Regenbogen-Elektrobus fährt zum Pride-Monat Juni

Rot, orange, gelb, grün, blau und violett: Die Farben des Regenbogens schmücken ab sofort einen Elektrobus, den die Stadtwerke passend zum weltweiten Pride-Monat im Juni auf die Straße schicken. „Wir möchten ein weiteres sichtbares Zeichen setzen: Münster ist bunt, offen und tolerant“, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Sebastian Jurczyk: „Zum Beginn des weltweiten Pride-Monats, aber auch darüber hinaus, zeigen wir mit dem Bus tagtäglich unsere Unterstützung für die vielfältige LGBTIQ+ Community.“

Die Abkürzung LGBTIQ steht für Lesbians, Gays, Bisexuals, Transgender, Intersexuals und Queers, also lesbische, schwule, bisexuelle, transgender, intersexuelle und queere Menschen. Das + schließt auch alle ein, die sich in diesen Bezeichnungen nicht wiederfinden.

Eingesetzt wird der Bus überwiegend auf der Linie 14, wo er zwischen Zoo und Mauritz fährt und an der Endhaltestelle Ökostrom tankt. Als Verstärker kann er jedoch auch auf verschiedenen anderen Linien eingesetzt werden.

Quelle: Stadtwerke Münster

Innovationspreis für das RealLabHH

Testergebnis ausgezeichnet! Das Forschungsprojekt Reallabor Hamburg (RealLabHH) erhielt gestern beim „Innovationspreis Reallabore 2022“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in der Kategorie „Rückblicke“ für abgeschlossene Projekte den ersten Preis. Damit setzt sich das Forschungsprojekt unter Konsortialführung der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) gegen acht Mitbewerber durch.

Henrik Falk, HOCHBAHN-Vorstandsvorsitzender, Konsortialführung: „Die Auszeichnung ist für uns eine großartige Bestätigung für alles, was man erreichen kann, wenn man sich in die Praxis wagt und hier direkt erprobt, was möglich ist. Das macht Lust auf mehr Innovation.“

Entstanden ist das RealLabHH aus einer Initiative der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) und wurde vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert. Im Zentrum standen Fragestellungen nach einer komfortableren, einfacheren und nachhaltigeren Mobilität der Zukunft. Im Zeitraum vom Sommer 2020 bis Ende 2021 wurden dabei in verschiedenen Teilprojekten neue Lösungsansätze getestet und konkrete Empfehlungen sowie Handreichungen für Kommunen entwickelt. Und zwar mit Erfolg, denn mit sechs von acht praktischen Versuchsbetrieben geht es auch nach Ende des Forschungsprojektes weiter, u.a.:

  • Eine App für alles: Aktuell umfasst die hvv switch App bereits die Services des hvv Ticketings, die Buchung des On-Demand-Shuttles MOIA sowie der Carsharing-Angebote von SIXT share und MILES sowie das E-Scooter-Sharing von TIER. Noch in diesem Jahr ist die Integration weiterer Partner wie WeShare und StadtRAD geplant.
  • Vom Demonstrator zum Prototyp: Die Analysen und Entwicklung zur Dateninteraktion für intermodale Reiseketten auf Bundesebene werden fortgesetzt.
  • Mobilitätsbudget statt Dienstwagen. Der Pilot zum arbeitgeberfinanzierten und flexibel einsetzbaren Mobilitätsbudget als Alternative zum Dienstwagen lief mit zehn Unternehmen und insgesamt rund 500 Mitarbeitenden.
  • Auf Abruf flexibel mobil sein – auch im ländlichen Raum: Die On-Demand-Shuttleverkehre im Landkreis Stormarn inklusive der Stadt Ahrensburg und im Landkreis Harburg bleiben weiterhin im Einsatz.

Quelle: HOCHBAHN

Auszeichnung für exzellentes Digitales Lernen im ÖPNV

Zweimal die Wiener Linien (Kategorien: Lerneinheit mit Branchenbezug sowie Pflichtschulung), einmal die Kölner Verkehrs-Betriebe (Lerneinheit zu Soft Skills) und einmal DB Regio ((Lern-)Innovation): Die Gewinner der erstmalig bei der 1. VDV-Bildungskonferenz in Frankfurt am Main von der VDV-Akademie vergebenen „Auszeichnung für exzellentes Digitales Lernen im ÖPNV“ sind so vielfältig wie ihre Projekte und ihre Ansätze: „Dieser Branchen-Preis ist ein Novum und zeigt, dass die ÖPNV-Branche beim Digitalen Lernen ein völlig neues Niveau erreicht hat. Die Beschäftigten aus Aus- und Weiterbildung sowie Personal- und Organisationsentwicklung nutzen neue IT-Techniken, um dem Schulungs- und Bildungsbedarf in ihren Unternehmen auf der Höhe der Zeit zu begegnen. Mit Blick auf den demografischen Wandel, die stetige Technikentwicklung und die Herausforderungen der Mobilitätswende bilden diese Projekte wirkliche Meilensteine einer nachhaltigen Arbeitswelt bei Bus und Bahn“, so Gisbert Schlotzhauer, Vorstandsvorsitzender des VDV-Akademie e.V.

Bei der Konferenz nahmen 85 Fachleute und Praktiker teil. Für den Wettbewerb gab es insgesamt 36 Projekteinreichungen aus 19 Verkehrsunternehmen. Eingereicht wurden ganz verschiedene digitale Lernformate: Von Lernvideos, über VR-Szenarien, Web-Based-Trainings bis hin zu innovativen didaktischen Konzepten. Die Jury wurde von Mitarbeitern aus den VDV-Mitgliedsunternehmen aus dem erfolgreich abgeschlossenen Projekt eLearningÖV gestellt.

Preisträger und ihre Projekte

  • Wiener Linien (Kategorie Lerneinheit mit Branchenbezug): In Form eines Web-Based-Trainings (WBT) haben die Wiener Linien eine effiziente und nutzerfreundliche Lerneinheit zum Umgang mit dem integrierten Bordinformationssystem (IBIS) für das Straßenbahnfahrpersonal geschaffen.
  • Wiener Linien (Kategorie Pflichtschulung): Die jährlich fällige Pflichtunterweisung zur Arbeitssicherheit wurde vollständig als WBT digitalisiert und dabei innovativ mit einem Gamification-Ansatz umgesetzt.
  • Kölner Verkehrs-Betriebe (Kategorie Lerneinheit zu Soft Skills): Die KVB hat eine Vorbereitung auf ihre Jahresgespräche im Blended-Learning-Format geschaffen. Das didaktische Konzept besticht hier und sorgt dafür, dass die Zielgruppe – angehende und neue Führungskräfte – bestens vorbereitet wird.
  • DB Regio (Kategorie zu (Lern-)Innovation): Zum Umgang mit S-Bahnsystemen hat DB Regio mittels virtueller Realität ein Szenario umgesetzt, in dem praxisnah und zeitlich flexibel an Triebfahrzeugen geübt werden kann. Die ressourcenschonende virtuelle Umsetzung besticht mit ihrem Detailgrad und der Realitätstreue.

„Hervorzuheben ist das seit 2016 bestehende „#eLearning-Netzwerk“ und die dazugehörige Branchenplattform „Train-Station“: hier helfen sich die Branchenkollegen gegenseitig, wenn es um Themen rund um Aus- und Weiterbildung sowie Digitales Lernen geht. In der Train Station gibt es zahlreiche kostenlose Ressourcen und sie steht für alle offen“, so Schlotzhauer abschließend.

Quelle: VDV

Vertrag unterzeichnet: Stadler liefert bis zu 510 FLIRT für die Schweiz

Im Oktober 2021 haben die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB), Thurbo und RegionAlps Stadler den Zuschlag für einen Rahmenvertrag über die Herstellung und Lieferung von bis zu 510 einstöckigen Triebzügen des Typs FLIRT erteilt. Das Schweizer Bundesverwaltungsgericht hat die Beschwerde eines unterlegenen Bieters aus dem letzten Jahr abgewiesen. Damit konnte sich Stadler in einer weiteren hart umkämpften internationalen Ausschreibung mit seinem bewährten FLIRT-Fahrzeugkonzept durchsetzen und ist als Sieger der größten Ausschreibung in der Schweizer Bahngeschichte hervorgegangen. Mit der nun erfolgten Vertragsunterzeichnung kann Stadler mit dem Bau der 286 FLIRT aus dem Erstabruf beginnen.

Der erste Abruf umfasst 286 Fahrzeuge mit einem Auftragsvolumen von rund 2 Milliarden Schweizer Franken. Die neuen Züge ersetzen dabei nach und nach altes Rollmaterial. Für die SBB stellt Stadler 155 vierteilige FLIRT her, für RegionAlps 24 vierteilige FLIRT und für Thurbo 19 vier- und 88 dreiteilige FLIRT. Die ersten Züge werden voraussichtlich im Laufe des Jahres 2026 den Betrieb aufnehmen. Die Auslieferung des letzten Fahrzeugs aus dem Erstabruf ist für 2034 vorgesehen. Der Rahmenvertrag beinhaltet eine Option für bis zu 224 weitere FLIRT.

Die dreiteiligen Fahrzeuge des Typs FLIRT sind 57.8 Meter lang und bieten insgesamt 256 Fahrgästen Platz, davon 134 auf Sitzplätzen. Die Länge der vierteiligen Züge beträgt 73.5 Meter. Es finden bis zu 370 Fahrgäste Platz, 146 davon auf einem Sitzplatz. Die Fahrzeuge bieten einen stufenfreien Einstieg und einen stufenfreien Durchgang von der vordersten bis zur hintersten Tür. Die neuen FLIRT sollen für die Schweiz, Deutschland und Österreich zugelassen werden.

Die neuen FLIRT bieten den Fahrgästen zahlreiche Verbesserungen. So verfügen die Züge gegenüber den heute eingesetzten Fahrzeugen über mehr Stauraum für Velos, Kinderwagen und große Gepäckstücke. Auch Wintersportausrüstungen wie Skier finden neu in den Multifunktionszonen Platz. Die Züge bieten zudem guten Mobilfunk- und Datenempfang für unterwegs und Steckdosen in allen Abteilen. Sie berücksichtigen die Vorgaben für Reisende mit Mobilitätseinschränkung und verfügen pro Zug über zwei Plätze für Rollstuhlfahrende und ein rollstuhlgängiges WC. Rollstuhlplätze auch in der 1. Klasse verfügbar. Auch leisten die neuen Triebzüge durch eine stärkere Motorisierung einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Pünktlichkeit.

Quelle: Stadler

Zum Start bereits 7 Millionen 9-Euro-Tickets verkauft

Die Nachfrage nach dem 9-Euro-Ticket ist hoch. Seit den ersten regionalen Verkaufsstarts am 20. bzw. 23. Mai sind bis zum 31. Mai bundesweit bereits rund 7 Millionen Tickets über die Apps, Ticketshops, Automaten und Kundencenter der Verkehrsunternehmen und Verbünde verkauft worden.

Die verantwortlichen Akteure aus Politik und Branche betonten die Chancen dieser einzigartigen Aktion für den ÖPNV in Deutschland. Bundesverkehrsminister Wissing: „In einer wirklichen Krise haben wir etwas auf den Weg gebracht, das den Menschen konkret hilft, Energie einspart, und zugleich einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Außerdem versprechen wir uns von dem 9-Euro-Ticket zusätzliche Fahrgäste, die dauerhaft umsteigen und den ÖPNV stärken. Wir werden die drei Monate genau auswerten, um den ÖPNV langfristig noch besser an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen und damit attraktiver zu machen.“

VDV-Präsident Ingo Wortmann sieht die Branche so gut wie möglich auf den Start vorbereitet: „Wir arbeiten seit Wochen an der rechtzeitigen Umstellung unserer Vertriebssysteme und an einer umfassenden Kundenformation. Die aktuell sehr hohe Nachfrage nach dem Ticket wundert uns daher nicht, denn wir informieren und verkaufen auf allen Kanälen.“

Trotz aller Vorbereitungen ist den Verantwortlichen klar, dass es in den kommenden drei Monaten aufgrund der steigenden Nachfrage hier und da zu sehr vollen Zügen, Bussen oder Bahnen kommen kann. Vor allem auf den Verbindungen zu touristischen Zielen ist mit deutlich mehr Fahrgästen zu rechnen. „Denn auch wenn das 9-Euro-Ticket eigentlich nicht als touristisches Angebot gedacht war, sondern als Entlastung für die Menschen aufgrund der gestiegenen Energiepreise, werden viele Fahrgäste damit in den Sommermonaten zu Ausflugs- und Urlaubszielen fahren. Es ist daher wichtig, dass alle Beteiligten in solchen Fällen mit der richtigen Erwartungshaltung an die Bus- und Bahnnutzung herangehen. Wir können nur dafür sensibilisieren, bei Fahrten zu beliebten Ausflugszielen möglichst flexibel zu planen, eher mit weniger Gepäck und lieber ohne Fahrrad zu reisen“, so der VDV-Präsident.

Darüber hinaus müsse allen Fahrgästen klar sein, dass diese drei Monate ein einmaliges Angebot seien, ab September gelten dann wieder die regulären Ticketpreise und Rahmenbedingungen. Denn eigentlich, so Wortmann, sei der ÖPNV in Deutschland aufgrund gestiegener Kosten und notwendiger Angebotsausweitungen nicht nur auf ausreichend öffentliche Mittel, sondern dringend auch auf die Fahrgeldeinnahmen angewiesen. Auch Maike Schaefer erklärt, dass der öffentliche Nahverkehr grundsätzlich mehr Finanzmittel benötigt: „Ich betone erneut, dass bereits ab 2022 die Regionalisierungsmittel dringend erhöht werden müssen, um dauerhaft mehr Fahrgäste im ÖPNV befördern zu können.“

Quelle: VDV

Kontenbasiertes Ticketingsystem im Großraum Seattle geht live

Die Verkehrsbehörde Central Puget Sound Regional Transit Authority (Sound Transit) hat zusammen mit sechs weiteren Verkehrsunternehmen die nächste Generation des elektronischen Fahrgeldmanagements im Großraum Seattle, Washington/USA eingeführt. Es löst das bisherige kartenbasierte System ab, firmiert für die Fahrgäste aber weiterhin unter dem Markennamen ORCA. Mit dem neuen kontenbasierten INIT System wird das Kundenerlebnis erheblich verbessert, da es eine Kontoverwaltung in Echtzeit und neue Zahlungsoptionen bietet, für die Sicherheit der Kundendaten sorgt und künftig Mobile Ticketing ermöglicht.

Das Fahrgeldmanagementsystem ORCA umfasst die verschiedensten Verkehrsträger, darunter Linienbusse, Stadt- und Straßenbahnen, Fähren und Wassertaxis von Sound Transit und sechs weiteren Verkehrsunternehmen. „Der Schlüsselpunkt des ORCA-Projekts war die Migration des Back-Office-Systems und der mehr als 6.000 zugehörigen Geräte. INIT führte diese Umstellung innerhalb von 48 Stunden durch und ermöglichte es der Behörde, den Service und die Einnahmenerhebung mit minimaler Unterbrechung fortzusetzen”, erklärt Eric Linxweiler, INIT COO in Seattle. “Die Einführung des neuen ORCA-Systems ist ein gewaltiger Schritt in der Entwicklung moderner Fahrgeldmanagementsysteme.”

Das Herzstück des ORCA-Systems der nächsten Generation ist MOBILEvario, INITs leistungsstarkes Hintergrundsystem für das elektronische Fahrgeldmanagement. MOBILEvario wird die Einnahmenaufteilung zwischen den sieben Partnerunternehmen übernehmen und die Kontenverwaltung ermöglichen.

Das System ist sowohl „Visa Ready for Transit“ zertifiziert als auch PCI- (Payment Card Industry) und EMV (Europay, MasterCard® und Visa®)- zertifiziert für die Akzeptanz von kontaktlosen sowie von virtuellen Karten, die in einer mobilen App gespeichert sind. Die INIT Ticket Terminals ermöglichen an Bord der städtischen und regionalen Busse und an den Haltestellen ein einfaches Tap-and-Go-Boarding. Darüber hinaus tragen sie das ITxPT Label, was sicherstellt, dass die Terminals über eine offene Architektur verfügen und Interoperabilität ermöglichen.

Künftig werden den Kunden auch die hochmodernen Fahrkartenautomaten von INIT an Bahnhöfen in der gesamten Region zur Verfügung stehen. Diese werden nach und nach in Betrieb genommen, während die alten Automaten ausgemustert werden – so wird den ORCA-Kunden die Umstellung während der Einführungsphase erleichtert. ORCA-Kunden können ihre vorhandenen ORCA-Karten weiterhin verwenden. Das ermöglicht einen nahtlosen und komfortablen Übergang zum neuen, offenen Tarifsystem.

“Wir freuen uns, den Millionen ORCA-Nutzern in Puget Sound Region das neue ORCA-System, die Website und die mobile App zur Verfügung stellen zu können”, sagt Brittany Esdaile, Direktorin für regionale Tarifsysteme. “Das neue System bietet mehr Effizienz und Komfort durch das nun mögliche Aufladen von Guthaben in Echtzeit und endlich auch eine Tap-to-Pay-Option für Smartphones.”

Quelle: INIT

Vergabe der ersten Linien im Niederrhein-Münsterland-Netz

Die politischen Gremien von Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) haben in ihren Sitzungen die Vergabe zum künftigen Betrieb der ersten fünf Linien des Niederrhein-Münsterland-Netzes (RE 14, RE 44, RB 31, RB 36, RB 43) an DB Regio beschlossen. Die Nahverkehrstochter der Deutschen Bahn konnte sich im Rahmen eines europaweiten Wettbewerbsverfahrens durchsetzen. Die beiden NRW-Aufgabenträger für den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) hatten gemeinsam die Ausschreibung für den Betrieb der ersten Linien mit Fahrzeugen mit alternativen Antrieben für eine Verkehrsleistung von jährlich rund vier Millionen Zugkilometern auf den Weg gebracht. Im Anschluss an eine zehntägige Wartefrist kann dann der Verkehrsvertrag mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2040 abgeschlossen werden.

Die Betriebsaufnahmen erfolgen gestaffelt: Die Linien RE 44, RB 31, RB 36 gehen ab Dezember 2025 an den Start, ein Jahr später im Dezember 2026 folgt der RE 14 und ab Dezember 2028 wird auch die RB 43 mit lokal emissionsfreien Fahrzeugen unterwegs sein. In den kommenden Jahren wird die Strecke der Niederrheinbahn von Rheinkamp bis nach Kamp-Lintfort für den SPNV reaktiviert sowie die Stellwerkstechnik zum Anschluss an die vorhandene DB-Strecke bei Rheinkamp entsprechend angepasst, sodass ab Mitte 2026 auch der Hochschulstandort Kamp-Lintfort mit dem RE 44 an den Regionalverkehr angebunden sein wird.

Die bisher auf den Linien eingesetzten Dieselfahrzeuge werden durch batterie-elektrische Fahrzeuge von Typ „Civity BEMU“, klassische elektrische Fahrzeuge, die zusätzlich mit Batterien ausgestattet sind, ersetzt. Diese Fahrzeuge können mit Batterieantrieb die nicht elektrifizierten Streckenabschnitte überbrücken und unter der abschnittsweisen vorhandenen Oberleitung die Batterien wieder aufladen. Es kommen Fahrzeuge in zwei Größen zum Einsatz, mit einem Sitzplatzangebot von je 120 Sitzplätzen für die Linien RB 36 und RB 43 sowie mit 160 Sitzplätzen für die übrigen Linien, was deutliche Kapazitätssteigerungen vor allem auf den Linien RE 14, RE 44 und RB 31 ermöglicht. Die Vergabeentscheidung für Kauf, Wartung und Instandhaltung der Fahrzeuge über mehr als 30 Jahre zugunsten der Firma CAF (Construcciones y Auxiliar de Ferrocarriles, S.A.) wurde bereits im Sommer 2021 von VRR und NWL getroffen und offiziell Anfang April besiegelt.

Der künftige Betreiber der zwei verbleibenden Linien RE 10 und RB 37 wird in einem gesonderten Vergabeverfahren gesucht und steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Quelle: VRR

Corona-Schutzverordnung bis 23. Juni ohne Änderungen verlängert

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat die Corona-Schutzverordnung bis zum 23. Juni 2022 verlängert. Die bisher gültigen Maßnahmen des Gesundheitsschutzes werden somit unverändert fortgeführt. Alle bundesrechtlichen Regelungen zur Maskenpflicht gelten auch in Nordrhein-Westfalen.

Damit gilt in Nordrhein-Westfalen weiterhin:

  • Die Maskenpflicht im ÖPNV bleibt analog zu den bundesrechtlich geregelten Maskenpflichten im Flugverkehr und öffentlichen Personenfernverkehr erhalten.
  • Bestehen bleiben außerdem die Maskenpflichten in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen, um ältere und gesundheitlich vorerkrankte Menschen besonders zu schützen.
  • Auch in staatlichen Einrichtungen zur gemeinsamen Unterbringung vieler Menschen (zum Beispiel Asyl- und Flüchtlingsunterkünfte, Gemeinschaftsunterkünfte für Wohnungslose) bleibt die Maskenpflicht in Innenräumen bestehen. 
  • Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen dürfen zudem von Besuchern nach wie vor nur mit einem aktuellen negativen Testnachweis betreten werden. Auch die bisher geltenden Testpflichten für Beschäftigte sowie bei Neuaufnahmen werden fortgeführt.
  • In Asyl- und Flüchtlingsunterkünften kann für vollständig immunisierte Personen auf einen Test verzichtet werden. Gleiches gilt in Justizvollzugsanstalten, Abschiebungshafteinrichtungen und anderen Einrichtungen, in denen freiheitsentziehende Unterbringungen erfolgen.

Quelle: Land Nordrhein-Westfalen

Trendwende muss mit dem Bundeshaushalt 2023 kommen

Der Vorsitzende des Präsidiums des Deutschen Verkehrsforums Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner hat aus dem Ergebnis der Bereinigungssitzung im Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages zum Bundeshaushalt 2022 klare Forderungen für den kommenden Bundeshaushalt 2023 abgeleitet. Dabei würdigte er einige der Korrekturen gegenüber dem Haushaltsentwurf vom März dieses Jahres, bemängelte jedoch das insgesamt zu niedrige Investitionsniveau: „Richtig sind mehr Investitionen in Schiene, Rad- und Wasserstraßeninfrastruktur. Falsch ist, dass dies zu Lasten der Straße geht. Richtig sind deutlich höhere Mittel für die LNG-Infrastruktur. Falsch ist, dass nachhaltigere Kraftstoffe und Antriebe viel zu wenig Förderung erhalten. Richtig ist der Aufwuchs bei den Verpflichtungsermächtigungen. Falsch ist es zu glauben, damit sei eine langfristige Finanzierung unserer großen Zukunftsprojekte gesichert.“

Für den Bundeshaushalt 2023 verlangte Klinkner einen erheblichen weiteren Aufwuchs an investiven Mitteln im Verkehrsetat: „Verkehrsinfrastruktur ist ein zentrales Zukunftsthema. Mit den jetzt zur Verfügung stehenden Mitteln werden wir unsere Klimaziele verfehlen, die Mobilitätswende nicht schaffen und noch nicht einmal den weiteren Verfall unserer Infrastruktur stoppen. Wir sind im Verkehrssektor an einem Punkt angelangt, an dem das Festhalten am Ziel der schwarzen Null zu einer ernsthaften Gefahr für unseren Wohlstand wird.“

Im Bereich der Bundesfernstraßen, so rechnete Klinkner vor, bestehe bereits jetzt eine große Investitionslücke, die bis 2025 auf 30 Milliarden anwachsen werde. Die Schiene brauche mindestens doppelt so viele Mittel für Aus- und Neubau wie derzeit vorgesehen. „Es nützt nichts, Mittel, die insgesamt nicht ausreichen, von einem Verkehrsträger zum anderen zu verschieben und das dann ‚Stärkung der Schiene‘ zu nennen. In einem stabilen und resilienten Verkehrssystem brauchen sich die Infrastrukturen gegenseitig. Ohne intakte Straßen kommt im kombinierten Verkehr die Ladung nicht zum Gleis und die Windkraftanlage nicht zum Aufstellort“, erläuterte der DVF-Präsident.

„Wir haben schon jetzt schlicht zu wenig Kapazität auf dem Gleis, erst recht wenn Personenverkehr und Güterverkehr so wachsen sollen, wie es der Koalitionsvertrag vorsieht. Und die Digitale Schiene als einzige Maßnahme, die in relativ kurzer Zeit Kapazität schaffen kann, erhält nach wie vor nicht mal ein Drittel der eigentlich benötigten Mittel. Damit die Unternehmen der Mobilitätswirtschaft die Planungssicherheit haben, die sie brauchen, um Personal aufzubauen und teure Maschinen anzuschaffen, muss es Finanzierungsvereinbarungen für die Straße und für Neu- und Ausbau sowie Digitalisierung der Schiene geben“, forderte Klinkner. „Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die erforderlichen Entscheidungen zur Erreichung der Klimaschutzziele im Mobilitätsbereich zu treffen und die praktische Umsetzung deutlich zu beschleunigen. Es ist zu hoffen, dass der Bundeshaushalt 2023 dieser Ankündigung Rechnung trägt.“

Quelle: DVF

Mobilitätsstudie 2022: Deutsche wollen auch zukünftig vor allem individuell unterwegs sein

Die individuelle und flexible Fortbewegung muss auch bei der Mobilität der Zukunft im Vordergrund stehen. Konzepte, die einseitig auf Verkehrsmittel wie Bus oder Bahn setzen, sehen die Deutschen insgesamt mit großer Skepsis. Denn das Auto erfüllt für zwei Drittel von ihnen sowohl heute wie in Zukunft mit Abstand am besten ihre Anforderungen – gerade auch nach den Corona-Erfahrungen. Selbst in den Stadtstaaten Berlin, Bremen und Hamburg ist die Mehrheit der Bevölkerung dieser Meinung. Grund sind vor allem Elektroautos, deren Beliebtheit rasant steigt.

Das sind Kernergebnisse der neuen Mobilitätsstudie der Versicherungsgruppe HUK-Coburg, durch die nach 2021 zum zweiten Mal in Folge mehr als 4.000 Personen ab 16 Jahren repräsentativ und zeitgleich in allen 16 Bundesländern zu Mobilitätskonzepten der Zukunft befragt wurden.

Ihren zentralen Wunsch nach individuell und flexibel nutzbaren Verkehrsmitteln sehen die Deutschen laut Studie durch steigende Kosten stark gefährdet. Jeder zweite Befragte sieht die größte Gefahr bei zukünftigen Mobilitätskonzepten darin, dass sie die Kosten der Mobilität weiter verteuern (48 %). Jeder dritte Befragte glaubt, dass beim Umstieg auf Elektromobilität steigende Strompreise und ein verknapptes Strom-Angebot nicht genügend Beachtung finden (34 %). Wegen zu geringem Umweltschutz ängstigen sich halb so viele (18 %). Dies sind ein Drittel weniger als im Vorjahr (27 %). Deutlich davor liegen jetzt die Sorgen vor einer „zu starken öffentlichen Bevormundung“ (23 %), „zu einseitigem Forschen nur in vorgegebene Richtungen“ und dem „Verlust an Individualität und Selbstbestimmung bei der Wahl von Fortbewegungsmitteln“ (je 22 %).

Grundsätzlich sind die Deutschen nicht gegen eine ökologische Verkehrswende. So folgt ihrem Hauptwunsch nach bezahlbaren bzw. sinkenden Mobilitätskosten (49 % bzw. 37 %) auf Platz 3 der Wunsch nach CO2-Freiheit im Verkehr (26 %). Das Elektroauto wird dabei mit Abstand am positivsten beurteilt. Jeder fünfte Befragte sieht es bereits als das ideale Fortbewegungsmittel der Zukunft. Das sind rund doppelt so viele wie die, die Bus oder S-Bahn für ideal halten. Hier stagnieren die Zustimmungswerte im Vergleich zu heute. Auch der Zug wird im Voting vom E-Auto zukünftig klar überholt.

Die Deutschen stellen der Mobilitäts-Entwicklung in den letzten fünf Jahren ein schlechtes Zeugnis aus. Ob bei Kosten, Schnelligkeit, Flexibilität, Hygiene, Organisierbarkeit und auch CO2-Freiheit: In keinem der zehn von der HUK-Studie abgefragten Bereich wird mehrheitlich eine Entwicklung zum Besseren festgestellt.

Quelle: HUK Coburg