VöV fordert Anpassungen am Entwurf des CO2-Gesetzes

In seiner Vernehmlassungs-Stellungnahme zum neuen CO2-Gesetz begrüßt der Verband öffentlicher Verkehr (VöV) zwar die rasche Erarbeitung und die Stoßrichtung der Vorlage. Gleichzeitig fordert er gewichtige Anpassungen zugunsten des öV und damit der Umwelt. Der VöV erachtet die Unterstützung für die Umstellung beim Straßen-öV auf umweltfreundliche Antriebe als unzulänglich – und macht einen einfach umsetzbaren Alternativvorschlag.

Die rasche Ausarbeitung eines Entwurfs für ein neues CO2-Gesetz ist sehr wichtig, denn für den VöV ist die Erreichung der Klimaziele ein großes Anliegen. Der Grund ist einfach: Der öffentliche Verkehr ist als sauberes und sehr energieeffizientes Transportmittel für die Erreichung der Klimaziele des Bundes Teil der Lösung. Deshalb möchte der VöV auch gute Rahmenbedingungen, damit die Umstellung von Dieselbussen zu Bussen mit umweltfreundlichen Antrieben rasch erfolgen kann. Mit dem in die Vernehmlassung geschickten Gesetzesentwurf ist das aber für den Straßen-öV kaum möglich.

Der VöV begrüßt in seiner Stellungnahme, dass der Bund die Umstellung beim Straßen-öV auf umweltfreundliche Antriebe (technologieneutral) unterstützen will. Den Vorschlag, dies mit nur 15 Mio. Franken pro Jahr zu unterstützen, lehnt der VöV als viel zu wenig ab. Denn der Bund schlägt gleichzeitig vor, dass der öV neu per sofort Mineralölsteuer bezahlen soll; bisher waren die öV-Transportunternehmen von dieser Steuer befreit. Pro Jahr müsste somit der öV jährlich über 80 Millionen Franken neue Steuern bezahlen. Die Rechnung geht deshalb für den öV und letztlich die Umwelt nicht auf. Eine massive Verteuerung des öV kann nicht Sinn des CO2-Gesetzes sein.

Der VöV schlägt deshalb ein konkret ausformuliertes Alternativmodell vor: Hauptpunkt ist darin, dass der Bund – für eine befristete Zeit – pro Inbetriebnahme eines neuen Busses mit umweltfreundlichem Antrieb einen Pauschalbeitrag im Sinne einer Anschubfinanzierung ausrichtet. Gleichzeitig unterstützt der VöV grundsätzlich die Abschaffung der Befreiung des öV von der Mineralölsteuerpflicht, sie soll jedoch zeitlich gestaffelt bis 2030 erfolgen. Zudem verlangt der VöV auch für die Umstellung von Rangierlokomotiven und Schiffen im öV auf umweltfreundliche Antriebe eine Unterstützung durch den Bund.

Quelle: VöV

Weltweiter Klimastreik am 25.3.

Am Freitag, dem 25. März, ruft Fridays For Future zum zehnten globalen Klimastreik auf. Weltweit und in mehr als 250 Städten in Deutschland finden unter dem Motto #PeopleNotProfit Proteste für eine klimagerechte Zukunft und Frieden statt. Mit vielfältigen Aktionen und Großdemonstrationen unter anderem in Berlin, Hamburg, Köln, Freiburg, München und Halle setzt die Bewegung ein Zeichen für die Einhaltung der 1,5°C-Grenze sowie das Ende des Krieges in der Ukraine. 

“Der neueste Klima-Bericht des IPCC macht unmissverständlich klar: Die aktuelle Politik, die kurzfristige Profite vor Menschen und planetare Grenzen stellt, zerstört die menschlichen Lebensgrundlagen. Um die 1,5°C-Grenze einzuhalten und die schlimmsten Folgen einzudämmen, brauchen wir jetzt einen Systemwechsel. Unsere Politik muss sich an denjenigen orientieren, die schon jetzt am stärksten von der Klimakrise betroffen sind”

Darya Sotoodeh, Pressesprecherin der Bewegung

Jeden Tag zahlt die EU rund 500 Millionen Euro an Putin für Kohle, Öl und Gas aus Russland, wobei Deutschland einer der Hauptabnehmer russischer Energieimporte ist. Die Aktivisten fordern daher als eine Antwort auf den Krieg den Importstopp fossiler Energieträger aus Russland, sowie den schnellen Ausstieg aus fossilen Energien und die konsequente Beschleunigung der Energiewende.

“Indem die Bundesregierung weiter an Kohle-, Öl- und Gasimporten festhält, finanziert sie den Angriffskrieg Putins auf die Ukraine. Die Regierung ist in der Pflicht, die Importe zu stoppen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern zu beenden. Statt neue fossile Abhängigkeiten zu erschaffen, ist es jetzt die Aufgabe der Ampel-Koalition massiv in Wärmepumpen, Solaranlagen und Windräder zu investieren und soziale Ausgleichsmaßnahmen zu schaffen”

Jule Pehnt, Pressesprecherin der Bewegung


Eine Übersicht aller in Deutschland geplanten Aktionen und weitere Presseinformationen finden Sie unter fridaysforfuture.de/reichthaltnicht, eine weltweite Übersicht unter fridaysforfuture.org/action-map/map.  

Quelle: Fridays For Future

Ein Jahr Karlsruher Klima-Urteil: Klimaschutz sichert Freiheit

Am 24. März 2021 erklärte das Bundesverfassungsgericht das Klimaschutzgesetz für teilweise verfassungswidrig. Das oberste deutsche Gericht begründete dies mit der Gefährdung grundrechtlich geschützter Freiheiten künftiger Generationen. Diese sei unzumutbar. Exemplarisch hatte Karlsruhe in seinem Urteil den Verkehrssektor als wichtiges Handlungsfeld benannt. Er zählt nicht nur zu den größten CO2-Emittenten, sondern auch zu den Sektoren, in denen Fortschritte zur CO2-Minderung bislang weitgehend ausgeblieben sind.

Das geltende Klimaschutzgesetz sieht vor, dass der Treibhausgasausstoß des Verkehrs bis 2030 auf 85 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente sinkt. Im vergangenen Jahr waren die CO2 Emissionen aber wieder gestiegen, und zwar auf 148 Millionen Tonnen.

„Die Ampel-Koalition muss jetzt handeln, damit die im Klimaschutzgesetz festgelegten Treibhausgas-Limits eingehalten werden. In ihrem bis Ostern angekündigten Klimaschutzsofortprogramm muss die Bundesregierung daher schnell und entschlossen Maßnahmen zur Emissionsminderung ergreifen. Neben den auf EU Ebene zu erlassenen strengeren CO2-Grenzwerten für Pkw-Flotten benötigen wir ebenso nationale Maßnahmen, um auf den von Karlsruhe vorgeschriebenen Klimaschutzpfad zu gelangen“

VCD Bundesvorsitzende Kerstin Haarmann

Der VCD hatte seinen Maßnahmenkatalog für das Klimaschutzsofortprogramm bereits Anfang Februar vorgelegt. Zu den Forderungen gehören u.a. der Abbau klimaschädlicher Subventionen sowie eine Ausbau- und Investitionsoffensive für den Umweltverbund. Denn die Bundesregierung hat ihren Ankündigungen im Koalitionsvertrag, so u.a. bei der finanziellen Ausstattung der Schiene, bisher keine Taten folgen lassen.

Offensichtlich wird dies im diese Woche vom Bundestag beratenen Bundeshaushalt. „Es muss dringend nachgebessert werden, um den Anforderungen des Klimaschutzes gerecht zu werden“, fordert Haarmann. Neben der Infrastrukturfinanzierung zugunsten der umweltfreundlichen Schiene geht es generell um Preissignale, die klimafreundliches Wirtschaften belohnen. Dies haben die Verfassungsrichter ebenfalls in ihrem Urteil betont, genauso wie eine frühzeitige Festlegung von niedrigen CO2-Grenzwerten Anreize für klimafreundliche Mobilität schaffen kann. „Die vom Bundesverfassungsgericht vorgenommenen Setzungen dürfen gerade auch in einer Zeit nicht vergessen werden, da der Krieg in der Ukraine viele andere Themen in der öffentlichen Wahrnehmung weniger prominent erscheinen lässt. Klimaschutzpolitik ist Sicherheitspolitik. Das gilt für kurzfristig wirksame Maßnahmen wie ein Tempolimit ebenso wie für langfristiges Umsteuern wie es durch den vom VCD vorgelegten Entwurf für ein Bundesmobilitätsgesetz mit seiner verkehrsträgerübergreifenden Infrastrukturplanung möglich wird“, betont Haarmann.

Quelle: VCD

17 bargeldlose Kunden-Informationsterminals für Erlangen

Die Erlanger Stadtwerke AG (ESTW) betreibt über ihre Tochtergesellschaft, die Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH, 16 Buslinien und deckt mit diesen die Versorgung des öffentlichen Personennahverkehrs im Raum Erlangen ab.

2021 starteten die ESTW eine europaweite Ausschreibung, die zum Ziel hatte, die 10 Ticketautomaten im Stadtgebiet durch moderne Kundeninformationsterminals inklusive bargeldlose Fahrausweisausgabe zu ersetzen und darüber hinaus 7 weitere Geräte an neuen Standorten zu platzieren. Gefördert wird das Projekt vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) im Rahmen des Förderprogramms „Digitalisierung kommunaler Verkehrssysteme“ mit einer Zuwendung in Höhe von 250.000 EUR. AMCON konnte sich in diesem Ausschreibungsverfahren gegen seine Mitbewerber durchsetzen und das Projekt für sich gewinnen.

Ab Frühjahr 2022 werden die Bestandsautomaten der ESTW nach und nach durch moderne Kundenterminals der Firma Pyramid Computer ersetzt. Die neuen, für den Outdoor-Einsatz konzipierten Terminals zeichnen sich neben ihrer modernen und kompakten Bauweise vor allem durch die 32 Zoll großen Touchbildschirme aus.

Auf den Terminals wird zukünftig die Verkaufslösung AMCON.POS zum Einsatz kommen und Kunden den bargeldlosen Kauf von Fahrberechtigungen ermöglichen. Diese können über eine intuitiv bedienbare klassisch als Papiertickets erworben werden. Die Kundenterminals werden zusätzlich mit einer eTicket Schreib-/Leseeinheit ausgestattet, über die zunächst Berechtigungsinformationen ausgelesen werden und ein Aktionsmanagement betrieben wird.

Neben dem Verkauf von Fahrberechtigungen sind die Terminals aufgrund ihrer Bildschirmgröße auch hervorragend für die Darstellung zusätzlicher Fahrgastinformationen, wie Abfahrts- oder Fahrplanauskünfte geeignet. Diese Echtzeitinformationen werden zukünftig von der landesweiten Datendrehscheibe übermittelt und Kunden auf den Terminals zur Ansicht gebracht.

Verbunden sind die Kundenterminals mit dem AMCON-Hintergrundsystem. Mit diesem können die ESTW Tarif- und Gerätedaten verwalten, die Oberflächen der Verkaufsapplikation anpassen und umfangreiche Statistiken generieren. Die Erlösdaten werden automatisiert in die Hauptbuchhaltung übergeben.

 „Wir sind froh, unseren Kunden mit den neuen Terminals und der Software von AMCON zukünftig einen Mehrwert beim Ticketkauf und im Bereich der Fahrgastinformation anbieten zu können und sind gleichzeitig davon überzeugt, mit AMCON den richtigen Partner für diese Projektumsetzung gefunden zu haben“, so Sven Eggert, Abteilungsleiter Vertrieb bei der Erlanger Stadtwerke Stadtverkehr GmbH.

Quelle: AMCON

Schienen-Investitionen im Bundeshaushalt 2022 stagnieren

Der heute vom Bundeskabinett verabschiedete Haushaltsentwurf 2022 ist bei der gemeinnützigen Allianz pro Schiene auf deutliche Kritik gestoßen: „Wir können hier kein Zeichen eines verkehrspolitischen Aufbruchs erkennen“, sagte Geschäftsführer Dirk Flege am Mittwoch in Berlin. Es werde nach wie vor zu wenig in den Ausbau des Schienennetzes investiert: Insgesamt sollen 2022 die Investitionen des Bundes in die Schieneninfrastruktur bei rund 9,4 Mrd. Euro liegen. Das entspricht in etwa dem Vorjahresniveau und bietet somit nicht einmal einen Ausgleich für den deutlichen Anstieg der Baupreise. Insbesondere die Mittel für den Neu- und Ausbau blieben mit 1,9 Mrd. Euro weit unter den 2020 im Masterplan Schienenverkehr vereinbarten 3 Mrd. Euro, kritisierte Flege: „Die einzelnen Haushaltstitel wurden nahezu unverändert vom Entwurf der Vorgängerregierung übernommen. Statt eines Aufbruchspakets wurde trotz der immer drängenderen CO₂- und Energiepreisentwicklung nur ein Weiter so-Haushalt für die Verkehrspolitik verabschiedet.“ Besonders besorgniserregend ist für Flege, dass auch in der mittelfristigen Finanzplanung bis 2025 keine Trendwende zu erkennen sei.

Die im Koalitionsvertrag angekündigte Prioritätenverschiebung vom Straßen- zum Schienenausbau lasse weiter auf sich warten, so Flege: „Nach wie vor steckt der Bund mehr in Bundesfernstraßen als in Bundesschienenwege, während es in der Koalitionsvereinbarung heißt, dass ‚erheblich mehr in die Schiene als in die Straße‘ investiert werden soll.“

Quelle: Allianz pro Schiene

Fahrgastzahlen 2021 weiter unter dem Einfluss der Pandemie

Das zweite Pandemie-Jahr schlägt sich auf die Fahrgastzahlen von Tram und Bus in Stadt und Region Zürich nieder. Diese sind mit total 222 Millionen Einsteigenden um -1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesunken.

Die VBZ verzeichnen im Jahr 2021 rund 2,5 Millionen weniger Einsteiger als im Vorjahr: Während der ÖV im Vergleichsjahr 2020 in den ersten drei Monaten vor dem Lockdown noch rege benutzt wurde, drückte die Pandemie im 2021 ganzjährig auf die Fahrgastzahlen, bedingt unter anderem durch die Homeoffice-Empfehlung und -Pflicht. Grundsätzlich zeichnete sich während des vergangenen Jahres ein Trend zu einer verhaltenen Rückkehr in den ÖV ab. Nach drei Monaten mit hohen Fahrgastzahlen ohne Corona-Maßnahmen lag während des ersten Lockdowns im März/April 2020 die Fahrgastfrequenz teilweise nur bei circa 20 Prozent gegenüber dem Jahresanfang 2020. Im November 2020 waren es rund 70 Prozent und im November 2021 bereits ungefähr 90 Prozent gegenüber dem Jahresanfang 2020.

Gesamthaft gestiegen sind indes die zurückgelegten Personenkilometer, und zwar um 0,6 Prozent beziehungsweise rund 2,8 Millionen zusätzliche Personenkilometer pro Jahr, nämlich total rund 487 Millionen. Dazu passt, dass in der Agglomeration – wo in der Regel längere Strecken gefahren werden – rund 31.000 mehr Fahrgäste gegenüber Vorjahr einstiegen sind. Dies vor allem am Zimmerberg und im Glattal. Die sinkenden Zahlen an Einsteigern zeichnen sich denn auch prioritär in der Stadt ab, mit rund 2,7 Millionen weniger Fahrgästen. Im Gegenzug stiegen im Jahr 2021 rund 115.300 mehr Fahrgäste in die Nachtbusse ein.

Die VBZ-Fahrgastzahlen wie auch die Daten zur Hardbrücke, wo eine kontinuierliche Fahrgasterhebung stattfindet, werden als Open Government Data publiziert und stehen damit für die Nutzung durch Dritte zur Verfügung.  

Quelle: VBZ

Bayern unterstützt ÖPNV bei gestiegenen Treibstoffpreisen

Die hohen Treibstoffkosten belasten auch die Verkehrsunternehmen im allgemeinen öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Hier sind rasche Maßnahmen zur Unterstützung erforderlich, um die Unternehmen in dieser Lage zu unterstützen. Daher reicht der Freistaat bereits jetzt 60 Prozent der ÖPNV-Zuweisungen an die Kommunen aus. Mit über 55 Millionen Euro können die Kommunen die Verkehrsunternehmen kurzfristig in der aktuellen Situation unterstützen und ein verlässliches Angebot für den Fahrgast bereitstellen. Verkehrsminister Christian Bernreiter: „Wir brauchen angesichts der hohen Spritpreise eine schnelle und unbürokratische Entlastung im ÖPNV. Das Vorziehen der Abschlagszahlungen ermöglicht den Verkehrsunternehmen finanzielle Spielräume, um die aktuell hohen Preise abzufangen.“ 

Eigentlich wäre die Abschlagszahlung erst im Mai fällig gewesen. Angesichts der hohen Treibstoffpreise werden die ÖPNV-Zuweisungen an die Landkreise und kreisfreien Städte in diesem Jahr nicht nur vorgezogen, sondern die Abschlagsquote auch von 50 auf 60 Prozent gegenüber der Abschlagszahlung des Vorjahres erhöht. Die Landkreise und kreisfreien Städte sind als Aufgabenträger für die Finanzierung des allgemeinen ÖPNV zuständig. Mit der kurzfristigen Unterstützung des Freistaates können diese die Verkehrsunternehmen vor Ort schnell unterstützen und das Verkehrsangebot weiter aufrechterhalten.

Bernreiter appelliert an den Bund, zusätzlich kurzfristig wirksame Maßnahmen gegen die hohen Treibstoffkosten vorzulegen: „Wir unterstützen die Kommunen schnell und unbürokratisch, das wünsche ich mir auch vom Bund. Mit einem gemeinsamen Antrag mit Nordrhein-Westfalen hat der Freistaat im Bundesrat ein Konzept zur Senkung der Treibstoffkosten vorgelegt. Ich fordere den Bund auf, sich rasch mit den Vorschlägen der Länder zu befassen und nachhaltig wirksame Maßnahmen zu ergreifen.“ 

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

U-Bahn-Großbaustelle: Umfangreiches Ersatzbusangebot

Die Stadtwerke München (SWM) und die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) erneuern ab Montag, 14. März 2022, im Bereich Implerstraße Weichen, Kreuzungen und Schienen. Während der Arbeiten bis Mitte Juni 2022 werden die U-Bahnlinien U3 und U6 zwischen Goetheplatz und Implerstraße durch Busse ersetzt. Der Schienenersatzverkehr (SEV) auf diesem stark frequentierten Streckenabschnitt und darüber hinaus ist im Hinblick auf Takt und Anzahl der Fahrzeuge der umfassendste Ersatzverkehr in der Geschichte der MVG – bis zu 42 Busse sind zusätzlich im Einsatz.

Die SEV-Busse pendeln nicht nur auf dem für die U-Bahn gesperrten Abschnitt. Um die Zahl der Umsteigevorgänge für die betroffenen Fahrgäste möglichst gering zu halten, verkehrt die Ersatzbuslinie U3 von der Brudermühlstraße kommend ab Goetheplatz weiter zum Hauptbahnhof (Haltestelle an der Südseite in der Bayerstraße) und bietet damit eine Vielzahl an Umsteigemöglichkeiten zu den U-Bahn-Linien U1, U2, U4, U5, U7 und U8, zur Tram sowie zur S-Bahn-Stammstrecke. 

Zusätzlich wird eine SEV-Linie U6 als Ringlinie von der Implerstraße über die Poccistraße zum Goetheplatz und über die Haltestelle Tumblingerstraße zurück zur Implerstraße eingerichtet. Neben den SEV-Linien U3 und U6 verlängert und verstärkt die MVG während der Bauarbeiten zusätzlich bestehende Linien, um auch weiträumige Möglichkeiten zur Umfahrung der Baustelle anzubieten.

Als weitere Alternative können Fahrgäste den gesperrten Streckenabschnitt auch mit einem MVG Rad überbrücken. Bei der Rückgabe des Bikes an den Radstationen Brudermühlstraße, Implerstraße und Kreisverwaltungsreferat sowie den temporär geschaffenen Stationen am Goetheplatz und am Sendlinger Tor erhalten Nutzer automatisch eine Gutschrift von zehn Freiminuten. Für die Nutzung des „MVG Rad“ ist eine Registrierung und der Download der App „MVGO“ erforderlich. 

Nördlich des U-Bahnhofs Implerstraße tauschen SWM und MVG insgesamt acht Weichen, zwei Kreuzungen sowie Schienen, Schwellen und Schotter. Außerdem werden die Stromschienen für die Energiezufuhr in die Fahrzeuge erneuert. Diese Arbeiten sind wegen der komplexen Anordnung der Weichen und Gleiskreuzungen und der engen Arbeitsfläche im Tunnel nur im Rahmen einer Vollsperrung möglich. Damit schaffen SWM und MVG die Voraussetzungen für einen weiterhin stabilen U-Bahn-Betrieb auf den Linien U3 und U6. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis Sonntag, 19. Juni 2022.

Ausführliche Informationen sind unter mvg.de/impler abrufbar.

Quelle: MVG

3D-Druck macht die Instandhaltung von Zügen schneller

Die Deutsche Bahn (DB) steigt in den industriellen 3D-Druck ein, um ihre Züge schneller und einfacher reparieren zu können. Im Instandhaltungswerk in Neumünster nimmt das Unternehmen eigene industrielle und besonders leistungsfähige 3D-Druck-Maschinen in Betrieb.

Der 3D-Druck ist für die DB eine Schlüsseltechnologie, um auch in Zeiten von weltweiten Lieferengpässen und Rohstoffmangel die richtigen Ersatzteile parat zu haben. So kann die Zahl der verfügbaren Fahrzeuge gesteigert werden. Die größeren Fahrzeugkapazitäten sind ein entscheidender Beitrag für mehr Qualität und Pünktlichkeit. Es ist schneller, ressourcenschonender und mitunter sogar günstiger, Bauteile im 3D-Druck-Verfahren herzustellen, als sie auf konventionellem Weg zu beschaffen.

Seit 2015 hat die DB bereits mehr als 30.000 Teile aus dem 3D-Druck für insgesamt 500 verschiedene Anwendungen eingesetzt. Das Spektrum reicht vom Mantelhaken aus Kunststoff bis hin zur 27 Kilogramm schweren „Kastenkulisse“ aus Metall für einen ICE. Gedruckt wurden die Teile vor allem mit Hilfe eines Netzwerks aus Partnerfirmen. Jetzt rollt die DB den Einsatz des 3D-Drucks weiter aus und stellt immer mehr Produkte selbst her.

Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik: „Unser Ziel ist ein digitales Warenlager: Bis 2030 sollen rund 10.000 Bauteile quasi auf Knopfdruck im 3D-Drucker herstellbar sein. Das sind etwa zehn Prozent der in der Fahrzeuginstandhaltung verwendeten Teile.“

Im Instandhaltungswerk in Neumünster stellt die DB Ersatzteile aus Kunststoff für ihre Züge her. Dazu gehören beispielsweise Lüftungsgitter, Kabelhalter, Griffe oder Abdeckungen. Diese Teile sind zum Teil nicht mehr lieferbar oder können nur nach sehr langer Wartezeit oder zu hohen Kosten beschafft werden. Die 3D-Druck-Maschinen in Neumünster können Werkstoffe verarbeiten, die die besonderen technischen Anforderungen für Bauteile in Zügen erfüllen, etwa besondere Flammfestigkeit.

In einem weiteren Instandhaltungswerk in Nürnberg druckt die DB bereits Arbeitsmittel für die Produktion, die den Mitarbeitenden die Arbeit erleichtern. Dazu gehören beispielsweise Schablonen, mit denen Piktogramme aufgeklebt oder Scheinwerfer abgedeckt werden, wenn ein Zug lackiert wird. Diese Schablonen sparen zeitraubendes individuelles Anpassen oder Abkleben und werden möglichst aus recyclebarem Material hergestellt.

In ihren Werken hat die Bahn den 3D-Druck inzwischen als festen Bestandteil in die Ausbildung integriert. Im Rahmen der Novellierung der Metall- und Elektroberufe gibt es für Auszubildende ab dem 3. Lehrjahr im gewerblich-technischen Bereich (wie Mechatroniker, Elektroniker, Industriemechaniker) erstmalig auch eine Zusatzqualifikation im Bereich 3D-Druck. In einem DB-internen Wettbewerb können Mitarbeiter jedes Jahr Vorschläge für neue Anwendungen.

Quelle: Deutsche Bahn AG

Anzeige der Fahrzeugauslastung in der rnv Start.Info-App

Mit der neuesten Version der rnv Start.Info-App zeigen Symbole ab sofort im Abfahrtsmonitor der App an, ob bei ausgewählten Fahrten eine geringe, mittlere oder hohe Fahrzeugauslastung erwartet wird.     

Die App Start.Info der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) versorgt täglich zahlreiche Fahrgäste in der Metropolregion mit aktuellen Abfahrtzeiten und Neuigkeiten auf allen rnv-Linien. Nach einem technischen und optischen Relaunch im Jahr 2020 wartet sie nun mit einer neuen zusätzlichen Funktion auf: Der Fahrzeugauslastung.

Anhand von Piktogrammen ist ab sofort für Nutzer der App erkennbar, welche Auslastung bei ausgewählten Fahrten erwartet wird. Diese gliedert sich in drei Stufen: Die geringe, mittlere und hohe erwartete Fahrzeugauslastung. Mit diesem neuen Feature können Fahrgäste der rnv nach Bedarf und Möglichkeit weniger stark nachgefragte Verbindungen auswählen – und somit gerade auch in Zeiten von Corona Fahrten besser planen, um sich und andere zu schützen. Die Piktogramme werden nach dem Öffnen im Abfahrtsmonitor der App angezeigt.

Die neueste Version (2.3) der rnv Start.Info-App kann in den Apple- und Android-Stores heruntergeladen werden. Bei Nutzern, die die App bereits auf ihrem Smartphone installiert haben, ist die Anzeige der Fahrzeugauslastung nach Durchführung des Updates verfügbar.

Quelle: rnv