Eisenbahn ist das sicherste Verkehrsmittel

Die Verkehrssicherheit bei der Alltagsmobilität ist laut dem aktuellen Vergleich der Allianz pro Schiene in Zügen am höchsten. Demnach starben im Zehnjahreszeitraum 2011 bis 2020 in Deutschland bei Fahrten auf der Straße mit dem Pkw rund 57-mal so viele Reisende pro Personenkilometer wie auf Gleisen mit den Bahnen. Beim Verletzungsrisiko fällt der Abstand noch größer aus: Bezogen auf die Personenkilometer ist die Wahrscheinlichkeit schwer zu verunglücken für Autonutzer gut 150-mal höher als für Bahnfahrende.

Deutlich sicherer als Pkw sind auch Busse, doch auch sie bieten nicht denselben Sicherheitsstandard wie Züge. Für ihre Passagiere liegt das Todesrisiko mehr als viermal so hoch wie für Bahnreisende, das Risiko einer schweren Verletzung über dreißigmal so hoch. „Wer mit dem Zug fährt, schützt nicht nur das Klima, sondern tut auch etwas für seine eigene Sicherheit und die von anderen“, sagt Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, am Dirk Flege, am Mittwoch in Berlin. „Die Botschaft für die Politik ist ebenfalls klar: Mehr Schiene heißt weniger Unfallopfer im Verkehr. Die Vision Zero, eine Alltagsmobilität ohne Tote und Schwerverletzte, kann nur Wirklichkeit werden, wenn die Politik dieses Ziel verkehrsträgerübergreifend denkt“, sagte Flege. „Mobilität ist desto sicherer, je höher der Anteil der Eisenbahn ist.“

Der Sicherheitsvorsprung der Bahnen zeigt sich auch im europäischen Vergleich. In allen EU-Ländern sind Reisende deutlich sicherer unterwegs, wenn sie den Zug anstelle des Autos wählen. Im Eisenbahnverkehr sind im Verhältnis zur Verkehrsleistung die meisten Unfallopfer in Spanien zu beklagen (mit 0,42 Toten pro Milliarde Personenkilometer). Auch einzelne süd- und osteuropäische Länder wie Bulgarien (0,41) oder Ungarn (0,36) schneiden vergleichsweise schlecht ab. Deutschland kommt auf einen Wert von 0,03 und steht damit besser da als der EU-weite Durchschnitt (0,08).

Und selbst in den am schlechtesten abschneidenden Eisenbahnländern Spanien und Bulgarien sind Zugreisen weit weniger gefährlich als Pkw-Fahrten im sichersten Autoland Schweden mit 1,26 Toten pro Milliarden Personenkilometer. Besonders gefährlich sind Autofahrten in Rumänien. Das Land erreicht mit fast 9 Toten pro Milliarde Personenkilometer auf der Straße den Negativrekord in der Europäischen Union.

Quelle: Allianz pro Schiene

Erste Ebusco 18-Meter-Busse nach Deutschland

Ebusco hat mit der Infra Fürth Verkehr GmbH einen Vertrag über drei 18 Meter lange Ebusco 2.2-Busse unterzeichnet. Dies ist der erste Auftrag in Deutschland für die 18-Meter-Busse von Ebusco. Die Auslieferung ist für Ende 2022 geplant. Infra Fürth ist der regionale Partner für alle Energiefragen und Dienstleistungen rund um das Leben in der Stadt Fürth, einschließlich des öffentlichen Busverkehrs.

Die Anschaffung von drei neuen 18-Meter-Elektrobussen passt perfekt zum Verantwortungsbewusstsein der Infra Fürth für die Stadt Fürth und die Menschen, die dort leben. Dem Komfort für die Fahrgäste wird mit USB-Anschlüssen und WLAN Rechnung getragen.

Einer der Gründe für die Wahl von Ebusco war die Tatsache, dass der Ebusco-Wartungspartner AGK Fürth am gleichen Standort wie die Infra Fürth ansässig ist. So ist sichergestellt, dass Wartung und Instandhaltung stets kompetent und schnell organisiert werden können.

Wolfgang Hackauf, Key Account Manager Deutschland: „Wir freuen uns sehr, Infra Fürth als Kunden begrüßen zu dürfen. Wir wissen das Vertrauen sehr zu schätzen und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit. Die Tatsache, dass Ebusco in sein After-Sales-Netzwerk investiert, hat sich in diesem Prozess eindeutig ausgezahlt.“

Ebusco ist seit 2017 auf dem deutschen Markt aktiv und betreibt bereits 54 Busse in Deutschland, darunter in Städten wie München, Bonn und Frankfurt.

Quelle: Ebusco

Förderbescheid für autonomes Fahren auf der Schiene

Die Zukunft der Mobilität in Nordrhein-Westfalen ist digital, vernetzt und immer öfter auch autonom – so wie der „BrainTrain JuLiA“ zwischen Jülich und Linnich. Auf einer Strecke von rund zehn Kilometern werden intelligente Lösungen für selbstfahrende Züge erforscht: von teilautomatisiert (also mit einem Operator an Bord) bis voll autonom. Ina Brandes, Ministerin für Verkehr, überreichte am 22. Dezember einen Förderbescheid für das JuLiA-Projekt in Höhe von 1.067.062 Euro.

Verkehrsministerin Ina Brandes: „Nordrhein-Westfalen ist schon heute eine Modellregion der Mobilität 4.0. Das zeigen wir mit autonom fahrenden Linienbussen, eTarif für Bus und Bahn oder digital vernetzten On-Demand-Shuttles, die in Stadt und Land unterwegs sind. Autonom fahrende Züge, ob als Regionalbahn oder im Güterverkehr, bieten dank künstlicher Intelligenz riesige Chancen, pünktlicher, flexibler und sicherer unterwegs zu sein.“

„Die Zielsetzung der Forschung stellt in meinen Augen auch eine Lösung für den bereits vorhandenen Personalmangel dar. Nur mit technischer Weiterentwicklung des Systems Eisenbahn lassen sich zukünftig die Verkehrsleistungen insbesondere im ländlichen Raum entwickeln und realisieren. Grundlage hierfür sind die prognostizierten und angestrebten Fahrgastentwicklungen“, sagt Herbert Häner, Geschäftsführer der Ruhrtalbahn GmbH.

Der Testbetrieb des „BrainTrain“ ist ab 2022 auf einem von der Rurtalbahn GmbH betriebenen Streckenabschnitt zunächst zwischen Jülich und Linnich geplant. Die Züge sollen dabei unter Reallabor-Bedingungen parallel zum bestehenden SPNV fahren. Nach und nach ist im Zuge des weiteren Projektzeitraumes ab 2022 ein Übergang zum teilautonomen Regelbetrieb vorgesehen, mit einer optionalen Ausweitung auf den weiteren Streckenzweig in Richtung Düren.

Dr. Michael Lenders, Geschäftsführer Scheidt & Bachmann GmbH: „Mit der Entwicklung im Projekt ‚BrainTrain‘ sind wir mit einem hochkompetenten Konsortium am Puls der Zeit, was die Welt der digitalen Schiene angeht. ATO over ETCS – die Kombination aus ATO und ETCS, dem European Train Control System, also – birgt große Potenziale für den digitalisierten Schienenverkehr in Deutschland.“ Insgesamt stellt das Land für autonomes Fahren auf der Schiene in 2021 2,5 Millionen Euro zur Verfügung. Mit der Anfangsfinanzierung wird der Rurtalbahn und ihren Projektpartnern nun die Anschaffung und Umrüstung eines Schienenfahrzeugs für den Versuchs- und Testbetrieb ermöglicht.

Quelle: Ministerium für Verkehr NRW

Häu­fi­ger im Au­to und zu Fuß un­ter­wegs als frü­her

Die Corona-Pandemie hat die Mobilität nachhaltig verändert: Wer unterwegs ist, nutzt seltener den öffentlichen Verkehr und steigt häufiger ins Auto. Diese Veränderungen verstetigen sich nun. Das hat eine Befragung ergeben, die das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) im November und Dezember 2021 durchgeführt hat. Ein weiteres Ergebnis: Die deutlichsten Steigerungen gab es bei den Fußgängern. 29 Prozent der Befragten erklärten, dass sie häufiger oder viel häufiger zu Fuß gehen als vor der Pandemie. Zum Vergleich: 20 Prozent sagten, sie nutzen häufiger oder viel häufiger das Auto. Das DLR untersucht seit Beginn der Pandemie das Alltags- und Reiseverhalten der Menschen in Deutschland. Die aktuelle Erhebung ist die fünfte einer Serie.

Die öffentlichen Verkehrsmittel sind der Verlierer der Pandemie. Von den Personen, die weniger mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren, gab etwa ein Viertel (26 Prozent) an, inzwischen mehr zu Fuß zu gehen. Das Unbehagen in kollektiv genutzten Verkehrsmitteln wie ÖPNV (Öffentlicher Personennahverkehr), Bahn, Flugzeug oder auch Carsharing bleibt bestehen. Aktuell fühlen sich 53 Prozent der Befragten im ÖPNV unwohler oder deutlich unwohler als vor der Pandemie. Ähnliche Zahlen wurden für die Bahn (51 Prozent) oder das Flugzeug (49 Prozent) ermittelt. Beim Carsharing liegt der Wert bei 33 Prozent.

Die abnehmende Bedeutung öffentlicher Verkehrsmittel im Corona-Alltag zeigt sich besonders beim Verlust der Stammkundschaft und dem rückläufigen Absatz von Zeitkarten: 27 Prozent der ehemaligen Zeitkartennutzenden haben ihr Abo inzwischen aufgegeben. 42 Prozent von ihnen nannten Corona als ausschlaggebend für die Kündigung. Die beiden Hauptargumente der ehemaligen ÖPNV-Nutzenden sind Bedenken hinsichtlich der Hygiene in den Fahrzeugen und die mangelnde Möglichkeit, Abstand zu anderen Fahrgästen zu halten. 30 Prozent der ehemaligen ÖPNV-Nutzenden gaben an, inzwischen vermehrt das Auto zu nutzen.

Generell abgenommen hat der Anteil der Personen, die im Sinne der Verkehrswende unterschiedliche Verkehrsmittel kombinieren. Vor Corona waren 31 Prozent mit einem Mix aus Auto, Rad und öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs. Mittlerweile hat sich der Wert bei 25 Prozent eingependelt.

Quelle: DLR

Wiener Linien eröffnen erste WienMobil Station in der Donaustadt

Die 12. WienMobil-Station der Stadt ist nun offiziell eröffnet: In der Maria-Tusch-Straße in der Seestadt finden Nutzende ein umfassendes Angebot. Neben Autos, Scooter und Mopeds zum Ausleihen, finden sich auch Radbügel und eine Radservicestation. Wer kein eigenes Rad besitzt, kann sich ab dem Frühjahr 2022 ein WienMobil-Rad leihen.

„Die Wege der Öffi-NutzerInnen sind ganz individuell und dafür wollen wir als Wiener Linien das beste Angebot bieten. Wir ergänzen die klassischen öffentlichen Verkehrsmittel U-Bahn, Bim und Bus mit Leihrädern, Scooter oder Leihautos (Carsharing) und sind somit eine umweltfreundliche Alternative zum eigenen Auto“, sagt Wiener-Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl.

Bis 2025 werden insgesamt 100 WienMobil Stationen entstehen. Gerade in den Außenbezirken mit weniger dicht besiedelten Gebieten sind die Leih-Angebote eine optimale Ergänzung. Deshalb werden bis zu zwei Drittel der geplanten WienMobil Stationen außerhalb des Gürtels und über der Donau entstehen.

Mit der WienMobil Station in der Seestadt gibt es auch eine Neuerung im Fuhrpark: Die Bewohner und Besucher der Seestadt können ab sofort Leih-Autos von SHARE NOW und ELOOP nutzen. Sie können also Autos von den fünf dafür vorgesehenen Parkplätzen bei der WienMobil Station Maria-Tusch-Straße ausleihen und damit in die Innenstadt fahren und dort zurückgeben oder wieder retour fahren und die Ausleihe bei den reservierten Stellplätzen beenden. Das sogenannte free-floating Carsharing war bislang in der Seestadt nicht möglich, die WienMobil Station ermöglichte den Betreibern aber nun eine Ausweitung des Geschäftsgebiets. 

„Wien ist in Sachen Mobilität eine Vorreiterstadt und deshalb freuen wir uns umso mehr, dass wir mit den Wiener Linien als starken Partner die Mobilitätswende weiter vorantreiben können. Gemeinsam machen wir so Wien noch lebenswerter“, so Olivier Reppert, CEO von SHARE NOW.

Immer mehr Menschen kombinieren verschiedene Mobilitätsformen, um ihre Wege in Wien zurückzulegen. Die Wiener Linien verknüpfen deshalb ihr klassisches Angebot von U-Bahn, Bus und Bim mit flexiblem Sharing.

Quelle: Wiener Linien

VCÖ-Bahntest: Jeder 4. Fahrgast für häufigere Verbindungen auf Regionalbahnen

Im Jahr 2021 waren im Vergleich zum Vorjahr mehr Fahrgäste mit Österreichs Bahnen unterwegs, aber weniger als in der Vor-Covid-19 Zeit. Bei der größten Fahrgastbefragung Österreichs wurden im heurigen Herbst 8.880 Fahrgäste in den Zügen von sieben Bahnunternehmen befragt.

Die Bestnoten beim VCÖ-Bahntest erhält das Zugpersonal, sowohl für Freundlichkeit als auch für Hilfsbereitschaft. Dass den Fahrgästen das Zugpersonal wichtig ist und geschätzt wird, zeigt sich auch darin, dass ein Viertel der Fahrgäste sich mehr Zugpersonal bzw. eine stärkere Präsenz wünscht. Während neun von zehn Fahrgästen beim VCÖ-Bahntest angaben, mit der Sauberkeit des Zuges und dem Sitzplatzangebot zufrieden zu sein, ist jeder fünfte Fahrgast mit den Anschlussverbindungen an andere Züge und mit der Häufigkeit der Verbindungen unzufrieden sowie jeder dritte Fahrgast mit der Verbindungsqualität für Mobiltelefon und Internet. Ebenso jeder dritte Fahrgast wünscht eine bessere Abstimmung mit regionalen Busverbindungen und dem Öffentlichen Verkehr vor Ort. Mit der Pünktlichkeit der Bahnen sind drei Viertel der Fahrgäste zufrieden, jeder vierte Fahrgast sieht Verbesserungsbedarf.

Der Wunsch nach mehr Bahnreisen spiegelt sich auch im VCÖ-Bahntest wider. Drei von zehn Fahrgästen möchten im kommenden Jahr häufiger Bahnfahren als heuer. Auch im internationalen Reiseverkehr: Jeder 4. Fahrgast möchte mehr Verbindungen in europäische Metropolen.

44 Prozent der berufstätigen Fahrgäste gaben beim VCÖ-Bahntest an, dass sie jetzt häufiger im Homeoffice sind als vor der Covid-19 Pandemie. 41 Prozent der berufstätigen Fahrgäste arbeiten in einem Bereich, in dem Homeoffice nicht möglich ist. Verstärktes Homeoffice trägt nicht nur zur Entlastung der Straßen bei, sondern auch dazu, dass es weniger überfüllte Pendlerzüge gibt.

Was sich viele Bahnpendler von ihrem Arbeitgeber wünschen: Ein Öffi-Jobticket. Acht von zehn berufstätigen Fahrgästen gaben beim VCÖ-Bahntest an, dass das Jobticket für sie von Interesse ist, aber nur 42 Prozent haben bereits eines. Bei 58 Prozent der Interessierten bietet ihr Arbeitgeber kein Jobticket an. 62 Prozent jener, die nun eine Jahresnetzkarte haben, fahren jetzt häufiger mit der Bahn als vorher.

Am VCÖ-Bahntest 2021 nahmen 8.880 Fahrgäste in den Zügen von sieben Bahnunternehmen teil (Außerfernbahn – DB Regio, Graz Köflacher Bahn, Mariazellerbahn, ÖBB, Raaberbahn, Salzburger Lokalbahn, WESTbahn). Befragungszeitraum September und Oktober 2021.

Quelle: VCÖ

Keine „stille Nacht“ für 250 Stadtwerke-Mitarbeitende

Auch an Heilig Abend, den Weihnachtsfeiertagen, Silvester und Neujahr sind über 250 Mitarbeitende der Stadtwerke Augsburg (swa) rund um die Uhr im Einsatz, damit die Versorgung mit Strom, Erdgas und Trinkwasser sicher funktioniert und Busse und Straßenbahnen fahren. Damit das auch in Zeiten von Corona mit der drohenden Steigerung der Infektionszahlen durch die Omikron-Variante sichergestellt ist, gelten bei den swa Vorsorgemaßnahmen und Pandemiepläne.

Während die meisten Menschen feiern, sorgen die Mitarbeitenden der swa dafür, dass die Beleuchtung am Christbaum nicht ausgeht, die Gans im Ofen brutzeln kann, es in den Stuben mollig warm ist, der Feiertags-Badetag nicht ins Wasser fällt und Verwandte mit Bus und Straßenbahn besucht werden können.

Mehr als 250 Mitarbeitende der swa sind im Feiertagsdienst im Einsatz oder in Bereitschaft. Entweder in den Leitstellen für Strom, Erdgas, Fernwärme, Trinkwasser oder Verkehr, hinterm Steuer von Bus und Straßenbahn, in den Werkstätten, in den Kraftwerken oder im Entstördienst.

Quelle: swa

Stadler stellt mit Akku-FLIRT Weltrekord auf

Stadler hat den offiziell durch das Guinness Buch der Rekorde dokumentierten Rekord für eine Fahrt mit einem Batteriezug im reinen Batteriemodus aufgestellt. Auf der von unabhängigen Fachgutachtern begleiteten Rekordfahrt auf der Strecke von Berlin-Gesundbrunnen nach Warnemünde erreichte der FLIRT Akku Testträger bei Minustemperaturen und Schneefall eine Reichweite von exakt 224 Kilometern.

Der für die Rekordfahrt eingesetzte dreiteilige FLIRT Akku wurde durch Stadler seit 2016 als lokal CO2-neutrale Mobilitätslösung für den klimafreundlichen Betrieb nicht elektrifizierter Bahnstrecken entwickelt. 2018 wurde das Fahrzeug durch das deutsche Eisenbahnbundesamt zugelassen und der Öffentlichkeit erstmalig vorgestellt. Seitdem hat der FLIRT Akku-Testträger rund 15.000 Kilometer im reinen Batteriebetrieb zurückgelegt und nun den Weltrekord für eine Fahrt eines Regionalzugs im reinen Batteriemodus ohne zusätzliche Ladung aufgestellt.
 
«Wir haben das Fahrzeug je nach Streckenanforderung des jeweiligen Netzes für eine betriebliche Reichweite von 80 Kilometern ausgelegt und berechnet. Während verschiedener Fahrten zur Erprobung der Technologie konnten wir jedoch maßgeblich höhere Reichweiten erzielen, sodass wir uns den Weltrekordversuch auch bei winterlichen Temperaturen zugetraut haben. Schließlich musste das Fahrzeug schon in der Erprobung verschiedene Szenarien wie das Aufholen ungeplanter Verspätungen auf der Strecke oder den Einsatz unter extrem heißen und kalten Witterungsbedingungen bestehen», erklärt Evelyn Thiel, Technische Projektleiterin für den FLIRT Akku bei Stadler.
 
«Wir sind sehr stolz, nun offiziell Halter des Weltrekords für das Befahren der längsten Strecke im reinen Batteriebetrieb mit einem Regionalzug zu sein – und dieses Ergebnis unter für Batterien schwierigen Witterungsbedingungen bei Minusgraden und Schneefall erreicht zu haben. Als Markt- und Technologieführer im Bereich der Batterietechnologie von Schienenfahrzeugen war die Entscheidung zur Rekordfahrt logische Konsequenz», sagt Dr. Ansgar Brockmeyer, Executive Vice President Marketing & Sales und stellvetretender CEO von Stadler.
 
«Wir können bestätigen dass der FLIRT Akku-Testträger auf der Strecke von Berlin-Gesundbrunnen nach Warnemünde exakt 224.00 Kilometer im reinen Batteriemodus zurückgelegt hat ohne dabei unter Oberleitung oder an einer anderen externen Energiequelle die Batterien aufgeladen zu haben», sagt Heiko Hüserich, TÜV Nord.

Quelle: Stadler Rail Group

Erster Škoda U-Bahnzug für Warschau bei Testfahrten

Die polnische Hauptstadt freut sich bereits auf die neuen U-Bahnzüge, die in der Tschechischen Republik hergestellt werden. Heute stellte der Hersteller Škoda Transportation feierlich den ersten kompletten Zug vor. Dieser ist nun auf dem Testgleis im Pilsner Werk und wird auf die Testfahrten vorbereitet. Die Metro Warszawskie unterzeichnete mit der Gruppe Škoda Transportation einen Vertrag für die Lieferung von bis zu 45 Sechswagen-Züge. Der Gesamtwert des Kontrakts beträgt knapp 8 Milliarden Kronen.

„Der erste komplettierte U-Bahnzug Varsovia ist in unserem Pilsner Areal für seine ersten Tests bereit. Bald wird ihm der Zug Nummer zwei Gesellschaft leisten, der nun in der finalen Montage ist. Das Projekt beschäftigt aktuell Hunderte Menschen, und das nicht nur im Rahmen unserer Gruppe. Das Schweißen der Aluminiumgehäuse und ihr Lackieren verliefen in Ostrava, die finale Montage und das erste Testen danach in Pilsen. An der Herstellung beteiligten sich jedoch auch viele Zulieferer aus Polen. An der Entwicklung arbeiteten wir auch mit polnischen Universitäten zusammen“, sagt Petr Brzezina, Präsident der Gruppe Škoda Transportation.

Auf die Fahrgäste warten voll durchgängige Züge, die ein übersichtliches äußeres und inneres audiovisuelles Informationssystem anbieten. Bestandteil eines U-Bahnzugs sind ebenso Bereiche für Rollstuhlfahrer, Kinderwägen und Fahrräder. Die Gesamtkapazität eines Zuges beträgt 1.500 Personen. Die Gehäuse der Wagen sind aus Aluminium und ihre Produktion verlief im größten Bearbeitungszentrum in Europa im Produktionswerk der Škoda Transportation in Ostrava. Die Länge eines Wagens ist ungefähr zwanzig Meter und die Gesamtlänge des Zugs ist 118,2 Meter. Die Höchstgeschwindigkeit der neuen Züge beträgt 90 km/h.

Die Züge ermöglichen ein vollwertiges elektrodynamisches Bremsen bei allen Modi der Besetzung des Zugs mit Präferenz des Rekuperationsbremsens, bei dem die elektrische Energie wieder in das Speisesystem zurückgeführt wird. Die Züge sind laut den EN und UIC Normen hergestellt.

Bestandteil des Auftrags sind auch Lieferungen von Ersatzteilen, ein Simulator, erweiterte Garantien und Schulungen. Die Gruppe Škoda Transportation stellte bereits zwei U-Bahngenerationen für Petersburg in Russland her und arbeitete auch an der Modernisierung von Wagen für die Prager U-Bahn.

Quelle: Škoda Transportation

Autonomes Shuttle EASY beendet Test im Straßenverkehr in Bad Soden-Salmünster

Der erste Test eines autonomen Fahrzeugs im regulären Straßenverkehr im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) geht mit einem positiven Fazit zu Ende. An den insgesamt 163 Betriebstagen im Kurgebiet von Bad Soden-Salmünster hat das Fahrzeug über 3.000 Testkilometer absolviert und mehr als 3.000 Personen als Fahrgäste befördert. Das Shuttle hat sich sehr gut in den Verkehr integriert und über 95 Prozent der gefahrenen Kilometer tatsächlich autonom absolviert, ohne, dass der Operator an Bord eingreifen musste. Die häufigste Ursache für Eingriffe durch den Operator waren Falschparker bzw. Autos, die zu weit auf die Fahrbahn ragten. Auch die Bilanz der Fahrgäste fiel positiv aus: 89 Prozent fühlten sich sicher an Bord des Shuttles, das erstmals auch Autoverkehr bei seinem Betrieb berücksichtigen musste. 80 Prozent der Fahrgäste wären sogar ohne Operator mitgefahren. Seit Mai 2021 fuhr das Fahrzeug auf einem 1,3 km langen Rundkurs durchs das Kurgebiet von Bad Soden-Salmünster und hielt dabei unter anderem an der Spessart Therme, der Salztal Klinik und dem Parkplatz Festplatz. Seit Juni durften dann auch Fahrgäste kostenlos mitfahren. Aus Sicherheitsgründen war ein Operator an Bord vorgeschrieben.

„Aus unseren anderen Testfeldern wissen wir, dass Fahrgäste dem EASY-Shuttle vertrauen“, sagt RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat. „Dass sie sich auch in einem autonomen Fahrzeug im regulären Straßenverkehr sicher fühlen, freut mich besonders. Das Testfeld in Bad Soden-Salmünster hat uns einen großen Schritt weitergebracht bei unserem Ziel, in Zukunft autonome Shuttles als Ergänzung von Bus und Bahn einzusetzen.“

Thorsten Stolz, Landrat des Main-Kinzig-Kreises: „Um den öffentlichen Personennahverkehr auch im ländlichen Raum attraktiver zu machen, setzen wir auch auf neue Technologien wie autonome Fahrzeuge. Diese könnten in Zukunft Shuttleservices auf wenig befahrenen Strecken oder zu Tageszeiten anbieten, wenn sich ein reguläres Busangebot nicht lohnt.“

Das Testfeld am Kloster Eberbach macht ab dem 20.12.2021 Winterpause. Voraussichtlich von Februar bis Sommer 2022 können dann wieder Fahrgäste mit dem Shuttle fahren. Auf dem Gelände der Stadtbahnzentralwerkstatt der Verkehrsgesellschaft Frankfurt war der 11-monatige Test im No-Operator-Betrieb bereits im November zu Ende gegangen. Weitere Testfelder sind für das kommende Jahr in Planung, um an die bereits gewonnenen Erkenntnisse anzuknüpfen.

Quelle: RMV