche Arbeitsplätze können in Nordrhein-Westfalen entstehen. Dazu müssen wir jetzt die Voraussetzungen schaffen: Der Aufbau eines Wasserstofftransportnetzes muss zügig in den Regulierungsbereich des Energiewirtschaftsgesetzes aufgenommen werden. Dazu haben wir am vergangenen Freitag einen Bundesratsbeschluss herbeigeführt, der notwendige gesetzliche Änderungen enthält. Der Bund muss jetzt liefern.“
 
Den Grundstein für den Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft hat Nordrhein-Westfalen mit einer Reihe von Pilotprojekten gelegt. Jetzt müssen die Voraussetzungen für einen breiten Roll-Out geschaffen werden. Laut Forschungszentrum Jülich wird der Wasserstoffbedarf in Nordrhein-Westfalen bis 2050 auf 104 Terawattstunden pro Jahr steigen. 18 Terawattstunden davon können hier erzeugt werden. Die Landesregierung strebt daher zur Deckung des Bedarfs weitere internationale Partnerschaften an.
 
Die Landesregierung hat sich ehrgeizige Ziele für die kommenden zehn Jahre gesetzt. Dies wurde auch im jüngsten Spitzengespräch mit Ministerpräsident Armin Laschet und unternehmer nrw-Präsident Arndt Kirchhoff deutlich. Mit einem Dutzend Projekte und einem dahinterstehenden Projektvolumen von vier Milliarden Euro setzen die nordrhein-westfälischen Unternehmen ganz klar auf Wasserstoff.
 
Die Ziele der Roadmap bis 2025 im Bereich Mobilität:

  • Mehr als 400 Brennstoffzellen-Lkw, mindestens 20 Lkw-Wasserstoff-Tankstellen und 60 Wasserstoff-Tankstellen für Pkw sind geplant
  • 500 Wasserstoff-Busse für den ÖPNV und erste wasserstoffbetriebene Binnenschiffe sollen unterwegs sein 

Langfristige Ziele bis 2030:

  • 11.000 Brennstoffzellen-Lkw über 20 Tonnen, 200 Wasserstoff-Tankstellen für Lkw und Pkw, 1.000 Brennstoffzellen-Abfallsammler und 3.800 Brennstoffzellen-Busse für den ÖPNV 

Quelle: Land Nordrhein-Westfalen