100. Servicestützpunkt für eCitaro Kunden

Daimler Buses baut den Service für Elektromobilität in Europa weiter konsequent aus: in Lemgo hat der Hersteller seinen 100. eBus Servicestützpunkt der Dienstleistungsmarke Omniplus eröffnet. Die AHL GmbH & Co. KG, ein Standort der Beresa Gruppe, ist auf Wartung und Reparatur der vollelektrischen Mercedes‑Benz eCitaro Busse spezialisiert. 

„Die Eröffnung unseres 100. eBus Servicestützpunktes ist für uns ein weiterer Meilenstein: Unsere Kunden in Europa profitieren traditionell von einem flächendeckenden und hoch professionellen Servicenetz. Den Ausbau unseres Dienstleistungsportfolios für Elektrofahrzeuge treiben wir weiter konsequent voran. Dabei legen wir größten Wert auf einen umfassenden Service sowie auf höchste Service-Qualität.“

Mirko Sgodda, Leiter Marketing, Sales und Customer Services Daimler Buses

Die Service-Mitarbeiter von Omniplus sind speziell für den fachgerechten Umgang mit Elektrofahrzeugen und deren Hochvolt‑Technik geschult. Dazu zählen unter anderem Arbeiten an der Elektro-Antriebsachse, an Wechselrichtern, Leitungen und Sicherungen sowie an den Dach-Klimaanlagen. Die Basis bildet ein moderner Hochstand, auf dem effektiv und sicher an den Komponenten auf den Dächern der Mercedes‑Benz eCitaro gearbeitet werden kann. Mit einem Kran können die schweren Batterien vom Omnibus auf einen Batterietisch transportiert und dort gegebenenfalls auch repariert werden. 

Das sogenannte „Arbeiten unter Spannung“, kurz AuS, erfüllt an allen Standorten von Omniplus sämtliche Sicherheitsanforderungen. Das Fachpersonal verwendet speziell isolierte Werkzeuge und ist mit Schutzkleidung für direkte Arbeiten an der Batterie ausgestattet. 

Daimler Buses verfolgt einen kreislauforientierten und nachhaltigen Ansatz für das Lebenszyklusmanagement von Batterien und bietet über die Servicemarke Omniplus im Servicenetz passende Lösungen für den jeweiligen Kundenbedarf an. Das modulare Konzept ermöglicht es, die Batterien während ihrer ersten Lebensdauer zu reparieren und zu überarbeiten.

Im Rahmen der Transformation in Richtung eMobilität macht ein starkes Servicenetz europaweit den Unterschied zum Wettbewerb. 44 der nun insgesamt 100 Omniplus eBus Servicestützpunkte befinden sich in Deutschland. Die restlichen verteilen sich auf Belgien, Dänemark, Frankreich, Großbritannien, Italien, Liechtenstein, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Schweden, Schweiz, Spanien und Ungarn.

Quelle: Daimler Truck AG

Stadler modernisiert Sicherungsanlagen der Chemins de fer du Jura

Stadler Signalling und die Chemins de fer du Jura (CJ) haben am 8. Januar 2025 einen Vertrag zur Erneuerung der Sicherungsanlagen in den Bahnhöfen Tavannes und Orange im Berner Jura unterzeichnet. Die CJ modernisiert damit zusammen mit bereits beauftragten Projekten bis 2027 für 4,3 Millionen Franken die Hälfte ihrer Strecke Tavannes-Le Noirmont mit elektronischen Stellwerken der neuesten Generation. Die Reisenden profitieren von einem pünktlicheren und sichereren Bahnbetrieb.

Um das wachsende Fahrgastaufkommen zu bewältigen und die Betriebsqualität zu verbessern, investiert die Chemins de fer du Jura (CJ) zusammen mit dem Bund und den Kantonen jedes Jahr mehrere Millionen Franken in die Modernisierung der technischen Anlagen ihres Schienennetzes wie Gleise und Fahrleitungen. Zentral dabei ist, elektronische Stellwerke in Betrieb zu nehmen und die Zugsteuerungs-Systeme zu erneuern. Diese Elemente gewährleisten einen pünktlichen und sicheren Bahnbetrieb und bilden die Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Bahnangebots auf der Strecke der CJ.

Die Reisenden werden dank der Modernisierung in Zukunft pünktlicher, komfortabler, schneller und sicher an ihr Ziel gelangen. Um dieses Ziel zu erreichen, erhalten die Bahnhöfe Tavannes und Orange bis 2027 elektronische Stellwerke der neusten Generation. Am 8. Januar 2025 haben die CJ und die in Wallisellen (ZH) ansässige Stadler Signalling den entsprechenden Umsetzungsvertrag im Umfang von rund 4,3 Millionen Franken unterzeichnet. Die Modernisierung der Sicherungsanlagen erfolgt im Rahmen von Umbauarbeiten, die nötig sind, damit die Bahnhöfe die Normen des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) einhalten.

Die CJ hat Stadler bereits im Juli 2019 beauftragt, die Sicherungsanlagen des Bahnhofs Tramelan zu erneuern. Nach Abschluss der Arbeiten an den drei Bahnhöfen wird die Hälfte der Sicherungssysteme auf der Strecke Tavannes–Le Noirmont modernisiert sein, bei den restlichen wurde die Funktionalität der bestehenden Anlagen aktualisiert.

Die nun in Tavannes, Orange und Tramelan vorgesehenen Stadler Sicherungsanlagen des Typs EUROLOCKING haben sich bereits mehrfach bewährt. Stadler hat damit auf dem Streckennetz der CJ bereits die Bahnhöfe Bellevue, Saignelégier, Alle, Alle Centre, Vendlincourt und Bonfol ausgestattet.

Quelle: Stadler

Änderungen im fips-Angebot in Mannheim

Die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (rnv) passt ihr bestehendes Angebot bei fips, dem flexiblen On-Demand-Shuttle, zum 19. Januar 2025 in Mannheim an. Unter anderem werden in Abstimmung mit der Stadt Mannheim Bedienzeiten verändert, um die Betriebskosten für den Shuttleservice vor dem Hintergrund auslaufender Fördermittel zu reduzieren.

Der Betrieb von fips wird auch nach Ende des mit Fördermitteln finanzierten Pilotbetriebs fortgesetzt. Jedoch werden ab 19. Januar 2025 die bestehenden Bediengebiete und -zeiten teilweise angepasst und reduziert. Größere Änderungen werden aufgrund der geringeren Nachfrage im Gebiet Süd realisiert: So wird das südliche Bediengebiet im Tagesverkehr auf die Areale rund um Alt-Neckarau, Floßwörth, das Strandbad und den S-Bahnhof SAP Arena/Maimarkt reduziert. Alternativ können Fahrgäste das bestehende Bahn- und Busangebot nutzen. Im Abendverkehr ab 20 Uhr, außerhalb der Bedienung durch die Buslinie 45, verkehrt fips auch weiterhin in Casterfeld sowie auf der Mallau und dem Pfingstberg. 

Wegen des geringen Bedarfs in den Morgenstunden beginnt der fips-Betrieb an Samstagen sowie Sonn- und Feiertagen künftig ab 8 Uhr. Außerdem wird der stadtweite Nachtverkehr an Wochenenden und vor Feiertagen eingestellt. Das reguläre Bahn- und Nachtbusangebot der rnv sorgt weiterhin für eine gute Erschließung in Mannheim.

Die Anpassung des fips-Angebots beruht vor allem auf dem Auslaufen von Fördermitteln. Da fips grundsätzlich als Pilotprojekt angelegt ist, wurde bereits in der Vergangenheit auf die sich geänderte Nachfrage reagiert und das Angebot optimiert bzw. an aktuelle Entwicklungen angepasst. Durch die jetzt notwendigen Einsparungen sollen Ressourcen sinnvoll und nachhaltig verwendet werden, ohne eine grundlegende Verschlechterung des Angebots zu bewirken.

fips, der flexible individuelle Personen-Shuttle, ist seit April 2020 in der Quadratestadt unterwegs und stellte zur Einführung eine gänzlich neue Möglichkeit der Mobilität in Mannheim dar. Als Ergänzung zum bestehenden Angebot der rnv ermöglicht es fips, umweltfreundlich die „erste oder letzte Meile“ in der persönlichen Reisekette zu überbrücken. Im Gegensatz zu bestehenden Bahn- und Buslinien verkehrt fips ohne festen Fahrplan und Haltestellen. Die flexible Buchung per App oder Telefon sorgt in Verbindung mit modernen, barrierearmen und umweltfreundlichen e-Fahrzeugen für eine optimale Ergänzung im Angebotsportfolio der rnv.  

Quelle: rnv

Wiener Linien: Neues Schulungsgebäude für Straßenbahnausbildung

Mit dem neuen Schulungsgebäude auf dem Gelände der Hauptwerkstätte in Simmering bauen die Wiener Linien ihre Schulungskapazitäten weiter aus. Ab sofort werden dort 560 Fahrschüler pro Jahr in sechs Schulungsräumen auf ihren Einsatz im Straßenbahnbetrieb vorbereitet. Dabei wurden rund 1,3 Millionen Euro in den Bau des knapp 600m² großen Schulungsgebäudes investiert. Insgesamt gibt es aktuell bei den Wiener Linien rund 1455 ausgebildete Straßenbahnfahrer.

Im kommenden Jahr werden zwei neue Straßenbahnlinien eröffnet (12 und 27) und 2026 die Linie 18 erweitert. Allein für diesen Ausbau des Öffi-Netzes werden ca. 150 zusätzliche Fahrer benötigt. Straßenbahnfahren liegt hoch im Kurs: Obwohl 2024 die Ausbildungsplätze um 40% erhöht wurden, sind die Schulen bis ins erste Quartal 2025 bereits gut gefüllt.

„Es ist eine herausragende Leistung, dieses Schulungsgebäude in nur vier Monaten zu errichten und dabei einen starken Fokus auf Nachhaltigkeit und Funktionalität zu legen. Im Rahmen des 5-Punkte-Programms zur Personalgewinnung haben die Wiener Linien sowohl ihre Ausbildung als auch den Fahrdienst attraktiviert. Diesen Weg gilt es nun auch in Zukunft weiterzugehen.“

Öffi-Stadtrat Peter Hanke

Die Straßenbahn-Schüler werden in Theorie und Praxis unterrichtet und können am Straßenbahn-Simulator erste Fahrerfahrungen sammeln. Die Ausbildung dauert insgesamt drei Monate und wird bereits ab dem ersten Tag bezahlt. Das Gebäude wurde in nachhaltiger Bauweise errichtet und modern ausgestattet. Geheizt und gekühlt wird mit einer energieeffizienten Wärmepumpe.

Die Wiener Linien haben 2023 mit einem umfassenden 5-Punkte-Programm auf die damals angespannte Personalsituation reagiert. Die Arbeitsbedingungen im Fahrdienst wurden verbessert, Schulungskapazitäten ausgebaut und eine Recruiting-Offensive gestartet. Mit Erfolg: Sowohl im Straßenbahn- als auch im Busbereich konnte der Personalunterstand aufgeholt und die Intervalle stabilisiert werden. Die Personalsuche geht aber mit Hochdruck weiter. Denn 2025 werden bei den Wiener Linien rund 1.500 neue Kollegen in den verschiedenen Bereichen gesucht.

„Ich bin stolz auf unser #TeamÖffiLiebe, das unser Unternehmen in den vergangenen Jahren mit vereinten Kräften weiter gestärkt und zukunftsfit gemacht hat. Aber klar ist: Vor uns liegt kein Sprint, sondern ein Marathon. Die angespannte Arbeitsmarktsituation hält an, und eine Generation verabschiedet sich in den kommenden Jahren in die Pension. Deswegen halten wir weiterhin Ausschau nach den besten Talenten, die Wien nachhaltig bewegen wollen.“

Alexandra Reinagl, vorsitzende Geschäftsführerin der Wiener Linien

Quelle: Stadt Wien

„Corona-Delle“ im Berliner Nahverkehr ist überwunden

2024 war für die BVG ein herausforderndes Jahr. Kurz vor Weihnachten stellte der Vorstand seine Pläne für eine nachhaltige Entwicklung des Unternehmens vor. Oberstes Ziel der BVG ist es, den Fahrgästen in Berlin wieder einen stabilen und verlässlichen ÖPNV zu liefern.

Die Zahlen der Jahresbilanz 2024 zeigen, dass die Nachfrage nach umweltfreundlicher Mobilität in der Stadt ungebrochen ist und immer mehr Menschen im Alltag auf Bus und Bahn setzen. Im Jahr 2024 verzeichnete die BVG nach vorläufigen Zahlen knapp 1,12 Milliarden Fahrgastfahrten. Das ist ein Plus von mehr als 50 Millionen gegenüber dem Vorjahr und auf dem Niveau des Rekordjahres 2019. Die „Corona-Delle“ im Berliner Nahverkehr ist überwunden.

„Dass wir trotz der bekannten Herausforderungen in Sachen Stabilität so viele Menschen tagtäglich an ihr Ziel bringen, ist uns ein enormer Ansporn. Die Fahrgäste setzen auf uns. Wir werden zeigen, dass wir die Erwartungen wieder erfüllen können – für die Berliner*innen und alle Gäste unserer Stadt. Das neue Jahr 2025 wird zeigen, dass das Team BVG leistungsfähig und motiviert ist, um die gemeinsamen Ziele zu erreichen.”

Henrik Falk, Vorstandsvorsitzender der BVG

Dass das Team BVG nicht nur motiviert, sondern die BVG auch weiterhin eine attraktive Arbeitgeberin ist, zeigt eine andere vorläufige Bilanzzahl. 2024 besetzte die BVG insgesamt rund 2600 Stellen. Damit liegen die Stellenbesetzungen nochmal deutlich über den 2400 aus dem Vorjahr. Stolze 36.000 Bewerbungen gingen 2024 auf Stellenausschreibungen der BVG ein. Durch die erfolgreiche Rekrutierung und die optimierten Abläufe konnte die – vor allem altersbedingt – hohe Fluktuation bei der BVG mehr als ausgeglichen werden. In Summe stieg die Mitarbeitendenzahl zum Jahreswechsel um rund 360 gegenüber dem Vorjahr. Die operativen Bereiche, wo wichtige Fachkräfte am dringendsten gefragt sind, wuchsen gegenüber 2023 um 210 Mitarbeitende.

„Das Team hat 2024 großartige Arbeit geleistet, um in einer schwierigen Arbeitsmarktlage zu bestehen. Die hohe Zahl der Einstellungen zeigt, dass wir schon heute eine der attraktivsten Arbeitgeberinnen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg sind. Aber auch in diesem Jahr wollen wir allein im Fahrdienst 800 neue Kolleg*innen einstellen, weitere 300 für die Werkstätten. Daher setzen wir bei den anstehenden Tarifverhandlungen auf gute Lösungen für unsere Mitarbeitenden und das Unternehmen.”

BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe

Quelle: BVG

LINZ AG LINIEN bilanzieren 2024 mit positiven Zahlen

Die LINZ AG LINIEN ziehen traditionell Bilanz und lassen das vergangene Jahr mit vielfältigen Zahlen Revue passieren. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 (01.10.2023 bis 30.09.2024) wurden die Busse und Straßenbahnen von insgesamt 102,5 Millionen Fahrgästen genutzt. Das bedeutet einerseits eine Steigerung von rund vier Prozent zum Vorjahr und andererseits wurde damit erstmals seit 2019 wieder die 100-Millionen-Marke geknackt.

Mit der zurückgelegten Distanz von mehr als 9 Millionen Kilometern im Geschäftsjahr 2024 hätten die LINZ AG LINIEN theoretisch die Erde 225 Mal umrundet. In einem anderen Vergleich ließe sich mit den alljährlich abgespulten Kilometern der LINZ AG LINIEN der Mond mehr als 23 Mal erreichen. Bedient wird ein Streckennetz mit einer Gesamtlänge von rund 214 Kilometern. Auf insgesamt 39 Linien (inkl. Nachtlinien) sind 62 Straßenbahnen, 88 Autobusse, 20 Obusse und 7 Bergbahnen sowie 15 Stadtteillinienbusse im Einsatz.

Insgesamt 102,5 Millionen Fahrgäste nutzten die Verkehrsmittel der LINZ AG LINIEN. Das sind im Schnitt täglich etwa 280.000 Fahrgäste, die mit den Linzer Bims und Bussen unterwegs waren. Die meistgenutzten Linien sind die vier Straßenbahnlinien 1, 2, 3 und 4 mit rund 62,5 Millionen Fahrgästen.

Die digitalen Angebote der LINZ AG LINIEN werden laufend weiterentwickelt und optimiert. Mehr als 3,6 Millionen Mal wurde die Fahrplanauskunft im Jahr 2024 über die LinzMobil-App abgerufen. Zudem sind Fahrplanabfragen auch über die elektronische Fahrplanauskunft (EFA) möglich: Hier wurden 2024 mehr als 17,2 Millionen Zugriffe verzeichnet. In Summe verzeichnete die digitale Fahrplanauskunft damit mehr als 20 Millionen Abfragen. Auch FAIRTIQ entwickelte sich seit der Einführung laufend gut weiter: Die innovative Ticketing-App, die automatisch für den Fahrgast den optimalen Tagestarif für die gefahrene(n) Strecke(n) ermittelt, wurde 2024 bei insgesamt mehr als 65.000 Fahrten genutzt – das entspricht einer Steigerung von rund 10 Prozent zum Vorjahr.

„Wir blicken dankbar auf unsere erfreuliche Bilanz 2024. Mehr als 100 Millionen Fahrgäste zeigen, dass wir mit unserem breit aufgestellten Mix aus öffentlichen Verkehrsmitteln und individuellen Mobilitätsangeboten sowie der stetigen Weiterentwicklung unserer Services die Bedürfnisse der Bevölkerung bestmöglich erfüllen. Entscheidend dafür sind rund 450 Fahrer*innen sowie 200 Mitarbeiter*innen im Hintergrund, die dafür sorgen, dass alle nötigen Zahnräder ineinandergreifen. Mit ihrem engagierten Einsatz leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität, indem sie Mobilität rund um die Uhr ermöglichen.“

LINZ AG-Vorstandsdirektorin Dr.in Jutta Rinner, MBA

Quelle: LINZ AG

Schiene stärken: Verbände präsentieren Kernforderungen zur Bundestagswahl 2025

Die acht deutschen Eisenbahnverbände legen drei gemeinsame Kernforderungen vor, um den Schienenverkehr in Deutschland als tragende Säule der Verkehrswende zu etablieren. Die Verbände fordern die nächste Bundesregierung auf, den Schienenverkehr systematisch zu stärken, um den Beitrag der Branche zu Klimaschutz, Wirtschaft und Mobilität zu sichern.

Der Marktanteil des Schienengüterverkehrs soll bis 2030 auf 25 Prozent steigen, während die Verkehrsleistung im Schienenpersonenverkehr verdoppelt werden soll. Trotz dieser klaren Zielsetzungen des Bundes fehlt es den Spitzenvertretern der Branche bislang an einer konsequenten verkehrspolitischen Umsetzung der dafür notwendigen Maßnahmen.

  1. Langfristige Finanzierung der Infrastruktur sicherstellen
    Ein leistungsfähiges und zuverlässiges Schienennetz ist die Grundlage für mehr Verkehr auf der Schiene. Die Verbände fordern die Schaffung einer überjährigen und gesetzlich verankerten Fondslösung für die Finanzierung von Ersatzinvestitionen, Instandhaltung und Modernisierung. Eine langfristig angelegte Strategie soll den Ausbau und die Digitalisierung der Infrastruktur, darunter ETCS und digitale Stellwerke, sowie die Elektrifizierung und Modernisierung des Regionalnetzes vorantreiben. Zusätzlich müssen die Anforderungen der nicht bundeseigenen Eisenbahnen berücksichtigt werden, die als unverzichtbarer Teil des Gesamtsystems eine bedarfsgerechte Finanzierung benötigen.
  2. Reform der Infrastrukturentgelte
    Die derzeitige Struktur der Infrastrukturentgelte stellt ein immenses Hemmnis für die Wettbewerbsfähigkeit der Schiene dar. Die Verbände sprechen sich für die Einführung einer Grenzkostenbepreisung aus, bei der die unmittelbaren Kosten einer Zugfahrt gedeckt werden, während nicht gedeckte Infrastrukturkosten über Haushaltsmittel ausgeglichen werden. Bis zur Umsetzung dieses neuen Rahmens fordern sie gezielte Entlastungsmaßnahmen, um Verkehrsunternehmen im Schienengüter- und Schienenpersonenverkehr zu unterstützen.
  3. Schienengüterverkehr stärken, Kapazitäten im Personenverkehr ausbauen
    Deutschland ist als Industrie- und Logistikstandort auf einen starken Schienengüterverkehr angewiesen. Die Verbände betonen, dass der Ausbau von Überhol- und Verladegleisen sowie die Schaffung neuer Zugänge zum Schienennetz, etwa durch Gleisanschlüsse und multimodale Umschlagstellen, dringend beschleunigt werden müssen. Innovationen, wie zum Beispiel die Digitale Automatische Kupplung (DAK), sollen mit Unterstützung des Bundes eingeführt werden, um Effizienz und Wettbewerbsfähigkeit des Güterverkehrs zu steigern.
    Der Schienenpersonenverkehr bleibt das Rückgrat der öffentlichen Mobilität. Um den Nahverkehr flächendeckend zu stärken, bedarf es eines Aufwuchses der Regionalisierungsmittel, die auch den fortlaufenden Betrieb des Deutschlandtickets langfristig absichern. Attraktive Bahnhöfe und durchgängige Tickets sollen den Fahrgästen den Zugang zu nachhaltiger Mobilität erleichtern.
    Im Fernverkehr betonen die Verbände die Bedeutung eines wettbewerblich ausgestalteten Marktrahmens, um privates Kapital zu mobilisieren und die Angebotsvielfalt zu erhöhen. Der Deutschlandtakt als verbindliches Gesamtkonzept muss in Etappen konkretisiert und zügig umgesetzt werden, um eine effizientere Nutzung der vorhandenen Kapazitäten zu ermöglichen.

Die acht deutschen Bahnverbände fordern eine entschlossene Verkehrspolitik, die die Schiene als zentrale Säule der Mobilitätswende etabliert. Nur mit einem klaren politischen Rahmen und verbindlichen Maßnahmen können die ehrgeizigen Verlagerungsziele erreicht werden. Der Ausbau der Schiene ist dabei nicht nur ein Beitrag zu Klimaschutz und Energieeffizienz, sondern auch eine Voraussetzung für die wirtschaftliche Resilienz und die Sicherung der Mobilität in Deutschland.

Die Broschüre „Schiene stärken – 3 Kernforderungen zur Bundestagswahl 2025“ ist hier zum Download verfügbar.

Quelle: VDV

Großraum-Verkehr Hannover nun mit Doppelspitze

Mit Beginn des neuen Jahres wird die Geschäftsführung des Großraum-Verkehr Hannover (GVH), des Verkehrsverbundes der Region, von einer Doppelspitze geführt: Katharina Emde-Lachmund vom Fachbereich Verkehr der Region Hannover und Stefan Tiedgen, Leiter des Marketing- und Vertriebsbereiches der regiobus und bereits seit einigen Jahren Prokurist im GVH, übernehmen ihre Posten vom bisherigen Geschäftsführer Ulf-Birger Franz.

Franz hatte die Geschäftsführung nebenamtlich Mitte 2020 übernommen, um eine Neuaufstellung des Verkehrsverbundes und die Einführung einer einheitlichen Marke im Nahverkehr einzuleiten. Hauptamtlich ist er Dezernent der Region Hannover für die Bereiche Wirtschaft, Verkehr, Bildung und Kultur. „Mit dem in diesem Jahr startenden Gemeinschaftsbetrieb von ÜSTRA und regiobus, dem schlank aufgestellten Verkehrsverbund und der einheitlichen Marke ÜSTRA haben wir den Nahverkehr in der Region Hannover zukunftsorientiert ausgerichtet “, erklärt Franz.

„Deshalb ist jetzt ein guter Zeitpunkt für einen Wechsel in der Geschäftsführung. Ich bin mir sicher, dass dem GVH die neue Konstellation sehr guttut. Frau Emde-Lachmund hat sich in der Vergangenheit in verschiedenen Projekten im GVH kompetent und dynamisch eingebracht. Herr Tiedgen hat seine Expertise in verschiedenen Positionen und Rollen bei der regiobus und im GVH unter Beweis gestellt“, unterstreicht Franz. Flankiert wird das neue Führungsduo von zwei Prokuristen: Arne Beckstroem, Marketingleiter der ÜSTRA, und Ulf Mattern, Geschäftsstellenleiter des GVH. Auch die neue Geschäftsführerin und der neue Geschäftsführer übernehmen ihre Positionen im Nebenamt.

Quelle: regiobus Hannover GmbH

Deutschlandticket: Angebot sichern und ÖPNV ausbauen

Nach der Preiserhöhung beim Deutschlandticket muss sich das ÖPNV-Angebot für die Fahrgäste spürbar verbessern. Die Allianz pro Schiene fordert eine Ausbau-Offensive, damit nicht zuletzt Menschen in ländlichen Regionen besser an Bus und Bahn angebunden werden und vom Deutschlandticket profitieren können. Entscheidend ist dem gemeinnützigen Verkehrsbündnis zufolge zudem eine dauerhafte Perspektive für das Deutschlandticket.

„Wenn wir mehr Menschen für die umweltfreundliche Mobilität begeistern wollen, müssen wir ihnen auch entsprechende Angebote machen. Das bedeutet in erster Linie, dass die Parteien sich alle einig sein müssen, dass das Deutschlandticket kein Verfallsdatum hat. Es muss ein dauerhaftes Angebot sein, unabhängig davon, wie unsere nächste Bundesregierung aussieht.“

Dirk Flege, Geschäftsführer der Allianz pro Schiene

Damit Menschen im ganzen Land vom Deutschlandticket profitieren können, braucht es auch abseits der Städte häufigere Bus- und Bahnverbindungen. Ende November 2024 hat die Allianz pro Schiene zusammen mit dem BUND und dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) das Mobilitätsbarometer 2024 veröffentlicht. Der repräsentativen Umfrage zufolge ist jeder Dritte in Deutschland unzufrieden mit der ÖPNV-Anbindung am eigenen Wohnort. Es zeigt sich auch ein deutliches Stadt-Land-Gefälle: Während in den großen Städten mit einer Bevölkerung von mindestens 500.000 Menschen die überwiegende Mehrheit (82 Prozent) mit der Anbindung zufrieden ist, fühlen sich in kleinen Ortschaften bis 5.000 Einwohnern lediglich 24 Prozent der Befragten mit Bus und Bahn gut angebunden.

„Die Menschen haben die berechtigte Erwartung, dass sie das Deutschlandticket im ganzen Land nutzen können. Doch da klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander, insbesondere in ländlichen Gegenden.“

Dirk Flege

Die Allianz pro Schiene schlägt darüber hinaus vor, dass in möglichst vielen Unternehmen das Deutschlandticket als Jobticket zum Standard wird. „So hätten noch mehr Menschen einen Anreiz, ihr Auto häufiger stehen zu lassen und den ÖPNV zu nutzen“, sagt Dirk Flege. „Noch dazu ist das Jobticket für die Fahrgäste deutlich günstiger, weil sich – neben einem Rabatt – der Arbeitgeber an den monatlichen Kosten beteiligt.“ Darüber hinaus hält das gemeinnützige Verkehrsbündnis ein bundesweites Sozialticket für erforderlich, damit auch Menschen mit kleinen Einkommen davon profitieren können. Außerdem wünschenswert wäre eine Mitnahme-Option für Kinder.

Quelle: Allianz pro Schiene

2025: Schlüsseljahr für die Verkehrs- und Mobilitätsbranche

Das Jahr 2025 bringt entscheidende Weichenstellungen für den Verkehr in Deutschland und Europa. Während in Deutschland die neue Bundesregierung ihre verkehrspolitischen Ziele definieren wird, muss in Brüssel das neu besetzte EU-Verkehrskommissariat mit weitreichenden Initiativen die Richtung für eine nachhaltige Mobilität in Europa vorgeben. Ingo Wortmann, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), betont die Dringlichkeit einer klaren verkehrspolitischen Weichenstellung:

„Die Ziele eines nachhaltigen Wirtschaftswachstums und der wirtschaftlichen Transformation sind auf dem Kontinent und in Deutschland nur erreichbar, wenn Berlin und Brüssel die richtigen Rahmenbedingungen schaffen. Insbesondere Busse und Bahnen müssen stärker in den Fokus gerückt und als Teil der Lösung verstanden werden.“

Der Branchenverband VDV sieht mit Blick auf den Sustainable Transport Investment Plan, beim Clean Industrial Deal sowie bei der EU-weiten Regulierung des Vertriebs Chancen wie Risiken.

Aus Sicht des VDV bietet der Sustainable Transport Investment Plan die Gelegenheit, Investitionen gezielt in die Dekarbonisierung des Verkehrssektors zu lenken. Ingo Wortmann: „Es muss sichergestellt werden, dass Eisenbahn und öffentlicher Nahverkehr ausreichend Mittel erhalten. Der Ausbau von Schienennetzen – grenzüberschreitend –, Elektrifizierung und digitale Stellwerkstechnik sowie Investitionen in emissionsfreie Busflotten sind entscheidend, um die ökologische Transformation voranzutreiben.“ So gibt es im Bereich der Eisenbahn zahlreiche Umsetzungsmöglichkeiten, wie den Ausbau von Streckenkapazitäten, Modernisierung von Bahnhöfen und Implementierung des europäischen Zugsicherungssystems ETCS. Beim ÖPNV steht neben dem Angebotsausbau die Förderung von lokal emissionsfreien Fahrzeugflotten sowie die nötige Ladeinfrastruktur im Vordergrund – ein Bereich, der sowohl von ehrgeizigen Zielvorgaben aus Brüssel gekennzeichnet ist als auch durch eine mangelhafte Unterstützung des Bundes und der Länder in Deutschland.

Mit dem Clean Industrial Deal will die EU hochwertige Arbeitsplätze fördern und die Wirtschaft dekarbonisieren. Wortmann: „Busse und Bahnen sind energieintensiv. Derzeit werden sie in Deutschland – im Gegensatz zu anderen Industrien – nicht entlastet. Die Branche würde also von niedrigeren Energiekosten profitieren. Günstigere Energie und besserer Zugang zu Rohstoffen stärken die Wettbewerbsfähigkeit.

2025 plant die EU eine neue Regulierung für den digitalen Vertrieb im Eisenbahnverkehr. „Eine bessere Integration der Vertriebssysteme ist im Sinne der Fahrgäste wichtig. Doch es darf nicht passieren, dass private Plattformen Gewinne auf Kosten der Verkehrsunternehmen erzielen. Faire Konditionen und der Schutz von Kundendaten müssen sichergestellt werden. Die Branche muss in der Lage bleiben, ihr Angebot datenbasiert zu optimieren. Entscheidend wird 2025 sein, dass wir endlich langfristige Planungssicherheit und finanzielle Unterstützung bekommen, um unser Angebot unverändert anbieten zu können und unsere Betriebe zu modernisieren“, so Wortmann abschließend.

Quelle: VDV