Konsequenter Wettbewerb wirkt sich weiterhin positiv auf die Qualität im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) aus. Der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) veröffentlicht in den kommenden Tagen seinen zehnten SPNV-Qualitätsbericht 2014. Daraus geht hervor, dass die Qualität auf den ausgeschriebenen Linien wie schon in den Vorjahren deutlich besser war als im restlichen Betrieb. Der grundsätzlich positive Trend hinsichtlich der Zugausfälle und -verspätungen in 2014 wurde im Jahresverlauf in erster Linie durch externe Einflüsse wie Unwetter, Streiks und Baumaßnahmen gebremst.
Vor allem in den ersten Monaten des Jahres war verglichen mit 2013 eine positive Entwicklung erkennbar. Es gab weniger Zugausfälle im Verbundgebiet, die Züge fuhren im Durchschnitt pünktlicher. Grundsätzlich verbesserte sich die Qualität auf vielen Linien, jedoch waren auf einigen Linien auch Verschlechterungen zu erkennen. Externe Vorkommnisse bremsten diese grundsätzlich positive Entwicklung: Stürme und Unwetter im Juni sowie im Herbst wirkten sich massiv auf den SPNV im VRR aus: Im Juni fiel fast jede fünfte S-Bahn aus, die Pünktlichkeitswerte verschlechterten sich und mehr Fahrten wurden vom Betreiber der jeweiligen Linie nicht mit der vom VRR geforderten Kapazität erbracht. Zudem sorgten im Jahresverlauf Streiks und Baumaßnahmen für Ausfälle und Verspätungen.
Schienenbranche erreicht Frauenanteil von 20 Prozent
Im Vorfeld des Weltfrauentages am 8. März haben führende Managerinnen von Bombardier und der Deutschen Bahn angekündigt, dass beide Großkonzerne den Frauenanteil der Belegschaft weiter erhöhen wollen. „Bei Bombardier Transportation erreichen wir jetzt einen durchschnittlichen Frauenanteil von 15 bis 16 Prozent“, sagte Susanne Kortendick, Arbeitsdirektorin und Mitglied der Geschäftsführung von Bombardier Transportation. „Für das Jahr 2020 haben wir uns eine Quote von 25 Prozent vorgenommen: Dann soll jede vierte Führungskraft in unserem Konzern weiblich sein.“ Kortendick, die als erste Frau im Vorstand der Allianz pro Schiene für die Wirtschaftsunternehmen der Eisenbahnbranche spricht, befürwortete auch den Ansatz einer Frauenquote in Führungspositionen. „Während immer mehr Frauen Abitur machen und studieren, ist ihr Anteil in den Führungsetagen weiterhin zu niedrig“, sagte Kortendick.
Über eine Frauenquote bei Führungskräften stimmt der Bundestag am heutigen Freitag ab. Im Gegensatz zu Managern der Automobilindustrie, die eine Frauenquote immer heftig kritisiert hatten, seien die männlichen Führungskräfte bei der Eisenbahn sehr gelassen und kollegial. Den europäischen Durchschnittswert von 19,8 Prozent Frauenanteil, den die Eisenbahnbranche einer aktuellen Studie des europäischen Branchenverbandes CER zufolge erreicht habe, nannte Kortendick gut. „Wir steigern uns stetig. Aber wir könnten noch mehr.“
Auch die Leiterin Diversity der Deutschen Bahn, Annette von Wedel, wollte sich mit dem Ende 2014 erreichten Frauenanteil von 23 Prozent bei der Deutschen Bahn noch nicht zufriedengeben. „Von unseren weltweit rund 307.000 Mitarbeitern sind rund 71.000 weiblich. Rund 18 Prozent der Führungspositionen werden derzeit von Frauen besetzt. In den nächsten Jahren wollen wir unseren Frauenanteil weiter steigern. Schließlich ist die Eisenbahn längst kein reines Männergeschäft mehr.“
Bei der Deutschen Bahn gibt es je nach Arbeitsbereich große Unterschiede im Geschlechterverhältnis. Während von den rund 20.000 Lokführern lediglich 560 Frauen sind, erreicht der Frauenanteil im Bordservice der Züge inzwischen fast 50 Prozent.
VHH feiert 1-jähriges Twitter-Jubiläum
Seit dem 1. März 2014 informieren die Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) ihre Fahrgäste auf ihrer Twitter-Seite www.twitter.com/vhhbus über die aktuelle Verkehrslage im Busnetz. Im Mittelpunkt stehen zum Beispiel Abweichungen im Fahrbetrieb aufgrund von Baustellen, Beeinträchtigungen des Verkehrs durch die Wetterlage oder Verspätungen und Umleitungen wegen Stau oder aufgrund von Unfällen.
Initiative Railsponsible
Am 4. März starteten die sechs Unternehmen Alstom Transport, Bombardier Transportation, Deutsche Bahn, Knorr Bremse, Nederlandse Spoorwegen und SNCF im niederländischen Utrecht die Initiative Railsponsible. Der Schwerpunkt von Railsponsible liegt darauf, durch nachhaltige Beschaffungsprozesse einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der gesamten Lieferkette zu leisten. Dieses Ziel soll durch den Austausch von bewährten Praktiken und Verfahren, die Förderung eines gemeinsamen Verständnisses innerhalb der Branche und effektive Prozesse durch die gemeinsame Nutzung von Tools erreicht werden. Als Vision strebt Railsponsible eine globale Eisenbahnindustrie an, deren Zulieferer sich in ihrer Gesamtheit zu ethischem und sozialem Verhalten sowie verantwortungsvollen Umwelt- und Geschäftspraktiken verpflichten.
Rheinbahn-App bei den Kunden beliebt
Sie kann fast alles: Fahrten planen, zeigen wann und wo die nächste Bahn kommt, Tickets verkaufen, vor Störungen warnen, alternative Fahrten anzeigen und vieles mehr, was für Rheinbahn-Kunden unterwegs wichtig ist. Dass diese Leistungen gern angenommen werden, spiegelt sich in den aktuellen Download-Zahlen: Bereits 200.000 Mal wurde die App inzwischen auf Smartphones heruntergeladen. Die Rheinbahn App gibt es seit September 2013. Sie ist für die Betriebssysteme Android, iOS, Windows Phone 8 und Windows 8 verfügbar. Der Download ist kostenlos, Voraussetzung für die Nutzung ist lediglich ein internetfähiges Smartphone.
Verfassungsbruch beim Gesetz zur Tarifeinheit?
„Die große Koalition weiß genau, dass sie mit dem Gesetz zur Tarifeinheit Verfassungsbruch begeht und trotzdem hat sie es durchgewinkt“, so der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Claus Weselsky nach der heutigen ersten Lesung zum Tarifeinheitsgesetz im Bundestag.
Selbst ein Gutachten des eigenen Wissenschaftlichen Dienstes habe das Gesetz kürzlich als unzulässigen Eingriff in das Grundgesetz erklärt. Und das Bundesarbeitsgericht habe bereits 2010 unmissverständlich klargestellt: Der Grundsatz der Tarifeinheit ist mit dem Grundrecht der Koalitionsfreiheit nicht vereinbar und die Verfassungsrechte von Gewerkschaftsmitgliedern haben Vorrang. Artikel 9 Absatz 3 besage, dass sich Arbeitnehmer und -geber zur Wahrung ihrer Interessen zusammenschließen dürfen, etwa in Gewerkschaften.
Mobilitätstraining: Ohne Angst und Zeitdruck den Ein- und Ausstieg üben
Ängste abbauen und ohne Zeitdruck das Ein- und Aussteigen üben: Mit dieser Zielsetzung bietet die RegioBus Hannover GmbH seit 2011 ein kostenloses Training für Mobilitätseingeschränkte an. Es richtet sich unter anderem an Rollstuhlfahrer, Personen mit Rollatoren, Sehbehinderte oder Menschen, die sich bisher nicht oder nur wenig getraut haben, mit dem Linienbus zu fahren. Mittlerweile hat sich das RegioBus Mobilitätstraining zur festen Größe entwickelt. Mehr als 350 Menschen haben die bislang elf Veranstaltungen besucht. 2015 wird das Projekt, das von der Region Hannover fachlich und finanziell unterstützt wird, ausgeweitet: Gab es bisher mit Barsinghausen (2011-2014), Burgdorf (2012-2014), Isernhagen (2013/2014), Pattensen und Neustadt (je 2014) fünf Trainingsstandorte, kommen jetzt Gehrden, Lehrte, Springe, Wunstorf und Wedemark dazu.
„Wir tragen mit der Erweiterung des Angebots dem demografischen Wandel Rechnung und zeigen dort Präsenz, wo das Gros unserer Fahrgäste lebt: in den ländlichen Bereichen der Region“, sagt RegioBus-Geschäftsführer Georg Martensen. Die neuen Standorte werden im jährlichen Wechsel mit den bereits etablierten Kommunen besucht.
Mecklenburg-Vorpommern: Lieferung barrierefreier Züge voraussichtlich im dritten Quartal 2015
Die DB Regio AG teilte dem Infrastrukturministerium mit, dass voraussichtlich im dritten Quartal 2015 die erwarteten barrierefreien Triebwagen für den Betrieb im Teilnetz Ost-West geliefert werden sollen. Die ersten dieser Triebwagen sollen auf dem Streckenabschnitt Bützow – Ueckermünde eingesetzt werden. Damit will die Bahn ihren Verpflichtungen aus dem Verkehrsvertrag nachkommen, den das Land und das Unternehmen abgeschlossen haben. Das Land schließt solche Verkehrsverträge mit Unternehmen, die in Mecklenburg-Vorpommern Leistungen im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) erbringen.
VBB zieht positive Bilanz zum Betreiberwechsel im Netz Ostbrandenburg
Der im Dezember stattgefundene Betreiberwechsel im Schienennetz Ostbrandenburg ist gut verlaufen. Die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB Betriebsgesellschaft mbH) hatte im Wettbewerb die Regionalbahnlinien RB35, RB36, RB60, RB61, RB62 und RB63 gewonnen und den Betrieb übernommen. Nach drei Monaten zieht der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) Bilanz: Die Züge fahren zuverlässig und pünktlich. Die im Verkehrsvertrag festgelegte regelmäßige Qualitätsprüfung zur Pünktlichkeit der Züge ergab bei der NEB für den Monat Januar einen Pünktlichkeitsgrad von 97,62 Prozent. Auch fuhren die Züge sehr zuverlässig: von den insgesamt 4.732 Fahrten auf den Strecken fielen im Januar nur vierzehn aus.
Milliarden für die Infrastruktur
Laut ARD-Informationen haben sich die Minister Gabriel und Schäuble sowie die Fraktionsspitzen geeinigt: Die Koalition will ihr Investitionsprogramm ausbauen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel haben sich laut Informationen des ARD-Hauptstadtstudios am vergangenen Wochenende auf ein umfassenderes Investitionspaket verständigt. Am Montag sollen auch die Fraktionsspitzen dazu Ja gesagt haben. Unter anderem will die Koalition demnach die Verkehrs- und Breitbandinvestitionen nochmals um 4,3 Milliarden Euro aufstocken. Dazu kommen noch die Erlöse aus der Frequenzversteigerung, so dass sie die im Koalitionsvertrag vereinbarte Erhöhung der Investitionen mehr als verdoppelt.