Das Land Baden-Württemberg und die Bayerische Eisenbahngesellschaft mbH dürfen den Zuschlag für das Netz 1, Stuttgarter Netz, an Abellio und Go-Ahead erteilen. Damit kann das größte Teilprojekt des Wettbewerbs im Schienennahverkehr abgeschlossen werden. Am 29. April 2016 stellte das OLG Karlsruhe letztinstanzlich fest, dass die Angebote der DB Regio gegen zwingende Vorgaben der Auftraggeber verstießen.
Die DB Regio legte ihren Angeboten einen zu kurzen Pachtzeitraum im ersten Betriebsjahr zugrunde und verstieß gegen eine Vorgabe der Auftraggeber, wonach der Zuschussbetrag für das Jahr 2019 den Zuschussbetrag für das Folgejahr nicht um mehr als 10 % überschreiten darf. Baden-Württemberg und Bayern wollten auf diese Weise eine gleichmäßige Belastung der öffentlichen Haushalte über die gesamte Vertragslaufzeit sicherstellen. Außerdem gab DB Regio die Werkstattkosten nicht, wie vorgesehen, an.
Erstinstanzlich hielt bereits die Vergabekammer Baden-Württemberg den Angebotsausschluss für gerechtfertigt. Die Argumente von DB Regio seien nicht vertretbar.Das OLG Karlsruhe bestätigte die erstinstanzliche Entscheidung.
Die Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek strukturierte das komplexe Vergabeverfahren und vertrat die Auftraggeber in dem Rechtsstreit. „Wir sind froh, dass auch das OLG Karlsruhe unserer Argumentation gefolgt ist. Nun steht fest, dass die Kunden ab Sommer 2019 von neuen modernen Fahrzeugen profitieren werden,“ freut sich Dr. Ute Jasper, Leitern der Praxisgruppe Öffentlicher Sektor und Vergabe bei Heuking Kühn Lüer Wojtek.
Mit dem Kulturzug in die Kulturhauptstadt 2016
Die südwestpolnische Metropole Wrocław ist im Jahr 2016 europäische Kulturhauptstadt. Die Stadt präsentiert sich mit zahlreichen Konzerten, Kunstaktionen, Konferenzen und weiteren vielfältigen Veranstaltungen. Für Besucherinnen und Besucher aus Berlin und Brandenburg besteht mit dem neu eingerichteten Kulturzug nun eine bequeme, direkte und umweltfreundliche Schienenverbindung. Der Kulturzug fährt ab 30. April bis in den September jeweils an den Wochenenden zwischen Berlin und Breslau. Der Fahrpreis beträgt für eine einfache Fahrt 19.- Euro (Hin- und Rückfahrt 38.- Euro). Die Fahrpläne für den Kulturzug sind online in der Fahrinfo unter VBB.de und Bahn.de und in der VBB-App Bus&Bahn für Smartphones abrufbar.
Sozialticket in Freiburg
Bis zum 1. Oktober bekommt Freiburg laut Badischer Zeitung wohl ein Sozialticket. Für die 27 000 Empfänger von Transferleistungen soll die nicht übertragbare Regiokarte nur 32,50 Euro kosten – 20 Euro weniger als der reguläre Preis. Alternativ wird auch die 2×4-Mehrfahrtenkarte gefördert. Diese soll 8,05 Euro kosten – die Hälfte des ab Sommer geltenden neuen Tarifs. Im Gemeinderat gibt es eine Mehrheit für das Sozialticket. Die jährlichen Kosten für die Stadtkasse sollen zwischen 900 000 und 2,2 Millionen Euro liegen – abhängig davon, wie viele der Berechtigten das Angebot nutzen.
The Rapid setzt auf neueste INIT-Technologie
Das Verkehrsunterunternehmen The Rapid hat INIT mit der Implementierung eines E-Ticketingsystems in der Metropolregion Grand Rapids, Michigan beauftragt. Die Einführung des Account-basierten Ticketingsystems, das neben Smartcards auch auf mobile Tickets setzt, wird die Servicequalität im Linienverkehr von Rapid verbessern. Dazu werden die Fahrzeuge mit dem Fahrgastterminal PROXmobil3 ausgerüstet, das zahlreiche Bezahlformen akzeptiert. Zunächst kommen Smartcards zum Einsatz, später wird auch der Einsatz von mobilen Tickets und das Bezahlen mit Kreditkarten nach dem EMV Standard möglich sein.
Zur Steuerung seiner Hintergrund- und Abrechnungsprozesse wird MOBILEvario eingesetzt. Damit verfügt The Rapid über einen leistungsstarken „Online Fare Validation Server“ und ein Hintergrund- und Abrechnungssystem, das die nahtlose Verwaltung von Kundenbeziehungen, Tarifen und Abrechnungsprozessen erlaubt sowie statistische Auswertungen bereitstellt.
Tschechische Verkehrspolizei kontrolliert deutsche Busse in Prag wieder EU-Rechtskonform
Nach mehreren Vermittlungsgesprächen des Weltverbandes IRU mit dem tschechischen Verkehrsministerium verlangt die Verkehrspolizei in Prag nicht mehr die Mitführung von Linienplänen und Liniengenehmigungen, wenn der Massenspeicher eines Busses „Fahrten außerhalb des Geltungsbereichs“ aufweist. Dazu kommt es, wenn der Bus zuvor in Deutschland auch im Linienverkehr unter 50 km zum Einsatz kam. Darauf weist der Verband Baden-Württembergischer Omnibusunternehmer (WBO) hin, der sich mit dieser Praxis im Interesse seiner Mitglieder nicht abgefunden hatte. Die tschechische Verkehrspolizei hat zugesagt, auch Fahrtenbücher als Entlastunghinweis anzuerkennen.
Die von den betroffenen Omnibusunternehmern als willkürlich angesehene Festsetzung der Fahrzeuge, bis hin zur Anbringung von Radkrallen, hatte in letzter Zeit zu großem Unmut geführt. Besonders betroffen waren Fahrten in und nach Prag. Auch auf die Hinterlegung einer Kaution an Ort und Stelle soll künftig verzichtet werden.
Die künftige Regelung, bei einem Verdacht der unzulässigen Nutzung des „out“-Modus, nur die Genehmigungsbehörde in der Heimat zu informieren, den Bus allerdings nicht festzusetzen, findet allgemeinen Zuspruch. Eine Erleichterung, die insbesondere den Fahrgästen zu Gute kommt, die teilweise Stunden bis Tage ihre Reise nicht fortsetzen konnten.
VOS feiert Jubiläum
„Wir sind, wo Sie sind“, und das seit mehr als 20 Jahren. Die Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) feiert Jubiläum. Im Jubiläumsjahr hat die VOS sich weitere Dinge für eine verbesserte Kundeninformation vorgenommen. Ein erster Schritt Richtung Zukunft wird mit dem so genannten interaktiven Liniennetzplan unternommen, der sich auf der jüngst relaunchten Webseite www.vos.info nun als der intuitive Dreh- und Angelpunkt der Fahrgastinformation präsentiert. Mit einem responsiven Design ausgestattet ist die Webseite vor allem auch für den mobilen Zugriff optimiert, Verkehrsmeldungen können nach Linien sortiert abgerufen werden. „Wir informieren stets umfänglich über mögliche Einschränkungen durch Baustellen oder andere Ereignisse, aber natürlich interessiert nicht jeden Fahrgast jede Information. Mit der neuen Gestaltung ist es jetzt sehr viel leichter, die individuell gewünschten Informationen zu erhalten“, sagt Katja Diehl, Marketingleiterin der VOS.
Der neue interaktive Liniennetzplan ermöglicht die freie Navigation durch das gesamte Nahverkehrsnetz der VOS – inklusive aller Schülerlinien im Landkreis. Neben der übersichtlichen Darstellung der einzelnen Linienverläufe (Hervorheben der Haltestellen, die von der jeweiligen Linie bedient werden) können Haltestellen direkt mit einem Klick angewählt und zur Start- oder Zielhaltestelle in die Fahrplanauskunft übernommen werden. Freies Wechseln zwischen einer schematischen Darstellung (Netzplan) und einer Stadtplan-Kartengrundlage ist ohne Probleme möglich, so dass sich auch Kunden ohne Haltestellenkenntnis ihre Verbindung heraussuchen können. Denn: Im Stadtplan kann nach Adressen und Haltestellen gesucht werden – im Netzplan nach Haltestellen und Linien. Mit der Haltestellenauswahl (Definition von Ziel- und Endpunkt auf der Karte) bietet der neue Plan einen unkomplizierten Übergang in die elektronische Fahrplanauskunft und ermöglicht zudem die Darstellung des Linienverlaufes der einzelnen Linien.
Frankreich gibt umstrittene Kontrollpraxis auf
Reisebusfahrten in Frankreich mit Mehrfahrerbesetzung können ab sofort wieder EU-konform durchgeführt werden. „Frankreich gibt die umstrittene Kontrollpraxis auf“, sagte bdo-Hauptgeschäftsführerin Christiane Leonard am Donnerstag in Berlin. Die französischen Kontrollbehörden hatten in den letzten Wochen die Bereitschaftszeit bei der Mehrfahrerbesetzung neu interpretiert und die Pause für den zweiten Fahrer im fahrenden Fahrzeug nicht akzeptiert.
Leonard, die seit Januar diesen Jahres als CTP-Vizepräsidentin der IRU die Interessen der Busunternehmen auch auf internationaler Ebene vertritt, hatte die fehlerhafte Kontrollpraxis der französischen Behörden massiv kritisiert und das Thema in Genf und Brüssel mit höchster Priorität versehen. „Es ist eines unserer wichtigsten Ziele, die bestehende Kontrollpraxis in den EU-Staaten zu harmonisieren. Alleingänge von EU-Mitgliedern, wie jetzt in Frankreich geschehen, sind daher nicht hinnehmbar.“ sagte Leonard. „Deshalb freue ich mich umso mehr, dass EU-Kommissarin Violeta Bulc unseren Ansatz ausdrücklich unterstützt und dies in der letzten Woche anlässlich der 2016 Road Transport Conference der EU-Kommission ausdrücklich bekräftigte“, unterstreicht Leonard. Damit ist den vielen deutschen Reisebusunternehmen, die in der Hauptsaison Frankreichfahrten anbieten, sehr geholfen.
Ingo Wortmann wird neuer Geschäftsführer Verkehr in München
Die Stadtwerke München werden demnächst zwei langjährige und verdiente Geschäftsführer in den Ruhestand verabschieden: Herbert König, Geschäftsführer Verkehr, und Stephan Schwarz, Geschäftsführer Versorgung und Technik. Der Aufsichtsrat der Stadtwerke München GmbH hat nun in seiner Sitzung vom 28. April über die Nachfolgen entschieden: Herr Ingo Wortmann wird neuer Geschäftsführer Verkehr. Er tritt damit die Nachfolge von Herbert König an, dessen Vertrag am 31.10.2016 endet und der anschließend in den Ruhestand geht. Herr Wortmann (46) ist derzeit Geschäftsführer der SWU Verkehr GmbH und der SWU Nahverkehr Ulm/Neu-Ulm GmbH, der Verkehrstöchter der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm. Nach einem Studium der Bautechnik in Fachrichtung Verkehrsplanung und Verkehrssysteme begann Herr Wortmann 1996 seine Karriere bei den Dresdner Verkehrsbetrieben, wo er über verschiedene Stationen bis 2002 zum Co-Leiter Verkehrsmanagement und Marketing aufstieg. 2003 wechselte er nach Ulm. Herr Wortmann ist seit 2000 in vielen Funktionen beim Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) aktiv, seit 2010 als Vizepräsident.
Elektromobilität in Bonn
Im Rahmen des von der Europäischen Union geförderten ZeEUS-Projektes (Zero Emission Urban Bus Systems) sind am Donnerstag, 28. April in Bonn sechs Elektrobusse in den dauerhaften Linieneinsatz gestartet. Im Projekt werden in zehn europäischen Städten Einsatztauglichkeit und Wirtschaftlichkeit von Elektrobussen im Vergleich zu Dieselbussen untersucht.
Der Startschuss für die Einführung von Elektrobussen in Bonn ist schon Anfang 2015 gefallen: Die zuständigen Aufsichtsräte haben sich zur Teilnahme an einem EU-Demonstrationsprojekt ZeEUS (Zero Emission Urban Bus Systems) entschlossen, das den Einsatz von Elektrolinienbussen mit unterschiedlichen Ladekonzeptionen finanziell fördert.
Die Entscheidung fiel in Bonn auf bereits sorgfältig bereiteten Boden. Die Stadtwerke Bonn hatten sich schon seit Jahren intensiv mit dem Thema Elektromobilität für den Bonner Buslinienverkehr befasst. Ende 2013 bestätigte das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme in einer Machbarkeitsstudie, dass nach dem Stand der Technik das gesamte Bonner Busliniennetz mit Ausnahme des Flughafenbusses für den Einsatz von Elektrobussen geeignet ist.
Eine Umstellung auf Elektrobusse im gesamten Liniennetz wäre bis etwa 2030 möglich, heißt es in der Studie weiter. In praktischen Tests mit Elektrobussen verschiedener Hersteller wurden die theoretischen Überlegungen bestätigt. Mit dem Zuschlag zur Teilnahme an dem EU-Förderprojekt ZeEUS mit sechs E-Bussen wurde die Entscheidung zum Kauf der zur Zeit noch teureren Fahrzeuge deutlich erleichtert.
AnrufBus Georgsmarienhütte „läuft“
Über 19 Monate ist er nun schon „auf Tour“ – und die am Projekt Beteiligten sind sehr zufrieden: „Seit dem 11. September 2014 fährt das neue StadtBus-System in Georgsmarienhütte. „In diesem System haben wir auch den AnrufBus neu eingerichtet. Dieser etabliert sich zunehmend und erfreut sich wachsender Beliebtheit“, so Klaus Schwarzer von der Planungsgesellschaft Nahverkehr Osnabrück (PlaNOS), die dieses neue Bussystem in Abstimmung mit der Stadt Georgsmarienhütte und den Partnerunternehmen Weser-Ems Bus, Firma Hummert und Stadtwerke Osnabrück der VOS – Verkehrsgemeinschaft Osnabrück Süd entwickelt hat. Die Fahrgastzahlen zeigen eine Steigerung im Jahresvergleich der jeweiligen Kalendermonate, gerade in den Herbst- und Wintermonaten nutzen viele Fahrgäste das Angebot. „100- 200 zusätzliche Fahrgäste im Vergleich der Monate Januar bis März 2015 und 2016 und die starke Zahl von 700 Fahrgästen allein im Monat Dezember zeigen, dass der StadtBus/AnrufBus in Georgsmarienhütte den Bedarf vor Ort nach regionaler Mobilität trifft“, analysiert Bürgermeister Ansgar Pohlmann.