Mobilität braucht leistungsfähigen ÖPNV

Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir wertet die angekündigten Preiserhöhungen der Nahverkehrsverbünde als moderat und angemessen. Die Unternehmen seien für einen funktionsfähigen öffentlichen Nahverkehr verantwortlich, sagte der Minister am Donnerstag im Hessischen Landtag. Der Bund enthalte ihnen aber die dafür nötigen Finanzmittel vor.
Die drei in Hessen tätigen Verkehrsverbünde wollen die Preise zum Jahreswechsel um 1,85 bzw. 1,9 Prozent anheben. Zweiter Haupteinnahmeblock neben den Fahrscheinerlösen sind die sogenannten Regionalisierungsmittel des Bundes, die sich 2014 auf deutschlandweit 7,3 Mrd. Euro summierten. Die Länder fordern dagegen mindestens 8,5 Mrd. Euro und haben erstmals in dieser Legislaturperiode des Bundestags den Vermittlungsausschuss angerufen.
„Selbstverständlich wissen die Verkehrsverbünde, dass sie diese Lücke nicht mit Preiserhöhungen schließen können“, sagte Al-Wazir. „Aber wenn der Bund sich seiner Pflicht weiterhin entzieht, werden Leistungen sogar gekürzt werden müssen. Gerade in dieser Situation habe ich Verständnis dafür, dass auf moderate Preiserhöhungen nicht verzichtet werden kann. Ohne einen leistungsfähigen ÖPNV werden wir die Mobilität in den Ballungsräumen nicht sichern können“, warnte der Minister. „Deshalb brauchen wir ausreichende Mittel für den Betrieb und für den Ausbau der Infrastruktur.“ Als wichtige Maßnahmen nannte er unter anderem die Nordmainische S-Bahn, die S-Bahn nach Bad Vilbel und die Regionaltangente West.
Al-Wazir wies darauf hin, dass die Landesregierung Mittel für kommunale Verkehrsinfrastruktur zugunsten des ÖPNV umgeschichtet hat und mit zahlreichen Projekten auf eine Stärkung des ÖPNV hinarbeitet. Dazu zählte er die Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Nahmobilität Hessen“, die Förderung von Modellversuchen für den Nahverkehr im ländlichen Raum und die Prüfung eines landesweiten Schülertickets.

Investitionsprogramm für 14 Bahnhöfe in Westfalen-Lippe

Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Nahverkehr Westfalen-Lippe (NWL) hat Ende Juni 2015 ein umfangreiches Programm zur Modernisierung von Bahnhöfen in der Region beschlossen. Gespräche über dieses Förderprogramm hat es mit der Deutschen Bahn AG bereits gegeben. Im Ergebnis bringt der NWL Mittel in Höhe von 37 Mio. € in eine 3. Stufe der „Modernisierungsoffensive für Bahnhöfe“ (MOF 3) ein, über die derzeit verhandelt wird.
Bei den Ausbaumaßnahmen geht es im Wesentlichen um die Verlängerung sowie Erhöhung der Bahnsteige auf 76 cm für den höhengleichen Einstieg in die Fahrzeuge, den barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen (zumeist mittels Aufzügen), Beschilderung, Beleuchtung und Ausstattung der Bahnsteige. Die Umsetzung ist im Zeitraum 2018 – 2023 vorgesehen.
Insgesamt 14 Bahnhöfe in Westfalen-Lippe konnten in dieses Ausbauprogramm aufgenommen werden. Die entsprechende Auflistung mit den Einzelheiten der Investitionen können der Anlage entnommen werden. Im Rahmen dieses Beschlusses wurde zusätzlich der Unterstützung der Landesförderung zum Ausbau der Stationen an den künftigen RRX-Linien im westfälischen Raum zugestimmt. Dabei geht es um die Bahnhöfe Kamen-Methler, Nordbögge und Löhne. Der NWL bietet hier eine Mitfinanzierung in Höhe von rd. 8 Mio. € an.
Eine weitere Unterstützung der Landesförderung von rd. 4 Mio. € findet im Zusammenhang mit den Regionalen in Südwestfalen und im Münsterland statt. Dabei wurden im Münsterland Mittel für die Stationen Maria Veen, Reken sowie die neue Station Klein Reken zugesagt. In Südwestfalen sind die Umbauten der Stationen Olpe Sondern, Attendorn Biggestaudamm und Attendorn Hohen Hagen Teil dieser Förderung. Auch die Bahnhofsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Ausbau der Strecke Betzdorf – Dillenburg (Burbach, Würgendorf, Neunkirchen) sowie die Bahnhofsmaßnahme in Bocholt werden aus Mitteln des NWL gefördert.

cambio und stadtmobil nutzen immer mehr Fahrzeuge anbieterübergreifend

In diesem Sommer können die Kunden der cambio- und der stadtmobil-Gruppe über 4.100 CarSharing-Fahrzeuge in Deutschland nutzen. Ob bei stadtmobil in Stuttgart, Frankfurt oder Hannover, bei cambio in Bremen, Bielefeld oder Köln, bei Stadtteilauto in Münster oder teilAuto in Tübingen – die Kunden können in über 170 deutschen Städten ein CarSharing-Fahrzeug buchen, auch wenn dort ein anderes Unternehmen den CarSharing-Service anbietet. Die Zahl der Städte, die an diesem Quernutzungsverbund teilnehmen, wächst stetig – ein Jahr zuvor lag sie bei etwas über einhundert. Vor allem in Süddeutschland sind im Herbst 2014 viele neue Stand¬orte hinzugekommen.


Freie Fahrt für Kindergartenkinder

Um die lebenslange Bindung an den ÖPNV weiterhin zu fördern, hat der VRS in Abstimmung mit seinen Gremien eine Lücke im Tarifsortiment geschlossen: So fahren Kindergartenkinder ab dem 1. August 2015 im VRS generell kostenlos – und zwar auch die Kinder, die bereits sechs Jahre alt oder älter sind. Besonders in den Städten gibt es einige Kinder, die zusammen mit ihren Eltern auf dem Weg zum Kindergarten Bus und Bahn nutzen. Bis zum Erreichen des 6. Lebensjahres wurden sie bisher unentgeltlich befördert, ab dann waren bislang jedoch für die Beförderung zum Kindergarten Einzel- oder 4erTickets für Kinder oder ein AboTicket aus dem VRS-Zeitkartensegment erforderlich. Ab dem 1. August 2015 werden nun alle Kindergartenkinder kostenfrei mit Bus und Bahn befördert. Mit der Einschulung in die Grundschule haben die Schülerinnen und Schüler dann grundsätzlich Zugang zum SchülerTicket. „Mit dieser Neuerung haben wir zusammen mit den Verkehrsunternehmen eine Lücke im Tarifsystem geschlossen und die Attraktivität unseres Angebots auch für die Jüngsten noch einmal erhöht. Wir möchten, dass die Kinder so früh wie möglich die Nutzung des ÖPNV erlernen. Auch die Freifahrt von Kindergartenkindern ist hierfür entscheidend“, so VRS-Geschäftsführer Dr. Wilhelm Schmidt-Freitag.     

Mit der ODEG und dem Schülerferienticket zur Hanse Sail nach Rostock-Warnemünde

Die ODEG – Ostdeutsche Eisenbahn GmbH bietet Ferienkindern, die im Besitz eines gültigen Schülerferientickets sind, die Möglichkeit, am 8. und 9. August kostenfrei mit der ODEG zur Hanse Sail nach Rostock-Warnemünde zu fahren. Einzige Bedingung ist die Begleitung eines zahlenden Erwachsenen. Die Buchungen für die Begleitperson für die Sonderfahrten zur Hanse Sail am ersten Augustwochenende sind unter odeg.de möglich. Das Ferienkind sendet für eine entsprechende gemeinsame Sitzplatzreservierung einfach nach der Buchung der Begleitperson eine E-Mail an sonderzug@odeg.de mit seiner Schülerferienticketnummer und den Namen des begleitenden Erwachsenen. Nun steht einer gratis Mitreise nichts mehr im Wege.

Mit der EVAG kostenlos im Internet surfen

Bis jetzt können Fahrgäste der EVAG nur in einer Stadtbahn im Internet surfen. Notwendig ist dafür nur ein WLAN-fähiges Smartphone oder Tablet. Nun bekommt das Pilotprojekt, das im vergangenen Jahr in Erfurt gestartet wurde, Flügel: Bis Ende des Jahres sollen alle 76 Niederflurstraßenbahnen mit WLAN-Routern, Antenne und einer separaten Stromversorgung ausgerüstet sein. Zu erkennen sind sie an einem besonderen Aufkleber an der Front der Straßenbahn. Dann kommen die EVAG-Gäste auf allen sechs Stadtbahn-Linien kostenlos ins Internet. Diesen besonderen Service bietet die EVAG gemeinsam mit der SWE Energie GmbH an.

Jesus würde mit der Bahncard fahren

Während die Umwelt-Enzyklika von Papst Franziskus in der weltweiten Umweltszene ein großes Echo hervorgerufen hat, fielen die Reaktionen aus dem Verkehrssektor seit dem Erscheinen der streitbaren Schrift im Juni sehr verhalten aus. Nach Ansicht des Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene hat der Heilige Vater in seiner Lehrschrift „Laudato si“ den Finger in „eine ganz große Wunde gelegt, als er unsere Benzin-getriebenen Transportsysteme als Teil eines globalen Verblendungszusammenhanges beschrieben hat.“ Der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, verwies am Mittwoch in Berlin auf die aktuellsten Klimadaten des Bundesumweltministeriums: „Alle Sektoren – die Industrie, die privaten Haushalte, die Energieerzeuger – konnten seit 1990 ihre Klima-schädlichen Emissionen senken. Nur der Verkehrssektor zeigt als Klimasünder Nummer eins keinerlei Einkehr.“
Flege erinnerte daran, dass der Papst nach seiner Wahl zum Oberhaupt der katholischen Kirche im März 2013 nicht in die wartende Mercedes-Limousine gestiegen sei, sondern gemeinsam mit den Kardinälen den Bus genommen habe. „Wenn Franziskus in seiner Umwelt-Enzyklika dem öffentlichen Verkehr den Vorrang einräumt und die Politik zum Ausbau umwelt- und sozialverträglicher Verkehrsnetze auffordert, dann spricht da keiner, der Wasser predigt und permanent Wein trinkt“, sagte Flege.
Das auffällige Schweigen der Verkehrsbranche zu der engagierten Denkschrift des obersten Katholiken verrate vor allem eine Strategie des „Weiter so“, die der Papst auch weitsichtig analysiert habe, sagte Flege. So sei etwa Abschnitt 26 der Papst-Schrift ein Plädoyer für eine Energiewende, der dringend auch eine Verkehrswende zu folgen habe. Wörtlich schreibt der Papst: „Viele von denen, die mehr Ressourcen und ökonomische oder politische Macht besitzen, scheinen sich vor allem darauf zu konzentrieren, die Probleme zu verschleiern oder ihre Symptome zu verbergen, und sie versuchen nur, einige negative Auswirkungen des Klimawandels zu reduzieren. (…)Trotzdem sind in einigen Ländern Fortschritte erzielt worden, die beginnen, von Bedeutung zu sein, auch wenn sie weit davon entfernt sind, eine beachtliche Proportion zu erreichen. Es gab auch einige Investitionen in Produktionsweisen und Transportarten, die weniger Energie verbrauchen und geringere Mengen an Rohstoff erfordern.“
In Abschnitt 153 fordert der Papst dann explizit den Vorrang des öffentlichen Verkehrs und dessen Ausbau: „Die Lebensqualität in den Städten hat viel mit den Verkehrsverhältnissen zu tun, die oft Grund für große Leiden der Bewohner sind. In den Städten fahren viele Autos umher mit nur einem oder zwei Insassen. Dadurch wird der Verkehrsfluss erschwert, der Grad der Verschmutzung ist hoch, es werden enorme Mengen von nicht erneuerbarer Energie verbraucht, und es wird notwendig, weitere Autobahnen und Parkplätze zu bauen, die das städtische Gefüge beeinträchtigen. Viele Fachleute stimmen darin überein, dass man den öffentlichen Verkehrsmitteln den Vorrang geben muss.“
Dass Jesus und seine Jünger in der heutigen Zeit die Bahncard gehabt hätten, glaubt auch Gisela Sauter-Ackermann, Bundesreferentin bei der Konferenz für kirchliche Bahnhofsmission in Deutschland. „Die Botschaft des Papstes gibt unserer Arbeit enormen Auftrieb“, sagte Sauter-Ackermann. „Die Ego-fixierte Denkweise der letzten hundert Jahre hat die Menschheit bis knapp vor den Abgrund gebracht. Nun müssen wir gemeinsam und global umsteuern. Eine Abkehr vom Individualverkehr und eine Hinwendung zu einem umweltfreundlichen und möglichst allen zugänglichen System, wie es die Eisenbahn ist, könnte einen neuen Gemeinsinn für eine mobile Menschheit stiften“, sagte Sauter-Ackermann. „Es ist großartig, dass der Papst alle Menschen, Christen und Nichtchristen, zu einem neuen Dialog aufruft. Daran sollten sich auch die für den Verkehr zuständigen gesellschaftlichen Akteure beteiligen. Vielleicht führt dieser Vorstoß dazu, dass die UN-Klimakonferenz im November in Paris neue Wege beschreitet – endlich auch beim Thema Verkehr.“

Nürnberg testet E-Bus

Die VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg setzt in den nächsten Tagen im Fahrgastbetrieb auf den Linien 34 und 36 einen batteriebetriebenen Elektrobus der eBus Europa ein. Der Bus kommt heute noch in Nürnberg an und wird bereits morgen im Linienbetrieb unterwegs sein. Für die VAG ist es wichtig durch regelmäßige Tests an der Entwicklung und Markteinführung neuer Antriebstechnologien dranzubleiben. Derzeit sind Elektrobusse leider noch vergleichsweise teuer in der Anschaffung, die VAG hofft aber, dass die Preise sich nach unten bewegen.

Sicherheitssystem erkennt und verhindert Zwischenfälle mit Straßenbahnen

Bombardier Transportation hat für sein Fahrerassistenzsystem DAS (Drivers Assistance System) die Zulassung für den Fahrgastbetrieb in Deutschland erhalten. Mit diesem innovativen Sicherheitssystem für Straßenbahnen ausgestattete Fahrzeuge sollen ab August 2015 in Frankfurt am Main in Deutschland den Betrieb aufnehmen.
Bei dem DAS handelt es sich um ein Kollisionsschutzsystem, das die Fahrer frühzeitig vor drohenden Zusammenstößen mit Fußgängern, Zweirädern und anderen Fahrzeugen sowie vor Objekten warnt, die die Strecke blockieren. Das System besteht aus mehreren vernetzten Stereo-Vision-Kameras, mit denen die Bewegungen von Personen oder Objekten auf dem Gleisweg der Bahn oder in dessen Umgebung erkannt und verfolgt werden. Sollte eine bevorstehende Kollision erkannt werden, ertönt ein Warnsignal. Der Fahrer oder sogar das System selbst kann dann einen Bremsvorgang einleiten.

Reisebusunternehmen Midia Tours aus München übernimmt neuen S 517 HDH

Das Reisebusunternehmen Midia Tours aus München hat im Neu-Ulmer Setra KundenCenter seinen 24sten Omnibus entgegengenommen. Die Setra TopClass S 517 HDH reiht sich in eine lange Setra-Tradition bei Midia Tours ein. Das Reisebusunternehmen bietet Fern- und Rundreisen in ganz Europa an. Das jetzt ausgelieferte Fahrzeug mit TopSky Panorama Glasdach ist einer von drei TopClass 500 Fahrzeugen, die das Unternehmen 2015 in Dienst stellt.