Ticket-Apps sind umständlich und unzuverlässig

Umständlich, unübersichtlich und unzuverlässig, so beurteilen Experten der Stiftung Warentest laut Spiegel-online aktuelle Ticket-Apps. Viele Nutzer öffentlicher Verkehrsmittel würden ihre Fahrkarten gerne übers Handy kaufen. Die Angebote erfüllen die Ansprüche aber nicht.
 Wann fährt noch mal die nächste Bahn? Schnell aufs Smartphone geschaut, ein Ticket gekauft und los – das ist die Idealvorstellung, wenn es um Apps im öffentlichen Nah- und Fernverkehr geht. Doch Nutzer von Bus und Bahn, die sich einen so reibungslosen Ablauf wünschen, müssen sich offenbar noch gedulden: Die aktuellen Angebote erfüllen die Anforderungen laut Stiftung Warentest nur bedingt. In einem aktuellen Testbericht der Verbraucherorganisation schneiden Ticket-Apps höchstens "befriedigend" ab. Die besten unter den sieben getesteten Programmen für Android-Systeme und iOS in Hamburg, Berlin, Köln, Frankfurt am Main, Dresden, Düsseldorf, München sowie der Deutschen Bahn boten demnach der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) mit seinem "MVV Companion" und die Deutsche Bahn mit ihrem "DB Navigator".
Alle Apps, auch diese, litten allerdings unter "deutlichen Schwächen", urteilten die Experten. Es gebe generell keine Abos, häufig keine Mehrfachkarten per Smartphone und der Nutzer müsste den für ihn günstigsten Tarif selbst wählen. Auch technisch machen die Angebote Schwierigkeiten: Die Installation der Programme sei oft umständlich, und sie stürzten mitunter ab.
Verwirrend sei zudem die Abrechnung: Die Rechnungen aller Anbieter seien unübersichtlich, das Prozedere kompliziert und nicht innerhalb der App durchführbar. Und die Beträge seien "kaum nachzuvollziehen". Teils, beispielsweise der "Touch & Travel"-App der Deutschen Bahn ist bei Verlust des Smartphones ein Missbrauch möglich, da bei der Anmeldung keine Login-Daten abgefragt werden.
Datenschutztechnisch sind die Apps nach Ansicht der Tester "unkritisch" – bis auf das iOS-Angebot des MVV und die Androidversion von Handyticket Deutschland. Beide sendeten Gerätekennung, unverschlüsselte Routeninformationen oder Nutzungsstatistiken an Dritte. Für die einwandfreie Funktion der App sei das nicht notwendig.
Das größte Problem vom Handy-Ticket ist laut Stiftung Warentest aber der Ausfall von Netz oder Akku: Bei der Fahrscheinkontrolle bleibt das Display so schwarz, und die Betroffenen stehen ohne Ticket da. "Die derzeit einzige Lösung, die die Verkehrsunternehmen in diesem Fall anbieten können, ist Kulanz."

BEG-Qualitätsranking: Erstmals alle Regionalverkehrsnetze in Bayern im Vergleich

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regionalverkehr in Bayern plant, finanziert und kontrolliert, hat die aktuellen Werte des Qualitätsrankings unter www.beg-qualitaetsranking.de veröffentlicht (Stand 25. August 2014). Die Zahl der teilnehmenden Netze ist im Vergleich zu 2013 von 15 auf 26 angestiegen. Da die BEG in ihren Ausschreibungen die künftigen Betreiber zur Teilnahme am Qualitätsmesssystem (QMS) verpflichtet, sind fünf Wettbewerbsnetze, die im Dezember 2013 in Betrieb gingen, neu dabei: das Werdenfelsnetz, der Main-Saale-Express, der Meridian, der Weißenhorner und der München-Nürnberg-Express. Auch im dritten bayerischen Verkehrsdurchführungsvertrag zwischen BEG und DB Regio wurde die Beteiligung am QMS festgeschrieben, sodass in diesem Zuge vier Netze aufgenommen wurden: Regio Nordostbayern, Regio Oberbayern, Regio Allgäu-Schwaben und Regio Franken. Zudem sind zwei Regionetze neu gelistet: die Westfrankenbahn und die Südostbayernbahn inkl. der Gäubodenbahn. Damit erfasst das BEG-Qualitätsranking erstmals alle bayerischen Regionalverkehrsnetze.

ÖPNV-Kundenbarometer 2014: Gute Ergebnisse für die EVAG

Gute bis sehr gute Ergebnisse hat die EVAG in diesem Jahr beim deutschlandweiten ÖPNV-Kundenbarometer erzielt, das alle zwei Jahre von der TNS Infratest GmbH durchgeführt wird. 33 Verkehrsunternehmen und 8 Verkehrsverbünde haben sich an der Analyse beteiligt. Insgesamt wurden über 24.000 Telefoninterview durchgeführt, bei der EVAG allein 1.000. Bei der Globalzufriedenheit ist die EVAG unter den TOP 5 und konnte sich sogar leicht verbessern von 2,5 in 2012 auf 2,47  in 2014.
Deutliche Verbesserungen erzielte die EVAG auch in den Bereichen Information im Fahrzeug und Informationen bei Störungen und Verspätungen. Die Analyse ergab darüber hinaus eine hohe Zufriedenheit der Kunden hinsichtlich der Schnelligkeit der Beförderung, der Linien und des Streckennetzes, der Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit.

Brandanschlag auf Berliner S-Bahn-Linien

Ein Brand in einem Kabelschacht hat am frühen Donnerstagmorgen den S-Bahn-Verkehr in Berlins Südosten lahmgelegt. Betroffen waren die Linien S41, S42, S8, S85, S9 und S47, wie die S-Bahn Berlin GmbH mitteilte. Unterbrochen worden sei der Zugverkehr zwischen den Bahnhöfen Ostkreuz, Neukölln und Baumschulenweg. Die S47 fährt nur zwischen den Bahnhöfen Spindlersfeld und Schöneweide.
Die Polizei geht von Brandstiftung aus und schließt einen technischen Defekt aus: Offenbar haben Unbekannte in der Nacht gegen 4 Uhr einen Brandsatz in den Kabelschacht an der Elsenbrücke geworfen. Die Flammen zerstörten Teile der Elektrik, weswegen die Steuerung für die Signale ausgefallen ist, ein Stellwerk im Bereich der Frankfurter Allee ist beeinträchtigt. Bislang hat sich niemand zu einem Anschlag bekannt, der Polizeiliche Staatsschutz hat die Ermittlungen übernommen.

RegioBus schneidet im ÖPNV-Kundenbarometer gut ab

Zum 8. Mal hat die RegioBus Hannover GmbH am bundesweiten ÖPNV-Kundenbarometer von TNS Infratest teilgenommen. Fazit des Unternehmens: Die RegioBus kommt bei ihren Kunden weiterhin gut an. 500 Fahrgäste der RegioBus wurden konkret zu verschiedenen Dienstleistungen des Unternehmens befragt und sollten diese beurteilen. Mit einer Gesamtnote („Globalzufriedenheit“) von 2,56 schneidet die RegioBus in diesem Jahr noch etwas besser ab als im Vorjahr (2,59). Auch im langfristigen Trend liegt die RegioBus damit stabil auf hohem Niveau und wiederholt über dem Branchenschnitt (2,83).
99 Prozent der Befragten geben an, dass sie bei Bedarf wieder mit den Bussen des Unternehmens fahren würden. Damit ist die RegioBus nach eigenen Aussagen Spitzenreiter vor allen anderen 41 Teilnehmern des ÖPNV-Kundenbarometers. 93 Prozent würden das Unternehmen an Freunde und Bekannte weiterempfehlen. Insgesamt wurden rund 30 einzelne Dienstleistungsmerkmale bewertet. Sechsmal landete die RegioBus auf dem Siegertreppchen (Platz 1-3) u.a. in den Kategorien „Sauberkeit und Gepflegtheit im Fahrzeug“, „Sicherheit im Fahrzeug – abends“ und für „das Preis-Leistungs-Verhältnis insgesamt“. Signifikant verbessert hat sich laut Unternehmen im Vergleich zum Vorjahr auch die Zufriedenheit der Kunden zur „Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit“ der RegioBus.

Dänische Reisebusunternehmen kaufen gemeinsam zehn Setra TopClass S 517 HDH

Die EvoBus Danmark A/S in der seeländischen Hafenstadt Koge an der Koge Bugt, südlich von Kopenhagen, hat einen bedeutenden Auftrag über zehn Luxus-Reisebusse (Setra S 517 HDH) abgeschlossen. Die ersten sechs Einheiten dieser Order wurden jetzt in Neu-Ulm ausgeliefert. Unter der Führung des größten Unternehmens, Papuga Bus A/S, haben sich drei dänische Busbetreiber zusammengeschlossen. Der Stellenwert eines solchen Einzelauftrags für die dänische Tochtergesellschaft der EvoBus GmbH, Stuttgart, wird daraus ersichtlich, dass in diesem Segment in ganz Dänemark durchschnittlich pro Jahr insgesamt nur etwa 30 bis 40 Einheiten zugelassen werden. Die Kunden sind neben der Papuga Bus A/S im 120 Kilometer nördlich von Flensburg gelegenen Vejle (Jütland), die Dana Turist in Terndrup bei Aalborg (Jütland) und die Kobenhavns Bustrafik ApS in Kopenhagen.

Positives Umsatzergebnis für Schaeffler im ersten Halbjahr 2014

Der internationale Technologiekonzern Schaeffler hat im ersten Halbjahr 2014 seinen Umsatz auf einen neuen Rekordwert von rd. 6,0 Mrd. EUR gesteigert. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der Umsatz um 6,7 %. Ohne Berücksichtigung von Währungseffekten betrug das operative Wachstum der Gruppe 9,6 %.
„Unser Automotive-Geschäft entwickelte sich im ersten Halbjahr 2014 erneut deutlich stärker als der Markt und trug damit wesentlich zur positiven Umsatzentwicklung bei", sagte der Vorstandsvorsitzende der Schaeffler AG, Klaus Rosenfeld. Der Umsatz in der Sparte Automotive konnte um 8,9 % auf rd. 4,4 Mrd. EUR gesteigert werden. Währungsbereinigt lag das Wachstum bei 11,7 % und damit erneut deutlich über dem Wachstum der weltweiten Fahrzeugproduktion. Der Umsatz der Sparte Industrie verzeichnete im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2014 einen Umsatzanstieg von 0,9 % auf rd. 1,6 Mrd. EUR. Ohne Berücksichtigung von Währungseffekten stieg der Umsatz der Sparte Industrie um 4,3 %. Das höchste Umsatzwachstum erzielte die Schaeffler Gruppe in der Region Greater China mit einer Steigerung von 25,0 % gegenüber dem ersten Halbjahr 2013, gefolgt von der Region Asien/Pazifik, in der der Umsatz um 9,1 % zunahm. Die Regionen Europa und Americas verzeichneten im Vergleich zum ersten Halbjahr 2013 ein Umsatzwachstum von 5,2 bzw. 1,2 %. Innerhalb der Region Europa entwickelten sich insbesondere die Umsätze in den südeuropäischen Ländern Italien und Spanien positiv.
 Das operative Ergebnis (EBIT) der Schaeffler Gruppe erhöhte sich im ersten Halbjahr 2014 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 63 Mio. EUR auf 787 Mio. EUR (Vj.: 724 Mio. EUR). Die EBIT-Marge der Schaeffler Gruppe stieg damit auf 13,1 % (Vj.: 12,9 %). Das operative Ergebnis enthält eine ertragswirksame Auflösung der Rückstellung für das EU-Kartellverfahren im ersten Quartal 2014 in Höhe von 9,5 Mio. EUR sowie Kompensationsaufwendungen im zweiten Quartal in Höhe von 11 Mio. EUR. Ohne diese beiden Sondereffekte lag das angepasste EBIT im ersten Halbjahr bei 789 Mio. EUR, was einer angepassten EBIT-Marge 13,2 % entspricht. Das Konzernergebnis verbesserte sich um 13 Mio. EUR auf 574 Mio. EUR (Vj: 561 Mio. EUR).
Im Mai 2014 hat die Schaeffler Gruppe eine weitere Refinanzierung von bestehenden Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 3,5 Mrd. EUR erfolgreich abgeschlossen. Im Zuge dieser Refinanzierung konnten die durchschnittlichen Finanzierungskosten von rd. 5,7 % auf rd. 4,6 % p.a. gesenkt werden.

Alternative Fernbus

Die deutsche Busbranche hat angesichts drohender Streiks im Luft- und Bahnverkehr darauf hingewiesen, dass die Bürger in Deutschland mit dem Fernbus eine hervorragende Alternative haben.
„Wenn in der Luft oder auf den Gleisen nix mehr geht, dann bringen unsere Busse zuverlässig die Menschen an ihr Ziel“, sagte Wolfgang Steinbrück, Präsident des bdo Bundesverbandes Deutscher Omnibusunternehmer, am Dienstag in Berlin. „Der Fernbus ist eine sichere und saubere Alternative auf Deutschlands Straßen. Wir setzen als Qualitätsanbieter auf Service und modernste Technik.“

Fahrgäste schätzen umweltgerechten Fahrstil bei öffentlichen Verkehrsmittel

Seit Mai 2012 wird im Rahmen des von der EU geförderten Projektes „ACTUATE“ versucht, Erkenntnisse im Bereich wirtschaftliches und umweltfreundliches Fahren mit öffentlichen Personen-Nahverkehrs-Fahrzeugen zu sammeln. „Die bisher gemachten Erfahrungen mit den Schulungsprogrammen für sicheres und wirtschaftliches Fahren von elektrisch betriebenen Fahrzeugen in den Partnerstädten zeigen, dass die teilnehmenden Betriebe nicht nur bares Geld einsparen und die Umwelt entlasten können, sondern ihre Fahrer durch die erlernte Fahrweise zu einem erhöhten Kundenkomfort während der Fahrt beitragen. Bis heute konnten mehr als 1000 Fahrer geschult werden“ erklärt Dr. Wolfgang Backhaus von der Rupprecht Consult GmbH.
In einer aktuellen Studie wurden rund 5 000 Passagieren zum Thema „Fortbildung für sicheres und wirtschaftliches Fahren elektrisch betriebener Fahrzeuge“ befragt. Auf die Frage, ob sie als Fahrgast für eine umweltgerechtere und sichere Fahrweise durch die Bus- oder Straßenbahnfahrer längere Fahrzeiten akzeptieren würden, antwortete die Mehrheit mit einem klaren „ja“. Für die am Projekt beteiligten Betriebe eine sehr überraschende und positive Entwicklung. Bis zu zwei Minuten längere Fahrzeiten würden demnach von Passagieren toleriert werden. Alle Ergebnisse werden von 17. – 18. November 2014 im Rahmen der 4. Internationalen E-Bus Conference in Hamburg präsentiert.