Nordmainische S-Bahn

„Ein wichtiges Verkehrsprojekt für die Rhein-Main-Region geht in die nächste Etappe“, kommentierte Hessens Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir heute den Beginn des Anhörungsverfahrens zur Nordmainischen S-Bahn. „Die Nordmainische S-Bahn wird Fahrgästen zwischen Frankfurt und Hanau einen dichteren Zeittakt sowie moderne und barrierefreie Stationen bieten. Das macht sie zu einer attraktiven Alternative für Berufspendler. So entlastet sie das Straßennetz und trägt dazu bei, die Mobilität im Ballungsraum aufrechtzuerhalten.“
Die öffentliche Anhörung zum ersten der drei Bauabschnitte ist Teil des Planfeststellungsverfahrens. Anhörungsbehörde ist das Regierungspräsidium Darmstadt. Im Zuge der Anhörung können Träger öffentlicher Belange aber auch Privatpersonen ihre Einwendungen gegenüber der Bahn vorbringen. Das Verfahren wird vom RP Darmstadt moderiert. „Ich hoffe, dass sich möglichst viele an dem Verfahren beteiligen. Nur wer seine Einwände vorbringt, hat auch eine Chance, dass sie berücksichtigt werden“, so Al-Wazir. „Das Verfahren sieht ausdrücklich vor, dass jede Einwendung gegen das Vorhaben geprüft wird und gegebenenfalls Änderungen vorgenommen werden. Das ist ja gerade der Sinn des Anhörungsverfahrens.“
 Die NMS ist von zentraler Bedeutung für die Sicherstellung funktionierender verkehrlicher Abläufe im Rhein-Main-Gebiet. Im Entwurf des Bundesverkehrsplans 2030 ist die rund 20 Kilometer lange Strecke dem Schienen-Großknoten Frankfurt zugeordnet. Der Knoten Frankfurt zählt zum Vordringlichen Bedarf – Engpassbeseitigung, also der höchsten Kategorie im Bundesverkehrswegeplan. Projekten dieser Kategorie sollen bis zum Jahr 2030 abgeschlossen sein. „Der Bund hat offenbar die Bedeutung hessischer Schienenprojekte erkannt und dafür im Entwurf des neuen Bundesverkehrswegeplans erhebliche Mittel vorgesehen. Deshalb hoffe ich, dass die Nordmainische S-Bahn möglichst bald Baurecht bekommt.“
 Die Einzelprojekte der bundesweiten Knotenmaßnahmen plant der Bund ab Mai zu bewerten. Insgesamt ist für die fünf Großknoten in Deutschland ein Ansatz von 2,5 Milliarden Euro € in der vorrangigen Kategorie „Vordringlicher Bedarf – Engpassbeseitigung" berücksichtigt. „Wir gehen fest davon aus, dass der Fernverkehrsnutzen und der Beitrag zur Engpassbeseitigung der Nordmainischen S-Bahn vom Bund anerkannt und ein entsprechender Anteil an der NMS vom Bund mitfinanziert wird“, so Al-Wazir.

ÖPNV für Jugendliche mehr als ein Beförderungsmittel

Die neue Studie des SINUS-Instituts „Wie ticken Jugendliche 2016?“, die heute in Berlin vorgestellt wurde, hat Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren erstmals auch zu ihrem Mobilitätsverhalten befragt. Das Ergebnis ist aus Sicht des Öffentlichen Personenverkehrs positiv: Der überwiegende Teil der Jugendlichen ist mit dem Bus- und Bahnangebot in Deutschland zufrieden und sieht im ÖPNV mehr als nur ein Beförderungsmittel. Die Befragten gaben an, dass sie die Fahrtzeiten nutzen, um in sozialen Austausch zu treten, alte Freunde wiederzutreffen oder neue Kontakte zu knüpfen. Sie schätzen zudem die Möglichkeiten, während der Fahrt etwas von der Umgebung sehen zu können und Zeit für sich zu haben.
 „Die Ergebnisse sind für unsere Branche erfreulich und auch etwas überraschend. Damit, dass die Jugendlichen den ÖPNV als Raum der Begegnung im positiven Sinne sehen, hätten wir nicht unbedingt gerechnet. Denn gerade zu den Stoßzeiten, wenn auch die Schüler hauptsächlich unterwegs sind, ist es doch oft sehr voll in vielen Bussen und Bahnen“, erklärt Michael Weber- Wernz, Geschäftsführer der Akademie des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV-Akademie), Mitauftraggeber der diesjährigen SINUS-Jugendstudie.

Ticketvertrieb im RMV

Die Transdev-Gruppe, privater Betreiber von Bus- und Bahnverkehren, hat jetzt einen großen Auftrag beim Vertrieb von Fahrkarten und der professionellen Betreuung von Nahverkehrskunden gewonnen.  Ab 1. Januar 2018 wird Transdev im Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) für acht Jahre 616 Ticketautomaten betreiben und etwa 20.000 Abonnenten von Monats- oder Jahreskarten betreuen. Bei der entsprechenden Ausschreibung konnte sich Transdev bei allen Automatenlosen durchsetzen sowie den Abonnementvertrieb gewinnen.

Deutsche Bahnindustrie erreicht 2015 neuen Auftragsrekord

Bahntechnik aus Deutschland ist nachgefragt wie nie. Mit 15 Milliarden Euro füllten sich im vergangenen Jahr die Auftragsbücher der heimischen Bahnindustrie auf ein neues Rekordniveau, ein Plus von rund 58 Prozent zum Vorjahr. Der Umsatz der Branche liegt mit 12,3 Milliarden Euro nur knapp unter dem Allzeithoch des Jahres 2014. Besonders stark entwickelte sich die Inlandsnachfrage. Mit 7,8 Milliarden Euro stieg sie 2015 um 66 Prozent zum Vorjahr. Auch die Bestellungen aus dem Ausland legten spürbar zu, um 50 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. Der Auftragseingang für Schienenfahrzeuge mit ihren Komponenten und Subsystemen stieg 2015 besonders kräftig, um rund 86 Prozent auf fast zwölf Milliarden Euro. Die Nachfrage des heimischen Marktes übertraf mit 6,1 Milliarden Euro die des Auslands mit 5,8 Milliarden Euro.
Zu den Schattenseiten der Bilanz gehört einmal mehr das Geschäft mit Infrastrukturausrüstungen. Es stagnierte auf Vorjahresniveau bei 3,1 Milliarden Euro. Die Auslandsnachfrage zog indes leicht an, um knapp acht Prozent auf 1,4 Milliarden Euro. Insgesamt bewegen sich die Bestellungen für Infrastrukturausrüstungen aber auf einem unverändert niedrigen Niveau.
Trotz deutlich gestiegener Finanzmittel des Bundes für den Erhalt des Schienenbestandsnetzes im Jahr 2015 zeigen sich hier keinerlei Impulse. Die Beschäftigung sinkt leicht um 0,6 Prozent auf 52.000 Mitarbeiter. Angesichts des starken internationalen Wettbewerbs appelliert der Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) an die Bundesregierung, die Branche mit deutlich verbesserten Rahmenbedingungen und einem nationalen Bahnforschungsprogramm zu unterstützen.

Kostenloses WLAN in Bussen der Stadtwerke Ansbach

Als echten Mehrwert bieten die Stadtwerke Ansbach ihren Passagieren seit September 2015 kostenloses WLAN in ihren Verkehrsbussen. Das Einloggen erfolgt denkbar einfach  über Akzeptanz der Nutzungsbedingungen, die Nutzung ohne Zeit- und Volumenbeschränkung. Für den Jugendschutz bedenkliche Seiten werden automatisch gesperrt. Zusätzlich zum PWLAN nutzen die Stadtwerke die Infrastruktur für ihre businternen IT-Anwendungen wie Fahrgastzählung.
Als Enabler fungieren die NB2710 Vehicle Router von NetModule. Sie sind E1-zertifiziert, vibrations- und stoßfest und für einen Temperaturbereich von -25°C bis +70°C ausgelegt. Das prädestiniert sie für solche Einsätze. Weil die NB2710 Router die Nutzung von zwei SIM-Karten ermöglichen, können beide Anwendungen voneinander getrennt ablaufen. Über den Aufbau von VPN-Tunnel erfolgt die gesicherte Datenübertragung. Zuverlässiges Internet in den Fahrzeugen realisieren jeweils zwei in den Vehicle Routern integrierte LTE-Mobilfunkmodule. Das integrierte WLAN-Modul nach Standard IEEE 802.11n fungiert als Access Point für die Fahrzeuge. Über das zusätzliche GPS-Modul können die Stadtwerke Ansbach zudem ihre Fahrzeuge genau orten.

U1-Haltestelle Schmalenbeck wird ab heute umgebaut

Schmalenbeck wird dieses Jahr barrierefrei. Ab kommendem Frühjahr wird die Haltestelle für alle Fahrgäste erreichbar sein – auch für Eltern mit Kinderwagen und Menschen mit Handicap oder Fahrgästen, denen schlicht das Treppensteigen schwer fällt. Neben Aufzügen wird die Haltestelle dann über eine zweite Brücke, einen erhöhten Bahnsteig, ein taktiles Leitsystem für sehbehinderte Fahrgäste sowie einen neuen Fahrgastunterstand verfügen. Im Zuge der Baumaßnahmen werden zudem Sanierungsarbeiten im Bahnsteigbereich durchgeführt und elektrische Türen in der Schalterhalle eingebaut.
Die Haltestelle Schmalenbeck, als „Einfaches Kulturdenkmal“ klassifiziert, stellt aufgrund ihrer Lage am Hang und der erforderlichen Gründung die wohl größte Herausforderung der drei schleswig-holsteinischen U-Bahn-Haltestellen dar, die in diesem Jahr barrierefrei ausgebaut werden. Für den barrierefreien Ausbau sind der Bau von zwei Aufzugstürmen und eine zusätzliche Brücke als Verbindung der Türme erforderlich. Die für den barrierefreien Ausbau erforderlichen Investitionskosten in Höhe von rund 2,4 Millionen Euro werden von der Nahverkehrsgesellschaft Schleswig-Holstein (NAH.SH), dem Kreis Stormarn und der Gemeinde Großhansdorf getragen.

HVV-Tickets direkt in moovel App buchen und bezahlen

Mit der vollen Integration der ÖPNV-Online-Tickets bietet moovel in Hamburg einen „One-Stop-Shop“ für urbane Mobilität: Ab sofort ist es möglich, in der moovel App auch Fahrten mit den Verkehrsmitteln im Hamburger Verkehrsverbund (HVV) direkt und bequem zu buchen und zu bezahlen.
Bei der Vorstellung der neuesten Generation der moovel App sagte der Geschäftsführer des Hamburger Verkehrsverbundes, Lutz Aigner: „Wir glauben, dass neben unseren vielfältigen eigenen Angeboten weitere Vertriebswege in Form externer Mobilitätsplattformen sinnvoll sind. Der Verkauf von HVV-Fahrkarten über die neue moovel App ist deshalb eine interessante Option, nicht zuletzt für auswärtige Fahrgäste.“

BVG räumt mit #weilwirdichlieben und „Is mir egal“ beim ADC Wettbewerb ab

Über 60.000 Likes bei Facebook, 22.000 Follower auf Twitter, fast 12.000 Abonnenten beim Instagram-Account, Millionen Aufrufe bei YouTube und nun ein „silberner Nagel“: Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) haben mit ihrer Kampagne #weilwirdichlieben neben den Fahrgästen auch die Werbeexperten des ADC Wettbewerbs 2016 überzeugt. Die vom Art Directors Club für Deutschland (ADC) e.V. vergebenen Prämierungen gehören zu den wichtigsten der deutschen Kreativbranche. In diesem Jahr urteilten insgesamt 378 Juroren aus der Werbebranche in 27 Jurys über mehr als 7.000 eingereichte Arbeiten.
Mut und Konsequenz der BVG haben sich ausgezahlt: Die für ein öffentliches Unternehmen ungewohnt frische und lockere Kundenansprache von #weilwirdichlieben legte Anfang 2015 zunächst einen holprigen Start hin. Doch Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen ließ sich nicht beirren und führte den Dialog auf Augenhöhe selbstbewusst, schlagfertig und vor allem mit einer großen Portion Humor weiter. Das verschaffte der Kampagne neben vielen Berliner Fans auch überregionale Aufmerksamkeit und nun die hochkarätige Auszeichnung in der Kategorie „Digitale Medien/Social Media“. Vertreter der BVG und der Agentur GUD nahmen den Preis am Freitagabend in Hamburg in Empfang.
Gleich acht weitere der begehrten „Nägel“ (fünfmal Silber, dreimal Bronze) gingen in verschiedenen Wettbewerbskategorien zudem an den BVG-Spot „Is mir egal“ als Teil von #weilwirdichlieben. Das rund zweiminütige Musikvideo mit YouTube-Star Kazim Akboga als rappendem Fahrkartenkontrolleur hatte im Dezember 2015 deutschlandweit für Furore gesorgt. Innerhalb kürzester Zeit war es millionenfach auf Facebook und YouTube geklickt worden. Die augenzwinkernde Hommage an den kunterbunten Alltag in den Fahrzeugen der BVG stammt aus der Feder der Agentur Jung von Matt.

ÖPNV-Sicherheitskongress: Eckpunkte-Plan für mehr Sicherheit in Bus und Bahn

Der Öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in NRW soll sicherer werden. Das Verkehrsministerium hat heute gemeinsam mit der Deutschen Bahn, dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) sowie dem Zweckverband Nahverkehr Rheinland (NVR) einen entsprechenden Eckpunkte-Plan in Dortmund vorgestellt. Die konkreten Maßnahmen sind auf dem 4. ÖPNV-Sicherheitskongress des Landes NRW im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund mit Vertretern aus Politik, ÖPNV-Branche, Wissenschaft und Polizei erörtert worden. 
Der Eckpunkte-Plan sieht unter anderem vor, dass zeitnah der flächendeckende Einsatz von Videokameras in Bus und Bahn geprüft werden soll. Außerdem sollen zusätzliche Teams, teilweise unterstützt durch Diensthunde, eingesetzt werden, um Gefahrensituationen schneller entschärfen zu können. Darüber hinaus wird die Möglichkeit technischer Zugangskontrollen zu den Stationen untersucht. Mittelfristig soll zudem das Personal in den Zügen aufgestockt werden.
Verkehrsminister Michael Groschek sagte anlässlich der Vorstellung des Eckpunkte-Plans: „Wir wollen alles dafür tun, dass sich die Fahrgäste möglichst sicher im ÖPNV bewegen können. Busse und Bahnen dürfen keine rollenden Angsträume sein. Wir sind uns mit den Akteuren im öffentlichen Nahverkehr einig, dass wir die im Eckpunkte-Papier beschriebenen Maßnahmen schnellstmöglich angehen werden.“
„Für die Attraktivität des Bahnverkehrs in NRW sind die gemeinsamen Anstrengungen für mehr Sicherheit in den Eisenbahnen von elementarer Bedeutung. Fahrgäste und Mitarbeiter der Bahnen erwarten dies zur Recht von uns", so der Chef von DB Regio NRW, Heinrich Brüggemann.
„In unseren Ausschreibungen haben wir eine deutliche Erhöhung der Zugbegleiter-Quote festgelegt. Auch die Videoüberwachung ist ein geeignetes Instrument zur Prävention und Aufklärung von Straftaten. Das sind wichtige Maßnahmen, damit sich die Fahrgäste im Zug auch sicher fühlen und mit einem guten Gefühl in unsere Bahnen steigen“, sagte NVR-Geschäftsführer Norbert Reinkober.
VRR-Vorstandssprecher Martin Husmann erklärte: „Ein Schlüssel zur Verbesserung der Sicherheit im Nahverkehr ist mehr Personal. Aktuell werden bereits vielfach Doppelstreifen auf ausgewählten Strecken zu bestimmten Tageszeiten, insbesondere in den Nachtstunden, eingesetzt. Dies soll weiter ausgebaut werden. Eine verlässliche Umsetzung kann über die Festschreibung in den Verkehrsverträgen mit den Betreibern erfolgen.“

Die Maßnahmen des Eckpunkte-Plans im Einzelnen:

 Kurzfristige Maßnahmen:
1. Flexibler Einsatz von Verfügungsteams
2. Flächendeckender Einsatz von Videokameras
3. Mitarbeiter- und Fahrgast-Kampagnen
4. Runder Tisch „Sicherheit im ÖPNV“

Mittelfristige Maßnahmen:
 1. Mehr Personal im Fahrzeug
2. Mobilstationen werden zu Notrufsäulen
3. Zugangskontrollen zu Stationen

Anmerkung: Die Nahverkehrs-praxis beleuchtet das Thema "Sicherheit im ÖPNV" in der aktuellen Ausgabe. Sie möchten die Ausgabe digital lesen? Dann klicken Sie hier.