Auf Initiative von Infrastrukturminister Roger Lewentz haben sich die Länder Hessen, Rheinland-Pfalz und der Bund gemeinsam für eine Halbierung des Bahnlärms bis 2020 ausgesprochen. „Wir werden die von der Europäischen Kommission geplante Verzögerung der Maßnahmen gegen Bahnlärm nicht akzeptieren. Das Ziel, den Bahnlärm bis 2020 zu halbieren, bleibt bestehen“, sagte Lewentz am Rande der Verkehrsministerkonferenz in Worms. Dort hatten sich Minister Lewentz, Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und der hessische Verkehrsminister Tarek Al-Wazir zu dem Thema ausgetauscht. Die Minister machten deutlich, dass eine von der EU vorgesehene Verschiebung bis 2022 für Deutschland nicht infrage komme. „Bundesminister Dobrindt hat mir zugesichert, dass der Bund ein eigenes Gesetz zur Halbierung des Bahnlärms auf den Weg bringen wird. Gerade für die Menschen im Mittelrheintal ist eine Entlastung unbedingt nötig“, betonte Lewentz.
Der rheinland-pfälzische Infrastrukturminister bekräftigte in Worms erneut seine Forderung, eine alternative Güterverkehrsstrecke für den Bundesverkehrswegeplan anzumelden. „Eine Alternativstrecke ist für die dauerhafte Entlastung der Menschen im Rheintal einfach unverzichtbar und muss vom Bund zügig angegangen werden“, sagte Lewentz.
Soest ist NRW-Wanderbahnhof des Jahres 2015
Barrierefrei, klimafreundlich und perfekt ausgestattet: Der Bahnhof Soest ist eine moderne Verkehrsstation, die durch hohen Komfort und Service vor Ort überzeugt. Am 18. Oktober wird er offiziell zum NRW-Wanderbahnhof des Jahres 2015 gekürt. Eine Jury aus Wander- und Nahverkehrsexperten wählten den Bahnhof unter mehr als 100 Vorschlägen aus.
Der Bahnhof Soest, 1910 erbaut und 2010 rundum erneuert, bildet ein attraktives Eingangsportal zur Innenstadt. Bis zu 10.000 Menschen täglich passieren das schmucke Gebäude, vornehmlich Berufspendler, aber auch Tagestouristen, die es in die alte Hansestadt zieht. Zudem ist die Station ein idealer Ausgangspunkt für Rad- oder Wandertouren ins Sauerland. Dafür sorgen u.a. gute Bahnverbindungen mit InterCity- und Regionalbahnlinien und Anschlüsse an regionale Busverkehre.
agilis: Rahmenregelungen für das gesamte Zugpersonal
Die agilis-Unternehmen haben als erstes Wettbewerbsunternehmen außerhalb des DB-Konzerns die gesamten Rahmenregelungen für das Zugpersonal mit der GDL abgeschlossen. „Damit dokumentiert agilis beispielgebend für seine Beschäftigten den gemeinsamen Willen, jeglichen Wettbewerb über die Lohnkosten dauerhaft zu unterbinden“, so der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Claus Weselsky.
Laut GDL konnten nach intensiven und zum Teil schwierigen Verhandlungen die Tarifvertragsparteien in der Nacht vom 7. auf den 8. Oktober 2015 in Frankfurt am Main einen Abschluss erreichen, der für alle Arbeitnehmer der agilis spürbare Entlastungen im Arbeitszeitbereich sowie Entgeltzuwächse abbilde. Es sei ein Tarifwerk mit weitreichenden Verbesserungen geschaffen worden.
Elektrisch mobil dank Intelligenz aus der Cloud
Die TAF mobile GmbH hat für das Projekt Smart-Mobility in Thüringen (kurz sMobiliTy) eine spezielle Smartphone Applikation für Fahrer von Elektroautos, das sogenannte Fahrerinformationssystem, mit reichweitenoptimierter Navigationslösung entwickelt und damit maßgeblich zum Erfolg des E-Projektes beigetragen. Basis der intelligenten Lösung ist eine Cloud, wo alle Informationen zu Fahrer, Fahrzeug, Verkehrsfluss und Verkehrslage, Routing und Energienetz effizient zusammengefasst und für den Nutzer optimiert aus einer Lösung aufbereitet werden.
Schaeffler schließt Börsengang ab
Die Schaeffler AG hat ihren Börsengang erfolgreich abgeschlossen. Insgesamt wurden 75 Millionen Stück Vorzugsaktien bei institutionellen Investoren platziert. Hiervon stammen 66 Millionen Aktien aus einer Kapitalerhöhung der Schaeffler AG und 9 Millionen Aktien aus dem Bestand der Schaeffler Verwaltungs GmbH. Der Platzierungspreis der im Rahmen des Börsengangs angebotenen Aktien wurde auf 12,50 Euro je Aktie festgelegt. Die Bruttoerlöse der Platzierung liegen bei rund 938 Millionen Euro. Das Orderbuch war mehrfach überzeichnet.
Der Erlös aus der Transaktion dient dazu, die Verschuldung der Schaeffler AG zu reduzieren und so die Kapitalkraft der Schaeffler Gruppe nachhaltig zu stärken. Zudem wird durch diesen Schritt die Neuausrichtung der rechtlichen Struktur der gesamten Unternehmensgruppe abgeschlossen.
Bombardiers Rail Control Division verstärkt Präsenz in Nordamerika
Mit zwei wichtigen Projekten baut der Bahntechnikanbieter Bombardier Transportation seine Präsenz auf dem Gebiet der Zugsteuerung in Nordamerika weiter aus.
Das erste Projekt ist die Ausstattung der Stadtbahnlinie ‘Eglinton Crosstown" in Toronto mit einem automatischen BOMBARDIER CITYFLO 650 Zugsteuerungssystem. Die Beteiligung an der größten Verkehrsinvestition in der Geschichte der Stadt Toronto, ist ein wichtiger Meilenstein bei Bombardiers Expansion in seinem kanadischen Heimatmarkt. Als Hersteller von integrierten Systemen liefert Bombardier außerdem eine Flotte von BOMBARDIER FLEXITY Freedom-Stadtbahnfahrzeugen an die Verkehrsbehörde.
Bombardier rüstet zudem das BOMBARDIER INNOVIA People Mover-System am Chicago O’Hare International Airport mit seiner fortschrittlichen CBTC-Technologie aus.
Berliner S-Bahn-Automaten nehmen vorerst keine Geldscheine
Kriminelle sprengen immer öfter Ticketautomaten. Die Berliner S-Bahn hat laut Berliner Morgenpost nun reagiert. Bis zum Einbau neuer Sicherheitstechnik nimmt ein Teil ihrer Automaten keine Geldscheine mehr an.
Etliche Ticketautomaten verweigern derzeit die Annahme von Geldscheinen. Reisende können ihre Fahrscheine dort nur noch mit Münzen oder der Girocard bezahlen. Die Bahntochter reagiert damit auf die zunehmende Zahl von Angriffen auf ihre Verkaufstechnik. Vor allem an weniger frequentierten Stationen haben Kriminelle zuletzt mehrfach Ticketautomaten gesprengt, um Bargeld zu erbeuten. Die S-Bahn empfiehlt ihren Kunden, Fahrscheine möglichst im Vorverkauf zu erwerben.
Leistungsstarke und günstige Batteriespeicher für Elektrofahrzeuge
Wissenschaftler am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden Württemberg (ZSW) haben ein neues Kathodenmaterial für Hochenergie-Lithium-Ionen-Batterien mit herausragenden Eigenschaften entwickelt. Das Lithium-Nickel-Manganoxid erreicht eine bis zu 40 Prozent höhere Energiedichte als bisherige Materialien. Kostengünstiger ist das Material außerdem: Es verzichtet auf das teure und seltene Kobalt und nutzt weniger Nickel. Darüber hinaus ist es einfach zu produzieren. Die Entwicklung einer günstigen und sicheren Hochenergiebatterie, mit denen Elektrofahrzeuge länger fahren können, rückt damit in Reichweite. Für die künftige Material- und Zellfertigung sucht das ZSW jetzt Entwicklungspartner.
MAN und UR:BAN-Forschungspartner schließen vierjährige Projektarbeit ab
Am 7. Oktober 2015 zeigen die UR:BAN-Forschungspartner auf dem Gelände der Messe Düsseldorf und im realen Stadtverkehr die Ergebnisse ihrer auf vier Jahre angelegten Forschungsarbeit. Experten aus den drei UR:BAN-Projekten präsentieren rund 50 Demonstrationsfahrzeuge, MAN ist mit zwei Prototypen und einer begehbaren Lkw-Kabine als einziger Nutzfahrzeughersteller vertreten. Für MAN war die Interaktion von Fahrer und Fahrzeug eine übergreifende Arbeit in den drei Teilprojekten Mensch im Verkehr, Vernetztes Verkehrssystem und Kognitive Assistenz.
Durch die engen Verkehrsräume in der Stadt sind die Fahrer von Stadtbussen in ihrer Arbeitsumgebung mit besonderen Herausforderungen konfrontiert. Dazu gehören ein- und aussteigende Fahrgäste an Haltestellen, Kreuzungen mit Fußgängern und Radfahrern, Straßen mit Engstellen sowie Gegenverkehr und Spurwechsel. Im Teilprojekt Kognitive Assistenz hat MAN ein speziell angepasstes Rundumsicht-System für die komplexen Anforderungen in Bussen im Stadtverkehr entwickelt. Die UR:BAN-Forscher zeigen dieses System zum Projektabschluss an einem Prototyp. Das System erkennt selbstständig die aktuelle Fahrsituation und zeigt dem Fahrer automatisch eine speziell auf diese Situation angepasste Sichtperspektive auf einem Monitor an. Die Festlegung der Situationen und der situationsspezifischen Anzeigen auf dem Monitor erfolgte unter anderem mittels Befragungen von Busfahrern. Die situationsspezifischen Ansichten wurden während der Entwicklung ebenfalls von Busfahrern bewertet, um ein kontinuierliches Feedback zu erhalten.
Datenverkehr im Nahverkehr
Kurz vor Vorlesungsbeginn haben die Stadtwerke Augsburg (swa) am 6. Oktober offiziell den Startschuss zu kostenlosem WLAN in ihren Fahrzeugen gegeben. Der mobile Zugriff auf das Internet ist derzeit in 60 Bussen der Fahrzeugflotte möglich. Alle anderen Busse werden Schritt für Schritt im Rahmen der Neuanschaffungen mit Routern ausgestattet.
Im nächsten Schritt erfolgt – sobald die erforderlichen Genehmigungen vorliegen – die Ausweitung auf die Straßenbahnen. Im nächsten Jahr werden dann über 150 Busse und Straßenbahnen mit WLAN-Routern ausgestattet sein.
Die Kosten für den Einbau liegen bei den Bussen bei etwa 1500 Euro, bei Straßenbahnen bei rund 2000 Euro. Hinzu kommen die Kosten für den Netzbetrieb je nach Nutzung.
Mit dem WLAN in Bussen soll in Kooperation mit der Stadt Augsburg der kostenlose Internetzugang im öffentlichen Raum ausgeweitet werden. Derzeit ist seitens der Stadt am Königsplatz und am Rathausplatz WLAN verfügbar. Künftig soll der Nutzer dann etwa vom Bahnsteig am Kö in einen Bus – und später in eine Straßenbahn – einsteigen und übergangslos im WLAN-Netz bleiben können, je nach Einstellung des Geräts.
Dazu arbeiten Stadtwerke und Stadt mit dem gleichen Anbieter zusammen. Der Nutzer muss sich entsprechend nur einmal anmelden und landet beim Einloggen im Internet auf der gleichen Startseite, dort muss er dann lediglich die Nutzungsbedingungen bestätigen, um den öffentlichen Internetzugang nutzen zu können. Je nach Einstellung kann er sein Smartphone mit dem WLAN-Netz verbinden und auch beim Wechsel vom Bus auf den Bahnsteig oder umgekehrt eingeloggt bleiben.
Sehr wohl begrenzt ist aber der Zugriff auf bestimmte Internetseiten. „Aus Gründen des Jugendschutzes werden kritische Seiten automatisch gesperrt“, sagt swa-Sprecher Jürgen Fergg. Damit werden Nutzer gar nicht erst in Versuchung geführt, unerlaubte Seiten herunterzuladen oder auf solchen mit jugendgefährdeten Inhalten zu surfen.