Mai-Ausgabe der Nahverkehrs-praxis ist erschienen

Für die Bewältigung der Fahrgastnachfrage und die künftige Sicherstellung eines leistungsfähigen ÖPNV sind neben der Infrastruktur insbesondere die Fahrzeuge und deren hohe Verfügbarkeit von entscheidender Bedeutung. Das Leitthema der aktuellen Ausgabe der Nahverkehrs-praxis „Fuhrpark – Ersatz und Neuinvestitionen“ gibt einen Einblick in Probleme und aktuelle Projekte, die zur Lösung der Probleme beitragen können. In der Mai-Ausgabe versorgen wir sie außerdem mit Hintergrundinformationen zur VDV-Tagung und präsentieren Ihnen Teil eins unserer großen Interviewreihe mit Ulrich Sieg, ÖPNV-Berater und Vorstand der Hamburger Hochbahn a.D., der die Performance der Schienenfahrzeug-Industrie kritisch beleuchtet.
Hier finden Sie alle Themen der Mai-Ausgabe im Überblick.

Auf der Heidebahn rollen die Bagger an

Reisende auf der Heidebahn dürfen sich freuen: auf dem rd. 26 km langen Abschnitt zwischen Soltau und Walsrode beginnen die Arbeiten zum Streckenausbau auf 120 km/h. Bislang können die Züge dort nicht schneller als 80 km/h fahren. Gleichzeitig werden auch die Bahnhöfe Soltau, Bad Fallingbostel und Dorfmark barrierefrei ausgebaut bzw. grundlegend modernisiert, in Walsrode wird ein neuer Außenbahnsteig mit barrierefreiem Zugang errichtet. Fast 70 Millionen Euro werden dafür in den sog. Mittelabschnitt der Heidebahn investiert. Der entsprechende Finanzierungs- und Realisierungsvertrag ist jetzt vom Land Niedersachsen, von der DB AG und der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) unterzeichnet worden, teilten die LNVG und die DB AG am Freitag in einer gemeinsamen Presseinformation mit. Die Bauarbeiten sollen zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 abgeschlossen sein.
Insgesamt 15 Bahnhöfe der Heidebahn präsentieren sich dann grundlegend modernisiert und in einem barrierefreien Ausbauzustand. Dazu zählen auch die Stationen Wintermoor, Büsenbachtal und Suerhop im Nordabschnitt zwischen Soltau und Buchholz i.d.Nordheide, die ebenfalls bis Ende 2016 modernisiert werden sollen.

EVAG bietet befristeten Arbeitnehmern die Weiterbeschäftigung an

Im Vorfeld einer nächste Woche geplanten Sitzung der EVAG-Verhandlungskommission zu den notwendigen Einsparungsmaßnahmen haben Vorstand und Betriebsrat des Essener Unternehmens bereits heute eine Einigung bezüglich der befristet Beschäftigten im Fahrbetrieb und in den Werkstätten erzielen können. Grundsätzlich unterbreitet die EVAG all jenen befristeten Beschäftigten ein Angebot zur Weiterbeschäftigung, die durch Engagement und Motivation aufgefallen sind und wo die betriebliche Notwendigkeit zur Aufrechterhaltung des Nahverkehrs besteht. Dies gilt ebenfalls für Leistungsträger unter den Auszubildenden. Die Weiterbeschäftigung in einem unbefristeten Arbeitsverhältnis erfolgt dann bei der Via Verkehrsgesellschaft mbH am Standort Essen. In der kommenden Woche soll diese Vereinbarung konkretisiert werden.
Hintergrund ist die Ankündigung des EVAG-Vorstandes in einer außerordentlichen Betriebsversammlung Ende April Einsparungen vornehmen zu müssen, um eine nachhaltige Reduzierung der erforderlichen Co-Finanzierung der Stadt Essen zu gewährleisten. Zu den Sofortmaßnahmen gehörte die Überprüfung aller befristeten Arbeitsverträge auf die betriebliche Notwendigkeit der Weiterführung.

Neue Kunden für Setra TopClass 500

Brunner Ferienreisen setzt auf ihren Fernfahrten ab sofort ausschließlich Omnibusse der Setra TopClass 500 ein. Das Unternehmen übernahm an seinem Firmensitz in Sargans im schweizerischen Kanton St. Gallen zwei S 515 HDH. Die Dreiachser stocken den Fuhrpark nun auf insgesamt drei Fahrzeuge der aktuellen Setra Reisebusgeneration auf. Bereits im vergangenen Jahr kaufte der Betrieb mit einem S 516 HDH sein erstes Fahrzeug der Setra TopClass 500.
 König`s Reisen aus Wirges übernahm in Neu-Ulm den weltweit ersten Reisebus der Setra TopClass 500 mit exklusiver 2+1-Bestuhlung. Der S 516 HDH bietet den Fahrgästen mit 29 Reisesitzen viel Freiraum sowie durch ein Glasdach eine optimale Sicht auf die vorbeiziehende Landschaft.

Hessen fördert neue Wege im Nahverkehr

Mit rund 1,1 Mio. Euro unterstützt Hessen zwei richtungsweisende Modellprojekte zur Zukunft des Öffentlichen Nahverkehrs in ländlichen Gebieten. Rund 600 000 Euro gehen an „Mobilfalt“ in Nordhessen; 500 000 Euro dienen als Starthilfe für das Schwesterprojekt „Garantiert Mobil!“ im Odenwaldkreis, wie Verkehrsstaatssekretär Mathias Samson am Mittwoch bei der Übergabe der Finanzierungsvereinbarung an den Geschäftsführer des Nordhessischen Verkehrsverbunds (NVV), Wolfgang Rausch, mitteilte. „Wir müssen neue Wege gehen, um auch in Gebieten mit sinkenden Einwohnerzahlen künftig die notwendige Mobilität zu gewährleisten“, sagte Samson. „Aus beiden Modellprojekten erwarten wir wichtige Erkenntnisse zur Nutzung und Akzeptanz dieser innovativen Angebote. Diese Erkenntnisse können auch anderen Regionen nutzen.“

Erster Bimodal-FLIRT von Stadler

Stadler hat seinen ersten Bimodal-FLIRT verkauft. Gestern erhielt Stadler Rail von der Region Aostatal im Nordwesten Italiens einen Auftrag über rund EUR 43 Mio. für fünf bimodale Züge (BMU). Diese können im Dieselbetrieb oder im elektrischen Betrieb unter einer 3-kV-DC-Oberleitung fahren. Sie werden im interregionalen Personenverkehr zwischen Aosta und Turin zum Einsatz kommen. Die bimodalen Züge gehören zur neuesten Generation des FLIRT3 und werden 2018 ausgeliefert.

Bremen: Verlängerung der Linie 8 kann kommen

Mit ihren Unterschriften machten die Bürgermeister der Gemeinden Stuhr und Weyhe und der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr der Stadt Bremen heute den Weg frei für die abschließenden Vorbereitungen der gemeinsamen Straßenbahnverbindung über die Linien 8 und 1. Dabei unterzeichneten Niels Thomsen (Bürgermeister der Gemeinde Stuhr), Dr. Andreas Bovenschulte (Bürgermeister der Gemeinde Weyhe) und Senator Dr. Joachim Lohse im Weyher Rathaus die Zweckvereinbarung, die die Zusammenarbeit der drei Gemeinden in der Vorbereitung des Projekts „Straßenbahn Linie 8“ festschreibt.
Schon Ende der vergangenen Woche wurde mit der Zustimmung des niedersächsischen Innenministeriums als der zuständigen Kommunalaufsichtsbehörde für die Verlängerung der Linie 8 nach Stuhr und Weyhe der Grundstein für diesen wichtigen Schritt im Projekt der Gemeinden und der Nachbarstadt Bremen gelegt. Und auch die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen mbH (LNVG) hat sich klar für diese Maßnahme ausgesprochen. Gemeinsam mit den Gemeinden Stuhr und Weyhe arbeitet Bremen an der Verlängerung der Linie 8 über die heutige Endhaltestelle Roland-Center in Huchting hinaus auf der Bremen-Thedinghau-ser-Eisenbahn (BTE) über Stuhr bis nach Weyhe-Leeste. Das Projekt hat eine hohe Bedeutung für die interkommunale Zusammenarbeit zur Stärkung der Stadt-Umland-Beziehungen. Die Planungen zur Verlängerung der Linie 8 sind in Bremen integriert in die Planungen der Verlängerung der Linie 1 vom Roland-Center über die Heinrich-Plett-Allee bis zur Endhaltestelle Brüsseler Straße in Mittelshuchting.

easy.GO-App in Berlin-Brandenburg

TAF mobile GmbH stellt seinen Nutzern mit dem neuen easy.GO Update 4.3 eine weitere Verkehrsregion zur Verfügung. In der Smartphone- und Ticket-App für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) ist der Verkehrsverbund Berlin Brandenburg (VBB) im Auskunftssystem neu angebunden. Ab jetzt können easy.GO-Nutzer neben den gewohnten Informationen zu den Regionen Mitteldeutscher Verkehrsverbund (MDV) und Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) auch Auskünfte für Bus und Bahn einfach und schnell im Raum Berlin und Brandenburg abrufen.

Weg von der Glotze – rauf aufs Rad!

Das Radfahren an Grundschulen droht oft an vielen Hindernissen zu scheitern: So ist die heutige Schülergeneration zwar mit dem Laufrad groß geworden, doch haben immer mehr Kinder schon durch Bewegungsmangel motorische Probleme, wenn es um das Radfahren geht. Um die Defizite zu kompensieren, fehlt es Lehrerinnen und Lehrern häufig an geeigneten Übungen, so dass viele Kinder große Schwierigkeiten haben, die für die vierten Grundschulklassen vorgesehene Fahrradprüfung zu schaffen. Das vom Landesverkehrsministerium geförderte Netzwerk „Verkehrssicheres Nordrhein-Westfalen“, dessen Landesgeschäftsstelle beim Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) angesiedelt ist, möchte hier Abhilfe schaffen: Im Auftrag des Netzwerks hat die Deutsche Sporthochschule Köln daher eine praxisorientierte Fortbildung für Lehrerinnen und Lehrer und das dazugehörende Online-Portal www.radfahrenindergrundschule.de entwickelt. Es bietet handfeste methodische und praktische Unterstützung. Grundschullehrerinnen und –lehrer erfahren hier, wie sie mit Klassen sichere Radangebote sowohl in der Eingangsstufe als auch in den Klassen 3 und 4 planen und durchführen.

Abellio Deutschland startet erstmals Management Trainee Programm

Erstmals in seiner Unternehmensgeschichte hat Abellio Deutschland ein Management Trainee Programm aufgelegt und zum 1. Mai 2015 gestartet. Die Maßnahme dient zum Aufbau von künftigen Fach- und Führungskräften und erfolgt im Rahmen einer grundsätzlichen Entscheidung zur Neuausrichtung des strategischen Personalwesens. „Mit diesem Programm wenden wir uns vor allem an junge Berufseinsteiger mit einem abgeschlossenen Hochschul- oder Fachhochschulstudium. Die beiden Trainees werden während des 24-monatigen ‚Trainings on the Job‘ durch Mentoren aus der erweiterten Geschäftsführung intensiv begleitet“, erläuterte Stephan Krenz, der Vorsitzende der Geschäftsführung von Abellio Deutschland, die Intention des neuen Programms.