Leben in der Großstadt: Was sich junge Menschen für die Zukunft wünschen

Infrastruktur wird für Jahrzehnte geplant und gebaut. Was heute unter die Erde kommt, ist die Daseinsvorsorge für Generationen. Aber was wünschen sich die Bewohner der Stadt von morgen eigentlich? Welche Anforderungen haben sie an ein modernes Leben? Die Duisburger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft (DVV) hat diejenigen gefragt, die es wissen müssen: die Generation U30, die das künftige Leben in der Großstadt maßgeblich bestimmen wird. Für die Studie #duisburgvonmorgen hat die DVV das Meinungsforschungsinstitut Forsa beauftragt, hunderte junge Menschen aus NRW-Großstädten mit mehr als 100.000 Einwohnern zu den Themenfeldern „Klima & Umwelt“, „Mobilität & Infrastruktur“ und „Leben & Arbeiten“ zu befragen. Die Ergebnisse sind für diese Kategorie Städte in Nordrhein-Westfalen repräsentativ.

Umwelt- und Klimaschutz ist für die Generation U30 das alles überragende Thema und viele der Befragten wären bereit, auch selbst einen Beitrag zu leisten. Zum Beispiel durch den Bezug eines Ökostromtarifs, der auch mehr kostet (81 Prozent). Mehr als die Hälfte könnte sich vorstellen, sich politisch für den Klimaschutz stark zu machen. Auf ein eigenes Auto würde die Hälfte der Befragten verzichten. Beim Thema Reisen wären aber nur noch vier von zehn Befragten bereit, Abstriche zu machen.

Auch das Thema Mobilität und insbesondere die Fahrradinfrastruktur ist für die jungen Menschen von großer Bedeutung. Dabei fordern die meisten der Befragten eine bessere Fahrradinfrastruktur (83 Prozent) und einen gutes ÖPNV-Angebot (81 Prozent). Vor allem bei Bus und Bahn sehen die jungen Menschen das Potenzial, durch bessere Taktung und günstigere Preise mehr Attraktivität zu schaffen. Ein Nischendasein fristen derzeit noch die Sharing-Angebote. Laut Forsa-Umfrage werden sie nur selten genutzt: Nur zwei Prozent fahren damit täglich oder mehrmals pro Woche. Ein Viertel der Befragten wünscht sich dennoch mehr Angebote.

Beim Themenfeld „Leben & Arbeiten“ war das Forsa-Ergebnis NRW-weit eindeutig: Fast 80 Prozent der Befragten sind zufrieden mit ihrem Wohnort. Nur 20 Prozent würden lieber woanders wohnen, wenn sie es sich aussuchen könnten. Die wichtigsten Aufgaben für Städte sind aus Sicht der Befragten NRW-weit Klimaschutz, Schulen, Verkehrsausstattung sowie Sauberkeit (jeweils rund 90 Prozent).

Den ausführlichen Gesamtüberblick über die Studienergebnisse und die Diskussionen in den Zukunftsworkshops gibt es hier.

Quelle: DVV

Autonome Verkehrsangebote in die Fläche bringen

Anlässlich des 6. VDV-Zukunftskongresses zum autonomen Fahren im ÖPNV, der vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen gemeinsam mit dem Verkehrsforum in München abgehalten wird, betont VDV-Vizepräsident Werner Overkamp: „Mit der jüngsten Verabschiedung der Autonome-Fahrzeuge-Genehmigungs- und Betriebsverordnung (AFGBV) durch den Bundesrat, ist der rechtliche Rahmen für das autonome Fahren nun gesetzt. Wir wollen diesen als Branche nutzen und autonome Verkehrsangebote in die Fläche bringen“.

Am Kongress in München nehmen 140 internationale Fachleute und Interessierte aus Branche, Industrie und Politik in Präsenz teil. Im Fokus des zweitätigen Tagung stehen neben strategischen Vorträgen der Verkehrsunternehmen und der Industrie, insbesondere die neuen rechtlichen Rahmenbedingungen.

„Auf dem Kongress und in den Fachgesprächen dieser Tage wird deutlich, wie sehr die Verkehrsunternehmen aktiv an der Umsetzung und dem Hochlauf neuer Systeme beteiligt sind. Autonomes Fahren ist nicht mehr nur Zukunftsmusik, es ist bereits ein Gegenwartsthema – nicht nur für den Busverkehr, sondern auch für die Schiene“, so Overkamp.

Um das Potenzial für die Branche zu heben, sei es erforderlich, Innovationen zu bündeln, Flotten aufzubauen und in den Wirkbetrieb zu kommen. Deutlich wird hierbei auch der Ruf nach neuen Fahrzeuglösungen, die für den Betrieb im ÖPNV geeignet sind. Die Branchenfachleute werben für mehr Innovationspartnerschaften mit der Industrie, um die neuen Konzepte und Technologien in Kooperation mit deutschen Verkehrsunternehmen in den fahrplanmäßigen Betrieb und in die Fläche zu bekommen. Damit die Umsetzung gelingen kann, seien für die kommenden Jahre jedoch neue Förderinstrumente nötig.

„Autonomes Fahren erweitert das klassische ÖPNV-Angebot, ob auf den Linien oder on demand und kann so das Gesamtangebot auf ein neues Niveau heben – und es kostet Geld. Der Wunsch der Branche ist klar: Die Umsetzung des autonomen Fahrens im ÖPNV sollte mit einer Bundesförderung von Flotten von ÖPNV-Shuttles, die nach Level 4 autonom in bestimmten Betriebsbereichen fahren, vorangetrieben werden, um die Entwicklung in Deutschland als Leitmarkt zu forcieren“, so der VDV-Vizepräsident.

Der Branchenverband VDV hatte sich auf Kongress für eine neue Förderstrategie „5x20x2025“ für das autonome Fahren ausgesprochen: „Wir brauchen mindestens fünf Reallabore mit jeweils 25 Fahrzeugen in verschiedenen Einsatzgebieten, mit dem Ziel, diese bis 2025 in den kommerziellen Betrieb zu bringen“, so Overkamp abschließend.

Quelle: VDV

Beschwerde abgewiesen: Vergabe von bis zu 510 FLIRT an Stadler bestätigt

Im Oktober 2021 haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Thurbo und RegionAlps Stadler den Zuschlag für einen Rahmenvertrag über die Herstellung und Lieferung von bis zu 510 einstöckigen Triebzügen des Typs FLIRT erteilt. Das Schweizer Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerde eines unterlegenen Bieters aus dem letzten Jahr abgewiesen. Damit konnte sich Stadler in einer weiteren hart umkämpften internationalen Ausschreibung mit seinem bewährten FLIRT-Fahrzeugkonzept durchsetzen.

In einem ersten Abruf ist die Bestellung von 286 FLIRT mit einem Auftragsvolumen von rund 2 Milliarden Schweizer Franken vorgesehen. Der Rahmenvertrag beinhaltet eine Option für bis zu 224 weitere Züge. Weitere Informationen zu den Fahrzeugen veröffentlicht Stadler nach der Vertragsunterzeichnung.

Quelle: Stadler

Mike Niebling neuer Geschäftsführer der Škoda Transportation Deutschland

Mike Niebling, Senior Vice President Global Sales der Škoda Transportation Group, folgt auf Daniel Dietmar Schambach, der seit der Gründung im Oktober 2013 für die deutsche Niederlassung des Konzerns tätig war und sich entschieden hat, den Konzern zu verlassen.

Mike Niebling ist seit Februar dieses Jahres als Senior Vice President Global Sales im Škoda Konzern tätig. Er bleibt in dieser Position, übernimmt nun aber zusätzlich die Position des Geschäftsführers der Škoda Transportation GmbH. Škoda hat mit neuen Straßenbahnen eine starke Position auf dem deutschen Markt. Bis zu 200 ForCity-Niederflurstraßenbahnen werden in neun deutschen Städten verkehren, die längste davon wird über 60 Meter lang sein.

Bei der Škoda-Gruppe ist Mike Niebling für den weltweiten Vertrieb verantwortlich, wobei er sich hauptsächlich auf Schienenfahrzeuge (Züge, Straßenbahnen und U-Bahnen) und jetzt noch mehr auf Westeuropa konzentrieren wird. Dabei spielt seine langjährige Erfahrung eine entscheidende Rolle, da er seit mehr als 25 Jahren im Vertrieb dieser Fahrzeuge tätig ist. Mike Niebling studierte Maschinenbau mit Schwerpunkt Schienenfahrzeugtechnik an der Technischen Universität Dresden. Unmittelbar nach seinem Studium trat er bei Bombardier Transportation ein, wo er fast 29 Jahre lang hauptsächlich in leitenden Führungspositionen tätig war. Er war für den Verkauf von Schienenfahrzeugen und Lokomotiven in ganz Europa verantwortlich. Neben etablierten Märkten war er auch an der Ausweitung der Geschäftsmöglichkeiten auf neue Märkte beteiligt.

Daniel Dietmar Schambach trat im Oktober 2013 als Vertriebsdirektor für die Region D/A/CH und BE/NE/LUX in den Škoda Konzern ein und arbeitete sich sukzessive zusätzlich zum Geschäftsführer der deutschen Niederlassung hoch. Er hat daran gearbeitet, ein Team aus Vertrieb, Projektingenieuren, Homologations- und Sicherheitsmanagern aufzubauen und zu leiten. Er war maßgeblich für die Gewinnung von Verträgen sowohl für den Schienen- als auch für den Stadtverkehr beteiligt. Sein Team unterstützte das Mutterhaus in allen kommerziellen und technischen Projektphasen von Straßenbahnprojekten für Chemnitz, Schöneiche, Mannheim, Heidelberg, Ludwigshafen, Bonn, Frankfurt (Oder), Brandenburg an der Havel und Cottbus.

Quelle: Škoda Transportation

Starke Nachfrage nach dem 9-Euro Ticket

Laut diversen Medienberichten, die sich auf Angaben der Deutschen Bahn beziehen, wurden allein über deren Online-Kanäle in den ersten beiden Tagen seit Verkaufsstart über eine Million 9-Euro Tickets verkauft. Auch regionale Verkehrsunternehmen bzw. -verbünde berichten über eine starke Nachfrage:

  • BVG Berlin: 130.000 Tickets von Freitag bis Sonntag
  • Rhein-Main-Verkehrsverbund: ca. 45.000 am Montag
  • DSW21 (Dortmund): Ca. 18.000 am Montag
  • HAVAG (Halle/Saale): Über 10.000 am Montag
  • NIAG (Niederrheinische Verkehrsbetriebe Aktiengesellschaft): Ca. 5.000 Tickets am Montag; ca. 3.500 am Dienstag

Wegen der starken Nachfrage soll es bei den digitalen Kanälen zu einer Überlastung der Server und zu Fehlermeldungen gekommen sein. Darüber hinaus warnt die Computerfachzeitschrift CHIP vor gravierenden Datenschutzmängeln bei der DB-App und empfiehlt Reisenden, Tickets bei regionalen Anbietern zu kaufen.

Vielfach wird bereits vor einer möglichen Überlastung von Zügen gewarnt, besonders im Ausflugsverkehr. So gibt u.a. der VCD Niedersachsen bereits Tipps für die Nutzung und bittet Fahrgäste darum, bei Überlastungen nachsichtig zu sein: „Umfangreiche Kapazitätserweiterungen kann man leider nicht erwarten. Das Ticket ist vor ein paar Monaten angekündigt worden. Neue Busse und Triebwagen haben Lieferzeiten um zwei Jahre, neue Gleise brauchen in Deutschland mindestens zehn. Und gutes Personal bildet man auch nicht in wenigen Wochen aus.“ Probleme mit Überfüllungen bestehen auch ohne Sonderangebote im Berufsverkehr. Der VCD bittet, hier den Pendlern den Vortritt zu lassen.

Teilweise werden zusätzliche Fahrten angeboten, um Engpässen vorzubeugen, so z.B. bei der Deutschen Bahn. Auch der Berliner Senat hat bei der BVG und der S-Bahn zusätzliche Angebote bestellt. Vor allem bei den Verbindungen in die Innenstadt und bei den Pendler- und Ausflugsverkehren wird es Mehrleistungen geben, um der zu erwartenden größeren Nachfrage in den Monaten Juni, Juli und August zu begegnen.

Quellen: Tagesspiegel, Süddeutsche Zeitung, BVG, RMV, HAVAG, NIAG, VCD, CHIP

Pass = Ticket-Regelung für ukrainische Geflüchtete endet am 31.05.2022

Am 31.05.2022 endet die Regelung Pass = Ticket zur deutschlandweiten freien Fahrt im Öffentlichen Nahverkehr ÖPNV. Ab dem 01.06.2022 erhalten registrierte Geflüchtete aus der Ukraine auf Beschluss der Bundesregierung umfassende Hilfen zur Sicherung Ihres Lebensunterhalts, zur Gesundheitsversorgung und zur Integration. Darin eingeschlossen sind weitreichende Angebote für die Nutzung von Öffentlichen Verkehrsmitteln.

Ungeachtet des generellen Endes der Pass = Ticket-Regelung wird es auf ausgewählten grenznahen Strecken im Nahverkehr im Rahmen der Kulanz weiterhin eine schnelle Hilfe für Ukraine-Geflüchtete geben. Geflüchtete könne sich vorab bei dem für Ihre Strecke zuständigen Eisenbahnverkehrsunternehmen über die Bedingungen für Ihre Fahrt informieren. Eine Weiterfahrt im Nahverkehr über die ausgewählten Strecken hinaus ist ab dem 01.06.2022 nur noch mit dem Kauf eines Tickets an den dafür vorgesehenen Verkaufsstellen möglich.

Für Flüchtende besteht nach wie vor nach ihrer Ankunft an einem der Haupt-Ankunftsbahnhöfe Berlin, Cottbus und Hannover die Möglichkeit, mit dem „helpukraine“-Ticket überall innerhalb Deutschlands mit dem Zug weiterzureisen. Diese werden für Verbindungen im Fernverkehr mit einem sogenannten “eToken” ausgegeben. Für eine individuelle Reiseverbindung sprechen Sie bitte die freiwilligen Helfer vor Ort an.

Die Anlaufstellen für weitere Informationen und Unterstützung aus den deutschen Grundsicherungssystemen sind die “Jobcenter”. Hier erhalten die Geflüchteten die notwendigen Informationen und Hilfe bei der Integration und Organisation des täglichen Lebens.

Quelle: VDV

Auftrag von EMT Madrid über 90 Elektrobusse von Irizar

Die Madrider Verkehrsbetriebe beauftragten Irizar e-mobility zum fünften Mal, dieses Mal mit der Lieferung von 90 Elektrobussen, um die ambitionierten Ziele im Rahmen ihrer Elektrifizierungsprojekte zu erreichen. Es handelt sich um den größten Auftrag von Elektrobussen, der an Irizar e-mobility vergeben wurde, und um die größte Ausschreibung der EMT Madrid bis dato. Mit diesem jüngsten Auftrag wird EMT Madrid insgesamt über 175 Stadtbusse der Marke Irizar verfügen.

Carlos Sierra, Verkehrsdienstleiter bei EMT Madrid: „EMT hat sich schon vor Jahren entschlossen, seine Flotte zu elektrifizieren. Irizar e-mobility begleitet uns bei dieser technologischen Umrüstung und unterstützt damit unsere Strategie, bis 2025 25 % der Flotte elektrisch betreiben zu können.“

Txema Otero, Vertriebsleiter von Irizar e-mobility: „Wir sind EMT Madrid sehr dankbar für diesen neuen Auftrag. Wir sind stolz darauf, zusammen mit EMT Madrid Teil dieses großen Projekts zu sein, das bei der Elektrifizierung des öffentlichen Personennahverkehrs weltweit vorbildlich ist.“

Die neuen Fahrzeuge, die EMT in seine Flotte aufnehmen wird, sind mit Batterien von Irizar der neusten Generation mit über 430 kWh Leistung ausgestattet, die eine optimale Reichweite der Stadtbusse gewährleisten und per invertiertem Kontaktarm oder Combo-2-Stecker aufgeladen werden. Angetrieben werden die Fahrzeuge mit einem Mittelmotor von 206 kW Leistung.

Für den Zuschlag von EMT Madrid wurden individuelle Tests durchgeführt, um die Anforderungen an Reichweite und Effizienz zu ermitteln. Irizar e-mobility erzielte bei diesen Tests einige Rekordergebnisse und kam weit über 350 km hinaus.

Bei den Fahrzeugen handelt es sich um das Modell ie bus von 12 Meter Länge. Diese Fahrzeuge haben 2 Türen, 28 Sitzplätze, 1 Fahrerarbeitsplatz und 2 Rollstuhlbereiche. Diese Stadtbusse tragen zum Umweltziel von null CO2-Emissionen und reduzierten Lärmemissionen bei. Außerdem zeichnen sie sich durch ihr Design aus, denn der Betreiber entschloss sich, in diese Flotte einige ästhetische Merkmale des Irizar ie tram aufzunehmen, wie z.B. den Ersatz der Rückspiegel durch Kameras.

Quelle: Irizar

„Die Energiewende wird teuer – und länger dauern!“

Der Titel klingt ein wenig nach Glaskugelleserei: „Wie geht es im Energiemarkt weiter?“ – So ist die Jubiläumsfolge 50 des DSW21-Podcasts „Urbane Zukunft“ überschrieben. Moderator und Journalist Michael Westerhoff diskutiert das Thema mit Guntram Pehlke, Vorstandsvorsitzender der Dortmunder Stadtwerke AG und Vizepräsident des Verbandes Kommunaler Unternehmen (VKU). Herausgekommen ist ein knapp 34-minütiger Parforceritt durch Aspekte wie Klimawandel, Energie-, Wärme- und Mobilitätswende, Versorgungssicherheit und explodierende Strom- und Gaspreise.

Die Energiewende an sich ist Herausforderung genug. Der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine hat die Lage maximal verschärft. Das Resultat spüren Bürger im Portemonnaie und Unternehmen in der Bilanz. „Energie-, Wärme- und Mobilitätswende“, sagt Pehlke, „kommen jetzt erstmals so richtig in der Gesellschaft an. Und das ist erst der Anfang. Diese gewaltige Herausforderung, vor der wir stehen, wird teuer. Wer den Eindruck erweckt, das alles gebe es zum Nulltarif, sagt den Menschen nicht die Wahrheit.“

Der Stadtwerke-Chef geht noch einen Schritt weiter. Er prognostiziert, dass sich die Umsetzung der Energiewende deutlich verlängern werde. „Sie ist in der Kürze der geplanten Zeit nicht finanzierbar, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, dabei die Volkswirtschaft gegen die Wand zu fahren.“ Folgerichtig werde sich auch das Erreichen der Klimaziele verzögern.

Die kommunalen Unternehmen der Daseinsvorsorge, sagt Pehlke in seiner Funktion als VKU-Vizepräsident, blickten „einer hochkomplexen und hochkomplizierten Zukunft entgegen“. Ohne den Ukraine-Krieg hätte man ein wenig mehr Ruhe und Entspanntheit, „weil wir dann die Erdgas-Verstromung als Brückentechnologie nicht verloren hätten“. Tatsächlich aber seien die Einflussmöglichkeiten auf kommunaler Ebene sehr begrenzt.

Dem kommenden Herbst blickt der Dortmunder Stadtwerke-Chef mit gemischten Gefühlen entgegen. Zwar müssten sich Privathaushalte sowie systemrelevante Unternehmen und Einrichtungen um die Gasversorgung nicht sorgen. Dafür träfe ein Engpass die produzierende Industrie „mit voller Härte“ und würde „tausende Arbeitsplätze gefährden“. Gewiss, einen Teil der russischen Erdgaslieferungen könne Deutschland durch zusätzlichen Gasbezug aus Norwegen, den Niederlanden und durch Flüssiggasimporte ersetzen. Am Ende aber, da seien sich die meisten Experten einig, bleibe ein Delta. „Wie wir diese letzten zehn Prozent kompensieren sollen – da fehlt mir“, sagt Pehlke, „derzeit so ein bisschen die Phantasie.“

Die komplette Folge 50 des DSW21-Podcasts „Urbane Zukunft“ mit dem Titel „Wie geht es im Energiemarkt weiter?“ hören Sie hier.

Quelle: DSW21

MAN Lion’s Intercity LE gewinnt iF Design Award

Noch nie gab es so viele Einreichungen wie beim iF Design Award 2022. Insgesamt hatten die Juroren unter fast 11.000 eingereichten Produkten und Projekten aus 57 Ländern die begehrten Preise zu vergeben. „Umso mehr freuen wir uns, dass unser neuer MAN Lion’s Intercity LE die Jury überzeugen konnte und mit einem iF Design Award ausgezeichnet worden ist“, sagt Barbaros Oktay, Head of Bus Engineering bei MAN Truck & Bus, und ergänzt: „Insbesondere die einzigartige Verbindung aus smartem Design und funktioneller Gestaltung kam hervorragend an.“

Erst im Herbst vergangenen Jahres hat MAN den neuen Lion’s Intercity LE auf den Markt gebracht. Zum Jahresbeginn 2022 sind die beiden überlandorientierten Ausführungen Lion’s Intercity LE 12 und Lion’s Intercity LE 13 in Serienproduktion gegangen. Dank des modernen Smart Edge-Designs sieht man dem Lion’s Intercity LE ganz klar an, dass er ein Fahrzeug der aktuellen MAN-Familie ist. Die konsequente Umsetzung von klaren, dynamischen Linien, Fasen und Kanten über das gesamte Fahrzeug hinweg, die harmonisch in ein ganzheitliches Gestaltungskonzept einfließen, macht ihn zum Blickfang im Stadt- und Überlandverkehr.

Einladend ist auch der behindertengerechte und barrierefreie Innenraum, der neu gestaltet und konsequent auf maximalen Kundennutzen ausgelegt ist. Besonderes Augenmerk wurde dabei auf alle Oberflächen gelegt, die hochwertig gestaltet sind. Dank des neuartigen und modernen Lichtkonzepts mit direkter und durchgängiger Beleuchtung wirkt der Innenraum außerdem besonders großzügig und hell.

Perfekt in das Designkonzept fügt sich auch der Fahrerarbeitsplatz im neuen MAN Lion’s Intercity LE ein. Verfügbar sind generell zwei Fahrerarbeitsplätze: die klassische Version aus dem Lion’s Intercity sowie der voll VDV-konforme MAN-eigene Fahrerplatz aus der neuen Lion’s City-Generation.

Die Stadt- und Reisebusse der Marken MAN und NEOPLAN sind mittlerweile bekannt für ihr ausgezeichnetes Design. Neben den iF Design Award wurden sie mit dem Red Dot Design Award, German Design Award, Automotive Brand Contest-Preis und Busworld Europe Design Label prämiert. „Insgesamt sind es nun 20 Auszeichnungen, die eindrucksvoll belegen, wie viel Innovation und herausragende Designarbeit in unseren Bussen steckt“, so Schönherr.

Quelle: MAN

Bundestag einigt sich auf höhere Förderung der Schiene

„Für die Schiene ist der größte Einzelzuwachs bei den Haushaltstiteln festgeschrieben worden – wir bewerten darum die Ergebnisse der Haushaltsbereinigungssitzung für den Eisenbahnbereich positiv, denn wichtige Positionen für die Modernisierung des Bahn-Systems wurden erheblich aufgestockt“, so VDV-Präsident Ingo Wortmann: „Die Entscheidung des Haushaltsausschusses, die Digitalisierung der Infrastruktur und der Fahrzeuge (ERTMS) mit 31,5 Millionen Euro, die barrierefreie und attraktivere Gestaltung von Bahnhöfen mit 21,5 Millionen Euro und die Förderung des Kombinierten Verkehrs um 15 Millionen Euro zu erhöhen, weist vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele und der aktuellen Initiative für mehr Unabhängigkeit bei Energieimporten in die richtige Richtung.“

In der Bereinigungssitzung nehmen die Haushaltspolitiker traditionell letzte Änderungen am Haushaltsplan des Bundes vor, bevor er im Plenum des Deutschen Bundestages beschlossen wird.

Gleichwohl seien aus Sicht des Branchenverbandes VDV die Änderungen nicht an allen Stellen konsequent: „Das Bundesprogramm ‚Zukunft Schienengüterverkehr‘ soll um zehn Millionen Euro und die Gleisanschlussförderung sogar um 16 Millionen Euro gekürzt werden. Das ist aus unserer Sicht nicht sachgerecht – hier besteht Handlungsbedarf“, so Wortmann.

Der VDV kritisiert darüber hinaus die Entscheidungen im Bereich der Elektrifizierung – diese widersprächen dem Koalitionsvertrag der Ampel-Koalitionäre: „Anstatt Deutschlands Bahnen und Busse so schnell und so umfassend wie möglich zu elektrifizieren und damit noch klima- und ressourcenfreundlicher zu gestalten, soll die Förderung für elektrische Güterbahnen um sechs Millionen Euro gekürzt werden. Auch die geplante Absenkung der Elektrobus-Förderung wurde bei den Haushaltsberatungen nicht korrigiert, was angesichts von derzeit 5.000 E-Bus-Förderanträgen, die gegenwärtig vorliegen und nicht in Gänze bewilligt werden können, nicht nachvollziehbar ist. Der Bund vergibt hier eine Chance, konkret vor Ort auf umwelt- und klimafreundliche E-Busse umzustellen“, so Wortmann. Die Kommunen könnten diese Mehrausgaben nicht alleine schultern, mit dem Ergebnis, dass sich die Umrüstung der Flotten auf emissionslose, klimafreundliche Antriebe erheblich verzögert. Der Haushaltsentwurf wird am 3. Juni dem Plenum des Deutschen Bundestages zum Beschluss vorgelegt.

Quelle: VDV