Elektromobilität boomt trotz Pandemie

Während die Automobilmärkte im vergangenen Jahr weltweit die negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie spürten, gingen die Verkaufszahlen von Elektrofahrzeugen – insbesondere in Deutschland – steil nach oben. Laut den Autoren der Studie „E-Mobility Index 2021“ sollte die deutsche Autoindustrie die von der Politik vorgegebenen CO2-Ziele daher größtenteils erfüllen können.

Zu diesen und weiteren Ergebnissen kommt die aktuelle Ausgabe des “E-Mobility Index 2021”. Die von der Unternehmensberatung Roland Berger und der fka GmbH gemeinsam entwickelten Studie zur Elektromobilität basiert auf den drei zentralen Bewertungsbereichen Technologie, Industrie und Markt.

Allein in Deutschland wurden 2020 knapp 400.000 Autos mit elektrischem Antrieb von Kunden neu zugelassen, im Vorjahr lag die Zahl noch bei 112.000. Damit hat sich der Elektroauto-Absatz mehr als verdreifacht, der Anteil der Elektrofahrzeuge in Deutschland am Gesamtmarkt stieg auf 12,6 Prozent (2019: 2,9 Prozent). Deutschland ist nun hinter China der zweitgrößte Markt für E-Autos weltweit.

Für die positive Entwicklung der Elektromobilität in Europa ist vor allem die staatliche Förderung von E-Autos in Form von Kaufprämien verantwortlich. So wird beispielsweise in Deutschland der Kauf von reinen Elektrofahrzeugen von öffentlichen Stellen und Herstellern mit bis zu 9.000 Euro bezuschusst, bei Plug-in-Hybriden sind es bis zu 6.750 Euro.

Wie bereits im Vorjahr haben die Automobilhersteller auch 2020 die Produktionskapazitäten für elektrisch angetriebene Fahrzeuge erhöht. Trotz dieser Steigerung in der Fahrzeug-Produktion konnte die öffentliche Nachfrage nach Elektroautos nicht immer bedient werden. Wartezeiten von bis zu einem Jahr und Lieferstopps für bestimmte Fahrzeuge blieben daher nicht aus und hinderten die Elektromobilität an einem noch größeren Wachstum.

Aufgrund der insgesamt positiven Marktentwicklung gehen die Autoren der Studie davon aus, dass die europäischen Automobilhersteller die vorgeschriebene Grenze für den Flottenschnitt erfüllen werden. Diese liegt für alle neu zugelassenen Fahrzeuge ab 2021 bei 95 g CO2/km und muss EU-weit eingehalten werden.

Drei Entwicklungen in Bezug auf die Elektromobilität stellen die Automobilindustrie allerdings vor Herausforderungen:

  1. Die EU-Kommission will die Klimaziele für Fahrzeuge weiter anpassen. Demnach sollen neu zugelassene Fahrzeuge 2030 im Schnitt 50 Prozent weniger CO2 ausstoßen. Bisher waren 37,5 Prozent weniger CO2 Ausstoß für Neufahrzeuge vorgesehen.
  2. In Studien zu Plug-in-Hybriden konnten zwei- bis vierfach erhöhte CO2-Realemissionen festgestellt werden. Infolgedessen fordern immer mehr Politiker und Umweltorganisationen, die steuerliche Förderung von einem Plug-in-Hybrid im Vergleich zu einem Elektrofahrzeug zu senken.
  3. Regulierungsbehörden achten künftig verstärkt auf die Lebenszyklusbewertung eines Autos. Nicht nur die Emissionen während der Nutzung des Fahrzeugs, sondern auch die Rohstoffgewinnung und die entstehenden Emissionen bei der Produktion von Fahrzeugen spielen dann eine Rolle. Da die Automobilhersteller nur etwa 10 bis 20 Prozent der CO2-Emissionen bei der Produktion eines Elektroautos verursachen, sind alle Lieferanten in der Wertschöpfungskette in der Pflicht, ihren CO2-Fußabdruck bei der Fahrzeug-Herstellung zu verbessern.

Quelle: Roland Berger

Pikmi ist erfolgreich gestartet

Am 10. November 2020 startete mit Pikmi Zürichs erstes «On-Demand-Ridepooling»-Angebot im ÖV. Der Pilotbetrieb in den Quartieren Altstetten und Albisrieden ist erfolgreich angelaufen. Die Nachfrage erfüllte in den ersten Monaten in einem schwierigen Umfeld die Erwartungen, insbesondere an Feiertagen und am Wochenende. Die Fahrgäste bewerten vor allem die kurzen Zugangswege und Wartezeiten sowie das freundliche Fahrpersonal positiv.

Die meistgenutzten Haltepunkte der Fahrten mit Pikmi bieten Um­steige­möglich­keiten auf die regulären ÖV-Linien. Dies deutet darauf hin, dass Pikmi oft als Teil einer Reise mit verschiedenen öffent­lichen Verkehrs­mitteln genutzt wird. Häufiger Start- und Zielpunkt von Pikmi ist ausserdem das Gebiet um das Stadtspital Triemli, wo in Absprache mit dem Spital attraktiv gelegene Einstiegs­punkte für die Angestellten definiert werden konnten.

Zu einem Haltepunkt legen Nutzer im Schnitt etwa 80 Meter zurück. Der Zugang zum ÖV wird somit klar verbessert, die Distanz zu einer ÖV-Haltestelle in der Stadt Zürich beträgt üblicherweise bis zu 300 Meter. Eine Fahrt mit Pikmi ist durchschnittlich ungefähr zwei Kilometer weit und dauert in der Regel fünf bis sechs Minuten. Erste Kundenbefragungen zeigen, dass vor allem Fahrten mit Tram oder Bus durch Pikmi ersetzt werden. So besitzen über 90 % der Befrag­ten ein ÖV-Abonnement. Da Fahrten mit Pikmi eher kurz sind, werden allerdings auch Velofahrten oder Fusswege durch Fahrten mit Pikmi ersetzt. Nur sehr wenige der befragten Fahrgäste geben an, Pikmi anstelle eines Taxis benutzt oder auf eine Fahrt mit dem eigenen Auto verzichtet zu haben.

Mitte März 2021 haben sich 2918 Kunden bei Pikmi angemeldet. Etwa 280 davon sind häufige Nutzer mit mehr als fünf ab­sol­vier­ten Fahrten.

Die befragten Kunden wären durchschnittlich bereit, 7,5 Minuten auf Pikmi zu warten. Dieser Wert konnte im Betrieb fast immer erreicht werden, so auch an Tagen mit grosser Nachfrage. Die Idee von Pikmi ist gut aufgenom­men worden, das flexible Konzept findet viel Zuspruch. Die App von Technologiepartner ViaVan wird gut bewertet, ebenso die eingesetzten Fahrzeuge des Partners Mobility.  

Im Februar hat die Online-Mitwirkung zu Pikmi stattgefunden. Bei der Auswertung der Rückmeldungen hat sich gezeigt, dass die Funktionsweise von Pikmi, insbesondere das Zusammenfassen von Fahrten («Ridepooling») sowie die damit einhergehende Änderung des Fahrtweges oder der Ankunftszeit, aus­führ­licher erklärt werden müssen. Der Pilotbetrieb von Pikmi dauert bis April 2022. Das Angebot und die App werden in dieser Zeit laufend optimiert.

Quelle: VBZ

National Express verbessert Qualität auf vielen Linien

Das Eisenbahnverkehrsunternehmen National Express hat mehr denn je zu einem qualitativ hochwertigen SPNV in Nordrhein-Westfalen beigetragen. Der in der letzten Woche veröffentlichte Qualitätsbericht SPNV 2020 des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR) bestätigt, dass das Unternehmen sowohl auf seinen Bestandslinien RE 7 und RB 48 als auch auf den jüngst übernommenen Linien RE 5 (RRX) und RE 6 (RRX) in vielen Bereichen seine Verkehrs- und Serviceleistung verbessern konnte. 

National Express konnte auf allen Linien die Pünktlichkeit erhöhen. Aufgrund von Fahrdienstvorschriften haben Fernverkehrszüge grundsätzlich und mitunter sogar Güterzüge Vorrang vor Regionalzügen, weshalb sich Verspätungen im Fernverkehr immer wieder auf die Linien von National Express übertragen. Dennoch konnte National Express insbesondere auf den neu übernommenen Linien RE 5 (RRX) und RE 6 (RRX) die Pünktlichkeit signifikant steigern. So ist der RE 5 (RRX) seit der Übernahme um 37 % pünktlicher und der RE 6 (RRX) um 29 %.

Auch in Punkto Zugausfälle war das Unternehmen in der Lage, das Vorjahresergebnis zu verbessern. Insgesamt gesehen fallen 2020 bei National Express 2,44 % aller bestellten Zugkilometer unvorhersehbar aus, im Vorjahr waren es noch 2,82 %. 

Die positive Entwicklung kam auch bei den Fahrgästen gut an: Bei der Fahrgastzufriedenheit hat das Unternehmen stark aufholen können und schaffte es vom 6. Platz im Jahr 2019 auf den 2. Platz – und liegt mit einer Benotung von 2,14 nahezu gleichauf mit dem Erstplatzierten. Bei den Kategorien Fahrgastinformation im Störungsfall, Sauberkeit und beim Sicherheitsempfinden belegt National Express sogar den ersten Platz. Alle vier Linien des Unternehmens schneiden aus Sicht der Reisenden besser ab als im Jahr 2019. 

Der 15. SPNV-Qualitätsbericht des VRR untersucht Bereiche wie Pünktlichkeit, Zugausfälle oder Zustand der Fahrzeuge und zeigt die Leistungen der Eisenbahnverkehrsunternehmen und des Vertriebsdienstleisters des letzten Jahres auf. Er dokumentiert die Qualität des Schienenpersonennahverkehrs im Verbundraum auf Basis von Daten, die durch Liefernachweise der Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) durch Messungen und Erhebungen der VRR Profitester sowie durch Fahrgastbefragungen externer Unternehmen erhoben werden.

Quelle: National Express

Erste E-Busse von Solaris auf dem tschechischen Markt gehen nach Ostrava

Nächstes Jahr treffen in der tschechischen Stadt Ostrava 24 neue Solaris-Busse Urbino 12 electric ein, die im Rahmen einer vom lokalen Betreiber Dopravní Podnik Ostrava a.s. durchgeführten Ausschreibung bestellt wurden. Gemäß dem Vertrag sollen zusammen mit den Fahrzeugen 24 mobile, 4 Pantograf- und 4 Ladestationen für Wartungszwecke geliefert werden.

 „Wir freuen uns sehr, dass die Stadt Ostrava auf ihrem Weg der elektrischen Revolution sich entschieden hat, auf das Unternehmen Solaris zu vertrauen, das den ÖPNV in europäischen Städten allmählich erobert. Dopravní Podnik in Ostrava war unser erster Kunde in Tschechien, sowie vor über 20 Jahren auch der erste ausländische Abnehmer eines Solaris-Busses überhaupt. Die Beschaffungsentscheidungen von DPO spiegeln einen äußerst restriktiven Ansatz des Nahverkehrsunternehmens zur Umstellung seiner Flotte wider und stehen im Einklang mit seinem Motto: ‘ÖPNV ohne Diesel!’.”, sagte Petros Spinaris, Vorstandsmitglied von Solaris.

Die bestellten Fahrzeuge werden mit Solaris High Power-Batterien mit 90 kWh Gesamtkapazität ausgestattet. Diese Kapazität wurde an häufige und kurze Ladezeiten, die für die Route, auf der die Busse eingesetzt werden, typisch sind, optimal angepasst. Außer der konventionellen Ladung per Stecker werden die Urbino electric auch über einen Top-Down-Pantografen im OppCharge-Standard geladen.

Die mit einer Klimaanlage, einem WLAN-Netz wie auch mit leicht zugänglichen USB-Ladebuchsen ausgestatteten Busse mit einer Türanordnung 2-2-2 bieten für mindestens 80 Fahrgäste Platz. Alle Modelle werden zudem eine externe und interne LED-Beleuchtung besitzen, wie auch ein aus 7 Kameras bestehendes Videoüberwachungssystem. Für die Sicherheit der Busfahrer sorgt ein vom Fahrgastraum vollständig abgetrennter und komfortabel eingerichteter Fahrerarbeitsplatz mit einem separaten Einstieg.

Solaris-Fahrzeuge sind den Einwohnern von Ostrava sehr gut bekannt. In diese tschechische Stadt wurden bisher insgesamt über 400 Solaris-Einheiten ausgeliefert. Die meisten davon sind umweltfreundliche CNG-Busse und emissionsfreie O-Busse. In Kürze folgen ihnen auch die 12 Meter langen Urbino electric.

Quelle: Solaris

BMVI startet neues Drohnen-Förderprogramm

Damit Drohnen in den nächsten Jahren selbstverständlicher Teil innovativer Mobilitätslösungen werden, startet das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) ein neues Förderprogramm. Ziel der Förderung ist, innovative Anwendungen und Konzepte für die unbemannte Luftfahrt in Deutschland voranzubringen. Ideen und Projektskizzen für Forschungsprojekte können ab heute eingereicht werden.

„Wir geben Drohnen-Innovationen einen Schub! Kommunen, Start-Ups und Forschung haben die Ideen – mit unserem Förderprogramm unterstützen wir sie dabei, diese umzusetzen. Das Potenzial ist riesig: Drohnen transportieren schnell und effizient lebenswichtiges medizinisches Equipment und Laborproben. Sie unterstützen Rettungskräfte, Logistik, die Verkehrssteuerung, Energiewirtschaft und viele weitere Bereiche. Sie versorgen den ländlichen Raum und schwer erreichbare Gebiete. Ab heute können Projekte eingereicht werden. Ich freue mich auf die geballte Innovationskraft Made in Germany.”

Bundesminister Andreas Scheuer

Das Drohnen-Förderprogramm adressiert wichtige Fragestellungen der unbemannten Luftfahrt und berücksichtigt u.a. den praxisnahen Austausch der Drohnen-Koordinierungsstelle des BMVI mit Fachexperten und der Community.

Gefördert werden u.a. anwendungsnahe Lösungen

  • für neue urbane Mobilität,
  • die Anbindung und Versorgung des ländlichen Raumes,
  • für Luftraumintegration und
  • zur Unterstützung des gesellschaftlichen Dialogs.

Das Förderprogramm „Innovative Luftmobilität“ wird am 29. März 2021 im Bundesanzeiger veröffentlicht. Projektideen können ab sofort bis zum 30.04.2021 über die Webseite der Bundesanstalt für Verwaltungsdienstleistungen (BAV) eingereicht werden. Dort finden Sie auch weitere Informationen zum Antragsverfahren.

Für das Förderprogramm stehen über 11 Millionen Euro bereit:

  • Förderschwerpunkt 1: „kleine Forschungsprojekte“ und „schnelllaufende Pilotvorhaben für die angewandte Forschung“ mit einer Laufzeit von max. 12 Monaten und einer Förderung in Höhe von bis zu 500.000 Euro.
  • Förderschwerpunkt 2: „Ausarbeitung von Vor- und Durchführbarkeits-/Machbarkeitsstudien“ mit einer Laufzeit von max. 12 Monaten und einer Förderung in Höhe von bis zu 100.000 Euro.
  • Förderschwerpunkt 3: „Angewandte Forschung und Experimentelle Entwicklung“ mit einer Laufzeit von max. 36 Monaten und einer Förderung in Höhe von bis zu 3.000.000 Euro.

Zur Unterstützung der Forschung, Entwicklung und Erprobung innovativer Technologien, Anwendungen und Luftmobilitätskonzepte im Bereich der unbemannten Luftfahrt (Drohnen und Lufttaxis) hat das BMVI bereits 2019 einen Ideen- und Förderaufruf gestartet. 160 Projektskizzen sind im Rahmen des Ideen- und Förderaufrufs eingegangen – über 40 innovative Vorhaben werden nun gefördert. Mit dem Programm „Innovative Luftmobilität“ wird diese Förderung nun fortgeführt und verstetigt.

Quelle: BMVI

Verbände fordern unternehmensübergreifende Corona-Hilfen

Kurz vor der Sitzung des Aufsichtsrats der Deutschen Bahn AG fordern die Wettbewerbsverbände mofair und NEE endlich volle Transparenz zur wirtschaftlichen Lage des Konzerns und der Höhe der Corona-Schäden. Die bereits an die Öffentlichkeit lancierten hohen Verluste im Jahr 2020 legen die Vermutung nahe, dass der DB-Vorstand eher dramatisieren als gegensteuern wollte.

Der Aufsichtsrat ist aufgefordert, vor der Billigung des Jahresabschlusses und einer Verlängerung von Verträgen von Vorstandsmitgliedern die angeblichen Corona-Schäden von 4,5 Milliarden Euro von externen Fachleuten prüfen und mit den Erkenntnissen der Bundesnetzagentur abgleichen zu lassen. Diese hatte für die deutlich über die DB hinausgehende Bahnbranche Gesamtschäden von „nur“ 2,5 Milliarden Euro ermittelt. Weiterhin müsste ein starker Aufsichtsrat endlich den Weg frei machen für die Akzeptanz unvermeidlicher Auflagen im Gegenzug für staatliche Beihilfen.

mofair-Geschäftsführer Matthias Stoffregen: „Gewaltige 7,125 Milliarden Euro an geplanten Eigenkapitalzuführungen für das Staatsunternehmen hängen in der Schwebe. Für dringend notwendigen Strukturveränderungen wie dem Abbau des Overheads gibt es keinen Plan.“

Das Klimaschutzpaket vom Herbst 2019 sagt der der DB AG bis 2030 insgesamt elf Milliarden Euro zusätzliches Eigenkapital zu. In den Haushalt 2020 wurden dafür eine Milliarde Euro und in den Haushalt 2021 1,125 Mrd. Euro eingestellt. Seit über einem Jahr wird über diese „Klimaschutz“-Eigenkapitalerhöhung zwischen dem Bund, vertreten durch das BMVI, und der EU-Kommission verhandelt – ohne jedes Ergebnis.

Im Juli 2020 stimmte der Bundestag, vermeintlich zur Bewältigung der Corona-Krise bei der DB, für weitere fünf Milliarden Eigenkapitalzuführung. Auch hier verweigert die Generaldirektion Wettbewerb der EU-Kommission (DG COMP) ohne wettbewerbsschützende Auflagen ihre Genehmigung.

Aufsichtsrat und Eigentümer der DB AG müssen jetzt also folgendes tun:

  1. Das bisherige Corona-Beihilfeverfahren bei der EU-Kommission abbrechen.
  2. Belegen, wie hoch die coronabedingten Umsatzverluste waren.
  3. Für diesen Teil Branchenlösungen schaffen. Dieses können Erstattungen für Umsatzausfälle, Hilfen bei Leasingraten o. ä. sein. Um den Verkehr wieder anzureizen, sollen die Trassenpreise mindestens für einen befristeten Zeitraum gesenkt werden.
  4. Für die nicht mit Corona zusammenhängenden Bedarfe der DB AG eine Aufnahme von Fremdkapital ermöglichen – mit klaren, wettbewerbssichernden Vorgaben.
  5. Die Strukturdebatte bei der Deutschen Bahn AG angesichts ihrer offensichtlichen nicht-coronabedingten Probleme ernsthaft führen.
  6. Vor allem: Schnell handeln. Die Bahnbranche kann sich kein weiteres Jahr Hängepartie leisten.

Quelle: Mofair

Investitionsspritzen für Konjunkturimpulse und Nachhaltigkeit im Verkehr nötig

Das Deutsche Verkehrsforum (DVF) hat Bundesverkehrsminister Scheuer im Vorfeld des Kabinettsbeschlusses am 24. März zu den Eckwerten für den Bundeshaushalt 2022 aufgefordert, für höhere und gezieltere Verkehrsinvestitionen einzutreten. Nur so könne laut DVF sowohl ein echter Konjunkturimpuls als auch die Transformation zu mehr Klimaschutz und Nachhaltigkeit im Verkehrssektor erreicht werden.

DVF-Geschäftsführin Dr. Heike van Hoorn: „Wir haben an den Bundesverkehrsminister geschrieben, weil der Verkehrssektor die Lösungen für mehr Klimaschutz schnell umsetzen will. Durch die Corona-Pandemie drohen jedoch Investitionen verschoben zu werden, was wir uns zeitlich nicht leisten können. Besser heute in die Modernisierung und den Ausbau der Infrastruktur investieren, als morgen Strafzahlungen aufgrund verfehlter Klimaziele an Brüssel zu leisten.“

Das DVF fordert, die Investitionsmittel des Bundes für Verkehrswege dauerhaft auf mindestens 19 Milliarden Euro jährlich aufzustocken. Dies ist laut DVF das Minimum, wenn der Bund sein eigenes Ziel im Bundesverkehrswegeplan tatsächlich umsetzen will. Darin seien noch nicht einmal die Teuerungsrate, Risikopuffer oder der Nachholbedarf seit 2016 berücksichtigt.

Neben den Verkehrswegen müsse auch die digitale Infrastruktur dringend ausgebaut werden: Demnach sei die deutschlandweite Finanzierung der „Digitale Schiene Deutschland“ abzusichern. Dies setze eine schnelle Förderung der Fahrzeugausrüstung in Höhe von 4 Milliarden Euro für den Systemwechsel auf das europäische Zugleit- und Sicherungssystem ETCS voraus. Erst wenn die Fahrzeuge ausgerüstet seien, könne die Strecke folgen. Ebenso müsse die Förderlinie für GSM-R verlängert und die Förderfähigkeit um mobile GSM-R-Endgeräte erweitert werden.

Wichtig sei auch, dass klimafreundliche Verkehrsträger für ihre Anstrengungen nicht bestraft würden: So müsse die Schiene stärker von der EEG-Umlage entlastet und der Strompreis für die Schiene kompensiert werden – gleiches gelte für den Landstrom in Binnenhäfen.

Hilfe sei laut van Hoorn auch beim ÖPNV nötig: „Um den ÖPNV und die kommunale Verkehrsinfrastruktur zu stärken, müssen die Investitionsmittel nicht nur verstetigt, sondern weiter ausgebaut werden. Durch die Corona-Pandemie bedingte Einnahmeausfälle dürfen nicht zu einem Investitionsrückstau im ÖPNV oder bei der kommunalen Verkehrsinfrastruktur führen. Insbesondere fehlen jetzt Mittel für Re-Investitionen in neue Fahrzeuge und die Digitalisierung. Alleine im Straßenbahnbereich sind in den nächsten drei Jahren Ersatzinvestitionen von mindestens 5 Milliarden Euro erforderlich, mit denen die Kommunen überfordert sind. Dies muss in den Förderlinien berücksichtigt werden. Verlängerte Lockdowns erfordern verlängerte Rettungsmaßnahmen.“ So müssten auch die Förderprogramme für emissionsfreie und emissionsarme Busse, speziell vor dem Hintergrund der Umsetzung der Clean-Vehicle-Directive deutlich ausgebaut werden.

Quelle: DVF

Ab jetzt für die BUS2BUS Special Edition registrieren

In einem Monat startet die digitale Special Edition der diesjährigen BUS2BUS. Ab sofort ist die Registrierung für interessierte Nutzer offen. Die Teilnahme an dem Impuls-Live-Event für die Mobilitätsbranche ist nach einmaliger Registrierung kostenfrei.

Schwerpunkt der Special Edition ist die Innovationskraft des Busses als nachhaltiges Verkehrsmittel. Die Special Edition ist in vier Eventparts aufgeteilt. Den Auftakt macht BUS2Inspire. Kernelement ist ein wegweisendes Keynote-Duo. Die BUS2BUS freut sich mit Tristan Horx und Dr. Stefan Carsten als Keynotespeaker zwei visionäre Zukunfts- und Mobilitätsforscher zu begrüßen. Exklusiv für die BUS2BUS Special Edition skizzieren sie Mobilitätschancen von morgen sowie die Bedeutung des Busses für flächendeckenden nachhaltigen Verkehr.

„Die Angebotslandschaft in der Busbranche wird vielfältiger, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land. Damit werden sich auch die Buskonzepte verändern. Vor allem die Nutzungsszenarien für kleine, flexible Gefäßgrößen werden immer wichtiger“, sagt Zukunftsforscher Dr. Stefan Carsten.

Ein wichtiger Aspekt für die flächendeckende Nutzung nachhaltiger Verkehrslösungen ist die Bereitschaft der Gesellschaft diese anzunehmen: „Die Bereitschaft der jüngeren Generationen, ihre Mobilitäts-Räume zu teilen, steigt nach wie vor – trotz dem kurzen Corona-bedingten Dip in diesem Trend. Die Zukunft ist Polymobil – Menschen haben verschiedene Bedürfnisse für verschiedene Strecken. Es gibt kein Fahrzeug, das alle Probleme lösen kann – auch nicht das fliegende Auto“, sagt Zukunftsforscher Tristan Horx.

Anschließend folgt der Internationale busplaner Nachhaltigkeitspreis sowie die neue ergebnisorientierte Denkfabrik der Busindustrie BUS2Explore. Ihre aktuellen Innovativen präsentieren Unternehmen auf der integrierten Plattform BUS2Insights.

„Die ersten Reaktionen der Branche zeigen uns, wie stark der Bedarf an Austausch und Inspiration ist. Die Busbranche hält viele Innovationen für neue Mobilitätskonzepte bereit, die einen wesentlichen Beitrag zu den ökologischen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit leisten könne. Das möchte die BUS2BUS Special Edition unterstreichen Darüber hinaus geben wir mit drei BUS2Explore Workshops Antworten auf aktuelle Erfordernisse der Branche“, sagt Kerstin Kube-Erkens, Projektarchitektin der Messe Berlin.

Quelle: Messe Berlin

Start der Umbauarbeiten für vollautomatische U5

Ab Ende Mai startet das große U2 Update für die neue, vollautomatische U-Bahn-Linie U5. Die bestehende Linie U2 wird dabei zwischen den Stationen Rathaus und Karlsplatz umfassend modernisiert und auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Gleichzeitig finden tiefgreifende Bauarbeiten für den zukünftigen Öffi-Umsteigeknoten U2xU5 Rathaus und die U5-Station Frankhplatz statt. Unter der Landesgerichtsstraße und in der Universitätsstraße beim Schottentor werden neue Streckentunnel an die bestehenden U-Bahn-Bauwerke angeknüpft – für die künftige Streckenführung der U5 zum Frankhplatz und der U2 zum Matzleinsdorfer Platz. Diese umfangreichen und ineinandergreifenden Baumaßnahmen sind bei laufendem Betrieb nicht möglich. Ab Ende Mai 2021 bis Herbst 2023 kann die U2 deshalb nur zwischen Seestadt und Schottentor fahren. Für die Dauer der Umbauarbeiten steht für die Fahrgäste ein breites Ersatz- und Zusatzangebot zur Verfügung.

In den Stationen Rathaus, Volkstheater, Museumsquartier und Karlsplatz werden insgesamt 144 Bahnsteigtüren und rund 16.000 Quadratmeter Glasflächen eingebaut. Dazu werden alle Bahnsteigkanten in den Stationen abgetragen und neu errichtet. Zusätzlich erhält die Zugsicherungstechnik der U-Bahn ein Update für den vollautomatischen Betrieb. Im gesamten Abschnitt werden die Gleisanlagen erneuert und insgesamt 4,8 Kilometer Schienen getauscht.

Aber auch die Anlagen in den Stationen werden auf den neuesten Stand der Technik gebracht. Insgesamt 6 Aufzüge inkl. der kompletten Aufzugstechnik und Verkabelung sowie 10 Fahrtreppen werden im Zuge der Bauarbeiten bis Herbst 2023 erneuert. Die Beleuchtung in den Stationen wird auf moderne und stromsparende LED-Lampen umgerüstet. Zur besseren Orientierung für sehbehinderte Menschen wird auch ein neues taktiles Leitsystem eingebaut.

Mit der Fertigstellung der ersten vollautomatischen U-Bahn-Linie U5 wird es ab 2026 erstmals einen Mischbetrieb von zwei U-Bahn-Linien in Wien geben. Die U2 und die neue U5 werden sich dann den Streckenabschnitt zwischen Rathaus und Karlsplatz teilen. Ab 2028 wird die Strecke zwischen Karlsplatz und Frankhplatz ausschließlich von der neuen, vollautomatischen U5 bedient.

Quelle: Wiener Linien

BMVI und Bahn treiben 15 weitere Schienenprojekte in 2021 voran

Bund und Deutsche Bahn (DB AG) treiben die Planungen für Aus- und Neubaumaßnahmen aus dem Bedarfsplan auf der Schiene voran. In der jährlich stattfindenden sog. “Fulda-Runde” wurden 15 Projekte festgelegt, für die Finanzierungsvereinbarungen unterzeichnet (die Grundlage für den Start eines Projekts), Planungen konkret begonnen bzw. Planungen konsequent fortgeführt werden. Weitere Projekte können im Laufe des Jahres hinzukommen.

Finanziert. Geplant. Gebaut. Konsequent setzen wir auf den Aus- und Neubau der Schiene und treiben 15 weitere Projekte voran. Engpässe verschwinden, Strecken werden elektrifiziert, Knoten ausgebaut – alles für die Starke Schiene.

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer

1. Neue Finanzierungsvereinbarungen 2021:

  • 52 Millionen Euro für die Umsetzung weiterer baulicher Maßnahmen im Rahmen des Projekts „Überholgleise für 740 m lange Güterzüge“ (Maßnahmenpaket 2021)
  • Ausbau der Strecke Angermünde – Grenze Deutschland/Polen (– Stettin): Elektrifizierung der Gesamtstrecke und zweigleisiger Ausbau des Abschnitts Passow – Grenze D/PL; Unterzeichnung über 380 Millionen Euro am 4. März 2021 erfolgt
  • Ausbaustrecke Berlin – Dresden: Umbau des Bahnhofs Zossen mit Beseitigung von zwei Langsamfahrstellen und Neubau von zwei Straßenüberführungen und eines Personentunnels als Ersatz für zwei Bahnübergänge; Unterzeichnung am 3. Februar 2021 über 44 Millionen Euro erfolgt
  • Ausbaustrecke Karlsruhe – Stuttgart – Nürnberg – Leipzig/Dresden, Abschnitt Gößnitz – Crimmitschau: u.a. Digitalisierung der Leit- und Sicherungstechnik sowie Erhöhung der Streckengeschwindigkeit von 120 km/h auf 160 km/h.
  • Knoten Hamburg, Kreuzungsbauwerk Meckelfeld: konfliktfreie Ein-/Ausfahrt in den Rangierbahnhof Maschen
  • Kombinierter Verkehr, Umschlagbahnhof Kornwestheim: Neubau eines dritten Umschlagmoduls mit Ausrichtung auf den Seeverkehr
  • Rhein-Ruhr-Express (RRX): Sechsgleisiger Ausbau zwischen den Verkehrsstationen Düsseldorf-Reisholz und Düsseldorf-Wehrhahn
  • Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) 9 Leipzig – Dresden: Maßnahme zur Kapazitätssteigerung des Dresdner Hauptbahnhofs für höhere Geschwindigkeit und mehr Durchlässigkeit.

2. Planungsstarts 2021:

  • Strecke Lehrte/Hameln – Braunschweig – Magdeburg – Falkenberg: Dreigleisiger Ausbau zwischen Braunschweig-Buchhorst und Abzweig Weddel
  • Elektrifizierung Nürnberg/Regensburg – Furth im Wald – Grenze Deutschland/Tschechien
  • Knoten Frankfurt: Fernbahntunnel
  • Knoten Hannover: Dreigleisiger Ausbau zwischen Elze und Nordstemmen

3. Planungsfortführungen 2021:

  • Strecke Hof – Marktredwitz – Regensburg – Obertraubling:
    Elektronische Stellwerke Pechbrunn, Wernberg, Regensburg Ost
  • Elektrifizierung der Strecke Weimar – Gera – Gößnitz
  • Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) 9 Leipzig – Dresden: Ausbau Knoten Riesa

Bund und Bahn haben zudem festgelegt, die in Planung sowie im Bau befindlichen Bedarfsplanvorhaben weiter zügig umzusetzen. Vorrang haben dabei v.a. die Maßnahmen zur Engpassbeseitigung.

Quelle: BMVI