Region Stuttgart: Flächendeckende Information über Echtzeit im ÖPNV

Im Individualverkehr und im öffentlichen Verkehr sind durch Staus und Unfälle Verspätungen und Unregelmäßigkeiten nicht immer zu vermeiden. Die neuen Medien bieten die Möglichkeit, sich fast überall und jederzeit auf dem Laufenden zu halten. Der Fahrgast im öffentlichen Personennahverkehr möchte zu Hause im Internet oder unterwegs über sein Smartphone aktuelle Informationen über Verspätungen und Störungen im Betriebsablauf abrufen. Zur Information der Kunden stehen im Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart (VVS) nun flächendeckend Echtzeitinformationen für alle Bahnen und Busse zur Verfügung.
Bei der Bahn und in den großen Städten werden die Fahrgäste schon seit einigen Jahren am Bahnhof, der Haltestelle oder auf dem Rechner über Verspätungen informiert. Im Busverkehr in der Fläche konnten allerdings keine Informationen über die tatsächliche Betriebslage gegeben werden. Der Grund: Die Busse wurden nicht geortet und es standen in den mittelständischen Busunternehmen keine eigenständigen rechnergestützten Betriebsleitsysteme (RBL) zum jederzeitigen Soll-Ist-Vergleich des Fahrplans zur Verfügung. Solche Systeme waren für kleinere Verkehrsunternehmen zu aufwändig und es gab keine Fördermöglichkeiten im Rahmen des Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungsgesetz.
Das Ministerium für Verkehr und Infrastruktur hat daher im Rahmen des Landesförderprogramms „Nachhaltig mobile Region Stuttgart (NaMoReg)“ ein Modellvorhaben des VVS bezuschusst, mit dem die flächendeckende Einführung von Echtzeitinformationen im gesamten Verbundraum realisiert wurde. Auch private, mittelständische Busunternehmen im ländlichen Raum können nun Echtzeitinformationen generieren und den Fahrgästen über die Informationsmedien des VVS zur Verfügung stellen. Verkehrsminister Winfried Hermann dankt dem VVS und den beteiligten Verkehrsunternehmen für ihr Engagement: „Mit diesem Projekt wurde gezeigt, dass  Echtzeitinformationen auch bei kleineren Busunternehmen erzeugt werden können.“ Echtzeitinformationen seien, so der Minister, „gerade im ländlichen Raum“ besonders wichtig, weil dort der Bus nicht alle fünf oder zehn Minuten fahren könne.

Rheinbahn mit neuem Kunden-Rekord

Die Rheinbahnvorstände Dirk Biesenbach und Klaus Klar haben heute die Bilanz für das Geschäftsjahr 2014 vorgelegt. „Wir konnten 2 Millionen Fahrgäste mehr begrüßen als im vergangenen Geschäftsjahr, eine Steigerung auf 220 Millionen und damit auf einen Wert wie vor 50 Jahren“, resümierte Biesenbach und ergänzte: „Der Umsatz stieg um 9,6 Millionen Euro. Diese Zahlen stehen hauptsächlich für das gute Bilanzergebnis von –48,5 Millionen Euro, einer erneuten Verbesserung um 3,1 Millionen Euro.“
Nach 2013 zum zweiten Mal hintereinander erwirtschaftete die Rheinbahn ein positives Ebitda – Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen – in Höhe von 5,4 Millionen Euro, gestiegen um 4,42 Millionen Euro gegenüber der letzten Bilanz (0,98 Millionen Euro).

App „ally” für städtischen Nahverkehr

Das Berliner Civic Tech Startup ally schlägt den internationalen Expansionskurs ein und stellt gleichzeitig seine Anwendung für Apple Watch vor. ally ist eine kostenlose app für städtischen Nahverkehr. Es zeigt live Ankunfts- & Abfahrtszeiten, lokale Haltestellen und hilfreiche Live-Updates & Hinweise, für eine nahtlose Fahrt in der Stadt. Neben lokalen Bussen und Bahnen sind auch neue Mobilitätsanbieter wie DriveNow (BMW), Car2Go (Daimler) oder ZipCar in die App integriert.

Daimler auf dem UITP-Kongress

Großraumbus statt Mega-Stau, flüsterleiser Gasmotor, ein Ausblick auf intelligente Elektroantriebe von morgen und eine App für die freie Wahl zwischen allen Verkehrsmitteln schon heute – auf dem UITP-Kongress, dem Weltkongress der Verkehrsbetriebe, präsentiert sich Daimler als vollständiger/kompletter Mobilitätsanbieter. Vom 8. bis 10. Juni informieren sich in Mailand Verkehrsunternehmen aus aller Welt – Daimler bietet den Städten und Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen für Verkehrsprobleme. Heute gab das Unternehmen auf einer Presseveranstaltung bekannt, was in Mailand zu erwarten ist.
Eine Lösung für die hohe Verkehrsdichte in den Städten ist der neue Mercedes-Benz CapaCity L. Der längste komplette Mercedes-Benz der Welt ist 21 m lang und hat Platz für bis zu 191 Fahrgäste. Der XXL-Bus kann somit rund 50 Pkw auf der Straße ersetzen und Städte entlasten. Der neue Großraumbus ist nicht nur riesengroß, er ist auch riesig wirtschaftlich und umweltfreundlich: Voll besetzt verbraucht er pro Fahrgast weniger als 0,5 l Dieselkraftstoff auf 100 km.
Zurzeit fährt der Mercedes-Citaro sauber und wirtschaftlich mit Dieselmotor nach der scharfen Abgasstufe Euro VI. Jetzt bekommt er Zuwachs: Weltpremiere hat auf dem UITP-Kongress ein neuer Erdgasmotor für den Stadtbus. Er ist nochmals deutlich leiser als die aktuellen Dieselmotoren. Außerdem sinken die CO2-Emissionen im Vergleich zum Dieselantrieb um mehr als 20 Prozent.
Daimler wirft außerdem einen Blick in die nahe Zukunft: Noch in diesem Jahrzehnt werden der Citaro E-CELL mit batterieelektrischem Antrieb und der Citaro F-CELL mit Brennstoffzellenantrieb in Serie gehen. Die Prognose: Im Jahr 2030 werden 70 Prozent aller neu angeschafften Citaro lokal emissionsfrei mit Elektroantrieb fahren.

Vossloh: Mittelfristige Finanzierung zu attraktiven Konditionen gesichert

Die Vossloh AG stellt mit dem erfolgreichen Abschluss eines Konsortialkredits über 500 Mio.EUR ihre mittelfristige Konzernfinanzierung auf eine neue Basis. Die in zwei Tranchen strukturierte Fazilität hat eine Laufzeit von drei Jahren ab dem 23. April 2015 und bietet damit eine stabile mittelfristige Finanzierungsgrundlage. 200 Mio.EUR stehen dem Unternehmen in Form eines endfälligen Kredits zur Verfügung, 300 Mio.EUR in Form einer revolvierenden Kreditlinie, d.h. eines flexibel verfügbaren Kreditrahmens. Mit dem Konsortialkredit wird die bis Juni 2015 terminierte Brückenfinanzierung des Unternehmens über 250 Mio.EUR abgelöst, die zur Tilgung des US-Private Placement im Juni 2014 aufgenommen worden war. Gleichzeitig werden die bislang bestehenden, bilateralen BarKreditlinien der Vossloh AG refinanziert.
 "Die Refinanzierung markiert einen wesentlichen Meilenstein beim Umbau des Konzerns in ein weltweit führendes Unternehmen der Bahninfrastruktur. Es ist uns gelungen, mittelfristige Finanzierungssicherheit mit einem Höchstmaß an Flexibilität zu verbinden und gleichzeitig unsere Zinskonditionen zu verbessern. Das Vertrauen unserer Partner auf der Bankenseite unterstreicht, dass wir mit Blick auf unsere neue strategische Ausrichtung auf dem richtigen Weg sind", so Oliver Schuster, Finanzvorstand von Vossloh.

Schnellladung ermöglicht komplett elektrifizierte Linie in Münster

„Mit den ersten Elektrobussen beginnen wir in Münster ein neues Kapitel im Nahverkehr“, erklärt Dr. Dirk Wernicke, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Münster. Die fünf neuen Busse haben die Stadtwerke nun vorgestellt. Dabei ist die Ladeinfrastruktur mindestens genauso wichtig wie die Busse. „Mit der Schnellladung an den beiden Endhaltestellen einer Linie nutzen wir in Münster ein Konzept, das im Stadtverkehr viele Vorteile in sich vereint“.

Schnellladung an der Endhaltestelle

Während der Wendezeiten werden die neuen Elektrobusse der Stadtwerke Münster aufgeladen. Durch die verwendeten sehr hohen Ladeleistungen von bis zu 500 Kilowatt reichen schon fünf bis zehn Minuten Ladezeit, um die Batterien fast vollständig zu füllen. Durch diese regelmäßige Nachladung können die Akkus, die sich im Heck des Busses befinden, klein dimensioniert werden. Kleine Batterien bedeuten auch wenig Gewicht und Platzbedarf. Von beidem profitieren die Busse im Linienbetrieb, denn jedes eingesparte Kilogramm Gewicht reduziert den Stromverbrauch des Busses. Auch in Sachen Fahrgastkomfort sind keine Abstriche nötig – ganz im Gegenteil: „Die Fahrgastkapazität liegt bei 80 Personen, vergleichbar mit einem Dieselbus. Auch Klimaanlage, Niederflureinstieg und Fahrgastinformationen sind auf dem gewohnten Niveau. Dazu kommt aber, dass die Busse fast geräuschlos fahren und sehr sanft beschleunigen“, erklärt Eckhard Schläfke, Betriebsleiter des Stadtwerke-Verkehrsbetriebes. 
Gleichzeitig bewahren die Ladestationen an beiden Endhaltestellen die Flexibilität, die ein modernes Busnetz auszeichnet. So sind Umleitungen kein Problem, solange mindestens eine der Ladestationen erreicht werden kann, denn die Batterien sind so dimensioniert, dass bis zu zwei Ladezyklen ausgelassen werden können. Erst nach der dritten Fahrt muss der Bus zwingend wieder „an die Steckdose“.
Dass die E-Busse ausschließlich Ökostrom tanken, ist für die Stadtwerke selbstverständlich. „Elektromobilität ist dann besonders umweltschonend, wenn der Strom im Tank ökologisch erzeugt wurde – denn nur dann sind wir mit Nullemission unterwegs“, so Dr. Wernicke. Auf dem Betriebshof der Stadtwerke stammt der Strom für die Busse vorrangig aus der Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Bushallen – dafür sorgt eine ebenfalls im Rahmen des E-Bus-Projektes installierte Speicherbatterie. Auch an den Endhaltestellen werden die Busse mit Ökostrom betankt. 

Vollautomatischer Ladevorgang

Schon bei der Anfahrt an die Haltestelle kommuniziert das Batteriesystem des Busses per Funk mit der Ladestation und teilt mit, dass der Bus Strom benötigt. Nachdem der Fahrer das Fahrzeug abgestellt hat, löst er den Ladevorgang per Knopfdruck manuell aus. Danach läuft alles vollständig automatisch ab: Ein Koppelarm fährt aus der Ladeeinheit aus, die sich auf dem Dach der Wartehalle befindet und verbindet sich per Steckverbindung mit der Ladeeinheit auf dem Dach des Busses. Dabei ist das System auch während des Ladungsvorgangs vollkommen sicher. Fahrgäste und Fahrer dürfen sich ohne Einschränkung an der Wartehalle und im Bus aufhalten. Das hat auch der TÜV bestätigt, der das gesamte System auf Sicherheit getestet hat.

Linieneinsatz ab Sommer

Voraussichtlich ab Mai werden die Elektrobusse für erste Fahrgastfahrten eingesetzt. Wie auch im regulären Betrieb fahren die Busse dann zwischen dem Stadtteil Mauritz und dem Allwetterzoo auf der Linie 14. Zu Beginn werden die Busse nur einzelne Fahrten zwischen den regulären Linienfahrten machen und im Anschluss für Messungen wieder zum Betriebshof zurückkehren. Nach den Sommerferien sollen die Busse dann den ganzen Tag fahrplangemäß auf der Linie 14 unterwegs sein. Spätestens ab 2016 ist ein Demonstrationsbetrieb vorgesehen, während dem für ein Jahr alle fünf Busse täglich unterwegs sind und eine komplett elektrifizierte Linie 14 bilden.
Die Stadtwerke Münster haben 1,1 Millionen Euro in das Projekt investiert. Das entspricht den Kosten für fünf konventionelle Dieselbusse. „Diese hätten wir im Rahmen der regelmäßigen Erneuerung unserer Busflotte ohnehin anschaffen müssen. So entstehen für uns keine Zusatzkosten“, erklärt Dr. Dirk Wernicke.

Ausblick

Für die Stadtwerke Münster ist klar, dass sich umweltfreundliche Antriebe auch im Busverkehr durchsetzen werden. „Den Nahverkehr zu nutzen und das eigene Auto stehenzulassen, ist immer ein Beitrag zum Klimaschutz. Als Verkehrsunternehmen sehen wir es als unsere Aufgabe an, unsere Busse mit innovativer, umweltfreundlicher Technologie auszustatten, um den Schadstoffausstoß weiter zu minimieren“, gibt Dr. Dirk Wernicke einen Ausblick. „Daher wollen wir unsere Flotte auch weiter mit Elektrobussen ausrüsten.“ Die eingesetzte Technologie muss dabei immer zu den Charakteristika der ausgewählten Linie passen: Dazu zählen zum Beispiel Fahrgastnachfrage, Linienlänge und -profil sowie der Fahrzeugeinsatz. Für Elektrobusse ist beispielsweise der Einsatz von Wasserstofftechnologie mit Brennstoffzellen zur Ergänzung der Batterien interessant.

Anmerkung: In der nächsten Ausgabe der Nahverkehrs-praxis erfahren Sie in unserem Interview mit Dr. Dirk Wernicke mehr über das Elektromobilitätsprojekt in Münster.

Zehn neue Gelenkbusse verstärken die MVG-Flotte

Die Busflotte der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) wird erneut erweitert und modernisiert: In den nächsten Tagen gehen sukzessive zehn neue Niederflur-Gelenkbusse von Mercedes-Benz in Betrieb, die heute an der Allianz Arena präsentiert wurden. Die neuen Fahrzeuge bieten zusätzlichen Platz an der zweiten und dritten Tür – und sind dank Bremsenergierückgewinnung besonders energieeffizient. Die Stadtwerke München (SWM) haben ca. 3,7 Millionen Euro in die neuen Busse investiert.

Spareffekt durch Nutzung von Bremsenergie

Die Gelenkbusse vom Typ „Citaro 2“ haben ein sog. Rekuperationsmodul eingebaut, mit dem beim Bremsen Energie zurückgewonnen und in Hochleistungskondensatoren (Supercaps) zwischengespeichert wird. Genutzt wird diese kostenlose Energie dann zum Beispiel beim Anfahren. Der Kraftstoffverbrauch sinkt dadurch nach Herstellerangaben um bis zu 3,6 Prozent; der Schadstoffausstoß reduziert sich dementsprechend. Jeder der neuen Busse hat – wie die gesamte MVG-Busflotte – einen Partikelfilter eingebaut. Alle Fahrzeuge erfüllen die derzeit höchste Abgasnorm Euro 6.

Mehr Platz im Türenbereich

Ferner bieten die zehn neuen Omnibusse mehr Platz an der zweiten und dritten Tür. Dort wurden zusätzliche Multifunktionsbereiche geschaffen, indem jeweils zwei Sitzbänke durch einzelne Klappsitze ersetzt wurden. Dadurch entsteht an Türe 2, die seit jeher mit einer ausklappbaren Rampe versehen ist, auch der künftig vorgeschriebene zweite Stellplatz für Rollstuhlfahrer. Das zusätzlich erweiterte Platzangebot an Türe 3 kommt vor allem Fahrgästen mit Kinderwagen oder Rollatoren zugute. Der Platzgewinn beschleunigt aber auch der Fahrgastwechsel.

Mit 360 PS durch München

Die Gelenkbusse mit 360 PS Leistung sind ca. 18 Meter lang, bieten gut 100 Fahrgästen Platz und verfügen über insgesamt vier Türen, um ein zügiges Aus- und Einsteigen sowie eine optimale Nutzung der Raumkapazitäten zu erreichen. Die Türen werden elektrisch statt mit Druckluft angetrieben und sind nach Herstellerangaben besonders wartungsarm. Alle bestellten Busse sind behindertengerecht gestaltet und verfügen neben der Klapprampe an Türe 2 über eine Absenkmöglichkeit auf der Türseite (Kneeling). Außerdem sind die Fahrzeuge mit einem modernen Fahrgastinformationssystem, einer Klimaanlage und Videokameras ausgestattet.

Die MVG-Busflotte wächst durch die Neuzugänge vorübergehend auf mehr als 300 eigene Fahrzeuge im Fuhrpark der SWM. Einige ältere Fahrzeuge, die durch die Neuanschaffungen ersetzt werden sollen, gehen nämlich erst im Laufe des Jahres in den Ruhestand. Bis dahin werden sie im Sommer noch für Schienener-satzverkehre (SEV) benötigt. Neben den eigenen Bussen setzt die MVG auch weiterhin zahlreiche Busse privater Partner-Unternehmen ein. Im Berufsverkehr fahren derzeit insgesamt rund 445 Busse im MVG-Busnetz.

VBK und AVG bestellen 25 Stadtbahnen bei Vossloh Kiepe und Vossloh Rail Vehicles

Im Rahmen einer Optionseinlösung bestellen die Verkehrsbetriebe Karlsruhe GmbH (VBK) und die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) bei dem Düsseldorfer Traktionshersteller Vossloh Kiepe GmbH und seinem spanischen Schwesterunternehmen Vossloh Rail Vehicles weitere 25 Stadtbahnen des Typs „Citya NET 2012“. Der ursprüngliche Vertrag über die Lieferung von zunächst 25 neuen Niederflur-Fahrzeugen wurde im Oktober 2011 geschlossen und beinhaltet zwei Optionen über weitere insgesamt 50 Fahrzeuge.
Der NET 2012 ist eine barrierefreie Stadtbahn, die innerstädtisch alle VBK-Tramlinien befahren kann und auch regional auf den AVG-Stadtbahnlinien S1 und S11 zwischen Hochstetten und Bad Herrenalb bzw. Ittersbach zum Einsatz kommen wird. Damit verbindet sie das Karlsruher Umland mit der Innenstadt und trägt zu einer hohen urbanen Mobilität bei. Die ersten Fahrzeuge aus der ursprünglichen Bestellung sind im Oktober letzten Jahres erstmalig in Betrieb gegangen, etwa die Hälfte befindet sich bereits in Karlsruhe. Mehrere Fahrzeuge laufen im regulären Linieneinsatz und werden als Fahrschulwagen eingesetzt.
Auch die neu georderten Citya-Fahrzeuge sind, wie ihre Vorgänger, speziell auf die infrastrukturellen Gegebenheiten der Stadt und den von ihnen befahrenen Regionalstrecken zugeschnitten. Der NET 2012 bietet an den bereits umgebauten oder neu gebauten Bahnsteigen mit einer Höhe von 34 Zentimetern einen barrierefreien Einstieg. Das Fahrzeug verfügt damit einerseits über eine Einstiegshöhe auf Straßenbahnniveau, dank der es auch von mobilitätseingeschränkten Fahrgästen und Fahrgästen mit Kinderwagen bodengleich betreten werden kann, andererseits erfüllt es die hohen Kollisionsanforderungen an eine Regio-Stadtbahn.
Mit der Traktionsausrüstung von Vossloh Kiepe verfügen die Cityas über eine innovative elektrische Technologie. Der Antrieb der Stadtbahnen ist mit vier IGBT-Direktpulsumrichtern ausgestattet. Zur Erfüllung der hohen Redundanzanforderungen wird jeder der vier Drehstrom-Asynchronmotoren von einem eigenen Umrichter versorgt. Die in zwei vollwertigen Triebdrehgestellen installierte Gesamtmotorleistung von 500 kW ermöglicht sehr gute Beschleunigungs- und Betriebsbremsverzögerungswerte. Vossloh Kiepe liefert die komplette Antriebstechnik und Fahrzeugsteuerung, die Bordnetzversorgung, Klimatisierung für Fahrgast- und Fahrerraum, Zugsicherungs- und Fahrgastinformationssysteme und die Videoüberwachung.

VBB im Dialog in der Region Prignitz-Oberhavel und Havelland

Verkehrsministerin Kathrin Schneider, VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel und Ulrich Steffen, Geschäftsführer der Ostprignitz Ruppiner Personennahverkehrsgesellschaft (ORP) gaben auf der Fachkonferenz „VBB im Dialog“ im Schloss Ribbeck einen Überblick über aktuelle und künftige Bus- und Bahnverkehrsangebote in der Region Prignitz-Oberhavel und Havelland.
Im Mittelpunkt stand der Austausch mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern zu den Auswirkungen des Verkehrsprojektes Deutsche Einheit Nr. 8 (VDE8) auf den Nahverkehr, zu den Änderungen im Fahrplan 2016 und zur Einführung des neuen PlusBus-Konzeptes. Die öffentlichen „VBB im Dialog“-Veranstaltungen in Brandenburg und Berlin bieten gut ein halbes Jahr vor dem Fahrplanwechsel im Dezember 2015 die Gelegenheit, sich über alle Themen rund um den Nahverkehr in der Region zu informieren und mitzudiskutieren. Die Vorträge zur Veranstaltung im Schloss Ribbeck und die weiteren Termine finden Sie hier.
Mit der Inbetriebnahme der Neubaustrecke Erfurt-Halle/Leipzig (VDE8) werden sich im kommenden Fahrplanjahr die Abfahrts- und Ankunftszeiten der Fernverkehrszüge zwischen Hamburg, Berlin und Leipzig ändern. Von diesen Änderungen wird auch der Öffentliche Personennahverkehr im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg betroffen sein.

Erhebliche Auswirkungen auf den Regionalverkehr in Brandenburg

Verkehrsministerin Kathrin Schneider: “Die Inbetriebnahme der Neubaustrecke Erfurt-Halle/Leipzig hat erhebliche Auswirkungen auch auf den Regionalverkehr in Brandenburg. Die Herausforderung für den neuen Fahrplan war es also, Bewährtes in unserem bestehenden Nahverkehrssystem zu erhalten und gleichzeitig Verbesserungen für die Fahrgäste zu erreichen. Das ist uns gelungen. Unter anderem durch die Einführung des PlusBus Systems in der Ostprignitz, ein Angebot das es im Landkreis Potsdam Mittelmark schon gibt. Im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Kommunen und Verkehrsgesellschaften, aber auch den Fahrgästen von Bus und Bahn, wollen wir die Veränderungen im neuen Fahrplan erläutern.“
VBB-Geschäftsführerin Susanne Henckel: „Mit den Änderungen im Fahrplan 2016 werden an vielen Stellen die Anschlussverbindungen verbessert. Wir kommen damit auch dem von uns angestrebten Berlin-Brandenburg-Takt näher, der für die Fahrgäste leicht merkbare An- und Abfahrzeiten und vor allem geringere Umsteigezeiten mit sich bringt. Gemeinsam mit den Verantwortlichen vor Ort arbeiten wir daran, dass auch die Anschlüsse zwischen Bahn und Bus passen. Mein Dank gilt allen, die sich mit viel Engagement um einen gut funktionierenden Fahrplan kümmern.“

NEB und ODEG fahren auf neuen Linien

Zum Fahrplanwechsel 2016 übernehmen die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) und die Ostdeutsche Eisenbahn (ODEG) neue Linien im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg. Die NEB betreibt künftig die Linien zwischen Berlin und Templin (RB12) bzw. Löwenberg und Rheinsberg (RB54), die ODEG die Linie von Rathenow nach Stendal (RB34).

VBB im Dialog

Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg führt jedes Jahr Fachkonferenzen rund um den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) in den fünf Planungsregionen des Landes Brandenburg und Berlin durch. Die Teilnahme ist kostenlos. Die weiteren Termine der öffentlichen VBB im Dialog-Veranstaltungen 2015 finden Sie hier.

Berliner Elektro-Bus-Projekt geht voran

Am Bahnhof Südkreuz hat in dieser Woche der Bau der zweiten induktiven Ladestation für die künftigen Elektro-Busse der BVG begonnen. Es ist eine von insgesamt drei Ladestationen, an denen die Busse der Linie 204 vom Sommer an kabellos geladen werden. Im März begann bereits der Bau der ersten Station an der Hertzallee. Eine weitere entsteht am Omnibus-Betriebshof Indira-Gandhi-Straße.
 Das Südkreuz eignet sich als Standort für die zweite Ladestation besonders gut. An diesem „Zukunftsbahnhof“ der Deutschen Bahn AG werden in verschiedenen Projekten innovative Mobilitäts-, Informations- und Energiekonzepte erprobt. Die Technologie zur induktiven Energieübertragung kommt von Bombardier Transportation. Mit dem schnellen PRIMOVE Ladesystem ist es möglich, die Batterien der Busse an den jeweiligen Endhaltestellen binnen weniger Minuten ohne Kabelkontakt aufzuladen. Auf dem Betriebshof werden zudem von der Vossloh Kiepe GmbH vier Ladepunkte installiert, an denen die Batterien jeweils über Nacht mit Kabelkontakt vollständig aufgeladen werden.
 Der Hersteller Solaris Bus & Coach baut die vier 12-Meter-Busse für den elektrischen Betrieb auf der 6,1 Kilometer langen Linie 204 zwischen dem Bahnhof Zoologischer Garten (Hertzallee) und dem Bahnhof Südkreuz. Die Fahrzeuge entsprechen dem Typ Urbino 12 electric. Die elektrische Antriebstechnik der Fahrzeuge wird von dem Düsseldorfer Traktionsspezialist Vossloh Kiepe geliefert. Die Technische Universität Berlin wird die Ladestation an der Hertzallee betreiben und eine technisch-wissenschaftliche Gesamtbewertung des Projekts „E-Bus Berlin“ vornehmen.