Mehr Bike+Ride- und Park+Ride-Anlagen für die Metropolregion Berlin-Brandenburg

Brandenburgs Verkehrsminister Guido Beermann und Berlins Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch haben heute am S-Bahnhof Bernau einen Vertrag zur gemeinsamen Planung und Finanzierung weiterer Bike+Ride- und Park+Ride-Parkplätze in der Metropolregion Berlin-Brandenburg unterzeichnet. Steigende Pendlerzahlen machen einen erheblichen Ausbau der Fahrrad- und Pkw-Abstellplätze notwendig, um allen Fahrgästen einen attraktiven Zugang zum Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu ermöglichen.

Bereits 2020 haben die Länder ihre Zusammenarbeit dazu intensiviert und eine gemeinsame Absichtserklärung veröffentlicht. Nunmehr stehen die finanziellen Rahmenbedingungen fest. Eine erste Potenzialliste ist bereits erstellt und zwischen den Ländern abgestimmt. Die Liste ist für weitere kommunale Vorhaben offen. Anträge können über das bewährte Verfahren im Landesprogramm ÖPNV-Invest gestellt werden.

Ein Gutachten des VBB hat bereits im Jahr 2020 gezeigt, dass mit den höheren Pendlerzahlen auch der Bedarf an Stellplätzen für Fahrräder und Autos deutlich steigt. Die Studie geht von einem Bedarf von 21.500 Bike+Ride-Stellplätzen und 8.800 Park+Ride-Stellplätzen bis 2030 aus. Daraus resultiert ein Investitions- und Finanzbedarf von insgesamt rund 150 Millionen Euro.

Mit der heute unterzeichneten Planungs- und Finanzierungsvereinbarung legen die Länder nun fest, wie weitere Bike+Ride- und Park+Ride-Flächen gemeinsam geplant und finanziert werden. Dabei unterstützt das Land Brandenburg die Planung und Durchführung der Bauvorhaben mit einem Regelfördersatz von 65 Prozent der zuwendungsfähigen Baukosten mit bis zu 6 Millionen Euro Landesmitteln aus dem Programm ÖPNV-Invest. Das Land Berlin beteiligt sich mit einem Regelförderbetrag in Höhe von 20 Prozent und jährlich bis zu 2 Millionen Euro. Dazu kommen Bundesmittel aus dem Sonderprogramm Stadt und Land. Damit werden die Kosten für Bike+Ride und Park+Ride-Anlagen in der Metropolregion Berlin-Brandenburg mit bis zu 90 Prozent gefördert – ein attraktives Finanzierungsangebot für die Kommunen. Zusammen mit dem Beratungsangebot beim Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg und dem Landesamt für Bauen und Verkehr als Bewilligungsbehörde bieten die Länder damit den Kommunen ein umfassendes Paket für die Entwicklung und Finanzierung der Bahnhofvorplätze an. In den nächsten Monaten ist bereits die Förderung von Projekten in Michendorf, Hohen Neuendorf und Eichwalde vorgesehen.

Die Park+Ride- und Bike+Ride-Studie des VBB sowie den Leitfaden finden Sie hier.

Quelle: VBB

Statements zum Deutschlandticket

EVG: Erhöhung der Regionalisierungsmittel allein wird die Herausforderungen im ÖPNV nicht lösen

„Es ist positiv, dass nun der Weg für das 49-Euro-Ticket frei ist und der Bund zudem mehr Geld für den ÖPNV bereitstellt. Allerdings lassen sich die dringenden Herausforderungen Angebotsausbau, mehr Personal und mehr Fahrzeuge mit der Erhöhung der Regionalisierungsmittel um rund eine Milliarde Euro nur teilweise lösen. Auch für den Ausgleich der gestiegenen Energiepreise reichen die zusätzlichen Mittel nicht aus. Wir brauchen eine wirksame Preisbremse für den Fahrstrom der Verkehrsunternehmen im gesamten Personen- und Güterverkehr. Die Beschäftigten müssen bei der Umsetzung einbezogen werden.“

EVG-Vorsitzender Martin Burkert

Es darf jetzt nicht bei einmaligen Maßnahmen bleiben. Die sozial-ökologische Verkehrswende muss auch im Nahverkehr entschieden vorangebracht werden. Dafür braucht es nachhaltig mehr Geld sowie bessere Arbeits- und Sozialbedingungen. Wir werden den Druck hochhalten!

Quelle: EVG

DIE LINKE Nordrhein-Westfalen: Keine Mobilität für Menschen mit geringem Einkommen

“Das nun beschlossene bundesweit gültige Deutschland-Ticket für den öffentlichen Personen-Nahverkehr (ÖPNV) kann nur ein erster Schritt sein. Leider werden sich viele Menschen dieses Ticket nämlich nicht leisten können. Wer ein niedriges Einkommen hat oder von Transferleistungen leben muss, kann den ‘Startpreis’ von 49 Euro nicht aufbringen und so das Recht auf Mobilität nicht wahrnehmen. Perspektivisch müssen wir daher zu einem generell kostenlosen, also fahrscheinfreien Nahverkehr kommen und diesen gleichzeitig massiv auszubauen. Das kann aber nur funktionieren, wenn mehr Geld in den ÖPNV investiert wird. Der Bund sollte daher einerseits seinen Anteil an der Finanzierung des Tickets erhöhen. Andererseits muss im NRW-Haushalt mehr Geld bereitgestellt werden und die Zeit der Austeritätspolitik vorbei sein. Andernfalls wird das Land NRW die Zahl der derzeit aktuell bereits nicht ausreichenden Bus- und Bahnverbindungen nicht aufrecht erhalten können. Die Folge wird ein noch unattraktiverer Nahverkehr sein, den sich dann auch niemand mehr leisten will. Verkehrswende geht anders!”

Sascha H. Wagner, Landessprecher von DIE LINKE NRW

Quelle: DIE LINKE NRW

bdo: Fehlender Energiekostenausgleich und unzureichende Finanzierung

Nach der Einigung von Bund und Ländern zur Finanzierung des ÖPNVs zeigte sich der bdo enttäuscht. Die Beschlüsse beenden zwar eine monatelange Hängepartie, bleiben aber weit hinter dem zurück, was die Länder ursprünglich gefordert hatten und was jetzt notwendig gewesen wäre: eine auskömmliche ÖPNV-Finanzierung – und einer Entlastung nicht nur beim Strompreis, sondern auch beim Dieselpreis (Im September lag der Anteil batterieelektrischer Busse in Deutschland bei 1,88%, hingegen fahren noch über 90% der Bestandsbusse mit Diesel).

Keines der bisherigen oder gestern auf den Weg gebrachten Hilfsprogramme unterstützt die privaten ÖPNV-Busunternehmen bei den dramatisch gestiegenen Energiekosten. Damit nicht weiter Bus- und Schülerverkehre ausgedünnt oder gestrichen werden müssen, könnten Hilfen aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds als Härtefallregelung für die Busunternehmen eingesetzt werden. Es ist allerdings offen, ob Busunternehmen tatsächlich zu den Härtefällen gehören werden.

„Da die Länder offensichtlich beschlossen haben, dass sie auf eine Unterstützung des Bundes bei den gestiegenen Energiekosten für den ÖPNV verzichten können, müssen sie die 1,65 Mrd. Euro jetzt aus ihren Haushalten aufbringen, um die Verkehrsunternehmen zu unterstützen.“

bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard

Bund und Länder stellen zwar dauerhaft 3 Mrd. Euro für das Deutschlandticket zur Verfügung, allerdings ohne eine Zusage, bei höheren Kosten diese auch auszugleichen. Dabei ist schon heute absehbar, dass drei Milliarden nicht reichen werden. Alleine durch die monatliche Kündbarkeit des Tickets wird das Deutschlandticket deutlich teurer – ganz zu schweigen von Einführungs- und Umstellungskosten.

Quelle: bdo

Al-Wazir begrüßt Einigung zum Deutschland-Ticket

„In Hessen haben wir mit dem Schülerticket 2017 das Prinzip des über Tarif-, Stadt- und Kreisgrenzen hinaus gültigen Flatratetickets erstmals in Deutschland eingeführt. Wir haben gute Erfahrungen mit solchen Angeboten gemacht und sie Zug um Zug mit dem Landes- und dem Seniorenticket ausgeweitet. Dabei haben wir von Anfang an auf unser langfristiges Ziel eines günstigen, überall gültigen Tickets für jeden und jede hingearbeitet. Mit dem Deutschland-Ticket ist es jetzt erreicht, sogar mit noch größerem Geltungsbereich. Die momentan teuerste Monatskarte im Rhein-Main Verkehrsverbund RMV kostet 299 Euro. Damit kommt man bisher von Fulda nach Wiesbaden. in Zukunft gibt es für 49 Euro Busse und Bahnen in ganz Deutschland. Das ist ein großer Erfolg unserer hessischen Vision, die jetzt Realität wird.“

Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir

Als weiteren Erfolg der Bund-Länder-Konferenz vom Mittwoch bezeichnete der Minister die Einigung auf höhere Mittel für Busse und Bahnen und vor allem die stärkere jährliche Dynamisierung der sogenannten Regionalisierungsmittel. Al-Wazir kündigte an, in den Wochen bis zur nächsten Verkehrsministerkonferenz Ende November die Ausgestaltung des Deutschland-Tickets zu konkretisieren.

Quelle: Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen

 

Drei-Länder-Linie ist erfolgreich gestartet

Im vergangenen Dezember nahm die erste durchgehende S-Bahn-Linie zwischen der Schweiz, Österreich und Deutschland ihren Betrieb auf. Das Angebot erfreute sich in der ersten Sommersaison einer regen Nachfrage. Die beteiligten Kantone, Länder und Bahnunternehmen prüfen einen Ausbau des Angebots.

Am 12. Dezember 2021 verkehrte erstmals eine S-Bahn zwischen Romanshorn, Rorschach, Bregenz und Lindau-Reutin. Das neue grenzüberschreitende Angebot verkehrt auf Schweizer Seite als S7, auf österreichischem und deutschem Gebiet als Regional-Express (REX). Es verbindet die Städte und Zentren am südöstlichen Teil des Bodensees und verkehrt vorerst am Wochenende.

Die neue Linie ist erfolgreich gestartet. Die Züge der S7/RE verkehren pünktlich und zuverlässig. Das Angebot wird durch die Bahnunternehmen Thurbo AG und ÖBB Personenverkehr AG in Kooperation erbracht. Nach einem coronabedingt verhaltenen Start im Dezember 2021 liegt die Nachfrage nach der ersten Sommersaison über den Erwartungen. Die neue attraktive und schnelle Verbindung zwischen der Ostschweiz, Vorarlberg und Bayern findet bei den Reisenden guten Anklang. Die am besten nachgefragten Verbindungen werden durchschnittlich von 30 bis 60 Reisenden genutzt.

Die EuroCity-Züge Zürich–München verkehren seit Dezember 2020 mit verkürzten Fahrzeiten und im Zweistundentakt. Die neue grenzüberschreitende Linie S7/RE verkehrt in jenen Stunden, in denen der EuroCity nicht verkehrt. Die beiden Angebote ergänzen sich damit ideal. Insbesondere für Reisende zwischen Zürich, St. Gallen, Bregenz und Lindau verkürzen sich die Fahrzeiten deutlich und es ergeben sich bessere Takte. In Lindau-Reutin bestehen attraktive Anschlüsse ins Allgäu und Richtung München. Ab Dezember 2023 ist vorbehaltlich der Zustimmung des deutschen Infrastrukturbetreibers die touristisch wichtige Verlängerung bis Lindau-Insel vorgesehen.

Das neue Bahnangebot zwischen Rorschach und Lindau wird von der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die im Auftrag des Freistaats Bayern den Schienenpersonennahverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, dem Land Vorarlberg, dem Österreichischen Klimaschutzministerium, dem Kanton St. Gallen, dem Kanton Thurgau, dem Kanton Graubünden und dem Schweizer Bundesamt für Verkehr mitfinanziert. Die Besteller und Aufgabenträger streben einen weiteren, schrittweisen Ausbau des Angebots an. Ziel sind zusätzliche Verbindungen von Montag bis Freitag für Pendler in der Bodenseeregion als attraktive und umweltfreundliche Alternative zum Auto. Entsprechende Prüfungen der Bahnen und Besteller laufen aktuell.

Quelle: Land Vorarlberg

70 emissionsfreie Busse für Wien

Bis 2025 kaufen die Wiener Linien 60 E-Busse und 10 Wasserstoff-Busse und errichten die dafür notwendige Infrastruktur. Als Bestbieter des mehrstufigen, europaweiten Ausschreibungsprozesses gingen EvoBus Austria und Solaris Austria hervor. EvoBus Austria liefert bis 2025 60 eCitaros, Solaris Austria 10 Wasserstoff-Busse des Typs „Urbino Hydrogen“. Beide sind 12 Meter lang und barrierefrei.

Für den Kauf der Busse sowie die Errichtung von Schnellladestationen werden 48 Mio. Euro investiert. Davon kommen rund 22 Mio. Euro aus dem Förderprogramm des Klimaschutzministeriums für „Emissionsfreie Busse und Infrastruktur“ (EBIN). Zudem investieren die Wiener Linien rund 40 Mio. Euro für die Errichtung des modernen E-Kompetenzzentrums in Siebenhirten.

Diverse Testfahrten haben gezeigt, dass sich Batteriebusse vor allem für eher flachere Gegenden mit entsprechenden Lademöglichkeiten eignen, während H2-Busse auch auf anspruchsvollen Strecken mit Steigungen eingesetzt werden können. Bis Ende 2025 stellen die Wiener Linien daher die Linien 17A, 57A, 61A, 61B, 64A, 64B, 70A sowie 71A und 71B auf E-Busse um. Auf der Linie 39A werden bis Ende 2024 zehn Wasserstoff-Busse unterwegs sein. Bei den Bussen handelt es sich um echte Nullemissionsfahrzeuge, also Batteriebusse ohne Dieselzusatzheizer. Alle Busse werden zudem mit einer CO2-Klimaanlage mit Wärmepumpe ausgestattet, die wesentlich klimaschonender als eine herkömmliche Bus-Klimaanlange ist.

Auf dem ehemaligen Busabstellplatz in Siebenhirten errichten die Wiener Linien bis Ende 2023 ein neues E-Kompetenzzentrum, das Platz für rund 50 E-Busse bietet. Die Busse werden dort geladen, gewartet und repariert. Bei der Planung des E-Kompetenzzentrums spielten sowohl die Klimaaktiv Kriterien als auch Energieeffizienz eine wichtige Rolle. So wird eine Photovoltaikanlage am Dach Strom liefern, die Abwärme der Ladegeräte wird für das Beheizen des Werkstättengebäudes genutzt.

Die Busgarage in der Spetterbrücke wird ebenfalls mit Ladeinfrastruktur ausgestattet, darüber hinaus entstehen drei Schnellladestationen entlang der Linien. Für die Energieversorgung der Ladestationen werden auch bestehende Unterwerke der Straßen- sowie U-Bahn genutzt. Die Wasserstoff-Busse werden im H2-Kompetenzzentrum der Garage Leopoldau betankt und gewartet.

Mit dem Kauf der 60 E- und 10 H2-Busse werden auch Wartungsverträge mit den Busfirmen abgeschlossen. Die Arbeiten werden durch die Wiener Linien durchgeführt, die Risiken der laufenden Instandhaltung gehen damit aber auf die Hersteller über. Das trägt dazu bei, dass die Gesamtkosten der Fahrzeuge für die Wiener Linien einfacher abzuschätzen sind.

Quelle: Wiener Linien

Mercedes-Benz eCitaro als Langstreckenläufer in Dänemark

Das dänische Busunternehmen Vikingbus hat 31 vollelektrisch angetriebene Mercedes-Benz eCitaro geordert. Sie werden künftig vorwiegend in der Gemeinde Køge eingesetzt, einer Hafenstadt südlich der dänischen Hauptstadt Kopenhagen im Osten der Insel Sjӕlland (deutsch: Seeland) gelegen. Der Einsatz ist höchst anspruchsvoll: Zum Linienverkehr zählen ebenfalls Fahrten in die nochmals weiter südlich gelegene Gemeinde Stevn. Aus dieser längsten Stadtbuslinie Dänemarks resultieren Einsätze von teils mehr als 500 Kilometer am Tag – für einen Stadtbus sehr selten, für einen E-Stadtbus bisher nahezu unmöglich. Die 31 eCitaro sind darauf bestens vorbereitet, im Mittelpunkt stehen dabei Batterien der neuesten Generation NMC3 mit hoher Energiedichte und einer Gesamtkapazität von 588 kWh. Die Inbetriebnahme der Stadtbusse ist für die Jahreswende 2023/2024 vorgesehen.

Vikingbus ist mit rund 450 Stadt-, Überland- und Reisebussen sowie 13 landesweiten Stützpunkten eines der führenden Busunternehmen in Dänemark. Der private Betrieb basiert auf einem Zusammen­schluss von 17 Unternehmen und ist komplett in dänischem Besitz. Er bietet eine Vielzahl von Verkehren und Dienstleistungen bis hin zu Krankentransporten in Dänemark und darüber hinaus an.

Ergänzend zum Auftrag über die 31 eCitaro hat Vikingbus mehrere Mercedes-Benz Intouro für den Einsatz als Schulbus in der Region Jütland geordert. Außerdem platzierte Vikingbus einen Auftrag über zehn Setra Luxusreisebusse des Typs S 517 HDH der neuen Generation. Auch die Inbetriebnahme von mehreren Intouro und Setra 517 HDH sind für 2023 vorgesehen.

Quelle: Daimler Truck

Neue Geschäftsführung startet bei den Wiener Linien

Mit November hat die neue Geschäftsführung der Wiener Linien mit Alexandra Reinagl, Petra Hums und Gudrun Senk ihre Arbeit aufgenommen. Die drei Frauen stehen nun an der Spitze einer der größten Arbeitgeberinnen der Stadt.

„Das umfangreiche und leistbare Öffi-Angebot der Wiener Linien ist einer der Gründe, warum Wien eine so lebenswerte Stadt ist. Es ist ein gewichtiges Zeichen, dass das Verkehrsunternehmen mit 8.700 Mitarbeiter*innen nun von drei erfahrenen Managerinnen geführt wird. Auf die weitere Zusammenarbeit mit der neuen Geschäftsführung freue ich mich sehr“

Stadtrat Peter Hanke

Alexandra Reinagl ist bereits seit elf Jahren in der Geschäftsführung des Unternehmens und übernimmt den Vorsitz der Geschäftsführung (CEO) sowie Betrieb, Markt & Kunde und Unternehmenskommunikation. Gudrun Senk war zuvor Prokuristin der Wien Energie und übernimmt die technische Geschäftsführung sowie das Bau- und Anlagenmanagement (CTO). Petra Hums, langjährige Wiener Linien-Managerin, ist bereits seit 1. Jänner 2022 Geschäftsführerin (CFO) und hat den Bereich Finanzen, Recht, Personal und IT inne.

„Vor uns liegen große Herausforderungen, um die Verkehrswende weiter voranzutreiben und als Unternehmen für noch mehr nachhaltige Mobilität in Wien zu sorgen. Dieser neuen Aufgabe stellen wir uns mit Freude, Weitblick und der notwendigen Portion Respekt. Wir sind bereit, als starkes Trio mit viel Expertise in den unterschiedlichsten Bereichen voll durchzustarten“

Geschäftsführerin Alexandra Reinagl

Die Wiener Linien sind mit rund 83 Kilometern U-Bahn-Strecke, 227 Kilometern Straßenbahnnetz und 880 Kilometern Buslinien das größte regionale Öffi-Netz Österreichs und sorgen dafür, dass jeden Tag knapp zwei Millionen Fahrgäste rasch, sicher und umweltfreundlich an ihr Ziel kommen.

Quelle: Wiener Linien

Bund und Länder einigen sich auf 49-Euro-Ticket

Das Nachfolgemodell des 9-Euro-Tickets steht – sein Name: Deutschlandticket. Nach langem Streit haben sich sich Bundeskanzler Scholz und die Länderchefs auf die Finanzierung verständigt, berichtet der Tagesspiegel.

Das Ticket wird digital erhältlich sein und deutschlandweit für den ÖPNV gelten. Das Ticket wird 49 € im Abo kosten, monatlich kündbar sein und soll schnellstmöglich eingeführt werden. Ob ein Start Anfang des Jahres 2023 klappt, ist aber offen. Der Preis könnte im Laufe der Zeit steigen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing bestätigte die Einigung und äußerte sich zufrieden: „Jetzt ist der Weg frei für die größte ÖPNV-Tarifreform in Deutschland. Noch nie war es für die Menschen in unserem Land so einfach, Bus und Bahn zu nutzen“, teilte der FDP-Politiker mit.

Die Einigung bei Finanzfragen sieht vor, dass Bund und Länder sich die Kosten für das 49-Euro-Ticket von insgesamt drei Milliarden Euro im Jahr teilen.

„Ich freue mich darüber, dass die Ministerpräsidentenkonferenz zusammen mit dem Bundeskanzler der einstimmigen Empfehlung der Verkehrsministerkonferenz gefolgt ist. Das Neun-Euro-Nachfolgeticket „Deutschlandticket“ ist eine echte Entlastung im Portemonnaie vieler Pendler. Auch die dringend notwendige Erhöhung der Regionalisierungsmittel ist ein erstes positives Signal. Ein kostengünstiges deutschlandweit gültiges Ticket hätte keinen finanziellen Entlastungseffekt für Menschen oder für die Verkehrswende und damit für das Klima, wenn die Länder künftig mangels Finanzmitteln Strecken schließen und Leistungen abbestellen müssten. Jetzt sind die Länder zumindest in der Lage, den Status quo aufrecht zu erhalten. Um über das Deutschlandticket und den öffentlichen Nahverkehr eine echte Verkehrswende herbeizuführen, die aus Klimaschutzgründen dringend notwendig ist, werden die Länder am Ball bleiben. Zusätzliche Regionalisierungsmittel müssen Bestandteil des Mobilitätspaktes sein, den Bund und Länder 2024 gemeinsam schließen wollen.“

Dr. Maike Schaefer, Vorsitzende der Verkehrsministerkonferenz

Quellen: Tagesspiegel, BMDV, Verkehrsministerkonferenz

Investition der Stadt Posen in Wasserstoffbusse

Das städtische Verkehrsunternehmen MPK Poznań entschied sich für die Anschaffung von 25 wasserstoffbetriebenen Busse Solaris Urbino 12 hydrogen. Ausgeschrieben wurden 15 Fahrzeuge, doch das Verkehrsunternehmen nahm sein Recht in Anspruch, den Auftrag um weitere 10 Busse zu erweitern. Die ultramodernen, emissionsfreien Wasserstoffeinheiten verstärken die MPK-Flotte bereits in der zweiten Hälfte 2023. Das ist bisher der größte Auftrag über Wasserstoffbusse von Solaris. Die Investition wird über das Programm „Grüner ÖPNV“ des Landesfonds für Umweltschutz und Wasserwirtschaft (NFOŚiGW) kofinanziert.

Im MPK-Fuhrpark fahren bereits 58 Solaris-Elektrobusse, die fast 20% der gesamten Flotte ausmachen. 25 Urbino 12 hydrogen verstärken die Posener Busflotte in der zweiten Hälfte 2023.

„Wir setzen große Erwartungen in diese Fahrzeuge und ich bin überzeugt, dass sie ihre Aufgabe erfolgreich erfüllen werden. Diese Anschaffung bringt uns auch der Erfüllung der vorgeschriebenen Standards im Bereich der E-Mobilität näher. 2028 sollen 30% unserer Busflotte emissionsfrei sein. Derzeit sind es 18% und nach der Auslieferung der Wasserstoff-Fahrzeuge werden es ca. 25% sein. Zugleich mit der Auslieferung der emissionsfreien Fahrzeuge werden nämlich Fahrzeuge mit den niedrigsten Emissionsnormen aus dem Liniendienst zurückgenommen“, so Krzysztof Dostatni, Vorstandsvorsitzender von MPK Poznań.

In der Praxis kann der vollgetankte Bus mindestens 350 km zurücklegen, und die Betankung dauert, je nach der Infrastruktur, ca. 10 Minuten. Die Betankung wird an einer Wasserstoff-Tankstelle in der Straße Warszawska in Posen stattfinden.

In den 12-Meter-Bussen werden ultramoderne Brennstoffzellenmodule mit einer Leistung von 70 kW verbaut, die den Wasserstoff aus fünf Tanks mit einem Gesamtvolumen von 1560 l beziehen werden. Die Komponenten des Wasserstoffsystems werden die höchsten auf dem Markt verfügbaren Sicherheitssysteme besitzen. Die Solaris-Wasserstoffbusse werden auch über eine relativ kleine Solaris High Power-Traktionsbatterie verfügen, die die Brennstoffzelle bei Strombedarfsspitzen unterstützen soll. Als Antrieb wird ein elektrischer Zentralmotor dienen.

Quelle: Solaris

DUH begrüßt drastische Verschärfung der Grenzwerte für Feinstaub und NO2

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission auf Verschärfung der Grenzwerte für Feinstaub und das Dieselabgasgift NO2 in dem vorgelegten Entwurf zur Überarbeitung der Europäischen Luftqualitätsrichtlinie. Ein wichtiger Punkt ist der zukünftig vorgesehene rechtliche Zugang aller betroffenen Menschen zu Schadensersatz, wenn die Luftgrenzwerte nicht eingehalten werden.

Allerdings muss der Entwurf nun im Rahmen der Konsultationen mit Blick auf das Datum des Inkrafttretens und die Grenzwertbestimmung nachgeschärft werden. Die DUH fordert die für Luftreinhaltung zuständige Bundesumweltministerin Steffi Lemke sowie die Mitglieder des Europaparlaments dazu auf, sicherzustellen, dass die Grenzwerte für die Konzentration aller problematischen Luftschadstoffe vollständig und bereits ab 2025, nicht erst ab 2030, an die neuen wissenschaftlichen Erkenntnisse der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angepasst werden.

Nur so lassen sich die jährlich rund 53.800 vorzeitigen Todesfälle aufgrund der Luftverschmutzung mit Feinstaub, 6.000 durch das Dieselabgasgift NO2 und 3.350 durch Ozon allein in Deutschland deutlich verringern. Derzeit schlägt die Kommission für Feinstaub (PM2,5) einen Grenzwert im Jahresmittel von 10 µg/m3 (WHO Empfehlung: 5µg/m3) und für Stickstoffdioxid (NO2) ein Jahresmittelwert von 20 µg/m3 (WHO Empfehlung: 10 mg/m3) vor.

Bei den früheren Verschärfungen der Luftreinhalterichtlinie zu Feinstaub im Jahr 2005 und dem Dieselabgasgift NO2 im Jahr 2010 haben Bundes- wie Landesregierungen die Grenzwerteinhaltung aus Rücksichtnahme auf die Autokonzerne ignoriert. Die DUH musste daher im Rahmen ihrer Kampagne „Saubere Luft“ die 70 Umweltzonen für die Einhaltung der Feinstaubwerte zum Teil gerichtlich durchsetzen. Seit 2011 kämpft sie in 40 weiteren Gerichtsverfahren für die Einhaltung der aktuellen Grenzwerte für das Dieselabgasgift NO2.

Dass europaweit jährlich immer noch 300.000 Menschen vorzeitig wegen Luftschadstoffen sterben, macht deutlich, dass die Verschärfung der Grenzwerte schnellstmöglich erfolgen muss.

Die nun auch von der EU-Kommission im Grundsatz bestätigte Notwendigkeit einer drastischen Verschärfung der Luftqualitätsgrenzwerte ist Voraussetzung, um die zuständige Politik zu wirksamen Maßnahmen für wirklich „Saubere Luft“ zu bewegen. Dazu zählt eine konsequente Verkehrswende in unseren Städten mit der Aussperrung aller Fahrzeuge, die im realen Fahrbetrieb die aktuellen Abgasgrenzwerte nicht einhalten. Darüber hinaus muss die Zahl der Pkws halbiert und die Infrastruktur für Bahn, Bus und Tram sowie Fahrradverkehr drastisch ausgebaut werden.

Quelle: DUH

KVB muss vorübergehend eine Stadtbahn-Baureihe aus dem Betrieb nehmen

Die KVB muss vom morgigen Donnerstag an vorübergehend die HochflurStadtbahnen der Baureihe 2300 aus dem Betrieb nehmen. Anlass ist die Mitteilung einer Zulieferfirma, dass bei einem von ihr in den Fahrzeugen eingebauten Bauteil (Fahrmotorumrichter) dringend eine neue Software aufgespielt werden müsse. Bei einem weiteren Einsatz der Fahrzeuge mit der derzeit laufenden Software könne eine Brandgefahr an den Fahrzeugen nicht ausgeschlossen werden. Die KVB hat insgesamt 33 Stadtbahnen dieses Typs im Bestand, am Mittwoch waren 26 davon im Einsatz.

„Wir bedauern es sehr, dass wir gezwungen sind, eine solche Maßnahme zu ergreifen“, so KVB-Vorstandsvorsitzende Stefanie Haaks. „Aber die Sicherheit hat für uns absolute Priorität.“ Nach dem Brand an einer Stadtbahn dieser Serie an der U-Bahnhaltestelle Ebertplatz am 8. Oktober wurden alle Fahrzeuge gemeinsam mit der Zulieferfirma einer Sonderuntersuchung unterzogen. Dabei gab es keinerlei Auffälligkeiten. Die gutachterliche Untersuchung zur Brandursache ist allerdings noch nicht abgeschlossen.

Nachdem am Mittwochmorgen das Schreiben der Zulieferfirma mit dem Hinweis auf eine mögliche Brandgefahr einging, hat sich die KVB nach Rücksprache mit der Technischen Aufsichtsbehörde (TAB) bei der Bezirksregierung Düsseldorf entschlossen, die Fahrzeuge ab Donnerstag aus dem Betrieb zu nehmen. Die Nachrüstung der Fahrzeuge mit der neuen Software, die noch von der TAB freigegeben werden muss, wird schnellstens vorangebracht. Anschließend muss jedes Fahrzeug auch noch einer Bremsprüfung unterzogen werden.

Da die Bahnen in dieser Zeit nicht für den Fahrbetrieb zur Verfügung stehen, muss das Verkehrsangebot angepasst werden. „Wir wollen unseren Fahrgästen eine möglichst klare und nachvollziehbare Regelung anbieten, auf die sie sich verlassen können“, so Haaks. Daher werden vom Betriebsbeginn am morgigen Donnerstag auf den Stadtbahn–Linien 3, 5 und 13 statt Doppelzügen nur Einzelbahnen unterwegs sein. „Wir sind uns bewusst, dass auch diese Lösung für viele Fahrgäste Unannehmlichkeiten mit sich bringt. Aber es ist leider die beste aller möglichen Alternativen.“

Aller Voraussicht nach wird diese Regelung mindestens bis zum 5. November beibehalten werden. Die KVB wird über alle ihre Kommunikationskanäle über die neuen Betriebsregelungen informieren.

Quelle: KVB