Bundesrat will Nutzung von Mobilitätsdaten verbessern

Um die Infrastrukturen und Angebote des öffentlichen und privaten Verkehrs optimal nutzen zu können, braucht es einen besseren Informationsfluss zwischen Infrastrukturbetreibern, Verkehrsunternehmen, privaten Anbietern und Verkehrsteilnehmenden. Der Bundesrat schlägt vor, dazu eine staatliche Mobilitätsdateninfrastruktur aufzubauen, über die sich die verschiedenen Akteure einfacher vernetzen sowie Daten bereitstellen und austauschen können. An seiner Sitzung vom 2. Februar 2022 hat der Bundesrat einen entsprechenden Gesetzesentwurf in die Vernehmlassung geschickt.

Ein möglichst reibungsloser Informationsfluss zwischen Infrastrukturbetreibern, Verkehrsunternehmen, privaten Anbietern von Mobilitätsdienstleitungen und den Verkehrsteilnehmenden trägt dazu bei, das Verkehrswachstum besser zu bewältigen. Daten spielen in der Mobilität damit eine immer wichtigere Rolle: Sie sind nebst der Straßen- und der Schieneninfrastruktur eine dritte systemrelevante Infrastruktur.

Heute sind die dazu nötigen Informationen allerdings noch nicht ausreichend verfügbar und harmonisiert. Diese Lücke will der Bundesrat beheben und die Nutzung von Mobilitätsdaten verkehrsträgerübergreifend verbessern (Lieferung, Bereitstellung, Austausch, Verknüpfung, Bezug). Er schlägt dazu vor, eine staatliche Mobilitätsdateninfrastruktur (MODI) aufzubauen. Diese soll die technischen und organisatorischen Voraussetzungen schaffen, um den Informationsfluss zu allen Aspekten der Mobilität dauerhaft, sicher und frei von kommerziellen Interessen zu gewährleisten. Entscheidend sind dabei folgende Grundsätze: Unabhängigkeit, Verlässlichkeit, Offenheit, Nichtdiskriminierung, Transparenz, Nicht-Gewinnorientierung und Flexibilität. Die Finanzierung dieser neuen Infrastruktur soll während der ersten 10 Jahre durch den Bund sichergestellt werden und danach möglichst über Nutzungsgebühren erfolgen.

Diese nationale Dateninfrastruktur leistet einen Beitrag, um die Verkehrsinfrastrukturen effizienter zu betreiben und zu nutzen, öffentliche und private Mobilitätsangebote gezielter zu planen, besser auszulasten und den Bedürfnissen der Bevölkerung besser Rechnung zu tragen. Sie ermöglicht es dadurch auch, die Mobilität klimafreundlich weiterzuentwickeln. Die Bereitstellung einer Basisinfrastruktur für systemrelevante Daten durch den Bund schafft zudem Rechts- und Investitionssicherheit.

Die neue Dateninfrastruktur besteht aus zwei Hauptelementen: NADIM und Verkehrsnetz CH. NADIM (Nationale Datenvernetzungsinfrastruktur Mobilität) ermöglicht den standardisierten Austausch von Mobilitätsdaten und damit die Vernetzung von öffentlicher Hand, Mobilitätsanbietern, Entwicklern und Betreibern von digitalen Kundenlösungen (z.B. Apps) sowie weiteren Akteuren wie Wissenschaft und Forschung. Das Verkehrsnetz CH ist eine einheitliche, digitale Abbildung des gesamten Verkehrssystems der Schweiz. Hier sollen alle Daten zu den Verkehrsnetzen und der zugehörigen Infrastrukturen der öffentlichen Hand zentral durch den Bund synchronisiert, erweitert und optimiert werden. Damit bildet Verkehrsnetz CH das zentrale räumliche Referenzsystem für die Verknüpfung von Mobilitätsdaten über die NADIM.

Quelle: Bundesamt für Verkehr

260 Millionen für Bahnausbau im Burgenland

Das Paket ist das Ergebnis intensiver Verhandlungen zwischen dem Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), dem Land Burgenland und der ÖBB-Infrastruktur AG. Gemeinsames Ziel ist es, den Eisenbahnnah- und Regionalverkehr im Burgenland für Bahnkunden noch attraktiver zu machen und die Nutzung des öffentlichen Verkehrs gesamthaft zu steigern.

Die wesentlichen Eckpunkte des Pakets sind Infrastrukturmaßnahmen auf ÖBB-Strecken, fahrgastgerechte Umgestaltungen von Bahnhöfen, die Errichtung von multimodalen Mobilitätsverknüpfungspunkten im Sinne der burgenländischen Gesamtverkehrsstrategie 2021 sowie Maßnahmen zur Erhöhung der Sicherheit auf Eisenbahnkreuzungen. Insgesamt umfasst das Übereinkommen Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von etwa 261 Millionen Euro bis 2027, wovon mehr als 29 Millionen Euro durch das Land Burgenland finanziert werden.  

Das Land Burgenland unterstützt beispielsweise die Elektrifizierung der Steirischen Ostbahn (Jennersdorf – Graz) und der Mattersburger Bahn (Wr. Neustadt – Loipersbach-Schattendorf) und leistet Kostenbeiträge zur Attraktivierung dieser Strecken. Dank der Schleife Ebenfurth wird es im Zusammenspiel mit dem zweigleisigen Ausbau der Pottendorfer Linie möglich, die Fahrzeit aus dem Nord- und Mittelburgenland in die Bundeshauptstadt zu verkürzen und somit einen Mehrwert für die Pendler der Region zu schaffen. 

Um den Bahnkunden ein ansprechendes und barrierefreies Bahnreiseerlebnis bieten zu können, werden in den kommenden Jahren weitere Bahnhöfe und Haltestellen im Burgenland umgestaltet. Dazu gehören Beispielsweise Mattersburg Nord, Marz-Rohrbach, Neudörfl, Bad Sauerbrunn, Deutschkreutz und Eisenstadt.

Gemäß der Gesamtverkehrsstrategie Burgenland (GVS21) sollen im südlichen Burgenland (Raum Friedberg/Aspang), im Raum Eisenstadt und im Bereich Parndorf multimodale Verkehrsdrehscheiben entstehen. So wird das Gesamtsystem des öffentlichen Verkehrs durch die integrierte Planung von Angeboten in den Bereichen Bahn, Bus und bedarfsgesteuerter Mobilitätsformen verbessert und für die Pendler aus dem Burgenland attraktiver gestaltet. Dies schließt auch die Gestaltung der Bahnhofsvorplätze ein. Damit wird der Plan verfolgt, Nutzungsmischungen und Verdichtungen am Bahnhof zu erreichen. Die Attraktivierung und Erweiterung von Park&Ride- und Bike&Ride-Anlagen gemeinsam mit den Standortgemeinden und die Verbesserung der Ladeinfrastruktur für E-Mobilität gehören ebenfalls dazu.

Im Burgenland gibt es derzeit insgesamt rund 100 niveaugleiche Eisenbahnkreuzungen mit Landesstraßen. Gemeinsam wollen das Land und die ÖBB Auflassungen und die Herstellung von Ersatzwegen auf Basis einer geteilten Finanzierung weiter vorantreiben, um die Sicherheit aller Verkehrsteilenhmer weiter zu erhöhen.

Quelle: ÖBB

Fünf Mal mit Bus oder Bim fahren und fünf Prozent sparen

Mit nur einem „Wisch“ zur Fahrt mit Bus und Bim: Die innovative Ticketing-App FAIRTIQ ermittelt automatisch für den Fahrgast den optimalen Tagestarif für die gefahrene(n) Strecke(n). Zum Jahresstart gibt es nun eine ganz besondere Aktion für alle fleißigen FAIRTIQ-Nutzer in Linz: Wer an mindestens fünf Tagen innerhalb eines Kalendermonats mit Bus oder Straßenbahn im Verkehrsliniennetz der LINZ AG LINIEN fährt und dabei FAIRTIQ nutzt, erhält eine Gutschrift von fünf Prozent vom Wert der Ticketkosten dieses Monats. Diese wird automatisch im Folgemonat abgezogen. So profitieren die Kunden nicht nur vom günstigsten Tagesticket, sondern können zusätzlich noch sparen. Seit Anfang Jänner und bis Ende März können FAIRTIQ-Nutzer den Vielfahrer-Bonus sammeln.

„Mehr als 11.600 Registrierungen und über 92.300 Fahrten wurden seit der Einführung der FAIRTIQ-App verzeichnet. Jetzt können wir allen fleißigen Nutzern seit Jahresstart einen Bonus geben, damit Danke sagen und einen Anreiz schaffen, mit der Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz zu leisten“

LINZ AG-Vorstandsdirektorin Dr.in Jutta Rinner

FAIRTIQ richtet sich dabei vor allem an Öffi-Fahrgäste, die sporadisch bzw. spontan mit Bus und Bim in Linz unterwegs sind und deshalb mit den Tarifen und dem Ticketsystem nicht im Detail vertraut sind. Das Planen und Überlegen, welches Ticket für die jeweilige Strecke benötigt wird, entfällt, ebenso wie der Kauf am Fahrscheinautomaten. Der Fahrgast muss nur mittels Wischbewegung in der App ein- und auschecken. FAIRTIQ erkennt dann via GPS, an welcher Haltestelle der Fahrgast einsteigt sowie an welcher er wieder aussteigt und berechnet für die gefahrene(n) Strecke(n) den günstigsten Tarif innerhalb von 24 Stunden ab der ersten Fahrt. Das heißt, dass zum Beispiel bei mehreren Fahrten an einem Tag nur bis zum Wert eines 24-Stunden-Fahrscheins/einer Tageskarte verrechnet wird. Eine Start- oder Zielangabe ist nicht nötig. Abgerechnet wird im Nachhinein über das bei der Registrierung hinterlegte Zahlungsmittel. Die App steht in den Stores für iOS und Android kostenlos zur Verfügung.

Im vergangenen Jahr wurde die App im Sinne der Nutzerfreundlichkeit noch weiter optimiert. Seit dem Frühsommer 2021 erkennt die neue „Smart Stop“-Funktion, wenn Nutzer vergessen haben, die Fahrt zu beenden und nimmt ihnen das Auschecken in der App ab. Die „Smart Stop“-Funktion muss vom User einmalig aktiviert werden.

Quelle: LINZ AG

Mit Fett und Schneepflug gegen Eis und Schnee

Von vielen zumeist unbemerkt sind die Winterdienste der Stadtwerke Augsburg (swa) derzeit unterwegs, um den Nahverkehr auch bei Minusgraden oder Schneefall aufrecht zu erhalten. Straßenbahnen sind recht unempfindlich gegen Winterwetter, allerdings gibt es zwei Dinge, die unabdingbar sind: eisfreie Oberleitungen für die Energieversorgung und Weichen, die richtig funktionieren.

Um die Oberleitungen von Eis frei zu halten gibt es spezielle Nachteinsätze. Mitarbeitende des Fahrdienstes fahren mit Combino-Straßenbahnen dann, wenn sonst keine Straßenbahnen unterwegs sind, zwischen 0:00 Uhr und 5:00 Uhr. Sie fahren die Straßenbahnlinien ab, damit sich an den Oberleitungen gar nicht erst Eis bilden kann. Frostige Temperaturen mit hoher Luftfeuchtigkeit oder Niederschlag machen einen Einsatz nötig.

An wenig befahrenen Stellen und dort, wo das Risiko einer Vereisung besonders groß ist, etwa wo Oberleitungen geneigt sind oder sich kreuzen, fettet ein Team von Monteuren die Leitungen mit biologisch abbaubarem Schmierfett ein. So kann kein Eis direkt am Metall festfrieren und der Stromabnehmer der Straßenbahn kann den Eisklumpen leicht von der Oberleitung abstreifen. Auf den rund 100 Kilometern im Oberleitungsnetz werden etwa 3.000 Meter mit dem Schmierfett behandelt. Und damit auch nur so viel wie nötig aufgetragen wird, geschieht das in Handarbeit. Die Arbeit lohnt sich, denn die Schutzschicht hält einige Tage und dann ist meist die Wetterlage auch wieder freundlicher.

Dafür, dass am Boden freie Strecke herrscht, sorgt der Winterdienst des Gleisbaus. Auch wenn derzeit der Schnee noch auf sich warten lässt, ist alles für den Ernst- bzw. Schneefall bereitet. Dann sind die Mitarbeitenden mit Räumfahrzeugen unterwegs, um die Strecken dort zu räumen, wo der Nahverkehr vom normalen Straßenraum abgetrennt ist und ein eigener Bahnkörper besteht. Der swa-Winterdienst ist vorab eingeteilt, aber für plötzlich eintretende Wetterereignisse gibt es eine Rufbereitschaft. Das Räumen der Haltestellen übernimmt der aws der Stadt im Auftrag der swa.

Damit die Weichen im Winter frei von Eis und Schnee bleiben, sind im Netz der swa etwa 150 Weichenheizungen verbaut. Allerdings können diese bei viel Schnee nicht ausreichen. Auch dann kümmert sich der Winterdienst darum, die Weiche wieder frei zu bekommen. Ein größeres Problem als Schnee stellt allerdings Rollsplitt dar. Wenn zu viel davon in die Weiche gelangt, kann sie nicht mehr richtig abschließen und löst eine Störung aus. Auch dann kümmert sich die Schienenreinigung darum, im Regelfall mit Spezialfahrzeugen, aber manchmal ist auch Handarbeit von Nöten.

Quelle: swa

Finanzierung des ÖPNV muss erweitert werden

Ein umfangreiches strategisches Gutachten im Auftrag des Aachener Verkehrsverbunds (AVV), welches im letzten Jahr vorgestellt wurde, zeigt auf, was für eine erfolgreiche Verkehrswende im AVV vor allem nötig ist: ein dichteres Angebot und eine deutlich bessere finanzielle Ausstattung des öffentlichen Verkehrs.

Die nicht allein mit Blick auf den Klimawandel angestrebte Verkehrswende ist für die ÖPNV-Aufgabenträger auf kommunaler Ebene mit erheblichen Herausforderungen insbesondere hinsichtlich der erforderlichen Finanzierungsgrundlagen verbunden.

Perspektivisch wollen die Mitglieder der AVV-Zweckverbandsversammlung einen Wandel hin zu neuen Finanzierungsgrundlagen erreichen, um den Nahverkehr deutlich auszubauen und so mehr Verkehr auf den ÖPNV zu verlagern. Dazu hat die Verbandsversammlung eine Resolution gefasst, welche an die für eine erfolgreiche Verkehrswende maßgeblichen Akteure auf der Bundes- und Landesebene NRW gerichtet ist.

Die Politiker in der Verbandsversammlung sprechen sich – auch mit Blick auf die anhaltende Corona-Krise, die die wettbewerblichen Rahmenbedingungen für den ÖPNV dramatisch verschlechtert hat – nachdrücklich dafür aus, umgehend den Wandel der ÖPNV-Finanzierung von einer überwiegenden Nutzerfinanzierung zu einer stärkeren öffentlichen bzw. Nutznießerfinanzierung einzuleiten, um die Verkehrswende aktiv zu gestalten und die gesteckten Klimaschutzziele erreichen zu können.

Hierfür käme neben einer Ausweitung der landes- und bundesseitig bereitgestellten Finanzmittel die Öffnung der Landesgesetzgebung zur Schaffung einer Nutznießerfinanzierung in Betracht.

Quelle: AVV

Alstom und Deutsche Bahn testen deutschlandweit ersten Batteriezug im Fahrgastbetrieb

Alstom und die Deutsche Bahn (DB) schlagen in Zusammenarbeit mit den Ländern Baden-Württemberg und Bayern ein neues Kapitel im klimafreundlichen Bahnbetrieb auf.  Am kommenden Montag beginnt die Bewährungsprobe des Battery Electric Multiple Unit (BEMU), des ersten voll zugelassenen Batteriezuges von Alstom. Die DB betreibt den emissionsarmen Fahrzeugtyp mit ihrer Regionalverkehrstochter DB Regio. Ab dem 24. Januar ist er für Bahnkunden in Baden-Württemberg und ab dem 5. Februar auch in Bayern im Fahrgastbetrieb zu erleben. Der Testbetrieb läuft bis Anfang Mai 2022.

Seit 2016 entwickelt Alstom zusammen mit der TU Berlin, mit Unterstützung der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW) sowie einer Förderung des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr, den batterie-elektrischen Zug. Er ist ein möglicher nachhaltiger Nachfolger für Dieselzüge in Deutschland: insgesamt 450 Linien im deutschen Schienennetz werden bislang ausschließlich mit Dieselzügen befahren. Alternative Antriebe ermöglichen hier einen effizienten und emissionsfreien Betrieb. Der knapp viermonatige Test auf Personenverkehrsstrecken in Bayern und Baden-Württemberg ist der nächste Schritt dorthin. In Zukunft wird die BEMU-Technologie auf der Coradia-Plattform von Alstom zum Einsatz kommen.

Werktags wird der Zug in Baden-Württemberg auf der Strecke Stuttgart – Horb fahren. Samstags und sonntags wird die Linie Pleinfeld – Gunzenhausen im Fränkischen Seenland bedient. So wird einerseits eine möglichst hohe Laufleistung des Zuges ermöglicht und andererseits können verschiedene Streckenprofile sowie unterschiedliche Batterieaufladeszenarien getestet werden. Während in Baden-Württemberg die Aufladung während der laufenden Fahrt erfolgt, kann in Bayern nur an den elektrifizierten Ziel- und Startbahnhöfen aufgeladen werden, da die Strecke dazwischen nicht elektrifiziert ist. Neben der DB als Betreiber sind die Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg (NVBW) und die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) assoziierte Projektpartner.

Während Alstoms Wasserstoffzüge für längere Strecken optimiert sind, eignen sich Alstoms Batterietriebzüge für kurze Linien oder Strecken mit nicht-elektrifizierten Abschnitten, die bislang mit Dieselfahrzeugen betrieben wurden. Direkte Verbindungen zwischen elektrifizierten und nicht-elektrifizierten Netzabschnitten können nun emissionsfrei und ohne die Notwendigkeit zusätzlicher Elektrifizierung betrieben werden, was die Reisezeit zwischen Stadt und Land verkürzt.

Quelle: Alstom

Fahrplananpassung in Berlin

Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen passt ab dem kommenden Montag, 24 Januar 2022, den Fahrplan an. Die wöchentliche Leistung wird um 4,8 Prozent angepasst. Über 95 Prozent der Fahrten sind also nicht betroffen. Das gesamte Netz wird weiter zuverlässig bedient. Die BVG trifft damit Vorsorge angesichts der zuletzt in Teilbereichen gestiegenen Zahlen von Quarantänefällen und Krankmeldungen.

„Berlin kann sich auf die BVG verlassen“, sagt Dr. Rolf Erfurt, Vorstand Betrieb. „Das gilt gerade jetzt, wo wir alle in einer schwierigen Phase der Corona-Pandemie sind. Mit den Anpassungen stellen wir sicher, dass es in der ganzen Stadt auch in den kommenden Wochen weiter einen zuverlässigen und leistungsfähigen Verkehr mit Bussen und Bahnen gibt. Die Änderungen betreffen nur 4,8 Prozent der Fahrten. Wo immer es geht, setzen wir möglichst große Fahrzeuge ein.“

Im Busverkehr gelten ab Montag Taktanpassungen auf insgesamt 21 Linien, die aktuell weniger stark frequentiert werden. Angepasst werden die Fahrpläne vorrangig auf Verbindungen, auf denen mehrere Linien (z.B. ein Expressbus und eine normale Linie) abschnittsweise parallel fahren und daher ein solider Takt erhalten bleibt. Alle Abschnitte und Haltestellen im Berliner Busnetz werden weiterhin angefahren. Die Metrolinien fahren mindestens im 10-Minuten-Takt. Insgesamt hat die BVG mehr als 150 Tagesbuslinien.

Bei der U-Bahn müssen Fahrgäste nach der Anpassung höchstens eine Minute länger auf ihren Zug warten als bisher. Auf den Linien U2, U5, U6 und U9 gilt ab Montag tagsüber durchgehend ein 5-Minuten-Takt. Momentan gelten auf diesen Linien zu den Stoßzeiten am Morgen und am Nachmittag teilweise etwas dichtere Takte.

Im Straßenbahnverkehr betreffen die Anpassungen lediglich zwei von 22 Linien. Die M5 und die M6 fahren ab Montag tagsüber durchgehend im 10-Minuten-Takt.

Der Rahmen der Maßnahmen ist mit der Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz abgestimmt. Alle Fahrplananpassungen sind zeitnah auch auf BVG.de/corona zu finden und werden selbstverständlich in die Routenplaner und Auskunftssysteme sowie die FahrInfo-App eingepflegt.

Quelle: BVG

InnoTrans startet gut gebucht ins neue Jahr

Zuversichtlich startet die Bahnbranche in das InnoTrans Jahr. Auch 2022 prägen die Weltleitmesse eine große Nachfrage, hohe Internationalität sowie erweiterte digitale Services. Motto des diesjährigen Branchentreffs ist „The Future of Mobility in times of climate change“. Bereits zum Start des InnoTrans Jahres sind 98 Prozent der Ausstellungsfläche ausgebucht.

Die 13. Ausgabe der Weltleitmesse für Verkehrstechnik und Mobilität findet vom 20. bis 23. September 2022 auf dem Berliner Messegelände statt. Die Aussteller zeigen ihre Innovationen in allen 42 Hallen des Messegeländes auf einer Fläche von 108.000 Quadratmetern in den Segmenten Railway Technology, Railway Infrastructure, Public Transport, Interiors und Tunnel Construction. Neu ist der Ausstellungsbereich Mobility+ innerhalb des Segmentes Public Transport. Damit wendet sich die InnoTrans speziell an Anbieter von ergänzenden Mobilitätsdienstleistungen. 18 Aussteller sind momentan in dem Sonderbereich angemeldet, darunter Firmen wie ioki, Mobimeo, Optibus, Door2Door, Better Mobility, CleverShuttle.

Die Internationalität der Aussteller ist mit 64 Prozent aus 57 Ländern genauso hoch wie bei der Vorveranstaltung 2018. Verbände aus dem In- und Ausland präsentieren die Wirtschaftskraft ihrer Branche aus ihrem Land. Außerdem präsentiert ein Gemeinschaftsstand (Zeleros Hyperloop und Hardt Hyperloop) den neuesten Stand zu den Entwicklungen des Hyperloops, ein ultraschnelles bodengebundenes Transportsystem für Passagiere und Fracht.

Auf den Messebesuch können sich Besucher mit der neuen, digitalen Branchenplattform InnoTrans PLUS vorbereiten. Hier präsentieren sich Aussteller 365 Tage im Jahr. Die Plattform bietet erweiterte Services wie z. B. Chats, Matchmaking, Streaming Live und On Demand, Webinare und Terminbuchung. Eine thematische Einstimmung bietet auch der InnoTrans Podcast mit internationalen Gästen, bei dem sich alles um die Zukunft der Mobilität dreht. Die neue Podcast-Folge erscheint immer jeden 2. Dienstag im Monat.

Wie immer wird die InnoTrans mit einer Podiumsdiskussion zwischen hochkarätigen Politikern und Wirtschaftsvertretern eröffnet. Die Auftaktveranstaltung am 20.09.2022 steht unter dem Motto „The Future of Mobility in times of climate change“. Seitens der Industrie haben bis jetzt zugesagt: Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender Deutsche Bahn AG; Peter Spuhler, CEO Stadler Rail; Henri Poupart-Lafarge, Präsident Alstom Transport S.A. sowie Michael Peter, CEO Siemens Mobility GmbH.

Der Ticketshop für Tages-/Dauer- und Studentenkarten steht ab März 2022 zur Verfügung.

Quelle: Messe Berlin

Corona-Beschränkungen: Verkehrswende angeschoben, Mobilität ausgebremst

Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben die Verkehrsnachfrage in Deutschland deutlich einbrechen lassen. Das haben Forschende des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) in einer Studie im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums festgestellt. Darin untersuchten sie die Auswirkungen der unterschiedlichen Phasen des Pandemiegeschehens auf das Mobilitätsverhalten der Bevölkerung. Demnach war die Verkehrsleistung im Herbst 2020 um fast ein Fünftel geringer als im Vorjahr.

„Infolge der pandemiebedingten Einschränkungen lag die Verkehrsleistung, also die von Menschen insgesamt zurückgelegten Distanzen, im Oktober 2020 ganze 18 Prozentpunkte unter dem Wert des Vorjahres. Im Winter 2020/2021, während des Lockdowns, sogar 54 Prozent niedriger“, sagt Dr. Bastian Chlond vom Institut für Verkehrswesen (IfV) des KIT.

Auch bei der Verkehrsmittelnutzung gab es Bewegung: Zwar legten die Menschen im Winter 2020/21 anteilig mit 51 Prozent kaum weniger Wege mit dem Auto zurück als zuvor (2019: 54 Prozent), jedoch bei insgesamt deutlich weniger Verkehr: „Gleichzeitig spielte im Herbst 2020 das Fahrrad eine relativ große Rolle, vor allem im Freizeitverkehr“, sagt Chlond. „Im Winter verlagerte sich die Verkehrsmittelnutzung wohl auch wegen des Wetters dann hin zu einem verstärkten Zufußgehen.“

Deutlich verloren hat hingegen der Öffentliche Verkehr. „Die Virtualisierung unterschiedlicher Aktivitäten, etwa das Homeschooling infolge von Schulschließungen oder das Homeoffice, haben hier zu erheblichen Rückgängen geführt“, sagt Lisa Ecke vom IfV. Während 2019 immerhin elf Prozent aller Wege mit den typischen zum Pendeln genutzten Verkehrsmitteln Bus, Straßenbahn oder Zug zurückgelegt wurden, waren es im Winter 2020/21 nur noch sechs Prozent und im Herbst 2020 acht Prozent. „Gerade die Arbeitsplätze von Büroangestellten, deren Tätigkeiten sich umstandslos von zu Hause erledigen lassen, liegen vorwiegend in den Innenstädten und sind mit dem Öffentlichen Verkehr gut zu erreichen. Folglich haben insbesondere Bus und Bahn durch das Homeoffice verloren.“

Generell verlagern sich Alltagsaktivitäten zunehmend in digitale Welten. Auch das beeinflusst das Verkehrsgeschehen: 2020 haben lediglich 45 Prozent der Erwerbstätigen angegeben, keine Möglichkeit zu haben, von Zuhause aus zu arbeiten, 2019 waren es noch 67 Prozent gewesen.

Positive Aspekte könnten diese Entwicklungen zukünftig für den Klimaschutz haben, glauben die Forschenden: „Mit Blick auf die angestrebte Verkehrswende besteht die Hoffnung, den physischen Verkehr langfristig zu reduzieren, auch mithilfe virtueller Werkzeuge und Formate.

Quelle: KIT

Van Hool baut 21 batterieelektrische Trambusse für Malmö

Van Hool hat einen Vertrag mit Nobina, der größten Personenverkehrsgesellschaft Skandinaviens, über die Lieferung von 21 batterieelektrischen Doppelgelenk-Trambussen vom Typ Exqui.City in der 24-m-Version geschlossen. Die sogenannten Trambusse werden ab Mitte 2022 im öffentlichen Personennahverkehr von Malmö (Schweden) zum Einsatz kommen. Es handelt sich dabei um Plug-in-Fahrzeuge, die im Nobina-Depot in Malmö geladen werden.

Filip Van Hool, CEO Van Hool: „Diese Bestellung untermauert das Vertrauen, das Nobina in Van Hool hat. Nobina ist eine neue und wichtige Referenz für Van Hool und ein klarer Beweis für die technologische Vorrangstellung des Unternehmens aus Koningshooikt. Van Hool setzt voll und ganz auf 100-prozentig emissionsfreie Anwendungen in ihren Bus-Baureihen. Wir sind überzeugt, dass die verschiedenen emissionsfreien Antriebslösungen, die wir anbieten, nämlich Batterie, Oberleitung und Wasserstoff, je nach örtlicher Anwendung ein trefflicher Ansatz zur Ökologisierung der Busflotten ist, an der die öffentlichen Verkehrsgesellschaften in aller Welt derzeit arbeiten.“

Bild: Van Hool

Der Exqui.City kombiniert die Flexibilität eines Busses mit der Effizienz einer S-Bahn. Die Trambusse haben ein ausgeprägtes futuristisches Design und hohen Komfort mit Klimaanlage, beeindruckender Laufruhe und sanfter Beleuchtung. Die Niederflurbusse erleichtern den Einstieg und bieten mit vier Doppeltüren schnellen Zugang. Dieser Fahrzeugtyp basiert auf einer mehrfachen Antriebsplattform, die jetzt zu 100 % emissionsfrei ist: Batterie-, Oberleitungs- und Wasserstoffantrieb. Diese Plattform macht den Exqui.City sowohl in der 18- als auch in der 24-m-Version zur perfekten Aufnahmebasis für die verschiedenen Öko-Antriebssysteme. Mittlerweile verkehren bereits über 300 Trambusse in 17 Städten, hauptsächlich in Europa, doch auch im französischen Übersee-Département Martinique.

Van Hool ist ein unabhängiger belgischer Hersteller von Stadtbussen, Reisebussen und Nutzfahrzeugen. Das im Jahr 1947 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz im belgischen Koningshooikt. Der überwiegende Teil der Produktion ist für Europa und Amerika bestimmt. Van Hool beschäftigt weltweit mehr als 3.300 Mitarbeiter, die meisten davon an den Produktionsstandorten in Koningshooikt (Belgien) und Skopje (Nordmazedonien).

Quelle: Van Hool