Stadler liefert neue Straßenbahnen für Rostock

Die Rostocker Straßenbahn AG (RSAG) und der Schienenfahrzeughersteller Stadler haben einen Vertrag über die Lieferung von 28 Straßenbahnen des Typs TINA («Total Integrierter Niederflur-Antrieb») abgeschlossen. Bei der Entwicklung der neuen Straßenbahn-Generation wurde besonderes Augenmerk auf den Fahrgastkomfort gelegt. So bieten die dreiteiligen voll klimatisierten Zweirichtungsfahrzeuge auf rund 32 Metern Fahrzeuglänge Platz für 221 Fahrgäste, 75 davon auf Sitzplätzen. Die vollständig stufenlos begehbaren barrierefreien Fahrzeuge verfügen über einen großzügigen Innenraum, der in vier geräumigen Mehrzweckbereichen die komfortable Mitnahme von Kinderwagen oder Fahrrädern möglich macht. Maximale Durchgangshöhen und Panoramafenster sorgen für ein offenes Raumgefühl und freien Ausblick.

Fahrgäste können in den USB-Ladeanschlüssen ihre mobilen Endgeräte während der Fahrt laden. Moderne Doppel-TFT-Monitore sorgen für eine gut lesbare Fahrgastinformation. Die Fahrzeuge sind mit einem Fahrgast-WLAN-System ausgerüstet. Wie alle Fahrzeuge der RSAG sind die neuen Bahnen mit Videoüberwachung und einem Fahrscheinautomaten ausgestattet. Vier speziell konstruierte Drehgestelle sorgen für eine hohe Laufruhe und schonen Rad und Schiene. Die Straßenbahn verfügt über ein integriertes Kollisionswarnsystem.

Die Neufahrzeuge ersetzen nach und nach einen Teil der im Betrieb befindlichen Bahnen vom Typ 6N1, die aus den Jahren 1994 bis 1996 stammen und nach rund 30 Jahren Dauereinsatz in Rente gehen. Im Vorfeld wurde die Vergabe im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung vorbereitet und entsprechend den gesetzlichen Regelungen abgeschlossen.

Laut Vertrag erfolgt die Lieferung der ersten Bahnen Ende 2024. Im Jahr 2025 sollen die ersten Bahnen dieser Serie durch Rostock rollen. Damit erhöht sich die Zahl der Straßenbahnen aus dem Hause Stadler in der Flotte der RSAG auf insgesamt 41 Fahrzeuge.

Die neuen Straßenbahnen werden im gesamten Streckennetz der RSAG zum Einsatz kommen. Die Rostocker Straßenbahn AG betreibt insgesamt 6 Straßenbahnlinien in der Hanse- und Universitätsstadt Rostock. Die Bahnen der RSAG legen dabei jährlich rund 3,2 Millionen Straßenbahn-Kilometer zurück.

«Wir sind stolz, mit dem Auftrag der Rostocker Straßenbahn AG das innovative und besonders fahrgastfreundliche Fahrgastkonzept TINA innerhalb kurzer Zeit seit der Markteinführung bereits zum dritten Mal erfolgreich im Rahmen einer europaweiten Ausschreibung platziert zu haben. Wir freuen uns, dass nach dem TRAMLINK mit TINA nun auch die neueste Generation Straßenbahnen aus dem Hause Stadler in Rostock zum Einsatz kommen wird.“, sagt Jure Mikolčić, CEO Stadler Deutschland.

Quelle: Stadler

Bund und DB entwickeln Hochleistungsnetz für mehr Zuverlässigkeit und Wachstum

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing und Deutsche Bahn-Chef Dr. Richard Lutz haben heute in Berlin Pläne für ein neues Hochleistungsnetz vorgestellt. Hintergrund sind aktuelle Zuverlässigkeits- und Qualitätsprobleme des Verkehrsträgers Schiene. Sie resultieren im Kern aus einem Kapazitäts- und Überalterungsproblem in der Infrastruktur.

Das Hochleistungsnetz soll die am höchsten belasteten Schienenverbindungen in Deutschland umfassen. Diese erstrecken sich heute über rund 10 Prozent des Gesamtnetzes. Aufgrund der prognostizierten Verkehrsentwicklung wird die Länge dieses hoch belasteten Netzes von derzeit rund 3.500 Kilometer auf voraussichtlich über 9.000 Kilometer bis zum Ende dieses Jahrzehnts anwachsen.

Die Nutzungsintensität auf dem deutschen Schienennetz hat sich seit der Bahnreform 1994 bis 2021 um mehr als 60 Prozent erhöht. Die steigende Nachfrage trifft dabei auf ein Streckennetz und Bahnhöfe, die nicht mitgewachsen sind. Gleichzeitig hat sich der Zustand der Infrastruktur verschlechtert, weil viele Gleise, Weichen, Brücken und Stellwerke alt und damit störanfällig sind.

Über eine Generalsanierung der wichtigsten Schienenkorridore soll sich nun das hoch belastete Netz bis 2030 zu einem Stabilitätsanker für die gesamte Schiene entwickeln. Nach Plänen der DB werden bei der Generalsanierung des Hochleistungsnetzes alle überalterten und störanfälligen Anlagen komplett ersetzt und verbessert. Damit wird der Investitionsrückstau hier umfassend beseitigt. Im Hochleistungsnetz herrscht ein erstklassiger Ausstattungsstandard: Flächendeckender Gleiswechselbetrieb, weniger Bahnübergänge, ausreichende Überhol- und Überleitstellen machen den Bahnbetrieb robuster gegenüber unvorhergesehenen Störungen.

Für die Generalsanierung der hoch belasteten Korridore gelten drei entscheidende und neue Elemente:

  • Bündelung aller Baumaßnahmen
  • Erhöhung der Leistungsfähigkeit
  • Kundenfreundliches Bauen

Die Generalsanierung des ersten Schienenkorridors soll im Jahr 2024 starten. Die Auswahl und die konkrete Umsetzung sollen zusammen mit dem Schienensektor sowie der Wirtschaft in enger Abstimmung erfolgen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr und die Deutsche Bahn wollen gemeinsam die Branche einladen und das Hochleistungsnetz im Schulterschluss entwickeln.

Um die Betriebslage bis zum Start der Generalsanierung bereits unmittelbar zu stabilisieren und zu verbessern, werden jene Elemente des Hochleistungsnetzes vorgezogen, die bereits kurzfristig umgesetzt werden können.

Quelle: Deutsche Bahn

Länderübergreifendes Programm zum Lehrlingsaustausch

Was bisher größtenteils Schülern und Studenten vorbehalten war, soll bald auch dem Eisenbahner-Fachkräftenachwuchs aus Österreich, Deutschland und Frankreich möglich sein: Wertvolle fachliche Erfahrungen und unvergessliche Erinnerungen bei einem Auslandsaufenthalt im Rahmen der Ausbildung zu sammeln.

Das wurde nun bei einer zweitägigen Konferenz der European Alliance for Apprenticeships (EAfA), der Generaldirektion Mobilität und Verkehr (DG MOVE), BMK und ÖBB in Wien in Aussicht gestellt. Angedacht ist eine Vereinbarung, wonach Lehrlinge zwischen Unternehmen für definierte Ausbildungsmodule getauscht werden können. Rund 100 hochrangige Experten aus ganz Europa diskutierten künftige Herausforderungen und teilten eigene Erfahrungen der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Eisenbahnsektor.

Als Gastgeberin öffnete ÖBB Infrastruktur am ersten Tag die Türen der Lehrwerkstätte Wien Hebbelplatz, wo die Lehrlinge spannende Einblicke in ihre Ausbildung gaben. Am 2. Konferenztag wurden die drei Schwerpunkte „Digitale und grüne Lehrstellen“, „Geschlechtergleichheit in der Ausbildung“ und „Mobilität und transnationale Kooperationen“ in Arbeitsgruppen in den Mittelpunkt gestellt und folgend Ideen für die Zukunft ausgearbeitet.

„Für eine nachhaltige Mobilitätswende im Sinne des Klimaschutzes verdoppeln die ÖBB bis 2040 die Leistungsfähigkeit unserer Bahn in Österreich. Dafür brauchen wir gut ausgebildete Facharbeiter:innen und setzen stark auf die eigene Lehrlingsausbildung. Mit zwei neuen greenjobs, „Elektrotechnik – Energietechnik“ sowie „Kälteanlagentechnik“. in unserem Lehrstellenangebot, Digitalisierung in der Ausbildung, mit Vielfalt im Personal, und die gezielte Förderung von Mädchen und Frauen wollen wir unser Ziel erreichen“, unterstreicht Vorstandsdirektorin Silvia Angelo, ÖBB-Infrastruktur AG.

“Besonders hat mich gefreut, dass wir einen Schwerpunkt auf das Thema ‚Mädchen und junge Frauen in Technik‘ gesetzt haben. So konnten wir voneinander lernen, wie wir weiterhin Mädchen und junge Frauen für technische Berufe begeistern können. Mit dem bevorstehenden Generationenwandel brauchen wir mehr Fachkräfte, also auch mehr Kolleginnen. In unserer Lehrlingsausbildung sind wir hier schon am richtigen Weg – davon konnten sich auch unsere Gäste in der Lehrwerkstätte am Hebbelplatz überzeugen”, so Ursula Bazant, Geschäftsbereichsleiterin der Aus- und Weiterbildung in der ÖBB Infrastruktur AG.

Quelle: ÖBB

Neue Initiative für zusätzliche Gleise und Begegnungsbahnhöfe in Bayern

Bayern will im Schienenverkehr mehr Kapazität und Flexibilität schaffen und bringt hierfür die neue Initiative „MACH2“ auf den Weg. Darin bündelt der Freistaat alle Aktivitäten für den zweigleisigen Ausbau von Schienenstrecken und den Bau neuer Begegnungsbahnhöfe im bayerischen Bahnnetz. Für Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter ist das ein zentraler Schlüssel für ein attraktiveres Verkehrsangebot auf der Schiene: „Mit zusätzlichen Gleisen und neuen Begegnungsbahnhöfen können wir das Zugangebot im Freistaat verbessern, die Pünktlichkeit steigern und Anschlüsse noch stabiler machen.“ Im Rahmen von „MACH2“ schiebt der Freistaat auch neue Ausbauplanungen für den Schienenpersonennahverkehr an und investiert dafür zusätzlich 15 Millionen Euro aus Landesmitteln.

Die neuen Planungsprojekte befinden sich in Oberfranken, Oberbayern und Niederbayern. Konkret hat der Freistaat vor, die DB Netz AG binnen Jahresfrist mit den Vorplanungen für den zweigleisigen Ausbau folgender Streckenabschnitte zu beauftragen:

  • Bayreuth – Dürschnitz (Strecke Bayreuth – Schnabelwaid, ca. 5 km)
  • Uffing – Murnau (Strecke München – Mittenwald, ca. 6 km)
  • Wörth – Loiching (Strecke Landshut – Plattling, ca. 7 km)

Beim Ausbau der Illertalbahn zwischen Neu-Ulm und Kempten, der neben der Streckenelektrifizierung auch zweigleisige Abschnitte umfasst, wird die nächste Stufe mit der Beauftragung der Entwurfs- und Genehmigungsplanung eingeläutet. Die aktuell laufenden Vorplanungen befinden sich in der Endphase.

Die bayerische „MACH2-Initiative“ enthält aktuell insgesamt 16 Ausbauprojekte aus verschiedenen Finanzierungsquellen. Insgesamt sollen damit in Bayern auf rund 150 Kilometern Länge bislang eingleisige Strecken ein zweites Gleis erhalten und vier zusätzliche Begegnungsbahnhöfe geschaffen werden. Bedeutendste Elemente sind die zweigleisigen Ausbaumaßnahmen zwischen Markt Schwaben und Ampfing sowie zwischen Tüßling und Freilassing, die beide Bestandteil des Bedarfsplanprojekts ABS 38 sind. Als erstes MACH2-Projekt wird noch heuer der neue Begegnungsbahnhof Spiegelau im Landkreis Freyung-Grafenau in Betrieb gehen und ab Dezember 2022 die Einführung des Stundentaktes auf der Strecke von Zwiesel nach Grafenau ermöglichen.

Die weiteren Projekte der MACH2-Initiative sind:

  • Drei zweigleisige Abschnitte zwischen Schwandorf und Furth im Wald.
  • Zweigleisiger Ausbau zwischen Aufhausen und St. Koloman (Strecke Markt Schwaben – Erding).
  • Zweigleisiger Ausbau zwischen Steinebach und Seefeld-Hechendorf (Strecke München-Pasing – Herrsching).
  • Begegnungsbahnhof Langlau (Strecke Pleinfeld – Gunzenhausen).
  • Begegnungsbahnhof Pfenningbach (Strecke Mühldorf – Passau).
  • Begegnungsbahnhof München-Heimeranplatz (Sendlinger Spange).

Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr

Berlin konkretisiert künftige Regelungen für Sharing-Mobility

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz hat erstmals konkrete Pläne vorgestellt, wie die Sharing-Mobility in der Hauptstadt künftig organisiert werden soll. Den Verleihern von E-Tretrollern, Mietfahrrädern, Scootern und Carsharing-Fahrzeugen wurden am Dienstag die neuen Regelungen erläutert, die vom 1. September 2022 an mit der Novelle des Berliner Straßengesetzes (BerlStrG) in Kraft treten sollen. Wichtigste Ziele der Senatsverwaltung sind dabei das Freihalten der Gehwege insbesondere von E-Tretrollern, deutlich mehr Carsharing-Fahrzeuge mit klimaschonendem Elektro-Antrieb sowie eine spürbare Ausweitung sämtlicher Sharing-Angebote auch auf die Randlagen Berlins.

„Wenn sich Menschen ein Fahrzeug teilen, ist das ein guter Weg, um zu weniger Verkehrsbelastung in der Stadt zu kommen. Sharing-Mobilität spielt daher eine wichtige Rolle für die Mobilitätswende, braucht aber in Großstädten mit begrenztem Platz auch klare Regelungen, um ihr Potenzial stadtverträglich zu entfalten. Wir schlagen den Anbietern deshalb sowohl präzise Auflagen als auch deutliche Anreize vor, um unsere Ziele sukzessive zu erreichen: freie Gehwege, mehr Elektro-Fahrzeuge, mehr Sharing auch in den Außenbezirken.“

Senatorin Bettina Jarasch

Die neuen Regeln im Einzelnen:

  • E-Tretroller: Für E-Tretroller (und ebenso für Leih-Fahrräder) soll es künftig immer mehr ausgewiesene Abstellflächen auf bisherigen Kfz-Parkplätzen geben, in deren Umfeld dann ein Abstellverbot gilt. Zudem werden die Anbieter verpflichtet, technische Lösungen zum geordneten Abstellen der Fahrzeuge einzuführen, sei es über einen obligatorischen Foto-Beleg oder zum Beispiel über exakte Ortungssysteme. Gemeinsam mit den Bezirken sollen dafür neue Abstellflächen im Straßenraum geschaffen werden. Zudem wird in Abstimmung mit der BVG ein verstärkter Ausbau von Jelbi-Stationen und -Punkten geprüft, an denen unterschiedliche Fahrzeuge gemietet werden können.
  • Carsharing: Wichtigstes Ziel beim Carsharing ist die Elektrifizierung der Flotten. Dafür wird den Anbietern ohne feste Stationen („Freefloater“) künftig die Hälfte der Parkgebühren erlassen, aber nur für E-Autos. Von der geplanten Erhöhung der Kurzzeit-Parkgebühren in allen Berliner Parkzonen werden Freefloater ausgenommen. Beim stationären Carsharing fallen gar keine Parkgebühren an: E-Autos werden hier über geringere Sondernutzungsgebühren bevorzugt. Den Bezirken sollen durch diese Maßnahmen keine Verluste entstehen.
  • Außenbezirke: Nach Bremer Vorbild soll insbesondere Carsharing-Unternehmen über Nebenbestimmungen der künftigen Sondernutzungserlaubnis vorgegeben werden, einen bestimmten Anteil ihrer Fahrzeuge täglich in den Stadtteilen außerhalb des S-Bahn-Rings anzubieten. Dort werden dann auch die Sondernutzungsgebühren herab- oder ausgesetzt, um zusätzliche Anreize für die Bedienung städtischer Randlagen zu schaffen.

Die vorgestellten Regelungen stehen noch nicht in allen Details fest, sondern werden mit den Anbietern und anderen Beteiligten weiter erörtert. Grundlage für die Rechtskraft der künftigen Regeln ist die Klarstellung im novellierten Straßengesetz (§ 11a BerlStrG), dass Sharing-Angebote auf öffentlichem Straßenland – analog zu anderen Gewerben – einer Sondernutzungserlaubnis samt entsprechender Gebühren bedürfen. Diese Erlaubnis muss beantragt und genehmigt werden. Auflagen und Anreize können dann in sogenannten Nebenbestimmungen oder über die Gebührenhöhe definiert werden.

Die Senatsverwaltung für Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz wird dem Senat im Anschluss an die Beratungen einen Beschlussentwurf für die entsprechende Gebührenverordnung vorlegen. Die Novelle des Berliner Straßengesetzes selbst ist schon in der vorigen Wahlperiode vom Abgeordnetenhaus verabschiedet worden.

Quelle: Senatsverwaltung UVK

ZVV-Geschäftsjahr 2021: Anhaltende Einflüsse der Corona-Pandemie

Corona hat im Zürcher Verkehrsverbund (ZVV) auch 2021 den Takt vorgegeben. Die Pandemie prägte insbesondere den Start und das Ende des Jahres. Dazwischen lagen nur kurze Verschnaufpausen, in denen sich die Nutzung des öffentlichen Verkehrs wieder erholen konnte. Die Fahrgastzahlen lagen auch 2021 immer noch rund 30 Prozent tiefer als vor der Krise 2019. Insgesamt transportierten die Verkehrsunternehmen im ZVV 469 Millionen Fahrgäste und damit 3 Millionen mehr als im Vorjahr. Die Zürcher S-Bahn verzeichnete ein Plus von 0,8 Prozent, bei den Regionalbussen nahm die Nachfrage um 3,4 Prozent zu. In den Städten Zürich und Winterthur blieb die Nachfrage stabil.

Die Verkehrserträge lagen wie die Nachfragezahlen ebenfalls auf dem Niveau des Vorjahres. Gleichwohl nahm das Defizit um 61.1 Millionen Franken zu und belief sich auf 450.4 Millionen Franken. Dies ist im Wesentlichen dem Wegfall der Reserverückführungen der aufwandfinanzierten Verkehrsunternehmen an den ZVV geschuldet. Diese hatten 2020, im Sinne der gemeinsamen Bewältigung der außergewöhnlichen Situation, Reserven in der Höhe von fast 60 Millionen Franken aufgelöst und an den ZVV ausbezahlt. Dieser Entlastungseffekt entfiel 2021 vollständig. Der Kostendeckungsgrad des ZVV sank 2021 deshalb auf 57 Prozent.

Trotz dieser schwierigen Lage konnte der ZVV weiterhin große Projekte vorantreiben und seine Vorreiterrolle im Bereich der umweltverträglichen Mobilität weiter ausbauen. Erfreulicherweise konnte das ZVV-Nachtnetz Anfang Juli 2021 wieder aufgenommen werden. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember bietet es mehr Verbindungen, neue Abfahrtsorte und veränderte Linienführungen.

Bereits 2020 wurden zum ersten Mal mehr Tickets digital als am Ticketautomaten gelöst. Mit der Lancierung der neuen ZVV-App im vergangenen Sommer ist der ZVV diesem Bedürfnis noch stärker nachgegenkommen. Die neue App hat die Funktionen der bisherigen Apps für den Ticketkauf und die Fahrplanabfrage zusammengeführt und wurde bis Ende Mai bereits 196 000 Mal heruntergeladen. Der Anteil verkaufter E-Tickets hat sich sodann dieses Jahr bis Ende April nochmals gesteigert auf 61 Prozent. Diese Steigerung geht praktisch vollständig zulasten des Ticketautomaten.

Quelle: ZVV

Benzin-Frei-Tage bis 9. September verlängert

Die Benzin-Frei-Tage werden bis einschließlich 9. September verlängert. Damit ist man jeden Freitag kostenlos mit den Öffis im ganzen Bundesland Salzburg unterwegs. „Bereits mehr als 200.000 Personen haben die bisherigen Benzin-Freitage genutzt. Wir merken durch die kostenlose Nutzung an den Freitagen auch einen Zuwachs an Jahreskartenverkäufen und haben uns daher entschieden, die Aktion nochmal zu verlängern“, zeigt sich Landesrat Stefan Schnöll erfreut.

Das Angebot wird rege genutzt. „Bei den Einzelfahrten und Tageskarten haben wir im Juni eine Steigerung von landesweit rund 18 Prozent, deutlich mehr als zu Beginn der Aktion. Für den Sommer erwarten wir eine Steigerung von mehr als 20 Prozent, da vor allem die Freizeitnutzung zunehmen wird. Wir erhoffen uns dadurch, dass noch mehr Menschen langfristig auf den öffentlichen Verkehr umsteigen“, so Landesrat Stefan Schnöll. Ursprünglich sollte die Aktion mit 24. Juni auslaufen, doch jetzt wird bis 9. September verlängert.

Aufgrund der erfolgreichen Aktion hat der Salzburger Verkehrsverbund in den vergangenen Monaten auch die Verkäufe der Salzburger Klimatickets steigern können. „Einerseits wurde die Tarifreform sehr gut angenommen, andererseits helfen auch die Benzinfreitage die Kartenverkäufe spürbar zu steigern. Seit dem Jahr 2018 haben wir eine Steigerung von 60 Prozent bei den Verkaufszahlen der Jahreskarten“, so Schnöll.

In der Ferienzeit steigt erfahrungsgemäß das Mobilitätsbedürfnis. „Es gibt im gesamten Land viele Umsteigemöglichkeiten, wie zum Beispiel Park-and-Ride-Plätze. Vielleicht ist es für die eine oder andere eine gute Gelegenheit, das Auto stehen zu lassen und Bus und Bahn kostenlos auszuprobieren und es etwa mit einem Familienausflug zu verbinden“, sagt der Verkehrslandesrat.

Quelle: Land Salzburg

Über Fronleichnam mehr Personal an Bahnhöfen in NRW

Die beiden zurückliegenden Wochenenden waren ein erster großer Stresstest für den Nahverkehr nach dem Start des 9-Euro-Tickets. Nun steht in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern erneut ein langes Feiertagswochenende vor der Tür. Die SPNV-Aufgabenträger, Verkehrsverbünde und -unternehmen in NRW wollen die bislang gewonnenen Erfahrungen nutzen, um ihren Kunden einen möglichst reibungslosen Betriebsablauf zu gewährleisten und setzen dabei so viel Personal wie möglich ein, vor allem an Bahnhöfen mit hohem Fahrgastaufkommen.

„Vor allem auf den Regionalexpress-Linien auf der Hauptachse zwischen Rheinland und Ruhrgebiet wird es wahrscheinlich wieder voll werden. Wir setzen darauf, dass die Menschen dabei genauso entspannt unterwegs sind, wie am Pfingstwochenende. Und dass sie häufiger die S-Bahnen für ihre Städtetouren nutzen, dort haben wir noch deutlich mehr freie Kapazitäten als in den Regionalzügen und im RRX“, sagt Ronald Lünser, Vorstandssprecher des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr (VRR).

Die Aufgabenträger, Verkehrsverbünde und -unternehmen setzen erneut auf das Verständnis und die Rücksichtnahme der Reisenden. Wie bereits über Pfingsten werden Fahrten auf stark frequentierten Streckenabschnitten mit der Maximalzahl an verfügbaren Zugteilen verstärkt. Zudem soll zusätzliches Personal an den großen Bahnhöfen dafür sorgen, dass auch zu Stoßzeiten Umstiege und Abfahrten ohne allzu große Verzögerungen möglich sind. An den Hauptbahnhöfen in Bonn, Köln und Düsseldorf, aber auch in Duisburg, Essen, Dortmund und Hagen, helfen noch einmal zusätzliche Reisendenlenker den Fahrgästen bei der Organisation des Ein- und Umstiegs in Nahverkehrszüge.

Die Bilanz der ersten Wochen zeigt: An Werktagen läuft der Schienenpersonennahverkehr nahezu reibungslos. „Die Sorge vor übervollen Bahnen unter der Woche ist weitgehend unbegründet. Selbstverständlich ist die Auslastung hoch, aber die Berufspendler in NRW können weitgehend ganz entspannt zu ihren Arbeitsplätzen gelangen. Wir haben festgestellt, dass die Mehrzahl der 9-Euro-Ticket-Kund:innen die vergünstigte Fahrkarte vor allem für Wochenendausflüge und Freizeitfahrten nutzt.

„Das erneut sicherlich hohe Fahrgastaufkommen über das kommende Feiertagswochenende macht deutlich, wie sehr die kurzfristige Erhöhung der Fahrgastzahlen die Kapazitäten unseres Systems ganz nah an seine Grenzen bringt und dass wir dringend Investitionen in den Ausbau, in die Modernisierung und für Kapazitätserweiterungen unserer Angebote benötigen, wenn bis 2030 mit Blick auf den Klimaschutz regelmäßig doppelt so viele Fahrgäste mit uns fahren sollen“, blickt NWL-Chef Joachim Künzel nach vorn.

Quelle: VRS

ÖBB Sommer-Ticket für alle unter 26 Jahren

Für alle unter 26 Jahren bieten die ÖBB auch heuer wieder das ÖBB Sommer-Ticket an. Damit können Jugendliche und junge Erwachsene den Sommer über 30 Tage lang bequem, günstig und vor allem klimafreundlich ganz Österreich entdecken. Das ÖBB Sommer-Ticket ist ab 15. Juni 2022 am Smartphone per ÖBB App, im Internet unter tickets.oebb.at, an den ÖBB Ticketautomaten und Ticketschaltern in den Bahnhöfen erhältlich.

Voraussetzung für den Kauf des ÖBB Sommer-Tickets ist eine gültige ÖBB Vorteilscard Jugend. Wer im ÖBB Kundenkonto online oder mobile bucht, ist heuer besonders günstig unterwegs: Für alle unter 20 Jahren gibt es dort das Ticket um 34 Euro inkl. 5 gratis Sitzplatzreservierungen, für alle von 20 bis unter 26 Jahren um 59 Euro inkl. 5 gratis Sitzplatzreservierungen. Bei Kauf am Ticketschalter, am Ticketautomaten sowie online/mobile im nicht angemeldeten Zustand kostet das Ticket 54 Euro (für alle unter 20 Jahren) bzw. 89 Euro (für alle von 20 bis unter 26 Jahren). Die Gültigkeitsdauer des ÖBB Sommer-Tickets beträgt 30 Tage und kann im Aktionszeitraum von 2. Juli bis 11. September 2022 von den Kunden frei gewählt werden.

Das ÖBB Sommer-Ticket ist in der 2. Klasse in allen ÖBB-Zügen in Österreich (ausgenommen Nightjet- und EuroNight-Züge), der Raaberbahn sowie im ÖBB Intercitybus zwischen Graz und Klagenfurt gültig. Von Montag bis Freitag von 08:00 bis 03:00 Uhr des Folgetages und an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen ganztägig kann beliebig oft nach Lust und Laune Bahn gefahren werden. Aufgrund des gestiegenen Reisendenaufkommens muss für Fahrten mit dem ÖBB Sommer-Ticket in den Fernverkehrszügen an Freitagen, Samstagen, Sonntagen und Feiertagen verpflichtend eine Sitzplatzreservierung gebucht werden. Die IC-Busse können jeden Tag ausschließlich mit einer Reservierung benutzt werden. Beim Kauf des ÖBB Sommer-Tickets im ÖBB Kundenkonto online/mobile erhalten alle Kunden heuer erstmals fünf gratis Sitzplatzreservierungen dazu. So kann der Sitzplatz im gewünschten Zug garantiert werden und einer stressfreien Fahrt steht nichts mehr im Weg.

Quelle: ÖBB

RMV-Aufsichtsrat beschließt neues Tarifangebot

Ab Januar 2023 können Fahrgäste mit einem neuen Rabatt 25 Prozent sparen. Entsprechenden Plänen stimmte der RMV-Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am 8. Juni zu. Der Rabatt kann für 10 Euro pro 30 Tage gekauft werden und gilt dann auf Kurzstrecken-, Einzel- und Tagesfahrkarten im Erwachsenentarif. Die Rabattfunktion kann in die RMV-App oder auf das eTicket geladen werden. Der Erwerb ist über die RMV-App, an Fahrkartenautomaten und in Vertriebsstellen möglich.

“Das neue Rabattangebot passt perfekt für die gestiegene Zahl Homeoffice-Nutzer und Wochenendpendler. Am aktuellen Beispiel des 9-Euro-Tickets zeigt sich, wie gut niedrige und attraktive Tarife von den Fahrgästen angenommen werden.  Insbesondere in Verbindung mit starken Kostensteigerungen – wie aktuell bei den Energiepreisen – braucht es zur Durchführung solcher Aktionen mit dem Ziel dauerhaft preiswerten Fahrkarten die Unterstützung von Bund und Land”, so Peter Feldmann, RMV-Aufsichtsratsvorsitzender und Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt.

„Gerade für Fahrgäste, die mehrmals pro Monat aus der Region nach Frankfurt pendeln und dabei etwas längere Strecken zurücklegen, lohnt sich das Rabattangebot. Allerdings dürfen die langfristigen Kostensteigerungen nicht vergessen werden. Schon heute finanzieren die Kommunen jeden fünften Euro für den regionalen Bus- und Bahnverkehr. Beim Auffangen dieser Kostensteigerungen sind vor allem Bund und Land gefragt“, so Ulrich Krebs, RMV-Aufsichtsratsmitglied und Landrat des Hochtaunuskreises.

„Das 9-Euro-Ticket zeigt aktuell, welche Fahrgastpotenziale wir erschließen können, aber auch wie knapp unsere aktuellen Kapazitäten sind. Für eine erfolgreiche Mobilitätswende braucht es mehr als nur günstige Ticketpreise. Wir brauchen den Ausbau der Infrastruktur und eine Ausweitung des Fahrplanangebots. Dies kostet viel Geld, ist aber die Voraussetzung für die Mobilitäts-und Klimawende und damit gut angelegtes Geld für die Zukunft unserer Region“, so RMV-Geschäftsführer Prof. Knut Ringat.

Nach Einführung des Rabattangebots sollen in einem zweiten Umsetzungsschritt, welcher für Januar 2024 geplant ist, RMV-Zeitkarten, die nicht sowieso verbundweit gelten, mit der Rabattfunktion für Kurzstrecken-, Einzel- und Tagesfahrkarten ausgestattet werden.

Quelle: RMV