Rund 80 Prozent der Deutschen sind auf Fernstrecken mit dem eigenen Auto unterwegs – obwohl der Pkw längst nicht das optimale Verkehrsmittel ist. Bezogen auf die Faktoren Zeit-, Kosten- und Umweltbilanz fällt der Pkw weit zurück hinter die Bahn und den Fernlinienbus. Das ist eines der zentralen Ergebnisse des VCD-Bahntest 2014/2015. Neben dem Vergleich der drei Verkehrsmittel und der Frage, welches im Fernverkehr das optimale ist, untersuchte das Forschungsinstitut Quotas im Auftrag des ökologischen Verkehrsclub VCD, die Gründe zur Wahl eines bestimmten Verkehrsmittels. Ergänzt wird die Studie durch eine erste neutrale Befragung der Fernbusnutzer zu Qualität und Service im Fernlinienbusverkehr.
Im Vergleich Bahn-Fernbus wurden 540 Verbindungen auf zehn ausgesuchten Strecken innerhalb Deutschlands getestet. Ergebnis: Der Fernlinienbus ist in 94,4 Prozent der Fälle preisgünstiger als die Bahn. Jedoch behält die Bahn die Nase vorn, wenn Zeit, Kosten und CO2-Ausstoß zusammen betrachtet werden. Zu 60 Prozent ist die Reise mit der Bahn im Fernverkehr die optimale Wahl, der Fernlinienbus ist es zu 40 Prozent. Der Pkw ist auf allen zehn Strecken zu null Prozent das ideale Fernverkehrsmittel – unter Berücksichtigung der Pkw-Vollkosten.
Mercedes-Benz stellt Großraum-Gelenkbus CapaCity L vor
Der längste Mercedes-Benz bietet serienmäßig bis zu 191 Fahrgästen Platz
Der neue CapaCity L ist größer als gewohnt: Mit seiner Länge von 21 Metern übertrifft er klassische Gelenkbusse um rund drei Meter. Damit ist er eine Antwort auf aktuelle Verkehrsprobleme, denn bei steigenden Fahrgastzahlen stoßen hochfrequentierte Omnibuslinien an Grenzen. Mit dem CapaCity L können Verkehrsbetriebe bei gleicher Zahl von Omnibussen deutlich mehr Fahrgäste befördern. Der Großraumbus benötigt nicht mehr als eine Straße und eignet sich damit für BRT-Systeme (Bus Rapid Transit).
Maßgeschneidert auf die Wünsche der Verkehrsbetriebe
„Der CapaCity L leistet einen wesentlichen Beitrag, um die Verkehrsdichte in den Innenstädten zu verringern. Er ist der längste europäische Bus mit nur einem Gelenk. Und er ist umweltfreundlich – kein Bus mit Dieselmotor stößt pro Fahrgastplatz weniger CO₂ aus“, erläutert Hartmut Schick, Leiter Daimler Buses. Der CapaCity L verspricht, die Wünsche der Verkehrsbetriebe zu erfüllen. Dazu äußert sich Ulrike Riedel, Hochbahn-Vorstand für Personal und Betrieb: „Wir freuen uns über wachsende Fahrgastzahlen. In Spitzenzeiten können wir an vielen Stellen unsere Takte nicht weiter verdichten, deshalb sind Großraumbusse wie der neue CapaCity L für uns eine sehr interessante Option.“
Die Hamburger Hochbahn wird den neuen Omnibus noch in diesem Jahr als weltweit erster Verkehrsbetrieb im Realbetrieb testen. Der Großraumbus wird zu diesem Zweck auf der Metrobuslinie 5, von der Innenstadt über das Universitätsviertel in den Nordwesten der Stadt, eingesetzt. Es ist die meistfrequentierte Omnibuslinie Westeuropas.
Die Basis für den neuen Linienriesen liefert der Gelenkbus Mercedes-Benz Citaro G. Deshalb müssen sich weder Fahrer noch Werkstatt in größerem Umfang umstellen. Der entscheidende Unterschied: Für den CapaCity L wurden Vorderwagen und Hinterwagen um jeweils ein Segment verlängert. Außerdem erhöht eine gelenkte vierte Achse das zulässige Gesamtgewicht auf 32 t. Sie stellt dank einer elektronischen Regelung namens ASA (Additional Steering Axle) gleichzeitig die Wendigkeit des Großraumbusses sicher.
Verbrauch pro Fahrgast unter 0,5 l/100 km, minimale Emissionen
Der CapaCity L ist nicht nur groß, er ist auch sauber. Sein Motor, ein Reihensechszylinder mit 10,7 l Hubraum nach Abgasstufe Euro VI, leistet wahlweise 265 kW (360 PS) oder 290 kW (394 PS). Nicht nur der Motor und die angepassten Automatikgetriebe, auch sämtliche Nebenaggregate sind verbrauchsoptimiert. Im Ergebnis verbraucht der Omnibus im üblichen Linienbetrieb bei voller Auslast pro Fahrgast weit weniger als 0,5 l/100 km. Der Kraftstoffverbrauch entspricht laut Angaben von Mercedes-Benz weniger als 13,3 g/km CO₂-Emission pro Fahrgast.
Knickschutz ATC: Neues Sicherheitsniveau für Gelenkbusse
Der von Mercedes-Benz neu entwickelte Knickschutz ATC (Articulated Turntable Controller) die hydraulische Dämpfung des Gelenks schnell und bedarfsgerecht. Das sichert im normalen Fahrbetrieb ein optimales Lenkverhalten. Gerät der Omnibus in einen instabilen Fahrzustand – etwa auf glatter Fahrbahn – stabilisiert ATC den Gelenkbus im Rahmen der physikalischen Möglichkeiten. Die Knickschutzregelung ATC erzielt auf diese Weise als einzige Regelung ihrer Art annähernd den Effekt einer elektronischen Stabilitätsregelung ESP. Das bedeutet ein neues Sicherheitsniveau für Gelenkbusse.
Dr. Roman Müller verstärkt die Geschäftsführung der Abellio GmbH
Dr. Roman Müller (60) wird ab dem 01. März 2015 als Mitglied der Geschäftsführung den Bereich Unternehmensentwicklung der Abellio Gruppe in Deutschland verantworten und damit eine zentrale strategische Funktion beim weiteren Wachstum des Unternehmens bekleiden. Der promovierte Diplom-Ingenieur begann seine Karriere nach seiner Assistentenzeit an der Technischen Hochschule Zittau/Görlitz im Jahr 1984 bei der Deutschen Waggonbau. Nach Übernahme des Unternehmens durch Bombardier leitet er seit dem Jahr 2001 als Direktor und Vice-President Germany den gesamten Vertrieb Personenfahrzeuge von Bombardier für Deutschland.
Stephan Krenz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Abellio GmbH: „Ich freue mich sehr, dass wir mit Dr. Roman Müller einen versierten und ausgewiesenen Fachmann im deutschen Eisenbahnverkehrswesen für die Mitarbeit in unserem Unternehmen gewinnen konnten. Ich bin überzeugt, dass Dr. Müller aufgrund seiner Erfahrung und der Wertschätzung, die ihm in der Branche widerfährt, dem weiteren Wachstum von Abellio in Deutschland wichtige Impulse geben wird.“
Müller wird schon im Vorfeld seiner Berufung in die Deutschlandgeschäftsführung beratend für Abellio tätig sein.
Olfens Schulbus weiß, wo die Fahrgäste aussteigen
Am 6. Dezember wird die Stadt Olfen für das Projekt „Bedarfsorientierter Schulbusverkehr“ im bundesweiten Wettbewerb „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“ als Preisträger geehrt. Zum Thema „Innovationen querfeldein – Ländliche Räume neu gedacht“ liefert das Projekt in der Kategorie Gesellschaft eine Antwort auf die Frage, wie ländliche Kommunen Kosten im öffentlichen Nahverkehr sparen und gleichzeitig die Fahrzeiten für Schulkinder verkürzen können. Der „Bedarfsorientierte Schulbusverkehr“ schaffte es darüber hinaus auf Platz 2 von 100 Preisträgern im deutschlandweiten Publikumsvoting.
Die Auszeichnung nehmen Josef Himmelmann, Bürgermeister der Stadt Olfen, und Dipl.-Geogr. Gerrit Tranel, Geschäftsführer der ZVM Bus, von Werner Österscha, Deutsche Bank, entgegen.
Über den „Ausgezeichneten Ort“
Ein Schulbus, der nur dort hält, wo Kinder auf ihrem Heimweg aussteigen wollen – anstatt eine Standardroute abzuklappern? Die südlich von Münster gelegene Kleinstadt Olfen hat sich etwas einfallen lassen, um die Busfahrten effektiver zu gestalten. Und so funktioniert’s: Die Schüler halten beim Einsteigen ihre persönliche Chipkarte an ein Lesegerät, das die Daten mit ihrer heimischen Haltestelle an einen Computer übermittelt. Dieser berechnet automatisch die kürzeste Route für den Busfahrer. Das spart angesichts sinkender Schülerzahlen in ländlichen Räumen Kosten für die Kommunen. Kürzere Strecken ohne Leerfahrten schonen die Umwelt – und die Kinder kommen schnell und ohne Umwege nach Hause.
Das prämierte Projekt ist einer der 100 Preisträger des Wettbewerbs „Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen“. In diesem Jahr zeichnen die Initiative „Deutschland – Land der Ideen“ und die Deutsche Bank gemeinsam Ideen und Projekte aus, die einen positiven Beitrag zur Gestaltung der ländlichen Räume und Regionen liefern und sie fit für die Zukunft machen. Mehr Informationen zu allen Preisträgern finden Sie unter www.ausgezeichnete-orte.de, weitere Preisträger aus Nordrhein-Westfalen in der Deutschlandkarte.
Ein Video zum Projekt finden Sie hier.
VCD Niedersachsen unterstützt Petitionskampagne zur Erhöhung des Bußgelds für Zuparken
Der Verkehrsclub Deutschland VCD, Landesverband Niedersachsen, unterstützt seit heute die Petition „Machen Sie das Zuparken teurer, Herr Verkehrsminister“. Ebenfalls schließen sich Michael Cramer, Europaabgeordneter aus Berlin, und Stefan Gelbhaar, Verkehrspolitischer Sprecher der Fraktion der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus an. Auch das Netzwerk intelligente Mobilität, der Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Sachsen (ADFC), der ADFC Köln und der ADFC München unterstützen die Ziele dieser Petition. Heute wird im Bundesrat beschlossen werden, das Schwarzfahren von 40 auf 60 Euro anzuheben. Der Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur hat bereits im Sommer seine Zustimmung zu dieser Bundesratsinitiative verkündet. Weil 40 Euro keine abschreckende Wirkung mehr hätten, soll die Strafe für Schwarzfahrer auf 60 Euro erhöht werden. Die gleiche Logik gilt nicht nur für den umweltfreundlichen Verkehrsträger Bus und Bahn, sondern muss auch für das Zuparken, Blockieren und Gefährden anderer gelten.
Die Initiative clevere Städte hat am Montag, 24.11.2014, die Petitionskampagne „Machen Sie das Zuparken teurer, Herr Verkehrsminister“ gestartet. Ziel ist, dass die Bund-Länder-Arbeitsgruppe von Herrn Dobrindt, die seit August 2014 den Bußgeldkatalog überarbeitet, die Bußgelder für das Zuparken auf EU-Niveau anhebt und damit einen Geist von rücksichtsvollem Verhalten im Verkehr fördert. Auch weitere namhafte Unterstützer aus Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden unterstützen die Petition.
Bund darf Nahverkehr nicht weiter ausbremsen
Die Allianz pro Schiene begrüßt den Gesetzentwurf des Bundesrates, der eine deutliche Erhöhung der jährlichen Bundesmittel für den öffentlichen Nahverkehr ab dem Jahr 2015 vorsieht. „Die Länderkammer hat heute die einstimmige Forderung der Länderverkehrsminister nach einer deutlichen Aufstockung der Bundesmittel in eine Gesetzesinitiative gegossen. Nun müssen sich Bundesregierung und Bundestag endlich mit dem Thema beschäftigen“, sagte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, am Freitag in Berlin. „Seit der Bahnreform schreibt der Nahverkehr auf der Schiene eine sagenhafte Erfolgstory mit ständig wachsenden Fahrgastzahlen. Die Regionalisierung des Schienennahverkehrs zusammen mit einer gesicherten Finanzierung hat sich bewährt. Unsere Nachbarn in Europa beneiden uns um dieses Modell. Wir appellieren an den Bund, den Boom des regionalen Schienenverkehrs nicht auszubremsen, sondern den weiteren Ausbau anzupacken.“
VHH erneuert ihren Fahrzeugpark
Die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG erneuern ihren Fuhrpark umfassend mit Fahrzeugen der strengen Euro VI Abgasnorm. Das Unternehmen investiert 2014 insgesamt ca. 16 Millionen Euro in ihren Fahrzeugbestand. Aktuell fahren 50 Omnibusse der VHH des Typs Citaro II (Lieferungen aus den Jahren 2013 und 2014), der der strengen Abgasnorm nach Euro VI entspricht, auf den Straßen der Metropolregion Hamburg. Damit betreibt die VHH die größte Busflotte dieser modernen, sauberen (Citaro) Dieselfahrzeuge in der Bundesrepublik. Ein großer Teil der 52 in 2014 neu beschafften Linienbusse ist bereits im Einsatz, weitere gehen in den nächsten Wochen in den Betrieb.
Erhöhung der Schwarzfahrer-Strafzahlung
Der Bundesrat berät heute über den Antrag aus Bayern, die Strafzahlung für Schwarzfahrer bundesweit von 40 auf 60 Euro zu erhöhen. VDV-Präsident Jürgen Fenske: „Dieser Beschluss ist ein gutes Signal für die Unternehmen und alle ehrlichen Fahrgäste und eine Warnung an die Schwarzfahrer. Die Anhebung auf 60 Euro ist überfällig, denn die heutigen 40 Euro gelten seit fast zwölf Jahren, in denen die Kosten und Preise entsprechend gestiegen sind, und schrecken deshalb niemanden mehr ab. Der Bundesverkehrsminister kann nun sofort tätig werden und die entsprechenden Rechtsverordnungen anpassen, so dass ab Januar bereits die höhere Strafzahlung fürs Schwarzfahren fällig wird.“
Bundesländer wollen zukünftige Finanzierung der Verkehrsinfrastruktur sichern
Der Bundesrat hat die Bundesregierung aufgefordert, den Reparaturstau bei der Verkehrsinfrastruktur in Deutschland aufzulösen. Dafür soll die Bundesregierung bis zum Ende der Legislaturperiode eine tragfähige finanz- und verkehrspolitische Strategie entwickeln. Dem Entschließungsantrag (Anlage) der Landesregierungen von Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg hat der Bundesrat in seiner heutigen Sitzung mehrheitlich zugestimmt. Für die Initiative hatten die Verkehrsminister Michael Groschek und Winfried Hermann bereits bei der Verkehrsministerkonferenz Anfang Oktober geworben. Der Antrag nimmt Bezug auf den jährlichen Mehrbedarf, den bereits vor zwei Jahren die ‚Daehre-Kommission‘ für die Verkehrswege von Bund, Ländern, Städten, Kreisen und Gemeinden auf 7,2 Milliarden Euro beziffert hatte.
Darüber hinaus hat der Bundesrat heute auch mit breiter Mehrheit den Gesetzentwurf Schleswig-Holsteins zu den Regionalisierungsmitteln eingebracht. Demnach sollen diese Bundesgelder ab dem kommenden Jahr um etwa eine Milliarde Euro angehoben und eine höhere Dynamisierungsrate verankert werden. Damit muss sich nun auch der Bundestag mit dem Thema beschäftigen. Die Regionalisierungsmittel des Bundes sind die wichtigste Finanzierungsquelle für den ÖPNV, insbesondere für den Bereich Schiene.
VBB: Fahrplanwechsel im Dezember 2014
Am 14. Dezember 2014 tritt der neue Fahrplan in Kraft. Für Berlin und Brandenburg bedeutet das in diesem Jahr – je nach Region – mehr oder weniger umfangreiche Änderungen im Bahn- und Busverkehr. So übernimmt zum Beispiel die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) den Betrieb auf dem Schienennetz Ostbrandenburg von der Ostdeutschen Eisenbahn (ODEG), im Stadtverkehr Potsdam gelten neue Abfahrtszeiten und im Landkreis Potsdam-Mittelmark bekommen einige Busse eine neue Linienführung und bieten damit bessere Umsteigezeiten zwischen Bus und Bahn. Weitere Details zum Fahrplanwechsel und zu den An- und Abfahrzeiten aller Bahnen und Busse in Berlin und Brandenburg gibt es im Internet unter www.VBB.de und bei den jeweiligen Verkehrsunternehmen.