Neuer Aufsichtsrat bei der HOCHBAHN tagt

Nach den Aufsichtsratswahlen im August traf sich heute der neu zusammengestellte Aufsichtsrat der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) zur ersten Sitzung. Senator Frank Horch wurde als Aufsichtsvorsitzender wiedergewählt. Neu in den Aufsichtsrat wurden auf Seite der Anteilseigner berufen: Martina Plag, Partnerin und Prokuristin bei der Hachenberg und Richter Unternehmensberatung, Claudia Plath, Managing Director Finance/CFO der ECE Projektma-nagement GmbH Co.KG, und Holger Lange, Staatsrat der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt.

Deutschlands Infrastruktur bröckelt: Am heutigen Deutschland-Tag des Nahverkehrs schlagen bundesweit mehr als 30 Verkehrsunternehmen Alarm – Verkehrsbetriebe weisen auf Sanierungsstau bei Bus und Bahn hin

Busse und Bahnen bilden gerade in Großstädten das Rückgrat für eine funktionierende und jedermann zugängliche Mobilität. Doch vielerorts ist diese Funktion gefährdet. Darauf weist die Initiative „Damit Deutschland vorne bleibt“ hin, an der sich auch die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg beteiligt. Am heutigen Deutschland-Tag des Nahverkehrs schlagen bundesweit mehr als 30 Verkehrsunternehmen Alarm und zeigen die Folgen ungenügender bzw. gar fehlender Förderung durch Bund und Länder auf.
„Der Staat investiert viel zu wenig in den Erhalt und den Ausbau der lebenswichtigen Infrastruktur. Vor dem Hintergrund der Bevölkerungsentwicklung in den Städten und der auch unabhängig davon steigenden Nachfrage sind Investitionen dringend notwendig, um das Nahverkehrsnetz in seinem Bestand funktionsfähig zu erhalten“, erklärt VAG-Vorstandsvorsitzender Josef Hasler. Gerade die Sanierung, Modernisierung
und Erneuerung der bestehenden Infrastruktur sei bisher nicht im erforderlichen Maß wahrgenommen worden, so Hasler. Klar müsse auch in den weiteren Ausbau des ÖPNV investiert werden, aber die bestehenden Anlagen und Fahrzeuge dürften nicht vernachlässigt werden. Die VAG sorgt mit 435 Fahrzeugen auf 92 Linien dafür, dass jährlich rund 183 Millionen Fahrgäste im Städtedreieck sicher an ihr Ziel kommen. Damit das auch weiterhin so bleibt, sind Investitionen und Unterhaltmaßnahmen für Fahrzeuge, Anlagen und Technik notwendig. Alleine um das bestehende Angebot zu erhalten, muss die VAG bis 2030 rund 1,2 Milliarden Euro investieren sowie für den Unterhalt aufbringen. Das sind pro Jahr durchschnittlich etwas mehr als 67 Millionen Euro. Hinzu kommen Mittel, die die Stadt Nürnberg in ihrem Haushalt
für die Verkehrsinfrastruktur vorsieht.

Deutschland-Tag des Nahverkehrs

Deutschlands Infrastruktur bröckelt: Auch im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hat die Sanierung von Anlagen, Fahrzeugen und Technik erhebliche Verspätung, weil das Geld nicht reicht. Die ÖPNV-Unternehmen in Deutschland befördern rund 30 Millionen Fahrgäste täglich, Tendenz steigend. Doch ihnen fehlen bereits jetzt mehr als drei Milliarden Euro, um die Infrastrukturen wieder fit zu machen. Darauf machen heute beim „Deutschland-Tag des Nahverkehrs“ bundesweit 36 Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde in 31 Städten aufmerksam.
Der Aktionstag, ins Leben gerufen vom Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) und der Infrastrukturinitiative „Damit Deutschland vorne bleibt“, zeigt, dass der Sanierungsbedarf im Nahverkehr kein lokales Problem ist, sondern ein bundesweites: Überall in der Republik stehen Aufzüge und Rolltreppen still, müssen Bahnhöfe, Haltestellen, Fahrzeuge und technische Einrichtungen dringend erneuert werden. Auch der Ausbau von Strecken ist an einigen Stellen notwendig, gerät aber durch unsichere Finanzierung ebenfalls ins Stocken.
VDV-Präsident Jürgen Fenske erklärt:„ Wir wollen mit der heutigen Aktion deutschlandweit darauf aufmerksam machen, dass man die Nahverkehrsunternehmen, Städte und Gemeinden mit den notwendigen Investitionen in die kommunalen Verkehrsinfrastruktur nicht alleine lassen darf. Die ÖPNV-Unternehmen fahren an vielen Stellen auf einer immer älteren Infrastruktur und an der Kapazitätsgrenze, weil dringende Investitionen für Erneuerungen und Ausbau ausbleiben bzw. verschoben werden müssen. Unser Appell richtet sich daher an die neue Bundesregierung und an alle Länder: Die Instandsetzung der deutschen Verkehrsinfrastruktur muss höchste Priorität haben!“
Lokale Unterschiede, gemeinsame Probleme: Appell an Bund und Länder
36 Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde aus dem gesamten Bundesgebiet appellieren heute, zehn Tage vor der Bundestagswahl, im Rahmen des Deutschland-Tags an Bund und Länder, die zukünftige Finanzierung des ÖPNV vor allem für die Sanierung und Erneuerung der Infrastruktur zu sichern. Während es für den Neubau seit Jahren verlässliche Finanzierungsinstrumente im Bundeshaushalt gibt, die auch weiterhin nötig sind, stellt der Bund für Erneuerung und Sanierungsmaßnahmen keine Gelder bereit. „Das ist eine politische Entscheidung aus den siebziger Jahren, als man parteiübergreifend nur den Neu- und Ausbau der Infrastruktur in Deutschland geregelt hat. Die Entscheidung über die Instandhaltung der Verkehrswege wurde damals in die Zukunft verschoben und ist bis heute ungeklärt“, so Fenske.
Die neue Bundesregierung müsse nun zeitnah nach der Wahl diesen Fehler korrigieren, so Fenske weiter. Hinzu kommt, dass die Gelder, die der Bund den Ländern für Neu- und Ausbau der kommunalen Verkehrsinfrastruktur gewährt, seit Jahren nicht ausreichen: Die Daehre-Kommission zur Zukunft der Verkehrsinfrastrukturfinanzierung beziffert die jährliche Lücke öffentlicher Mittel für die Bestandsnetze aller Verkehrsträger auf 7,2 Mrd. Euro, rund zwei Milliarden Euro davon im Bereich Schienen und ÖPNV.
Auch die meisten Länder müssen nach Ansicht des VDV und seiner Mitglieder mehr landeseigene Gelder in die Instandhaltung des kommunalen ÖPNV investieren. Die Kommunen und ihre Verkehrsunternehmen können den Sanierungsbedarf von inzwischen über drei Milliarden Euro alleine nicht bewältigen. So unterschiedlich die lokalen Situationen also sind, am Ende fehlen allen Kommunen und ihren Nahverkehrsunternehmen finanzielle Mittel, um die Infrastruktur zu sanieren.
In folgenden Städten engagieren sich Unternehmen und Verbünde: Aachen (Aachener Verkehrsverbund und DB Rheinland Bus), Annaberg-Buchholz (RVE), Berlin (BVG), Bielefeld (moBiel), Bochum (Bogestra), Bremen (BSAG), Darmstadt (HEAG mobilo), Dortmund (DSW 21), Dresden (DVAG), Düsseldorf (Rheinbahn), Erfurt (EVAG), Essen (Via), Frankfurt/Oder (SVF), Gelsenkirchen (Verkehrsverbund Rhein-Ruhr), Hamburg (HOCHBAHN, HVV, S-Bahn Hamburg, VHH), Hannover (üstra), Herten (Vestische), Hofheim am Taunus (Rhein-Main Verkehrsverbund), Kiel (DB Regio Bus Nord), Köln, (KVB und Verkehrsverbund Rhein-Sieg), Leipzig (LVB), Magdeburg (MVB), Mainz (MVG), Mannheim (rnv), Moers (NIAG), Nürnberg (VAG), Potsdam (ViP), Ravensburg (Bodensee-Oberschwaben Verkehrsverbund), Rostock (RSAG), Stuttgart (SSB), Unna (Nahverkehr Westfalen-Lippe)

Beratung vor Ort: Service-Aktion der VAG

Die Service-Aktion der VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg geht in die nächste Runde: Ab dem 16. September informieren VAG-Mitarbeiter im Bereich des ehemaligen Schlachthofgeländes über Angebote rund um den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).
Um das Nahverkehrsangebot so transparent wie möglich zu machen, führte die VAG bereits seit 1998 Service-Aktionen reihum in allen Stadtteilen durch. Nach vielen guten Erfahrungen hat die VAG das Verfahren nun weiter ausgebaut und den aktuellen Entwicklungen angepasst. Häufig fehlt es im Einzelfall an der richtigen Information. „Selbst Kunden, die viel mit uns fahren, haben oft noch Informationsbedarf und selbstverständlich auch jene, die eher selten mit dem ÖPNV fahren. Wer informiert ist, fährt auch“, erklärt Susanne Weghorn, bei der VAG zuständig für Marktforschung und Neukundengewinnung. Deshalb fragt die VAG gezielt nach dem Mobilitätsverhalten der Bürgerinnen und Bürger sowie ihrem ganz persönlichen Informationsbedarf zum ÖPNV.

Post von der VAG

Etwa 2.000 Haushalte rund um den Leonhardspark erhalten in diesen Tagen Post von der VAG. Darin kündigt sie die Besuche ihrer Mitarbeiter an. Da es zunehmend schwieriger wurde, jemanden telefonisch zu erreichen, rufen die VAG-Mitarbeiter nicht mehr an, sondern kommen nach der schrift-lichen Ankündigung direkt vor Ort.
Rund 1,2 Millionen Menschen hat die VAG in den vergangenen 15 Jahren mit ihren Service-Aktionen angesprochen. Mit großem Erfolg: In den jeweiligen Gebieten sind die Fahrgastzahlen gestiegen. „Wir konnten unseren Marktanteil jeweils um ein bis zwei Prozent steigern“, rechnet Susanne Weghorn vor. Das sind etwa 20 zusätzliche ÖPNV-Fahrten pro Person und Jahr. Aber nicht nur die Stärkung des öffentlichen Verkehrs, sondern auch die Reduzierung des Pkw- Verkehrs ist eine direkte Folge der Service-Aktionen. Die Investition lohnt sich für die VAG unter finanziellen Gesichtspunkten in jedem Fall und für die Stadt darüber hinaus, da die Umwelt durch die öffentlichen Verkehrsmittel deutlich weniger belastet wird als durch den motorisierten Individualverkehr.

Information ist eine Daueraufgabe

Die umfassende Information vorhandener und potenzieller Kunden ist eine Daueraufgabe bei der VAG. Im Durchschnitt verliert das Verkehrsunternehmen ein Sechstel seiner Kunden pro Jahr durch Umzug, Tod oder veränderte Lebensumstände. Diesen Anteil muss es jährlich wieder neu dazugewinnen. Der relativ junge Stadtteil am Leonhardspark bietet dafür ein gutes Potenzial: Die Anbindung an den Nahverkehr mit U-Bahnen und Bussen ist hervorragend. Mit der U2 ist man von der Haltestelle St. Leonhard in drei Minuten am Verkehrsknotenpunkt Plärrer und in weiteren drei Minuten am Hauptbahnhof. Diese und viele weitere Informationen – vom Fahrplan bis hin zu Tarifen – haben die VAG-Mitarbeiter dabei, wenn sie vom 16. September an zwei Wochen im Stadtgebiet rund um den ehemaligen Schlachthof unterwegs sind. Für regelmäßige Nutzer des ÖPNV gibt es darüber hinaus kleine Überraschungen.

Vorstellung der ersten neuen Bombardier FLEXITY Straßenbahn für Plauen

Nach ersten Tests im Streckennetz wurde die neue FLEXITY Strassenbahn am vergangenen Freitag in Plauen der Offentlichkeit vorgestellt. Im Rahmen eines Tages der offenen Tür hatten die Plauenerinnen und Plauener die Möglichkeit die erste neue Strassenbahn seit 37 Jahren genau zu begutachten.

Die Einrichtungsfahrzeuge des Typs FLEXITY Classic haben eine Kapazität für 119 Fahrgäste. Die Strassenbahnen sind 21 Meter lang, 2,3 Meter breit und mit dem zuverlässigen BOMBARDIER MITRAC Antriebs- und Steuerungssystem ausgestattet. Die konventionellen Triebdrehgestelle erhöhen die Laufruhe und reduzieren den Rad- und Schienenverschleiss. Das Fahrzeug ist perfekt an die anspruchsvollen topographischen Rahmenbedingungen in Plauen angepasst und in der Lage, Steigungen von bis zu 7,8 Prozent mühelos zu bewältigen.

Die Plauener Strassenbahn GmbH (PSB) bewegt über 8 Millionen Fahrgäste pro Jahr und sichert im Auftrag der Stadt die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger. Plauen ist eine Stadt mit einer langen Strassenbahntradition – die erste Strassenbahnlinie wurde hier bereits 1894 in Betrieb genommen.

ZF gewinnt Großauftrag für 282 Stadtbusse in Sankt Petersburg

Neben Moskau setzt nun auch Russlands zweitgrößte Stadt bei Bussen in großem Umfang auf fortschrittliche Antriebs- und Fahrwerktechnik von ZF sowie auf Lenkungen der ZF Lenksysteme GmbH: In 282 neuen Fahrzeugen für Sankt Petersburg werden die zeitgemäßen Nutzfahrzeugkomponenten des Technologiekonzerns für geringeren Verbrauch, höhere Wirtschaftlichkeit und einen deutlich verbesserten Passagierkomfort sorgen. Das spritsparende und leise Automatgetriebe ZF-EcoLife kommt dadurch erstmals in großer Stückzahl in Bussen der russischen Hersteller LiAZ und Volgabus zum Einsatz.

„In ganz Russland arbeiten zahlreiche städtische Verkehrsbetriebe intensiv daran, ihre Busflotten zu modernisieren – unter anderem mit fortschrittlicher Antriebs- und Fahrwerktechnik, die sie immer öfter bei ZF ordern“, sagt Rolf Lutz, im Vorstand von ZF verantwortlich für die Division Nutzfahrzeugtechnik. „Das bestätigt der neue Großauftrag aus Sankt Petersburg, über den wir uns besonders freuen. Schließlich wird damit auch das EcoLife, unser derzeit fortschrittlichstes Busgetriebe, zum ersten Mal in großem Umfang in Fahrzeugen lokaler russischer Hersteller verbaut – genauer in 183 Solo-Bussen von LiAZ und 99 Gelenkzügen von Volgabus.“ Insgesamt sind damit in Sankt Petersburg schon mehr als 500 Busse mit ZF-Automatgetrieben unterwegs.

Die Busflotte aus Sankt Petersburg wird auch bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi zum Einsatz kommen – ergänzt um 100 weitere Fahrzeuge, die moderne Getriebesysteme von ZF erhalten. Gleichzeitig ist die aktuelle Bestellung für ZF bereits der zweite Bus-Großauftrag aus Russland in diesem Jahr: Erst im Juli 2013 erhielt der Technologiekonzern vom Moskauer Verkehrsbetrieb Mosgortrans eine Order über Antriebs- und Fahrwerktechnik für 565 Transportmittel. Insgesamt hat ZF alleine in der russischen Hauptstadt schon rund 5.000 Niederflur-Solo- und Trolleybusse mit zeitgemäßen Produkten ausgestattet.

DB Regio AG verteidigt Sauerlandnetz

Die zuständigen Gremien vom Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL), Verkehrsverbund Rhein Ruhr (VRR) und Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) haben beschlossen, dass im Sauerlandnetz die Verkehrsleistungen nach gewonnener Ausschreibung bei der DB verbleiben sollen, die das Netz bereits heute betreiben. Auch die Linie RB43 (Dortmund – Dorsten), die heute von der Nordwestbahn betrieben wird, wird somit künftig wieder von der DB Regio AG betrieben. Die Bieter seien bereits über die Entscheidung informiert worden, teilte der für die europaweite Ausschreibung federführende NWL heute mit.
Die drei Aufgabenträger hatten im Oktober 2012 die europaweite Ausschreibung mit Betriebsaufnahme im Dezember 2016 (bzw. bei der RB 43 bereits im Dezember 2015) und einer Vertragslaufzeit von 12 Jahren gemeinsam gestartet. Die Verkehrsleistung im Sauerlandnetz wurde dabei in zwei Lose aufgeteilt. Dabei umfassen die beiden Lose die folgenden Linien:
Los 1
RE 17 Hagen – Kassel-Wilhelmshöhe
RE 57 Dortmund – Winterberg / Brilon Stadt
Los 2
RB 43 Dortmund – Dorsten
RB 52 Dortmund – Lüdenscheid
RB 53 Dortmund – Iserlohn
RB 54 Unna – Neuenrade

BEG und DB Regio unterzeichnen dritten bayernweiten Verkehrsdurchführungsvertrag

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional- und S-Bahn-Verkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, und DB Regio Bayern haben gestern den dritten bayernweiten Verkehrsdurchführungsvertrag (VDV) unterzeichnet. Im Auftrag des Freistaats wird DB Regio im ersten Jahr 29,3 Millionen Zugkilometer fahren – etwa ein Viertel der heutigen Leistungen im bayerischen Nahverkehr. Ein Drittel davon sind elektrische Leistungen, zwei Drittel dieselbetriebene Leistungen, davon wiederum etwa die Hälfte Neigetechnikverkehre.
Der erste bayernweite VDV war 1996 mit der DB abgeschlossen worden, als der Freistaat die Verantwortung für den Schienenpersonennahverkehr vom Bund übernahm. Der zweite VDV endet nach einer Laufzeit von zehn Jahren am 31. Dezember 2013. Der neue, nunmehr dritte Vertrag tritt 2014 in Kraft, läuft 2023 aus und beinhaltet alle bisher nicht im Wettbewerb gefahrenen Netze. Ausgenommen sind die im zweiten VDV noch länger enthaltenen S-Bahnen in München und Nürnberg (bis Ende 2017) sowie das Netz der Südostbayernbahn (SOB, bis Ende 2016).
Wegen der Knappheit der für den Regionalverkehr zur Verfügung stehenden Finanzmittel bleibt das Angebot weitgehend beim Status quo. Die Fahrpläne ändern sich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2013 allenfalls im Minutenbereich. „Mit dem neuen Vertrag gelingt es uns, das erreichte Niveau zu halten. In einigen Bereichen wird es Verbesserungen geben. Neufahrzeuge und optimierte Fahrpläne werden wir aber erst im Rahmen der einzelnen Wettbewerbsprojekte umsetzen können – die Finanzierbarkeit vorausgesetzt“, betont Fritz Czeschka, Geschäftsführer der BEG.

Alle Leistungen bis 2023 im Wettbewerb vergeben

Schon der 2003 abgeschlossene zweite VDV mit seinen anfangs rund 90 Millionen Zugkilometern pro Jahr ermöglichte es dem Freistaat, während der Laufzeit zahlreiche Netze aus dem Gesamtpaket herauszulösen und im Wettbewerb zu vergeben. „Prämisse des zweiten VDV war seinerzeit, etwa ein Drittel der Leistungen in den Wettbewerb zu geben. Diese Vorgabe haben wir weit übertroffen“, so Czeschka. 2014 wird von insgesamt 121 Millionen Zugkilometern pro Jahr schon die Hälfte (rund 59 Millionen Zugkilometer) im Wettbewerb gefahren werden. Die Zahlen verdeutlichen, dass die BEG bei einer ihrer Hauptaufgaben – der Organisation von Wettbewerb im bayerischen Regionalverkehr – in den vergangenen zehn Jahren sehr erfolgreich gewesen ist. „Bis Ende 2023 werden wir die gesamten bayerischen Regional- und S-Bahn-Leistungen mindestens einmal komplett ausgeschrieben haben“, betont Czeschka. „Daher ist der dritte VDV auch der letzte bayernweite Vertrag mit DB Regio.“

Verbessertes Qualitätsmanagement

Die Anforderungen an die Qualität liegen im dritten VDV leicht über dem heutigen Niveau, da einzelne Standards aus heutigen Wettbewerbsprojekten auch im neuen bayernweiten Vertrag angewendet werden. „Die in den letzten Jahren über Pönalemittel kofinanzierten Qualitätsprojekte haben wir jetzt im Vertrag festgeschrieben“, erklärt Czeschka. Dazu gehören u. a. die verbesserte Kundeninformation im Störungsfall durch eigens für diesen Zweck eingesetzte Mitarbeiter direkt in der Transportleitung, eine optimierte Baustellenkommunikation und der Einsatz von technischen Zugbegleitern, die auftretende Probleme bei der Energieversorgung, Klimaanlagen, Beleuchtung, WCs und Anzeigen noch während der Zugfahrt beheben.
„Die Kapazitäten werden teilweise ausgeweitet, um für stark besetzte Züge zusätzliche Plätze bereitzustellen“, zählt Czeschka weitere Verbesserungen auf. „Geringere Platzkapazitäten als vertraglich vereinbart werden jetzt ausnahmslos mit Strafzahlungen belegt. Und in allen Teilnetzen haben wir die Zugbegleitquoten auf dem Status quo festgeschrieben und werden künftig Abweichungen ebenfalls pönalisieren.“ Neue Konzepte für die Leitstelle und das Störfallmanagement sollen für eine effektivere Disposition sorgen, sodass im Problemfall schneller reagiert werden kann. Zudem werden alle Netze in das bayernweit einheitliche Qualitätsmesssystem der BEG integriert. Während bisher im Qualitätsranking der BEG nur die im Wettbewerb ausgeschriebenen Netze gelistet waren, werden künftig alle Netze im Regionalverkehr nach einem einheitlichen Prinzip getestet und kontrolliert. Bei guten Leistungen erhalten die Unternehmen einen Bonus, bei schlechten Leistungen müssen sie Strafe zahlen. „Dadurch steigt der Anreiz, den Fahrgästen eine hohe Qualität zu bieten“, so Czeschka.

Vorgaben zum Fahrzeugeinsatz ermöglichen Flexibilität

Im Rahmen von Wettbewerbsprojekten fordert die BEG meist Neufahrzeuge. Die jüngeren Fahrzeuge der dadurch freigesetzten Flotten sollen im dritten VDV die bis zu vierzig Jahre alten DB-Regio-Wagenzüge ersetzen. Neufahrzeuge werden erst im Rahmen künftiger Ausschreibungen vorgeschrieben. Auch werden nur solche Fahrzeuge mit Fahrgastinformationssystemen nachgerüstet, die noch für einen längeren Einsatz vorgesehen sind. „Aufgrund der knappen Finanzmittel haben wir bei der Vertragsgestaltung hinsichtlich der eingesetzten Fahrzeuge vor allem Flexibilität groß geschrieben“, sagt Czeschka.

Ablauf des Verfahrens

Zum Abschluss des bayernweiten Verkehrsdurchführungsvertrages hatte die BEG im europäischen Amtsblatt im Januar 2009 ein Interessensbekundungsverfahren über die nicht im Wettbewerb vergebenen Netze veröffentlicht. Alle Unternehmen konnten so Interesse an der Übernahme der Dienstleistungen signalisieren. Nur DB Regio hat eine Interessensbekundung abgegeben. Czeschka: „Das können wir nachvollziehen, denn bis heute hat kein anderes Verkehrsunternehmen die nötigen Ressourcen, von einem Tag auf den anderen eine solch umfangreiche Verkehrsleistung zu erbringen.“
Mit dem jetzt erzielten Vertragsergebnis wird zum einen ein qualitativ hochwertiger Regionalverkehr für die kommenden zehn Jahre sichergestellt, zum anderen kann die BEG ihre bewährte und konsequente Wettbewerbspolitik durch die sukzessive Ausschreibung aller Teilnetze fortsetzen.

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH (BEG)

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft ist ein Unternehmen des Freistaats Bayern. Im Auftrag des Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie plant, kontrolliert und finanziert die BEG den Regional- uns S-Bahn-Verkehr in Bayern. Zu den wesentlichen Aufgaben der BEG gehört dabei die Konzeption und Verbesserung von Fahrplänen sowie die Qualitätssicherung. Die Aufträge für Verkehrsleistungen werden in Wettbewerbsverfahren vergeben. Den Auftrag erhält das Verkehrsunternehmen, welches das beste Angebot im Hinblick auf Qualität und Preis abgibt. Dadurch konnte die BEG in den letzten Jahren nicht nur das Fahrplanangebot, sondern auch Qualitätsmerkmale wie Pünktlichkeit, Komfort und Fahrgastinformation ständig verbessern. Große Erfolge waren unter anderem die Einführung des Bayern-Takts – ein Stundentakt für fast ganz Bayern – sowie des Bayern-Tickets.

Tide Buss und ATRON starten eTicketing

Tide ist mit über 1.400 Fahrzeugen eines der größten Busunternehmen in Norwegen und Dänemark. Das Unternehmen betreibt in Norwegen unter anderem die Expressbusse „Kystbussen“ zwischen Bergen und Starvanger und die Flughafenbusse „Flybussen“ zwischen dem Flughafen Bergen und Flesland.
Im Herbst 2013 wird ATRON die 40 Busse der Linien von Kystbussen und Flybussen mit einem leistungsstarken eTicketing-System ausstatten. Zusätzlich zum Ticketverkauf in den Fahrzeugen installiert ATRON für die Flughafenlinie in Bergen eTicketing fähige Automaten der neuesten AFA 470 Serie. Das moderne
Hintergrundsystem ermöglicht dabei auch im Marketing völlig neue Möglichkeiten.
Neben der Platzierung von Werbung im Automatendisplay und auf der Chipkarte ist auch eine Anbindung an Loyality-Programme verschiedener Fluggesellschaften möglich. „Wir haben bereits gute Erfahrungen mit ATRON Fahrzeugrechnern und freuen uns, dass in Kürze das neue Ticketing-System samt der Automaten in Betrieb gehen wird“, so Roger Harkestand, CEO von Tide Buss, nach der Systemabnahme im Juli 2013. Auch Senior Projektleiter Arno-Alexander Filbig von ATRON freut sich bereits auf kommende Projekte: „Wir sind stolz Tide Buss auch zukünftig als Partner zur Seite stehen zu dürfen.“

Keine Pkw- und Busmaut nach der Wahl – bdo begrüßt deutliche Ansage der Bundeskanzlerin – bdo-Wahlprüfsteine zeigen klare Ablehnung für Maut-Erweiterung

Der bdo Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer hat die klare Absage von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) im TV-Duell an eine Ausdehnung der Maut über den Lkw hinaus begrüßt. Der SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück hatte sich zwar für eine Erweiterung der Lkw-Maut auf Bundesstraßen ausgesprochen aber gesagt, für Busse wolle er keine Maut. Damit ist eine zusätzliche Maut für weitere Verkehrsträger nach der Bundestagswahl ausgeschlossen. „Wir freuen uns, dass in beiden großen Volksparteien eine Pkw- und Busmaut abgelehnt wird“, sagte die bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard.
Der verkehrspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion Dirk Fischer hatte sich auf die Frage des bdo hin entsprechend zum Thema Maut geäußert. In den Verhandlungen zur Novelle des Personenbeförderungsgesetzes „konnte eine Busmaut verhindert werden“, so Fischer. „Hierzu stehen wir auch weiterhin.“ In der SPD-Antwort auf die bdo-Wahlprüfsteine heißt es: „Wir haben auf die Forderung nach einer Mautpflicht verzichtet.“ Die Antwort der Liberalen lautete: „Die Einführung einer Mautpflicht für den Verkehrsträger Omnibus lehnt die FDP ab.“