Pkw-Maut als Baustein für klimaneutrale Mobilität

Eine verursachergerechte Pkw-Maut kann den Erhalt von Straßen in Deutschland sichern und den Ausbau der Infrastruktur für klimaneutrale Mobilität stärken. Das zeigt der Thinktank Agora Verkehrswende in einer neuen Studie. Hintergrund ist vor allem, dass die bisherige Finanzierung der Straßeninfrastruktur über die Energiesteuer auf Benzin und Diesel mit dem Umstieg auf Elektromobilität in den kommenden Jahren wegbrechen wird.

Nach Einschätzung von Agora Verkehrswende kann die Pkw-Maut bei einer Erhebung pro Kilometer auf allen Straßen, nicht nur auf Autobahnen, Einnahmen in Höhe von rund 33 Milliarden Euro im Jahr 2030 garantieren. Das decke nicht nur die Kosten für die Straßeninfrastruktur, sondern auch die vom Pkw-Verkehr verursachten Kosten durch Luftverschmutzung, Lärm und Flächenverbrauch. Gut die Hälfte des Geldes könne für öffentlichen Verkehr, Fuß- und Radinfrastruktur sowie Lärmschutz genutzt werden.

Die Studie, die das Forschungs- und Beratungsunternehmen Infras im Auftrag von Agora Verkehrswende durchgeführt hat, liefert ein Modell für eine Pkw-Maut in Deutschland. Untersucht wurden die Kosten und der Nutzen sowie die technische und politische Umsetzung. Neben den gefahrenen Kilometern sollen bei der Erhebung der Pkw-Maut laut Studie weitere Faktoren eine Rolle spielen. Das Fahrzeuggewicht sei sinnvoll, um kleinere Fahrzeuge zu begünstigen und weil schwere Fahrzeuge Straßen stärker in Anspruch nehmen. Zu prüfen wäre auch eine Differenzierung nach Schadstoffausstoß. Schließlich wäre es sinnvoll, an vielbefahrenen Straßen zu besonders verkehrsreichen Zeiten höhere Gebühren zu verlangen.

Der Gebührenanteil für die Überlastung von Straßen und öffentlichem Raum in Städten und Gemeinden soll nach Einschätzung von Agora Verkehrswende als zusätzliche Option in der Verantwortung der Kommunen liegen. Die Einnahmen aus einer solchen lokalen Anti-Stau-Gebühr – maximal rund 11 Milliarden Euro – sollten vor Ort eingesetzt werden, zum Beispiel für den ÖPNV oder für Rad- und Fußwege.

Aufgrund der vielseitigen Vorteile sieht Dr. Urs Maier, Projektleiter bei Agora Verkehrswende, in der verursachergerechten Pkw-Maut „einen Baustein für ein digitalisiertes und klimaneutrales Verkehrssystem. Sie sichert die Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur mit digitalen Mitteln und führt zu einer fairen und effizienten Aufteilung der Kosten im Straßenverkehr. Durch die differenzierten Preissignale lassen sich der Verkehrsfluss und die Auslastung der Infrastruktur besser steuern. Durch die Investitionen in bessere Mobilitätsangebote wird Pkw-Verkehr auf andere Verkehrsarten verlagert und der öffentliche Verkehr wird für alle attraktiver.“

Zur Einführung der Pkw-Maut solle die Bundesregierung im Laufe dieser Legislaturperiode ein Konzept erarbeiten und dann ein Gesetz auf den Weg bringen. Für den Hochlauf schlägt Agora Verkehrswende ein Stufenmodell vor. Technisch kann die Pkw-Maut auf der Lkw-Maut aufbauen. Für die Abrechnung über Bordgeräte oder Smartphone-Apps könne ein Dienstleistungsmarkt entstehen, um die Kosten im Wettbewerb möglichst gering zu halten.

Die Studie steht kostenlos zum Download zur Verfügung.

Quelle: Agora Verkehrswende

ÖBB Postbus schließt Rahmenvertrag für emissionsfreie Solaris-Busse

Im Februar dieses Jahres unterschrieb Solaris mit der Österreichischen Postbus AG, dem größten Busunternehmen in Österreich und Marktführer im regionalen Buslinienverkehr, einen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 106 modernen, umweltfreundlichen Bussen. Potenzielle Bestellungen sollen im Zeitraum 2022-2025 aufgegeben werden, wobei auch eine Verlängerungsoption bis 2028 vereinbart wurde. Unter den Bussen, die vom Kunden abgerufen werden können, befinden sich bis zu 24 neue emissionsfreie Urbino 9 LE electric und bis zu 82 wasserstoffbetriebene Urbino 12 hydrogen.

Der unterschriebene Rahmenvertrag ist bereits ein weiterer Vertrag über Wasserstoffbusse zwischen der Österreichischen Postbus AG und Solaris. Der letzte Vertrag vom Februar 2021 sah u. a. eine Lieferung von bis zu 40 Solaris Urbino 12 hydrogen vor. Die Energie, mit der die Busse angetrieben werden, kommt aus den 70 kW starken Brennstoffzellen. Sie wird in der umgekehrten Elektrolyse erzeugt und dann dem Antrieb direkt zugeführt. Der Antrieb besteht aus einer Achse mit E-Motoren. Die einzigen Nebenprodukte dieses Prozesses sind Wärme und Wasserdampf. Der für den Antrieb notwendige Wasserstoff wird gasförmig in fünf Tanks mit einer Gesamtkapazität von 1560 l gespeichert, die auf dem Dach montiert sind. Darüber hinaus wird jedes der bestellten Fahrzeuge mit einer Solaris High Power-Batterie ausgestattet.

Der Vertrag sieht auch die Möglichkeit des Abrufs des Urbino 9 LE electric vor, des jüngsten Mitglieds der elektrischen Solaris-Familie, das seinen Erstauftritt im September 2021 hatte. Dieses vielseitige Modell wurde so konzipiert, dass es an die Zulassungsanforderungen sowohl der Fahrzeugklasse I als auch der Klasse II angepasst werden kann. Es stellt daher ein exzellentes Bindeglied zwischen dem Stadt- und Vorortverkehr dar. Dank seiner kompakten Abmessungen wird es auf steilen Strecken oder in engen Kurven in den österreichischen Bergen bestens zurechtkommen. Die angebotenen 9-Meter-Busse werden über einen elektrischen Zentralmotor verfügen. Der Antrieb wird mit Energie aus einem Satz von Solaris High Energy-Batterien mit einer Gesamtkapazität von ca. 280 kWh versorgt und der geräumige Businnenraum wird Platz für mindestens 65 Fahrgäste bieten.

Solaris ist in Österreich seit 2003 vertreten und inzwischen hat es dorthin über 400 Busse in 40 Städte ausgeliefert. Knapp 70 davon sind emissionsfreie Fahrzeuge.

Quelle: Solaris

Deutschland wählt seinen Lieblings-Eisenbahner

Die Allianz pro Schiene sucht wieder Deutschlands beliebtesten Eisenbahner. Noch bis zum 31. März können alle Zugreisenden in einer bundesweiten Online-Abstimmung im Wettbewerb „Eisenbahner mit Herz“ ihren Helden der Schiene wählen. „Gerade in der Corona-Zeit haben unzählige Eisenbahner und Eisenbahnerinnen ihre Fahrgäste auf einzigartige Weise unterstützt“, sagte Dirk Flege, Geschäftsführer des gemeinnützigen Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene. Wer seine Stimme abgeben möchte, kann dies hier tun.

Bis Ende Januar hat die Allianz pro Schiene Geschichten von begeisterten Zugreisenden gesammelt: von Schaffnerinnen, die telefonisch die im vorherigen Zug vergessene Tasche  ausfindig machten, von Zugbegleitern, die Erste Hilfe leisteten oder mit ganzem Einsatz dafür sorgten, dass die Reisenden trotz verpassten Anschlüssen nachts noch nach Hause kamen oder auch von Triebfahrzeugführerinnen, die dem Nachwuchs geduldig eine spannende Berufseinführung gaben. Aus diesen Vorschlägen der Kunden wählt eine Jury die Bundes- und Landessieger beim Eisenbahner mit Herz aus. Zusätzlich gibt es einen „Publikumspreis“.

Bei der Abstimmung über den Kundenliebling kann noch bis zum 31. März 2022 jeder und jede mitwählen. Das Voting findet auf der Website der Allianz pro Schiene statt. Wer teilnehmen möchte, braucht nur eine E-Mail-Adresse. Die Daten verwendet die Allianz pro Schiene ausschließlich für diesen Zweck, leitet sie nicht weiter und löscht sie nach Ende des Wettbewerbs. Alle Kandidaten und ihre Geschichte sind auf der Homepage der Allianz pro Schiene und bei Facebook zu finden. Zusätzlich können sich alle Interessierten die Kandidaten und ihre Geschichte auch bei Instagram anschauen.

Im vergangenen Jahr wurde ODEG-Zugbegleiter Sebastian Fröschke aus Finsterwalde bei Berlin zum Publikumsliebling gekürt: Er hatte einer Frau, deren Bankkarte abgelaufen war, das Ticket auf eigene Kosten gekauft. Die Dame überwies ihm nach ihrer Rückkehr nicht nur das vorgestreckte Geld, sondern empfahl ihn gleich beim Wettbewerb.

„In der Corona-Pandemie haben die Menschen mehr noch als in normalen Zeiten gespürt, welch wichtigen Dienst Deutschlands Eisenbahner und Eisenbahnerinnen für jeden einzelnen und für die Gesellschaft insgesamt leisten“, sagte Flege. „Durch unseren Wettbewerb Eisenbahner mit Herz bieten wir die Möglichkeit, mit einer Stimmabgabe dem Lieblingseisenbahner oder der Lieblingseisenbahnerin ganz einfach ‚Dankeschön‘ zu sagen.“

Quelle: Allianz pro Schiene

Dank FAIRTIQ wird Bus- und Bahnfahren in Ingelheim noch bequemer

Ab sofort können die Fahrgäste in Ingelheim ihre Fahrkarte für Bahn und Bus mit der Ticket-App FAIRTIQ lösen. Ein einfacher Weg zum passenden Fahrschein und Gratisfahrten – das bieten die Stadt und die Verkehrsbetriebe zur Einführung in Ingelheim.

Der Weg zur richtigen Fahrkarte sollte möglichst einfach sein. Mit dieser Idee haben die Stadt Ingelheim, der RNN und INGmobil sich auf die Suche gemacht nach einer Technologie, die genau das ermöglichen sollte: Keine Sorgen mehr um das preisoptimale Ticket, um Kleingeld am Automaten oder Stempelkarten. All dies bietet die Applikation fürs Smartphone von FAIRTIQ.

Das Unternehmen aus der Schweiz konnte bei der Preisausschreibung, welche die Stadt Ingelheim vorgenommen hat, überzeugen und wird nun im Städtchen am Rhein eingeführt. In der FAIRTIQ-App sind Einzelfahrkarten für Erwachsene und Kinder sowie Single- Tageskarte verfügbar. Zudem können die BahnCard 25 und die BahnCard 50 von den Nutzern in der App hinterlegt werden. Die ausgeklügelte Technologie berücksichtigt diese Ermäßigungen bei der Preisberechnung dann automatisch. Bis Ende 2023 wird FAIRTIQ auf Probe eingeführt und kann im Gebiet der Stadt Ingelheim (Preisstufe 21 innerhalb der Wabe 320) verwendet werden. Ausgenommen davon ist Gau-Algesheim.

“Als Rhein-Nahe Nahverkehrsverbund sehen wir uns als Mobilitätsdienstleister in der Verantwortung, in nachhaltige Systeme für unsere Region zu investieren. Das Projekt in Ingelheim bildet den Auftakt dieses Ticket-Systems, das wir nach einer Pilotphase gerne auf umliegende Bereiche im RNN-Verbundgebiet erweitern wollen”, so Silke Meyer, Geschäftsführerin des RNN.

“Wie können wir den ÖPNV attraktiver machen und Treibhausgase im Verkehr einsparen? Unsere Antwort: kostenloser ÖPNV im gesamten Ingelheimer Stadtgebiet nachts, am Wochenende und an Feiertagen”, erläutert Dr. Christiane Döll, Beigeordnete der Stadt Ingelheim am Rhein, die Idee für das Projekt. “Konkret bedeutet dies: Wer montags bis donnerstags von 21:00 bis 4:00 Uhr, freitags ab 18:00 Uhr, samstags, sonntags und an gesetzlichen Feiertagen (Rheinland-Pfalz) ganztags mit FAIRTIQ unterwegs ist, fährt zum Nulltarif. Das bietet die Möglichkeit, die App auszuprobieren und im Alltag auf Herz und Nieren zu prüfen. Auch in den kostenlosen Zeiten muss ein Fahrschein über die FAIRTIQ-App gelöst werden. Hierfür wird den Nutzern nichts berechnet.

“Wir freuen uns sehr, dass das FAIRTIQ-Netzwerk weiter wächst und wir mit dem RNN nun auch einen Partner in Rheinland-Pfalz gewonnen haben”, freut sich Gian-Mattia Schucan, Gründer und CEO von FAIRTIQ. “Der zeitlich befristete Nulltarif bietet einen niedrigschwelligen Einstieg in den ÖPNV an und zeigt, welch vielfältigen Möglichkeiten der Tarifgestaltung die FAIRTIQ-App bietet.”

Schnellere Elektrifizierung für mehr Klimaschutz

„Um deutlich schneller erheblich mehr Verkehre auf die Schiene zu bringen – damit wir die Klimaschutzziele im Verkehrssektor erreichen – müssen wir in den kommenden Jahren das deutsche Schienennetz weiter elektrifizieren. Die nach wie vor effizienteste und kostengünstigste Form der Elektrifizierung ist die Oberleitung. Der Bau von Oberleitungen scheitert jedoch in der Praxis an zu langwierigen und komplizierten Planungs- und Genehmigungsprozessen. Wir haben deshalb konkrete Vorschläge für eine vereinfachte und damit schnellere Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken erarbeitet. Damit ist das Ziel der Branche, im deutschen Schienennetz den Elektrifizierungsgrad von heute 60 Prozent auf mindestens 75 Prozent zu steigern, in den kommenden Jahren erreichbar“, so Ingo Wortmann, Präsident des Branchenverbands VDV.

Im neuen VDV-Positionspapier „Elektrifizierung von Eisenbahnstrecken als Teil der Energiewende“ unterstreichen die Branchenexperten, warum eine Elektrifizierung nach wie vor die beste Form des Eisenbahnbetriebs ist, um möglichst zuverlässig und schnell zahlreiche Personen und Güter zu befördern:

  • Die elektrische Traktion ermöglicht deutlich höhere Höchstgeschwindigkeiten wegen der im Zug installierten hohen spezifischen Antriebsleistung.
  • Die elektrische Traktion ermöglicht den Einsatz von schweren Güterzügen mit weniger Lokomotiven und das bei höherer Geschwindigkeit.
  • Die elektrische Traktion ermöglicht relativ einfach, viele Radsätze, insbesondere die der für den S-Bahn-Betrieb vorgesehenen Triebwagen, anzutreiben und infolgedessen eine hohe Beschleunigung sowie eine rein elektrische Bremsung mit Energierückspeisung dieser Fahrzeuge zu gewährleisten.

Neben der Errichtung von Oberleitungen auf bislang nicht elektrifizierten Strecken kann man alternativ auch Fahrzeuge einsetzen, die per Batterie oder Brennstoffzelle betrieben werden. Die Experten des VDV sehen hier jedoch die Oberleitung im Vorteil, weil Fahrzeuge mit Batterie oder Brennstoffzelle schwerer und technisch aufwändiger sind als solche, die direkt effizient per Strom aus der Oberleitung gespeist werden.

Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung stehen weitreichende Ziele für die Beschleunigung und Vereinfachung von Planung und Genehmigung für Bauvorhaben. Die vom VDV vorgelegten Vorschläge passen genau zu diesen bundespolitischen Überlegungen. Der VDV schlägt unter anderem vor, bei Elektrifizierungsvorhaben für Eisenbahnstrecken künftig auf eine Vorprüfung der Umweltverträglichkeit und auf den üblichen Planfeststellungsvorbehalt zu verzichten.

Weiteres Verbesserungspotenzial sieht der Verband zudem in der grundsätzlichen Konzeption von Fahrleitungen: Die Bauart von Oberleitungen müsse künftig besser an die jeweiligen Anforderungen der Betriebsführung von Strecken angepasst werden. Der VDV entwickelt dazu aktuell bereits ein Regelwerk für wirtschaftliche Oberleitungsanlagen von regionalen Eisenbahnstrecken beispielsweise mit Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h und darunter, das allerdings bestehende Spielräume für den Betrieb und die Ausstattung regionaler Eisenbahnen weiterhin berücksichtigt.

Quelle: VDV

Volocopter sammelt über 150 Millionen Euro ein

Volocopter, Pionier der Urban Air Mobility, hat im ersten Signing seiner vom südkoreanischen Investor WP Investment geführten Serie E Finanzierungsrunde 153 Mio. Euro bei einer Pre-Money-Bewertung von 1,5 Mrd. Euro aufgenommen. Das neue Kapital soll die Zertifizierung des elektrischen Passagierflugtaxis von Volocopter und die Markteinführung in ersten Städten beschleunigen.

Volocopter entwickelt neue und nachhaltige Mobilitätsoptionen für Städte weltweit. Mit einer Familie von Fluggeräten verfolgt das Unternehmen einen einzigartigen Ansatz, indem es Urban Air Mobility (UAM) als ganzheitliches Ökosystem entwickelt. Mit zehn Jahren Entwicklungserfahrung ist Volocopter zweifelsohne führend in diesem Bereich. Als erstes und einziges Unternehmen für elektrische Senkrechtstarter (eVTOLs), das von der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) die Zulassung als Entwicklungsbetrieb (DOA) erhalten hat, hat sich Volocopter dazu verpflichtet, kommerzielle Flugtaxidienste in Städten wie Singapur, Rom und Paris einzuführen.

WP Investment mit Sitz in Seoul, Republik Korea, ist ein neuer Investor für Volocopter und führt diese Finanzierungsrunde an. Volocopter und WP Investment werden gemeinsam eine strategische Partnerschaft eingehen, indem sie ein Joint Venture gründen, um Urban Air Mobility bald in südkoreanischen Städten einzuführen.

Zu den neuen Investoren von Volocopter gehören unter anderem WP Investment und Honeywell. Viele bestehende Investoren, darunter Atlantia, Whysol und btov Partners, haben ihre Investitionen in dieser Runde ebenfalls erhöht.

„Das erfolgreiche erste Signing unserer Series E bringt uns renommierte neue Investoren und weitere sind schon im Due-Diligence-Prozess. Diese private Finanzierungsrunde ermöglicht es uns weiterhin konzentriert unsere Mission voranzutreiben, nämlich nachhaltige Urban Air Mobility zum Leben zu erwecken”, sagte Stefan Klocke, Vorsitzender des Beirats von Volocopter. “Wir stehen fest an der Spitze der Branche: Wir sind finanziell diversifiziert, die Zertifizierung des VoloCitys ist in greifbarer Nähe, wir zeigen unseren Fortschritt durch öffentliche Flüge und überzeugende Joint Ventures auf der ganzen Welt.”

Das Unternehmen verkündete kürzlich, dass es eine Grundsatzvereinbarung mit der Aviation Capital Group (ACG) abgeschlossen hat, in dem der Verkauf und das Leasing von Volocopter-Flugzeugen für bis zu 1 Mrd. USD festgelegt wurden. Sobald die Zertifizierung der Flugzeuge erfolgt ist, ermöglicht diese Vereinbarung Volocopter, seinen Betreibern und Kunden weltweit attraktive Leasing-Optionen anzubieten – ein Schlüssel zur raschen Expansion vom elektrischen Fliegen in Städten in der nahen Zukunft.

Quelle: Volocopter

Neue Lehrwerkstätte der Wiener Linien entsteht in Simmering

Die Wiener Stadtwerke und die Wiener Linien gehören zu den größten Lehrlingsausbildnern Österreichs. Und in Zukunft wird die Lehrlingsausbildung im Konzern einen noch höheren Stellenwert bekommen. „Die Stadt wächst und der klimafreundliche öffentliche Verkehr wächst mit. Dafür brauchen wir viele gut ausgebildete Fachkräfte, die gemeinsam mit den Wiener Linien das Öffi-Netz weiter ausbauen. Die Stadt Wien investiert daher 16,5 Mio. Euro in die Errichtung der Lehrwerkstätte 2.0, die ab Herbst 2023 für eine Verdoppelung der Ausbildungsplätze bei den Wiener Linien sorgen wird. Dies ist auch aufgrund der bevorstehenden Pensionierungswelle der ‚Babyboomer‘-Generation eine enorm wichtige Investition, mit der wir Arbeitsplätze für den Weg zur Klimaneutralität schaffen und Wiens hohe Lebensqualität in Zukunft sichern“, sagt Öffi-Stadtrat Peter Hanke. Die Gesamtinvestitionssumme beläuft sich auf rund 22 Mio. Euro, wobei 16,5 Mio. Euro von der Stadt Wien und 5,5 Mio. Euro von den Wiener Linien getragen werden. 

Visualisierung: Zechner & Zechner

Von Nutzfahrzeugtechnik bis Elektrotechnik, von Mechatronik bis zum Gleisbau – aktuell werden am Standort in Simmering rund 200 Nachwuchs-Fachkräfte in zukunftsträchtigen Berufsfeldern ausgebildet. Auch immer mehr Frauen entscheiden sich für einen technischen Lehrberuf. In den vergangenen Jahren konnte der Frauenanteil in technischen Lehrausbildungen kontinuierlich auf rund 20 Prozent gesteigert werden, Tendenz weiterhin steigend. Mit Inbetriebnahme der neuen Lehrlingswerkstätte im Herbst 2023 wird die Gesamtzahl der Ausbildungsplätze sukzessive auf insgesamt rund 480 mehr als verdoppelt.

„Die Wiener Linien bilden bereits seit vielen Jahren Lehrlinge auf höchstem Niveau aus und passen das Angebot laufend den Anforderungen am Arbeitsmarkt an. Dass viele Lehrlinge gleich nach Abschluss ihrer Ausbildung eine erfolgreiche Karriere bei den Wiener Linien starten, spricht für das Spitzen-Niveau der Lehrlinge und die Attraktivität des Öffi-Betriebs als Arbeitgeber“, so Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer. 

Die Lehrwerkstätte 2.0 wird in der Hauptwerkstätte der Wiener Linien in Simmering mit nachhaltigen Materialien und in energieeffizienter Bauweise errichtet. Das Untergeschoss wird aus Recyclingbeton gebaut, Erdgeschoß und 1. Stock CO2-sparend aus Holz. Geheizt wird mit Erdwärme. Für umweltfreundliche Energieversorgung sorgt eine Photovoltaik-Anlage, das Dach des Gebäudes wird begrünt. Im Erdgeschoß des Neubaus werden Maschinenhallen und Werkstätten am neuesten Stand der Technik entstehen. Darüber werden im 1. Obergeschoß moderne Schulungs-, Labor- und Lehrräume gebaut. Offene Sozialräume sollen Austausch und Wissenstransfer fördern.

Quelle: Wiener Linien

Anruf-Linien-Taxi durchs Murgtal fährt elektrisch

Die Vermeidung lokaler Emissionen hat sich das Taxiunternehmen Holl zum Ziel gesetzt. Aus diesem Grund sind schon seit 2016 E-Taxis unter anderem in Baden-Baden im Einsatz. Diese Woche wurde der vierte eVito Van in die Flotte von Taxi-Holl aufgenommen und fährt in Zukunft als Anruf-Linien-Taxi (kurz ALT) im Murgtal. Dabei geht es Taxi-Holl nicht nur um die Vermeidung lokaler Schadstoff-, sondern auch um Lärmemissionen. Denn die elektrischen Taxis gleiten fast lautlos durch die vom ALT bedienten Gemeinden und dies ist in den Abendstunden, in denen das ALT verstärkt verkehrt, eine Entlastung für die Anwohner.

Auch werden die elektrischen Vans im Murgtal überwiegend mit Grünstrom der Stadtwerke Gaggenau betankt. Dieser Grünstrom stammt zu 100 Prozent aus zertifizierten Anlagen erneuerbarer Energien mit modernsten Umweltstandards. Der größte Teil wird in kleinen Wasserkraftanlagen, die die natürliche Fließgeschwindigkeit und Kraft eines Flusses nutzen, erzeugt. Ein geringer Anteil wird durch Windkraft- oder Photovoltaikanlagen gewonnen. „Wir legen besonderen Wert darauf, dass unsere Grünstrom-Produzenten keine Atom- oder Kohlekraftwerke betreiben“, erklärt Paul Schreiner, Werkleiter der Stadtwerke Gaggenau.

Die Stadtwerke Gaggenau legten mit der Inbetriebnahme der Schnelladesäule am Jahnplatz in Gaggenau den Grundstein für die Entscheidung der Firma Taxi-Holl, das Anruf-Linien-Taxi zu elektrifizieren. Die Schnelladesäule mit 100 KW Ladeleistung ermöglicht es, die eingesetzten Elektro-Taxis innerhalb von 30 Minuten wieder auf 80% zu laden, um den Fahrdienst weiter anbieten zu können.

Im Notfall können die E-Taxis auch auf die Schnellladesäulen der EnBW in Gaggenau-Bad Rotenfels, Kuppenheim-Oberndorf oder Gernsbach mit jeweils 50 KW zurückgreifen.

Aktuell ist noch ein Diesel-Van für das Anruf-Linien-Taxi im Einsatz. Voraussichtlich im kommenden Juni wird dieser durch einen weiteren Van des Mercedes-Benz Vertragspartners WACKENHUT ersetzt. So können pro eingesetztem elektrischen Van 23 Tonnen CO2 pro Jahr eingespart werden. Die Firma WACKENHUT übernimmt auch die Wartung der eVitos, da die elektrischen Vans mit einem kostenlosen Wartungspaket angeboten werden.

Quelle: Holl AG

BUS2BUS mit mehr Fahrzeugen und größerer Fläche

Am 27. und 28. April 2022 öffnet die BUS2BUS unter dem Berliner Funkturm wieder ihre Pforten. Die Fachmesse für Hersteller, Zulieferer und Dienstleister symbolisiert den Re-Start der Busbranche. Wie im Messegeschäft geht es in der Busbranche um den direkten Austausch. Die Atmosphäre, Effektivität und Nähe eines persönlichen Gesprächs lassen sich durch nichts ersetzen. Der Wunsch ist daher groß, sich persönlich zu treffen.

Von vornherein plant die Messe Berlin großzügig und hält notwendige Abstände ein, damit sich alle Gäste wohl und sicher fühlen. Ein detailliertes Sicherheits- und Hygienekonzept wird an die aktuell geltenden Anforderungen angepasst.

Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass die Messe das Niveau von 2019 übertreffen wird: Über 25 Neufahrzeuge sind auf der Fachmesse zu sehen, mehr als je zuvor. Im Außenbereich sind Probefahrten möglich. Interessante Neuheiten für den Öffentlichen Personennahverkehr werden ebenso vorgestellt wie Lösungen für die Bustouristik und den Fernverkehr. Angesichts der zunehmenden Digitalisierung der Busbranche liegt ein weiterer Schwerpunkt auf Digitalen Services. Neue Partnerschaften können in der Startup Area entstehen, wo junge Unternehmen aus der Mobilitätsszene ihre Lösungen vorstellen.

Der Trend bei den Ausstellern geht zu größeren Flächen und mehr Fahrzeugen. Für anschauliche Live-Demonstrationen, Vorführungen und Testfahrten mit neuen Fahrzeugen bietet der Außenbereich viel Platz. Auf der Fachmesse stellen namhafte Unternehmen aus wie MAN, EvoBus, Daimler Buses, OTOKAR, VDL Bus & Coach, Iveco Magirus, Skoda Transportation, Switch Mobility, Anadolu Isuzu, Ebusco, Karsan, Mobileye, Optibus, ZF, ABB, Kempower, Bus Factory, K-Bus, Probus oder OV Steinborn.

„Wir freuen uns außerordentlich, dass dieses Jahr die BUS2BUS wieder physisch stattfindet und wir in Berlin unsere Vollniederflur-Kompetenz unter anderem mit einer Deutschlandpremiere darstellen können.“

Jochen Grau, Marketing Communication Bus, Iveco Magirus AG

Eine Anmeldung für Aussteller ist noch möglich. Die Anmeldefrist wurde verlängert. Interessierte Unternehmen können sich jetzt die letzten Standflächen sichern. Eintrittskarten für die BUS2BUS 2022 gibt es nur im Online-Shop. Tageskassen sind nicht vorgesehen. Wer bis zum 15. April 2022 bucht, kann bis zu 60 Prozent auf den Eintrittspreis sparen.

Quelle: Messe Berlin

Ukraine-Krieg: ÖBB hilft mit zahlreichen Maßnahmen

Der Krieg ist über Nacht über die Ukraine hereingebrochen. Knapp 700.000 Menschen sind bereits auf der Flucht. Europa und die Welt versuchen seit Beginn der russischen Invasion in das EU-Nachbarland Ukraine rasch Maßnahmen und Hilfsaktivitäten zu setzen – gemeinsam mit Unternehmen der kritischen Infrastruktur in den Mitgliedsländern.

Allen voran spielen da die Bahnen als Transportmittel für Güter, aber natürlich vor allem für Menschen auf der Flucht eine entscheidende Rolle. Die ÖBB und ihre Mitarbeiter haben die Situation von der ersten Minute unter Beobachtung gehabt und soweit wie möglich helfend eingegriffen.

Als Konzern haben die ÖBB seit Kriegsbeginn sofort reagiert, berichtet ÖBB CEO Andreas Matthä: „Als ÖBB sind wir insgesamt bemüht, überall wo wir gebraucht werden zu helfen. Ukraine-Flüchtlinge fahren bis auf weiteres gratis mit den ÖBB in ganz Österreich und bekommen dafür Tickets ausgestellt. All jene, die bei uns in Wien ankommen und kurzfristig unterkommen müssen, finden am Hauptbahnhof eine Notschlafstelle. Die Räumlichkeiten stellen die ÖBB zur Verfügung, die Caritas betreut vor Ort. Und auch unsere Güterverkehr-Tochter in Tschechien hat bereits mitgeholfen, gemeinsam mit der tschechischen Schwestergesellschaft Hilfsgüter in ein Flüchtlingscamp an der polnisch-ukrainische Grenze zu bringen. Da werden sicher noch weitere Hilfstransporte folgen. Auch ÖBB Postbus als größtes Busunternehmen Österreichs wird dort, wo Hilfe dringend benötigt wird, unterstützen. In Krisenzeiten braucht es Solidarität und gemeinsames Handeln.“

In den vergangenen beiden Tagen sind auf Österreichs Bahnhöfen zunehmend mehr Flüchtende aus der Ukraine angekommen. Viele von ihnen reisen weiter in die Schweiz oder Deutschland. Die meisten kommen in Zügen aus Polen oder Ungarn. Hauptsächlich betroffen ist der Wiener Hauptbahnhof. Hier, aber auch an anderen Bahnhöfen Österreichs, koordinieren sich die ÖBB eng mit den zuständigen Bundesländern, Behörden und Hilfsorganisationen, um Ankommende rasch zu versorgen. Um Menschen auf der Flucht auch ordnungsgemäß mit Tickets zu versorgen, werden im Reisezentrum am Hauptbahnhof eigene Schalter geöffnet, an denen „Sondertickets“ ausgestellt werden. Am Dienstag wurden bereits rund 200 derartige Gratistickets ausgegeben.

Auch für die nächste Zeit gilt: Die ÖBB stehen mit Behörden, Regierung und Nachbarbahnen im laufenden Kontakt zu den Entwicklungen und beobachten die Situation genau. Die Erkenntnisse der Flüchtlingssituation 2015 haben gezeigt, dass koordiniertes Vorgehen in diesen Fragen unverzichtbar ist.

Quelle: ÖBB